Wo die Palmyrapalmen wachsen, da ist Kambodscha. Das sagen die Khmer seit Urzeiten. Die markanten, rund-verwuschelten Wipfel der Palmen und die Reisfelder bedecken das flache Land bis zum Horizont. Wasserbüffel suhlen sich im Schlamm wie vor tausend Jahren. Das ist bis heute Kambodscha, dem immer moderneren Antlitz Phnom Penhs zum Trotz. Angesichts des geschäftigen Treibens in der kambodschanischen Hauptstadt bedarf es einer Rückblende in die Zeit vor dem Boom mit Karaokebars, Massagesalons und Diskotheken, bevor sich hier viele Expats und Ausländer niederließen.
1975 marschierten zuerst die Roten Khmer in Phnom Penh ein, um ihr mörderisches „Year Zero“ in Kambodscha einzuläuten. Zwei Wochen später fiel im benachbarten Vietnam die Hauptstadt Saigon und wurde in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. Schließlich siegte auch im verschlafenen Laos die Revolution, während die Roten Khmer unter Pol Pot eine Blutspur im eigenen Land hinterließen: 1 bis 2 Mio. Landsleute starben durch Totschlag, Zwangsarbeit und Hunger. Phnom Penh wurde 1975–79 zur düsteren, zwangsevakuierten Geisterstadt – bis die Vietnamesen die Massenmörder 1979 besiegten und Phnom Penh zu ihrer Kommandozentrale in einem belagerten Vasallenstaat machten. Anfang der 1990er-Jahre verwandelten UN-Soldaten dann die Stadt in einen Rummelplatz à la Wildwest, wo es Dollarscheine zu regnen schien. Im Königreich Sihanouks herrschten Anarchie und Chaos, Korruption und Kidnapping. Nach dem Abzug der rund 22 000 Blauhelme Ende 1993 hieß die Losung für die Zukunft: nationale Versöhnung.
Wenn man die Hauptstadt verlässt, beginnt eine Zeitreise durch das ursprüngliche Kambodscha. Die Reise führt auf teils noch immer holprigen Pisten in abgelegene, von der Welt einst völlig vergessene Provinzen, wo lange nur Malaria und Rote Khmer herrschten. Hinter dichten Wäldern im Niemandsland liegt Ratanakiri mit seinen Hochlandvölkern, den Khmer Loeu, und ihren uralten Stammesritualen. Oder das menschenleere, hügelige Mondulkiri, das noch mit Edelholzwäldern und tropischem Regenwald bewachsen ist – fragt sich, wie lange noch, denn hier herrscht allerorten Kahlschlag in rasendem Tempo. Und Sihanoukville, der einzige quasi wiederbelebte Badeort an der 440 km langen Küste entwickelte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten unverkennbar zum „Ballermann“ der Chinesen.
Je nach Jahreszeit schimmern die Reisfelder in leuchtendem Grün, in Schlammbraun oder Goldgelb. Überall idyllisches Landleben auf den ersten Blick: Frauen und Männer beim Reisdreschen auf den Feldern, das karierte krama-Tuch zum Turban um den Kopf geschlungen, die Zähne und Lippen blutrot vom Saft der Betelnuss. Die meisten der rund 16 Mio. Kambodschaner sind Bauern, die von der Hand in den Mund leben – ein extrem karges Dasein zwischen Ochsenkarren und palmstrohgedeckten Pfahlhütten, Schuldenlast und Reisfeldern, auf denen noch immer unzählige Minen lauern. Das Königreich Kambodscha gehört mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von etwa 2 200 US-Dollar (in 2019) immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt – und das obwohl die Löhne seit 2014 stark gestiegen sind (mit riesigem Stadt-Land-Gefälle) und obwohl Edelsteine, Gold und sogar Erdöl zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zählen.
Kambodscha ist der Legende nach ein Land aus Wasser. Und tatsächlich: Der Mekong verwandelt sich stromaufwärts in ein Labyrinth aus Flussarmen, Inseln und Flutwäldern. Wer sich nach der Regenzeit mit einem Fischer in dessen Longtailboat auf den Flussriesen wagt, dem kann ein bisschen unheimlich werden, wenn das Ufer nicht mehr zu sehen ist zwischen all den gebeugten Bäumen, um deren Kronen jetzt Fische schwimmen. Die Marktstädtchen am Mekong beeindrucken mit ihrem zauberhaft provinziellen Charme und den seltenen Süßwasserdelphinen. Der Mekong-Zufluss Tonle Sap ist der einzige Fluss weltweit, der rückwärts fließt, so sagen die Kambodschaner. Nur so wächst der Tonle-Sap-See in der Landesmitte während der Monsunzeit zu einem der fischreichsten Binnenseen der Welt. In der überfluteten Landschaft leben die Kambodschaner in „schwimmenden“ Dörfern auf ihren Hausbooten und Pfahlhäuschen zwischen Himmel und Wasser.
Die antike Tempelstadt Angkor ist Höhepunkt jeder Reise durch Kambodscha. Voller Ehrfurcht steht man vor tausendjährigen Türmen, Toren und Pavillons, vor den Löwen und Schlangen, den tanzenden Apsaras und Lanzen schwingenden Kriegern in den Galeriegängen. Sie alle sind Zeugen einer längst vergangenen Hochkultur der vergöttlichten Khmer-Könige, der devarajas. Im Norden des Lands liegt das steinerne Herz eines im Dschungel versunkenen Imperiums. Während des bestialischen Wütens der Roten Khmer fielen die Tempel wieder in den Dornröschenschlaf, und Besucher konnten die abseits liegenden Märchenruinen lange Zeit nur sicher im UN-Konvoi aufsuchen – wenn überhaupt. Heute fährt man im Reisebus- und Tuktuk-Konvoi und steht nicht selten inmitten der Tempel in der Warteschlange.
Das einst geschundene Land lässt viele der rund 6,6 Mio. Besucher nicht mehr los. Ein Land mit so vielen Gesichtern – zwischen grausamer Fratze, Apsara-Lächeln und Buddhas weisem Antlitz der Hoffnung.
Nach Kambodscha gibt es keine direkte Flugverbindung von Europa. Vietnam Airlines (vietnamairlines.com/de) fliegt von Frankfurt nach Saigon bzw. Hanoi, weiter mehrmals täglich nach Phnom Penh und Siem Reap. Thai Airways (thaiairways.com) fliegt über Bangkok, die Flugzeit beträgt ca. 12– 13 Stunden, Flugpreis ca. 1000 Euro.
Vom Flughafen nach Phnom Penh fahren Taxis (30–60 Min.) zum Festpreis von ca. 12–20 US$. Billiger sind über Apps wie Grab vorbestellte Taxis. Außerdem gibt es den Airport-Train-Shuttle, stündlich ca. 3 US$, und einen Shuttlebus für ca. 5 US$. Nach Siem Reap braucht das Taxi vom Flughafen ca. 20 Min. und kostet rund 10 US$.
22 Street 294 | Phnom Penh | Tel. 023 21 65 55 | asiantrails.travel
Charles De Gaulle Avenue | Siem Reap | Tel. 097 8 99 22 21 | aboutasiatravel.com
Banken öffnen meist Mo–Fr 8–15.30 (16), einige Sa 8–11.30 (12) Uhr. Der Riel (KHR) ist offizielle Landeswährung, gängiges Zahlungsmittel bei allen größeren Ausgaben als eine Nudelsuppe ist der US-Dollar, der problemlos gegen Euro eingetauscht werden kann (beschädigte Scheine werden manchmal abgewiesen). Es empfiehlt sich eine Bar-Mischung aus ein paar Tausend Riel, Dollar und Euro sowie Kredit- und Maestro-Karte. Achtung: Die seit einigen Jahren neuen VPay-girocards (ohne Maestro-Zeichen, aber mit Chip) funktionieren in Kambodscha meist nicht! Mit VISA und Mastercard gibt es keine Probleme, man kann v. a. in größeren Hotels und Reisebüros auch damit bezahlen. Geldautomaten (ATM) gibt es in Phnom Penh, Siem Reap, Sihanoukville, Battambang, Kampot und Sen Monorom (nicht auf den Inseln!), bis 5 Prozent bzw. Maestro-Karte max. 4 Euro Gebühr. Geldwechsel ist oft günstiger bei lizenzierten Wechselstuben (Money Change), die es landesweit gibt, oft ganz unscheinbare Stände.
76–78 Street 214 (Rue Yougoslavie) | Phnom Penh | Tel. 023 21 61 93 u. 21 63 81 | phnom-penh.diplo.de (auch für Österreicher)
50 Street 334 | Boeung Kengkang 1 | Phnom Penh | Tel. 023 21 83 05 | eda.admin.ch
Nach der Corona-Pause werden inzwischen Visa wieder ausgestellt, aber es ist ratsam, sich vor der Anreise bei der Botschaft (s. u.) nach den aktuellen Bestimmungen zu erkundigen. Man sollte das Visum vor der Reise bei der Botschaft beantragen oder als E-Visum (s. u.) besorgen. Für Kinder sind eigene Kinderausweise nötig. Visumsformulare als Download sind erhältlich bei kambodscha-botschaft.de für derzeit 40 Euro. E-Visa (evisa.gov.kh) können online max. zwei Wochen vor Reiseantritt beantragt werden, es dauert 3–5 Tage, sie gelten für max. 30 Tage Aufenthalt, einmalige Einreise über die internationalen Flughäfen Phnom Penh und Siem Reap. Kambodschas Regierung warnt vor unautorisierten Webseiten, die E-Visa anbieten.
Fürs Visum nachgewiesen werden muss eine Auslandsreisekrankenversicherung inklusive Covid-19-Versicherung in englischer Sprache (!). Bei Redaktionsschluss musste für die Einreise noch ein negativer PCR-Test (max. 72 Std.) vorliegen. Ebenso galt für nicht geimpfte Einreisende obligatorisch 14 Tage Quarantäne. Ob die Regelungen weiterhin streng bleiben, hängt vom Verlauf der Pandemie ab. Das Visum on arrival (VOA) an den Flughäfen Phnom Penh und Siem Reap wird derzeit nicht angeboten.
Frühzeitig bei den Tropeninstituten beraten lassen! Empfehlenswert sind (Auffrisch-)Impfungen gegen Polio, Tetanus, Diphtherie, Typhus sowie Hepatitis A (ggf. B) und Tollwut. Kambodscha gilt bis auf Phnom Penh und Siem Riep als Malaria- und Denguegebiet (Dengue auch in Phnom Penh). Da die Malaria-Vorsorge-Tabletten wegen Resistenzen jedoch immer weniger wirken, sollte man mit Mückenschutz vorsorgen: langärmelige, helle Kleidung, Schutzlotion, Rauchspiralen, Moskitonetz sowie ein Notfallmedikament (am besten Malarone). Beim Essen beachten: kein Speiseeis, ungeschältes Obst, Salate und rohes Gemüse sowie (nicht abgekochtes) Leitungswasser, Eiswürfel nur in zylindrischer Form (industriell hergestellt). Die medizinische Ausstattung der Apotheken und Krankenhäuser ist schlecht (außer in internationalen SOS-Kliniken in Phnom Penh und Siem Reap). Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist wichtig (mit sterilen Einwegspritzen). Im Fall einer ernsthaften Erkrankung sollte man schnellstmöglich nach Bangkok oder Singapur fliegen. Unbedingt eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransportoption abschließen. Info: dtg.org, fitfortravel.de
Internetzugang gibt es in der Hauptstadt und den Touristenzentren flächendeckend und fast überall kostenlos, selbst an Stränden und teils sogar in den (Schlaf-)Bussen (z. B. beim Mekong Express und Giant Ibis), aber sehr langsam, eine Prepaidkarte ist empfehlenswert.
24-Std.-Bereitschaftsdienst der Botschaft: Tel. 010 99 00 02
Polizei: Tel. 117
Feuerwehr: Tel. 118
Notarzt: Tel. 119
Tropisches Monsunklima mit Regenzeit herrscht von April/Mai bis Okt. mit kurzen, heftigen Regengüssen. Beste Reisezeit ist die kühlere Trockenzeit von Nov./Dez. bis Feb./März mit Temperaturen um 28 Grad, in den Bergen (Mondulkiri) kann es bis auf wenige Grad über Null abkühlen. Heißester Monat ist der April mit bis zu 38 Grad, regenreichster der Oktober.
Auf dem Mekong verkehren nur noch die raketenschnellen, laut dröhnenden und teils gefährlichen Schnellboote. Außerdem fahren Expressboote außerhalb der Trockenzeit (etwa Mitte März–Okt.) von Phnom Penh über den Tonle-Sap-See nach Siem Reap (5–7 Std., wenig empfehlenswert). Landschaftlich lohnender ist die Bootsstrecke von Siem Reap nach Battambang. Auf der sehr schönen Strecke ab Phnom Penh über die Grenze nach Vietnam (Chau Doc) fahren mehrmals täglich Boote durch das Mekongdelta (ca. 15 Euro | vorher Visum für Vietnam besorgen!).
Die politische Situation ist relativ stabil. Demonstrationen und politische Veranstaltungen meiden. In Phnom Penh (v. a. Riverside/am Flussufer und Ausländerviertel BKK1), Kampot und Sihanoukville kommt es verstärkt zu Taschendiebstählen, Trickbetrügereien und bewaffneten Raubüberfällen (nachts ab Hotel in Phnom Penh nur mit dem Taxi, nicht zu Fuß), außerdem gibt es v. a. in Siem Reap eine erhebliche Zunahme von Diebstählen aus Hotel- und Pensionszimmern. Im Cyclo, Tuktuk und auf Mofataxis, auf Märkten und Festivals in Phnom Penh die Tasche vor dem Bauch festhalten. In abgelegenen Regionen rund um Battambang und Pailin, Tempeln wie Preah Vihear, Phnom Kulen und Koh Ker sowie in den Nationalparks sollte man keinesfalls die markierten Wege verlassen (Minengefahr!). Am riskantesten sind Motorradfahrten (nie ohne Helm!), die Zahl der Verkehrstoten in Kambodscha ist hoch. Weitere Infos: Auswärtiges Amt | Mo–Fr 9–15 Uhr | Tel. 030 1 81 70, Bürgerservice: Tel. 030 50 00 20 00 | auswaertiges-amt.de
Zusätzlich Adapter Typ G.
Internationale Vorwahl nach Kambodscha: 00855; Vorwahl aus Kambodscha nach Deutschland: 001-49; nach Österreich: 001-43; in die Schweiz: 001-41.
Aus Kambodscha: Am einfachsten ist internationales Telefonieren in Hotels (2–4 Euro/Min.) und Postämtern (ca. 1,50 Euro/Min.). Am günstigsten telefonierst du mit dem eigenen Handy mittels einer kambodschanischen Prepaidcard – für 3–5 US$ (ab ca. 0,03 Euro/Min. nach Deutschland), z. B. mit der Smart Traveller SIMcard (smart.com.kh) oder etwas teurer mit Metfone (metfone.com.kh).
Trinkgelder sind bei Reiseleitern, Fahrern, Kellnern und Zimmerpersonal üblich (angemessen ist etwa ein halber US-Dollar bzw. 2.000 kambodschansche Riel oder etwas mehr). Behinderten Bettlern (oft Minenopfer) kann man Geld geben, Kindern auf gar keinen Fall, da sie sonst nicht zur Schule gehen und es sich oft um organisierte Bettelei handelt. Nach Tempelzeremonien ist eine kleine Spende in dafür vorgesehene Behälter selbstverständlich (für alles gilt: ca. 1000 Riel/ca. 0,21 Euro).
Während der europäischen Sommerzeit plus fünf Stunden.
Devisenein- und -ausfuhren ab 10 000 US$ müssen deklariert werden. Bei der Ausfuhr verboten sind Antiquitäten (nur mit Ausfuhrgenehmigung des Fine Arts Department in Phnom Penh, über den Händler) und Kulturgüter wie Sandsteinreliefs. Bei der Einreise in die EU sind z. B. frei: 200 Zigaretten oder 250 g Tabak, 1 l Spirituosen über 22 Vol.-% (Schweiz: 15 Vol.-%), Kaffee, Tee, Parfüm sowie Geschenkartikel bis zu einem Warenwert von 430 Euro. zoll.de
Reisebusse und Minibusse (letztere oft sehr eng) starten ab Phnom Penh täglich in alle Richtungen und bis über die Grenzen – am besten sind die Busse mit Wifi und Schlafliegesitzen von Giant Ibis (giantibis.com), empfehlenswert ist auch Kim Seng nach Mondulkiri (ca. 5 Std. | Facebook: kimsengex press). Tickets sind in den Gästehäusern erhältlich und in Büros an der Riverside- Promenade in Phnom Penh, z. B. nahe Street 104. Von den Nachtbussen Siem Reap–Sihanoukville ist abzuraten (10–11 Std. Fahrt, hohe Unfallquote). Absolut zu empfehlen sind die Cambodia Post VIP Vans (keine Abholung, aber auch mit Wlan | 10 US$ pro Strecke | cambodiapost.post) von der kambodschanischen Post: Die Fahrten gelten als sicher, sind zuverlässig, komfortabel, pünktlich und trotz allem sehr günstig. Die 12-Sitzer fahren ab dem Zentralen Postamt in Phnom Penh in alle Provinzen.
Die Königliche Staatseisenbahn fährt auf zwei Strecken in vergleichsweise modernen Züge mit Toiletten, Klimaanlage, Wlan und Elektroanschlüssen (220 V): von Phnom Penh nach Poi Pet an die thailändische Grenze (über Battambang, 8 Std.) und von Phnom Penh nach Sihanoukville (über Phnom Penh Airport, Takeo, Kampot, 5 Std.). Ab ca. 5 US$ | Reservierungs-Hotline Tel. 078 88 85 82/-3 | Facebook: TRRCambodia
Flüge werden zwischen Phnom Penh und Siem Reap sowie zwischen Sihanoukville und Siem Reap angeboten, als empfehlenswert gilt Cambodia Angkor Air (cambodiaangkorair.com), eine Tochter der Vietnam Airlines. Weitere Flughafen-Infos: corp.cambodia-airports.aero. Für Überlandstrecken und in die Nachbarländer sind Flüge am bequemsten, schnellsten und sichersten (v. a. mit ausländischen Airlines).
Mietwagen gibt es für ca. 40–50 US$/ Tag in den Städten, außerhalb ab ca. 70–80 US$/Tag, je nach Ziel und Straßenzustand. Seit 2014 bietet Avis Cambodia (avis.com.kh) Autos ab ca. 140 US$ pro Tag. Wegen der Straßenzustände und der chaotischen, bisweilen für Europäer nicht nachvollziehbaren Fahrweise der Khmer ist für Touristen ein Fahrer unbedingt empfehlenswert. Mietwagen mit Fahrer z. B. für eine Angkor-Tour kosten ab ca. 30, für eine Tagestour in Phnom Penh ca. 40–50 US$. Für die Überlandstrecke in der Provinz zahlst du ca. 70–80 US$/Tag – je nach Länge der Tour, Ziel und Straßenzustand.
Einige Selbstfahrer-Regeln: Internationaler Führerschein notwendig! Kambodscha gehört statistisch zu den führenden Ländern bei tödlichen Verkehrsunfällen mit extrem hoher Rate gemessen an der geringen Bevölkerungszahl. Die Straßen sind teils mit Schlaglöchern übersät, teils perfekte Highways, dementsprechend wird gerast – immer defensiv fahren, es gilt das Recht des Stärkeren (Laster, Busse, Lexus-Wagen). Verkehrsregeln werden von Kambodschanern oft nicht beachtet (Ampeln werden bei Rot überfahren, es gibt kein Rechts-vor-Links, kaum Straßenbeschilderung vorhanden etc.), nachts sollte man auf keinen Fall fahren (viele Unfälle, oft nachts unbeleuchtete Fahrzeuge etc.).
Mopedfahren ist Touristen in Siem Reap nicht erlaubt, viele machen es trotzdem: Unbedingt einen eigenen Helm mitbringen bzw. kaufen (ca. 15 US$)! Eine tolle Alternative für die Tempeltour sind die E-Bikes von Green e-bike (10 US$/ Tag inkl. Helm | greene-bike.com) in Siem Reap. Für Unfälle/Notfälle benötigt man eine SIM-Karte eines kambodschanischen Netzbetreibers (kein Wlan in ländlichen Gegenden!). Wichtig bei Unfällen: Es gibt keinen Versicherungsschutz (Haftpflicht, u. U. sogar bei der Auslandskrankenversicherung) beim Fahren ohne die im Land gültige Fahrerlaubnis! Bis ein Rettungswagen den Unfallort erreicht, kann es lange dauern, selbst in Städten.
Taxis fahren in Phnom Penh und Siem Reap (meist ohne Taxameter, Fahrpreis an der Rezeption erfragen oder aushandeln), sichere Alternative: Grab-Taxis. In Phnom Penhs Verkehrschaos sollte man kein Mofataxi nehmen (oder nur mit Helm!), sondern das sichere Tuktuk oder das Cyclo- Dreiradgefährt (Fahrpreis jeweils vorher aushandeln, meist 1,5–2 US$ pro Strecke). Ein Leihrad kostet nicht mal 1 Euro pro Tag.
Neujahr
Befreiung Kambodschas von den Roten Khmer durch die Vietnamesen
Internationaler Frauentag
Tag der Arbeit
Visaka Bochea (Geburt, Erleuchtung, Todestag Buddhas)
König Norodom Sihamonis Geburtstag
Königin Norodom Monineath Sihanouks Geburtstag
Bon Phchom Ben (Ahnenfest)
Verfassungstag
Krönungstag
König Norodom Sihanouks Geburtstag (Königsvater)
Nationalfeiertag (Unabhängigkeitstag)
Chinesisches Neujahr: zwei Wochen lang Drachentänze, Feuerwerk, Zeremonien. Viele Geschäfte sind zu.
Bonn Choul Chhnam Thmey: Zum Ende der Erntezeit Mitte April herrscht beim Khmer-Neujahr (Mondkalender) mindestens drei Tage lang Ausnahmezustand auf Landstraßen, in Hotels (früh buchen!) und Restaurants. Den Mönchen und Buddha werden Spenden dargebracht. Zum Dank gießen die Mönche eimerweise gesegnetes Wasser über die Gläubigen. Denn es ist auch die Zeit für eine gründliche (symbolische) Reinigung für Haus und Buddhastatuen.
Bon Visaka Bochea: Die Buddhisten gedenken landesweit der Geburt, der Erleuchtung und des Todestags Buddhas – ganz Angkor Wat leuchtet im Kerzenlicht der betenden Mönche.
Geburtstag des Königs (13.–15. Mai): Zum Geburtstag von König Norodom Sihamoni gibt es ein Feuerwerk am Flussufer in Phnom Penh (ebenso an seinem Krönungstag am 29. Oktober).
Bon Phchum Ben: Das wichtige dreitägige Ahnenfest dient dem Gedenken der Verstorbenen mit Gebeten und allerlei Gaben an die Geister.
Bon Om Touk (Phnom Penh): Bei dem dreitägigen Vollmondfest der wechselnden Strömungen, dem landesgrößten Festival, feiern Tausende das Ende der Regenzeit mit farbenprächtigen Bootsregatten und Feuerwerk, Hintergrund ist die sich umkehrende Strömung des Tonle-Sap-Flusses, der die Wassermassen des durch den Monsun angeschwollenen Mekong nicht mehr halten kann und rückwärts in den Tonle-Sap-See fließt.
Sosehr der Selfiespot auch lockt: Fotografierverbote und Absperrungen schützen das kulturelle Erbe Kambodschas. Eine sandsteinerne Apsara wird tausend Mal berührt – jeden Tag! –, was ihre tausendjährige Substanz beschädigt.
Respekt! Tempel in dem stark buddhistisch geprägten Land betritt man auf keinen Fall in Minirock, Trägerhemd oder Shorts (Frauen und Männer!), Schuhe aus, Hut ab. Mönche dürfen von Frauen nicht berührt werden.
Nachts sollte man, besonders als Frau, in Kambodscha nirgendwo allein spazieren gehen. Es ist sowieso stockduster mangels Straßenlaternen, und die Wachhunde – jede kambodschanische Familie besitzt mindestens einen! – sind angriffsfreudig.
Auch wenn die Kulleraugen noch so mitleiderregend sind: Bleib hart! Es handelt sich oft um organisierte Bettelei und ist der beste Weg in lebenslange Bettlerkarrieren. Spende lieber einer NGO, besuch ein Ausbildungsrestaurant für frühere Straßenkinder (wie Friends und Romdeng in Phnom Penh) oder das Schulprojekt Honour Village Cambodia (honourvillage.org) in Siem Reap.
Bitte keine dummen Sprüche: Seit 2018 ist die Majestätsbeleidigung in Kambodscha strafbar. Es drohen Geld- oder Haftstrafen bis zu fünf Jahren, auch für Touristen.
Wie war es auf der Flucht vor den Roten Khmern? Wie lebte man hier als Kolonialherr in Französisch-Indochina? Verschiedene Perspektiven auf das Land, von einheimischen und ausländischen Autoren. (2013)
Benjamin Prüfers „fast unmögliche Liebe“ zur HIV-positiven Prostituierten Sreykeo und seine liebevoll-irritierten Beobachtungen aus Kambodscha von 2007 wurden auch verfilmt („Same Same But Different“, 2009).
Schlüsselszenen dieses Actionfilms mit Angelina Jolie in der Rolle der Lara Croft (USA 2001, Regie: Simon West) wurden in der Tempelruine Ta Prohm gedreht. Jolie drehte als Regisseurin selbst 2017 „First they killed my father“ über die Rote-Khmer-Herrschaft.
Oscargekrönter Film von Roland Joffé über die letzten Tage vorm Fall Phnom Penhs an die Roten Khmer aus Sicht des US-Journalisten Sidney Schanberg und seines Assistenten Dith Pran. John Malkovichs Kinodebüt (1984)
Einwohner | 16.005.373 | |
Fläche | 181.035 km² | |
Sprache | Khmer | |
Währung | Kambodschanischer Riel | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Regierungssystem | konstitutionelle Monarchie | |
Hauptstadt | Phnom Penh | |
Ortszeit | 14:48 Uhr | |
Zeitverschiebung | 6 h (zu MEZ) |