© TTstudio/shutterstock

Polnische Ostseeküste

Check-in

Weißer Strand, von Dünen und Kiefernwald gesäumt, raue Kliffe, an denen in jedem Herbst aufs Neue die Stürme nagen, Strandseen, Salzwiesen und Haffs, von Nehrungen geschaffen, halb Meer, halb Lagune: Polens Ostseeküste hat viele Gesichter. 524 km zieht sie sich hin vom Zipfel der Insel Usedom über die Danziger Bucht bis zur Frischen Nehrung, deren Spitze schon im russischen Kaliningrad liegt.

Sehenswürdigkeiten & Top Highlights

Am Morgen des 1. September 1939 beschoss der deutsche Panzerkreuzer "Schleswig-Holstein" das polnische Munitionslager auf der zur Freien Stadt Danzig gehörenden Halbinsel Westerplatte. Es waren die…
Als sein Licht 1858 den Schiffen erstmals den Weg wies, war er mit 68 m Höhe der höchste Leuchtturm der Welt. Nach dem Aufstieg über 310 Stufen bietet sich ein herrlicher Blick.
Errichtet wurde die Marienburg am Fluss Nogat von den Rittern des Deutschen Ordens ab dem Jahr 1280. Anfang des 14. Jhs. wurde die Anlage zum Hauptsitz des Ordens, der von hier aus den Ordensstaat…
Das hölzerne Gaststättengebäude, ein Pavillon mit vier kurzen Türmchen, bekam sein heutiges Aussehen Anfang der 1930er-Jahre. Der 280 m lange Landungssteg entstand 1993, den Vorgänger hatten…
Wie für die Ewigkeit gebaut, erhebt sich die größte Backsteinkirche der Welt hinter dem Rathaus über der Rechtstadt. Mit ihrem 82 m hohen kantigen Hauptturm und den schlanken Filialtürmchen auf…
Der Schlossgarten rund um das barocke Palais ist bezaubernd. Auf über 10 ha Fläche kann man am Bach entlang bummeln und durch romantisch grüne Alleen zwischen Teichen wandern. Und wenn das Wetter…
Wo die Langgasse in den Langen Markt mündet, zieht ein reich verzierter Renaissancebau die Blicke auf sich: das Rechtstädtische Rathaus mit seinem 82 m hohen, filigran gestaffelten Uhrenturm, dessen…
Auf der Halbinsel, die an manchen Stellen kaum 150 m breit ist, liegt ein Campingplatz neben dem anderen. Die malerischen kleinen Fischerstädtchen und Fischerhafen verzaubern auf den ersten Blick,…
Die Frauen- oder Mariengasse führt vom Frauentor (Brama Mariacka) zur Marienkirche und gilt für viele als schönste Straße der Rechtstadt. Und tatsächlich: Über ihrem Kopfsteinpflaster schwebt…
Das ehemalige Franziskanerkloster in der Alten Vorstadt, erbaut von 1480 bis 1514, beherbergt heute eine der wertvollsten musealen Sammlungen Polens. Neben chinesischem Porzellan, Goldschmuck,…
Die Rechtstadt ist Danzigs historischer Kern. Schon im 12. Jh. gab es hier eine Handelssiedlung, 1255 kamen die ersten Lübecker Kaufleute - und blieben. Der Name weist auf die "rechte", also die…
Ca. 115 km nordwestl. von Gdańsk liegt an der Ostseeküste dieser Nationalpark, der als Unesco-Weltbiosphärenreservat gelistet ist. Seine größte Attraktion sind die Wanderdünen. Lohnende…
Von der Strandpromenade nadmorska zweigt ein Wahrzeichen Kołobrzegs ab: die 230 m lange Seebrücke, auf der sich an manchen Sommerabenden die halbe Stadt zu versammeln scheint, umgemeinsam die Sonne…
Der Park erstreckt sich von der Pommerschen Bucht bis zum Oderhaff. Charakteristisch sind die flachen Dünen und steilen Kliffküsten.
Swinemünde ist ein bedeutender Handels- und Fährhafen und bei den Polen ein beliebter Urlaubs- und Kurort, der sich in den letzten Jahren rasant verändert hat. Besonders herausgeputzt hat man das…

MARCO POLO Reiseführer

MARCO POLO Reiseführer Kalifornien
MARCO POLO Reiseführer Kalifornien
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Kanada Ost, Montreal, Toronto, Québec
MARCO POLO Reiseführer Kanada Ost, Montreal, Toronto, Québec
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Kuba
MARCO POLO Reiseführer Kuba
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Japan
MARCO POLO Reiseführer Japan
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Marokko
MARCO POLO Reiseführer Marokko
15,95 €

Entdecke Polens Ostseeküste

Strandparadiese

Fast 100 m ragt die Steilküste der Insel Wollin nördlich von Stettin auf, ein Massiv aus Kreide und Lehm, von Buchen und Eichen bewachsen. Weiter nach Osten fällt die Küste ab, geht auf in den breiten Dünenketten von Westpommern. Schließlich wieder ansteigend, nun aber sanfter, zum Słowiński-Nationalpark hin, wo der Wind den Sand zu 50 m hohen Wanderdünen aufgetürmt hat. Kein Wunder, dass die Ostseeküste zu den beliebtesten Ferienregionen Polens zählt.

Mit aller Kraft voraus!

Villen im verspielten Stil der Bäderarchitektur erstrahlen frisch restauriert oder wurden stilecht nachgebaut, Promenaden und Seebrücken nach alten Vorbildern erneuert. Kołobrzeg wirbt selbstbewusst als „sonnenreichste Stadt des Nordens“. Dabei hätte das renommierte Kurbad Werbung kaum mehr nötig. 1,5 Mio. Gäste kommen Jahr für Jahr in die heimliche Ferienhauptstadt der polnischen Ostseeküste. Sopot (Zoppot), einst „Deutschlands mondänstes Seebad“, ist längst wieder ein Laufsteg der Schönen und Reichen – und derer, die sich dafür halten.

Küsteneinsamkeit oder Beachparty?

Nicht nur in Polens Nobelbadeort, dessen schönste Straße die 512 m lange Seebrücke ist, setzt man auf Gäste, der Tourismus ist die Wachstumsbranche an der polnischen Küste. Vielerorts zwischen Wollin und der Frischen Nehrung öffneten Hotels und Wellnesstempel, wachsen moderne Resorts aus dem Sand. Die Zersiedelung bekommt der Küstenlandschaft nicht überall gut. Ferien-Hotspots wie Mielno, Niechorze oder das Surfmekka Jastarnia auf der Halbinsel Hel verwandeln sich im Juli und August Abend für Abend in Partyzonen. Doch zwischen den Urlaubszentren wird die Küste schnell wieder leer und still, und selbst im Hochsommer hat man die Ostsee kilometerweit fast für sich. Und wer statt des Strandtrubels ländliche Beschaulichkeit sucht, muss nicht weit reisen. Südlich der Küste schließt sich ein Mosaik an aus sanften Hügelketten, unberührt scheinenden Wäldern und Seen. In den Dörfern gehören Störche noch zum Alltag, in Gemüsegärten wachsen Kartoffeln, Zwiebeln und Tomaten. Die Region zwischen Koszalin und Lębork mit ihren fruchtbaren Äckern zählt zu den größten Saatzuchtzentren für Kartoffeln in Europa. Um die traditionellen kleinen Höfe nicht sterben zu lassen, vergibt der Staat Zuschüsse für umweltgerechte Landwirtschaft.

Deutsche Vergangenheit, polnische Gegenwart

Für viele Besucher, die aus Deutschland kommen, ist es auch eine Zeitreise in die Vergangenheit, an die Stätten der Groß- oder Urgroßeltern. Jahrhundertelang, vom späten Mittelalter bis 1945, waren weite Teile des Landes zwischen Stettiner Haff und Frischer Nehrung deutsch. Die großen und kleinen Städte bewahren ein reiches kulturelles Erbe: Burgen, Backsteingotik, Bürgerhäuser. Da ist Szczecin, das alte Stettin, mit dem Greifenschloss. In Kamień Pomorski, früher Cammin, steht die Bischofskathedrale, einst geistiges Zentrum Pommerns. Im Osten erinnert die Marienburg an die Herrschaft der Ordensritter, die im 13. Jh. in das slawisch-heidnische Land an der Weichsel vordrangen und ihren theokratischen Militärstaat errichteten. Über allem thront Gdańsk, Danzig, das Juwel der Ostseestädte. Mehr als 1000 Jahre ist das mächtige Handelszentrum alt, und an allem gewachsen: unter dem Deutschen Orden und als Löwe im Hansebund, zu Zeiten der polnischen Teilung, später als Freie Stadt. Am 1. September 1939 entfesselte Hitler-Deutschland hier den Zweiten Weltkrieg, an dessen Ende auch Danzig in Trümmern lag. Die Stadt erhob sich wieder, nun Gdańsk heißend, polnisch, sozialistisch – doch immer noch an der Ostsee. Im August 1980 erstreikten 16 000 Werftarbeiter, angeführt von Lech Wałęsa, die Gründung einer freien Gewerkschaft. Das war der Anfang vom Ende des sozialistischen Ostblocks.

Dreieinigkeit an der Danziger Bucht

Die Solidarność-Revolution ist Geschichte. Heute präsentiert sich Gdańsk, mit Sopot und Gdynia zur „Dreistadt“ verschmolzen, als weltoffene Ostseemetropole. Willkommen sind auch die deutschen Nachbarn, trotz manchen Vorurteils, das noch zwischen den Völkern steht. Am ehesten werden das die jüngeren Generationen abbauen, für die die unheilvolle Vergangenheit Geschichte ist und die Zukunft in einem offenen Europa liegt. Dagegen vermag auch die gegenwärtige, nationalkonservativ-katholische polnische Regierung nichts auszurichten, die gegenüber der EU in vielen Fragen einen Konfrontationskurs fährt … So sehr hatte der Eiserne Vorhang die Mitte des Kontinents verschoben, dass die Wanderdünen von Łeba manchem im Westen immer noch so entlegen scheinen wie die Sahara. Dabei führt eine Reise nach Pommern geradewegs zurück ins alte Herz Europas.

Gut zu wissen

Anreise

Das Tor zur polnischen Ostseeküste ist Stettin, erreichbar von Berlin auf der A11 (150 km). Grenzübergang ist Pomellen/ Kołbaskowo, alternativ Linken/ Lubieszyn (B104) oder Schwedt/Krajnik Dolny. Grenzübergänge auf Usedom nach Świnoujście (Swinemünde): Ahlbeck oder etwas südlich über Zirchow auf einer ruhigen Nebenstrecke (B110). Ein Hinweis für Swinemünde: Seit 2023 verbindet ein 3,2 km langer, unter dem Fluss Świna verlaufender Tunnel die Insel Usedom mit der Insel Wollin (von der ul. Karsiborska auf Usedom zur ul. Duńska / ul. Fińska auf Wollin). Durch den Wegfall des Fährtransfers verkürzt sich die Fahrzeit erheblich. Fußgänger und Radfahrer dürfen weiterhin die Gratisfähre im Stadtzentrum nutzen.

In Polen führt die neue vierspurige Ostsee-Schnellstraße S6 von Stettin via Kołobrzeg nach Koszalin (120 km), dann die E28 nach Danzig. Die mautpflichtige A1 (a1.com.pl) verläuft von Danzig nach Warschau und über Łódź südwärts. Weitere Autobahnabschnitte und Schnellstraßen befinden sich im Bau oder in Planung.

Von Berlin fahren mehrmals täglich Züge nach Stettin und Danzig (ab Berlin-Hbf., ca. 6 Std.). Von Stettin aus gehen täglich bis zu sechs direkte Zugverbindungen an die Küste, die auch durch große Städte führen, etwa Kołobrzeg, Słupsk und Koszalin. Da viele Züge oft halten, kommt man mit der Bahn nicht besonders schnell voran, dafür erheblich günstiger als etwa in Deutschland. In vielen Zügen kann man sein Fahrrad mitnehmen. In der Sommersaison sind die Züge an der Küste oft sehr voll. Ein Ticket 1. Klasse kostet 50 Prozent extra, dafür gibt es fast immer noch Sitzplätze in den Abteilen. Auskunft Deutsche Bahn: Tel. 030 29 70 | bahn.de

Aus mehr als 30 deutschen Großstädten fahren täglich Linienbusse nach Polen. Linien aus Norddeutschland (Hamburg, Hannover, Kiel) führen zunächst nach Stettin und von dort aus weiter an der Küste entlang bis Danzig. Von Süddeutschland aus verlaufen die Touren nach Polen durch das Landesinnere, z. B. über Wałcz nach Danzig oder Koszalin. Die Busfahrt aus Deutschland dauert je nach Abfahrtsort zwischen 5 und 20 Stunden. Tickets für z. B. die Strecke Berlin–Danzig kosten ab 42 Euro hin und zurück (flixbus.de).

Direktflüge nach Danzig bieten Lufthansa, LOT, Austrian Airlines, Wizzair und Ryanair an, z. B. Berlin–Danzig ab 40 Euro. Man kann alternativ auch nach Warschau fliegen und von dort mit guten Anschlussverbindungen weiter nach Danzig und Stettin. Der Danziger Flughafen (airport.gdansk.pl) liegt 15 km westlich der Stadt. Der ZTK-Bus 210 fährt vom Flughafen zum Hauptbahnhof Gdańsk Główny (ztm.gda.pl). Ein Taxi in die Stadt kostet ca. 90 Zł., also rund 20 Euro; Zuschläge im Zeitraum 22–6 Uhr sowie sonntags.

Auskunft vor Ort

Jede größere Stadt und jeder Ferienort sowie Flughäfen haben eine Touristinfo, Informacja Turystyczna, z. B. in Stettin und Danzig:

– Plac Żołnierza Polskiego 20 | Szczecin | Tel. 9 14 34 04 40 | visitszczecin.eu

– Długi Targ 28/29 | Gdańsk | Tel. 5 83 01 43 55 | gdansk.pl

– Wały Jagiellońskie 2a | Gdańsk | Tel. 5 87 32 70 49 | pomorskie.travel

Auto

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 50 km/h (23–6 Uhr 60 km/h) außerorts 90 km/h, auf zweispurigen Landstraßen 100 km/h, auf Schnellstraßen mit zwei Fahrbahnen 120 km/h, auf Autobahnen 140 km/h. Es besteht Anschnallpflicht, und von Oktober bis Februar ist auch tagsüber das Abblendlicht einzuschalten. Straßenbahnen haben immer Vorfahrt. Die Promillegrenze liegt bei 0,2. Bußgelder müssen sofort bezahlt werden (Quittung ausstellen lassen!).

Das außerörtliche Tankstellennetz ist relativ dicht; „ON“ ist die Abkürzung für Diesel, ein durchgestrichenes „Pb“ steht für bleifreies Benzin. ADAC-Pannenhilfe mit deutschsprachigen Mitarbeitern: Tel. +49 89 22 22 22.

Diplomatische Vertretungen

Deutsches Generalkonsulat

al. Zwycięstwa 23 | 80-219 Gdańsk | Tel. 5 83 40 65 00 | Notfall-Mobiltel. 6 05 68 23 47 | danzig.diplo.de | Mo– Do 7.30–15.30, Fr 7.30–13.30 Uhr

Botschaft der Republik Österreich

ul. Gagarina 34 | 00-748 Warszawa | Tel. 2 28 41 00 81 | bmeia.gv.at/oebwarschau | Mo–Mi u. Fr 9–11 Uhr

Botschaft der Schweiz

al. Ujazdowskie 27 | 00-540 Warszawa | Tel. 2 26 28 04 81 | eda.admin.ch/warschau | Mo–Fr 9–12 Uhr

Einreisebestimmungen

Für EU-Bürger und Schweizer reicht der Personalausweis (Identitätskarte); Kinder brauchen einen eigenen Ausweis mit Nationalitätsvermerk und Lichtbild.

Gesundheit

Vergiss nicht, deine Europäische Krankenversicherungskarte (Gesundheitskarte) mitzunehmen. Sie wird im öffentlichen Gesundheitswesen Polens akzeptiert. Solltest du Arzt- oder Apothekengebühren zunächst bar bezahlen müssen, reich nach der Rückkehr die Belege bei deiner heimischen Kasse ein. Im Notfall kannst du in eine Krankenhaus-Notstation (pogotowie) gehen.

Falls du Zahnschmerzen bekommst, entscheide dich am besten für eine private Zahnklinik (stomatolog/dentysta). Dort ist der Service wesentlich besser als bei den staatlichen Notaufnahmestationen. Diese Leistungen müssen natürlich privat bezahlt werden, doch die polnischen Zahnärzte sind vergleichsweise günstig – bei Topleistungen.

Internet & WLAN

(Gratis-)WLAN findet man am ehesten in den Städten, in Danzig ist die City mit Hotspots dicht bestückt. Fast alle Hotels bieten ihren Gästen kostenlosen Internetzugang an, ebenso viele Restaurants und Cafés sowie große Tankstellen an den Fernstraßen. Du kannst dir auch eine aufladbare polnische Prepaid-Card kaufen (in Supermärkten, Handyläden und Tankstellen).

Mietwagen

Internationale Verleiher (Avis, Hertz) findest du an den Flughäfen und in den großen Hotels. Preise etwa wie in Deutschland, Tagespreis (unbegrenzte Kilometerzahl) zwischen 70 (Opel Corsa) und 180 Euro (VW Passat). Günstiger sind oft nationale Anbieter, z. B. Express Rent A Car (express.pl).

Notrufe

Tel. 112 für Notfälle (Polizei, Feuer, Ambulanz, Unfall), auch auf Deutsch.

Öffentliche Verkehrsmittel

Gut ausgebaut ist das Netz der Buslinien. Tickets (bilet) kauft man im Busbahnhof oder beim Fahrer.

Das Schienennetz ist sternartig angelegt, mit Warschau als Mittelpunkt. Eine Hauptstrecke der Staatsbahn (pkp.pl) verläuft parallel zur Küstenstraße von Stettin über Kołobrzeg, Koszalin, Słupsk und Lębork nach Danzig, über Anschlussstrecken erreichbar sind auch Kamień Pomorski, die Küstenorte Ustka, Łeba und die Halbinsel Hel. Eine Schnellbahn verbindet die Dreistadt: Danzig, Gdynia und Sopot. Kartenverkauf: an allen Bahnhöfen. Expresszüge (ekspres) sind reservierungspflichtig, Eil- (pośpieszny) und Nahverkehrszüge (normalny, osobowy) nicht. Sogenannte Wasserstraßenbahnen (tram-waj wodny) werden in Danzig eingesetzt.

Öffnungszeiten

Die meisten Geschäfte, auch Apotheken, sind Mo–Fr 10–19 und Sa 10– 15 Uhr geöffnet, große Einkaufszentren Mo–Sa 9–20/21 Uhr. Kioske und Bäckereien schließen früher. Banken haben in der Regel Mo–Fr 8–18 und Sa 8–14 Uhr geöffnet. Die meisten Museen bleiben montags geschlossen. Restaurants haben überwiegend täglich geöffnet. In den Badeorten schließen außerhalb der Urlaubssaison etliche Hotels ganz oder tageweise.

Post

Die Postämter (poczta) haben Mo 9–18, Di–Fr 11–18, Sa 9–13 Uhr geöffnet. Briefmarken (znaczki) bekommst du meistens auch am Kiosk (kiosk). Ein Brief innerhalb Europas kostet 8 Zł.

Geld & Preise

Die polnische Währung ist der Złoty (1 Złoty = 100 Groszy). Wechsle möglichst kein Geld am Flughafen – der Kurs dort ist extrem ungünstig. In den Wechselstuben (kantor) zahlst du – im Gegensatz zur Bank – keine Gebühr. Geldautomaten (bankomat) gibt es an so gut wie jeder Ecke. Beim Geldziehen aber beachten: Abhebungen vom eigenen Konto immer in Złoty vornehmen, nicht in Euro. Wer Euro wählt, wird mit einem sehr viel ungünstigeren Umtauschkurs zur Kasse gebeten! In großen Hotels, teuren Restaurants und bei Autoverleihfirmen kann oftmals in Euro bezahlt werden.

Die Eintrittspreise für Museen, Ausstellungen, Schlösser, Kirchen etc. liegen meist zwischen 10 und 50 Zł. Eine Konzertkarte kostet ab 40 Zł., eine Kinokarte ab 20 Zł. In vielen Museen ist an einem Tag der Woche der Eintritt frei.

Klima & Reisezeit

Polens Ostseeküste liegt noch im Bereich der atlantischen Klimaküche mit gemäßigt milden, aber auch unbeständigen Wetterlagen, die östlichen Regionen vor allem im Binnenland befinden sich schon im Einfluss des Kontinentalklimas, das für heiße Sommer und bitterkalte Winter sorgen kann. Sonnenreich und im Jahresdurchschnitt sehr mild ist das Wetter auf der Halbinsel Hel. Die schönste Reisezeit für die polnische Ostseeküste liegt zwischen Mai und Oktober. Am wärmsten ist es im Juli und August, die Ostsee erreicht dann in geschützten Lagen Temperaturen von mehr als 20 Grad. Im Hochsommer brauen sich am Frischen Haff oft kräftige Gewitter zusammen.

Strom

Adapter Typ E

Für Schukostecker wird ein Adapter benötigt, flache Stecker passen auch ohne.

Taxi

Taxis sind in Polen ein vergleichsweise günstiges Beförderungsmittel. Achte darauf, dass der Taxameter eingeschaltet ist und dass die Tarife und Zeitzonen offen angezeigt werden! Bei längeren Strecken ist es empfehlenswert, den Fahrpreis vorher auszuhandeln. Zwischen 23 und 5 Uhr wird ein Nachtzuschlag erhoben. Seriös und zu empfehlen: Radio Taxi | Tel. 9 19.

Telefon & Handy

Vorwahl nach Deutschland: 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041. Vorwahl nach Polen: 0048, dann die vollständige Nummer.

Das Mobiltelefon lässt sich in Polen problemlos nutzen. Wer in Polen mit deutschem Handy ein Mobiltelefon mit deutscher Simkarte erreichen möchte, wählt die Nummer ohne Ländervorwahl.

Toiletten

Etwas gewöhnungsbedürftig sind Polens Toilettensymbole (toaleta, WC): Für die Damentoilette steht ein Kreis, für die Herrentoilette ein Dreieck.

Trinkgeld

Bist du mit dem Service zufrieden, kannst du zehn Prozent des Rechnungsbetrags hinzufügen oder – wie es viele Polen tun – den Betrag aufrunden.

Zeit

In Polen gilt die Mitteleuropäische Zeit, die Sommerzeit dauert wie in allen EU-Ländern von Ende März bis Ende Oktober.

Zoll

Waren für den persönlichen Bedarf dürfen innerhalb der EU frei ein- und ausgeführt werden. Es gibt jedoch Limits: z. B. 110 l Bier, 10 l Spirituosen, 800 Zigaretten. Für Schweizer gelten geringere Freimengen. Weitere Informationen auf zoll.de, bmf.gv.at/zoll, bazg.admin.ch.

Schiffstouren

An der Küste, auf Seen und Flüssen werden Fahrten angeboten, z. B. ab Świnoujście (Swinemünde), veranstaltet von der Reederei Adler-Schiffe (Tel. 04651 9 87 08 88 | adler-schiffe.de). In der Danziger Bucht und auf dem Oberländischen Kanal ist auch die Weiße Flotte (zegluga.pl | zegluga.com.pl) aktiv.

Sprache

Das Polnische ist eine westslawische Sprache, die nicht gerade leicht zu erlernen ist. Aber ein „Dzień dobry“ (sprich: tschen dobri) für „Guten Tag“ und das „Dziękuję“ (sprich: tschenkuje) für „Danke schön!“ solltest du draufhaben.

Strände

Die polnische Ostseeküste ist ein einziger großer Strand: über 500 km feiner Sand! Die Wasserqualität ist in der Regel gut, was etliche „Blaue Flaggen“ beweisen (blueflag.global). Der Tidenhub ist an der Ostsee gering, der Salzgehalt auch. Im Bereich größerer Orte werfen Rettungsschwimmer ein Auge auf die Badenden.

FKK ist in Polen nicht populär, aber an einigen Strandabschnitten erlaubt, so in Lubiewo westlich von Międzyzdroje, in Dźwirzyno, Dębki, Łeba, Rowy, Chałupy auf der Halbinsel Hel und auf der Frischen Nehrung in Krynica Morska.

Unterkunft

Sehr viele Hotels jeder Sternekategorie bieten ihre Dienste an, jedes Jahr werden es etwa 10 Prozent mehr. In den meisten Hotels spricht man an der Rezeption Englisch und/oder Deutsch. In den Großstädten ist das Preisniveau guter Hotels mit dem westlichen vergleichbar, auf dem Land ist es preiswerter.

Es gibt fast 150 ganzjährig geöffnete Jugendherbergen in Polen, weitere 300 öffnen nur im Sommer. Die Adressen hat das Polnische Jugendherbergswerk PTSM: ptsm.org.pl. Das Angebot privater Hostels findest du unter hostel.pl.

Agroturystyka-Bauernhöfe bieten außer Unterkunft (ab 15 Euro/Nacht/ Person mit Frühstück) Aktivitäten wie Reiten, Bootsfahrten, Angeln, Radtouren, Wanderungen usw. Die Polnische Föderation für Tourismus auf dem Land zeigt auf ihrer Website über 600 Höfe: agroturystyka.pl. Das Angebot für Ferien auf dem Land umfasst auch Biobauernhöfe: Infos beim Europäischen Zentrum für ökologische Landwirtschaft und Touristik unter eceat.pl.

Es gibt etwa 220 gut ausgestattete Campingplätze in Polen. Sie sind in der Regel von Mai bis September geöffnet, einige auch ganzjährig. Polnischer Campingverband: Polska Federacja Campingu i Caravaningu, PFCC | Tel. 2 28 10 60 50 | pfcc.eu.

Events, Feste & mehr

Feiertage

1. Januar

Neujahr

März/April

Ostermontag

1. Mai

Tag der Arbeit

3. Mai

Jahrestag der Verfassung von 1791

Mai/ Juni

Fronleichnam

15. August

Mariä Himmelfahrt

1. November

Allerheiligen

11. November

Tag der Unabhängigkeit 1918

25./26. Dezember

Weihnachten

Veranstaltungen

März/ April

Śmigus-dyngus: Am Ostermontag bespritzt man andere mit Wasser.

Mai/ Juni

Stadtfest Koszalin: Ausstellungen, Konzerte und Jahrmarkt

Fischer-Wallfahrt: Fischer pilgern inbunten Booten am Tag der Apostel Petrus und Paulus nach Puck auf Hel.

Juni-September

Johannisfest: In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni legt man mit brennenden Kerzen bestückte Blumenkränze in Flüsse und Meer.

Internationales Festival der Orgelund Kammermusik: im Dom von Kamień Pomorski

Musiksommer: Klassik- und Orgelmusikfestival in Danzigs Vorort Oliwa

Juli

Heineken Open’er: Mega-Event mit Crossover aus Pop, Rock und Klassik in Gdynia. opener.pl

Ritterfest in Malbork: Mit Getöse wird die Belagerung der Marienburg nachgespielt.

Fischerfest: Regatta historischer Segel- und Fischerboote in Jastarnia und Chałupy

August

Slawen- und Wikingerfestival: Nordischer Treff in Wollin. jomsborg-vineta.com

Dominikanermarkt: Straßentheater und -musik in Danzig

Top of the Top Sopot Festival: Mehrtägiges Musikfestival in der Waldoper. topofthetop.pl

September

Internationale Shakespeare-Tage: Schauspieltruppen aus vielen Ländern Europas treffen sich in Danzig.

Dezember

Weihnachtsmärkte: ganz besonders schön in den Altstädten von Danzig und Stettin

Bloss nicht!

Nackt Baden

Ohne Kleider an den Strand? Für die sittenstrengen Polen ist das schwer hinnehmbar. Nacktbaden ist im katholischen Polen verpönt. Auch oben ohne kommt nicht gut an. Die FKK-Anhängerschaft (poln. Naturalny) wächst zwar stetig, doch noch müssen sich Naturisten auf wenige abgelegene Strandabschnitte beschränken.

Ohne Gastgeschenk zur Einladung kommen

Wer in einen polnischen Haushalt eingeladen wird, kommt nicht mit leeren Händen: Über Blumen freuen sich auch junge, moderne Frauen, Männer mögen Alkohol – aber bitte keinen Wodka, besser eine Flasche Wein mitbringen!

Alkoholisiert Auto fahren

Nach wie vor ist Alkohol am Steuer eine der Hauptursachen für Unfälle. Die Promillegrenze (0,2) ist schnell überschritten, Verstöße werden hart geahndet – bis zum sofortigen Einkassieren des Führerscheins. Apropos: Auch an öffentlichen Plätzen ist das Trinken von Alkohol untersagt.

Militärobjekten zu nahe kommen

Polens Militär reagiert schnell allergisch: Filmen und Fotografieren militärischer Objekte ist verboten. Das gilt erst recht an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad auf der Frischen Nehrung.

Die Kirchenwürde stören

Prächtige Kirchen finden sich in Polen vielerorts und sie stehen von früh bis spät offen. Besucher sind willkommen! Doch die katholischen Gotteshäuser sind keine Museen, die Gottesdienste keine Folkloreveranstaltungen. Mit dem Fotografieren sollte man rücksichtsvoll sein.

Lesestoff & Filmfutter

Bücher

In den Häusern der Anderen (2023)

Wie erging es den Polen, die nach 1945 in die Häuser der vertriebenen Deutschen einzogen, fragt Autorin Karolina Kuszyk. Geschichtsstunde in spannend!

Funde am Ostseestrand

Der Geologe Rolf Reinicke erklärt in leicht verständlicher Sprache, was du an den Stränden finden wirst: von Granit über Kalk bis Bernstein (2011). Zwei weitere seiner Bücher widmen sich Steinen und Fossilien (2018/20)

Filme

Die Blechtrommel

Im ersten Teil seiner „Danziger Trilogie“ (1959) beschreibt Günter Grass, selbst 1927 in Danzig geboren, die Stadt zur Zeit des aufziehenden Naziregimes ironisch aus Sicht des Jungen Oskar Matzerath. 1979 von Volker Schlöndorff zumeist an Originalschauplätzen kongenial verfilmt

Die Heldin

Seinen dritten Danzig-Film widmete Volker Schlöndorff der Kranfahrerin Anna Walentynowicz. Ihre Entlassung im August 1980 löste den Streik der Arbeiter auf der Lenin-Werft aus und führte schließlich zur Gründung der Gewerkschaft Solidarność (2007)

-1-3 °C
1 h/Tag
3 °C

Fakten

Strom 230 V, 50 Hz
Reisepass / Visum nicht notwendig
Ortszeit 03:17 Uhr

Anreise

Route planen

MARCO POLO Produkte

MARCO POLO Reiseführer Kalifornien
MARCO POLO Reiseführer Kalifornien
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Kanada Ost, Montreal, Toronto, Québec
MARCO POLO Reiseführer Kanada Ost, Montreal, Toronto, Québec
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Kuba
MARCO POLO Reiseführer Kuba
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Japan
MARCO POLO Reiseführer Japan
15,95 €
MARCO POLO Reiseführer Marokko
MARCO POLO Reiseführer Marokko
15,95 €

Marco Polo Reisenews