In den meisten Restaurants und Tavernen gibt es mehrsprachige, gedruckte Speisekarten. Die tagesaktuellen Angebote sind darauf jedoch überhaupt nicht oder nur handschriftlich auf Griechisch vermerkt. Also machen Sie es lieber wie die Griechen, gehen in die Küche und schauen in die Töpfe oder in Warmhaltetresen und Kühlschrank, um zu sehen, was es wirklich gibt.
Bestellen Sie beim Kellner aber nicht gleich ein ganzes Menü. Was das ist, wissen die wenigsten und servieren oft alles gleichzeitig. Ordern Sie besser schrittweise.
Noch besser nehmen Sie sich auch in dieser Hinsicht ein Beispiel an den Einheimischen. Die lieben es, möglichst viele Teller mit verschiedenen Gerichten gleichzeitig auf dem Tisch zu haben. Sie gehen allerdings abends auch selten allein zum Essen aus. Für sie ist die fröhliche Tischgemeinschaft, die paréa, ebenso wichtig wie der kulinarische Genuss.
In einer paréa bestellt man viele verschiedene Speisen. Sie werden in die Mitte gestellt, und jeder nimmt sich, was und wie viel er mag. Meist werden auch Fleisch und Fisch auf großen Platten serviert. Üblicherweise bestellt man viel mehr, als man essen kann. Alles restlos zu verputzen gilt als Blamage, zeigt es doch, dass man offenbar nicht genug geordert hat. Beim Bezahlen übernimmt meist einer die Rechnung für alle. Gewöhnungsbedürftig ist der in einfachen Tavernen oft noch übliche Brauch, den Tisch erst abzuräumen, wenn die Gäste gegangen sind: Viele griechische Gäste sehen und zeigen gern, wie üppig sie gespeist und getrunken haben und freuen sich an Tischen voller Geschirr und leerer Flaschen.
In allen Restaurants und Tavernen zahlen Sie 40 Cent bis 3 Euro für das Couvert, also für Besteck, Servietten und Brot. Darauf zu verzichten ist unmöglich. Trinkgeld hingegen sollten Sie nur geben, wenn Sie zufrieden waren: Griechen geben entweder gar nichts oder eine Summe, mit der sie sich nicht blamieren. Dieses Trinkgeld wird beim Weggehen einfach auf dem Tisch liegen gelassen.
Nahezu alle Restaurants und Tavernen sind ohne Ruhetag von mittags bis Mitternacht durchgehend geöffnet. Für den kleinen Hunger oder für Tage, an denen Sie sparsam sein wollen, bilden zudem die psistariá genannten Imbissstuben und die vielen Bäckereien, die mit Käse, Würstchen, Spinat und anderem gefüllte Blätterteigtaschen anbieten, eine gute Alternative.
Aufläufe und gefüllte Gemüse werden traditionell sehr geschätzt. Fleisch und Fisch gart man bevorzugt auf dem Holzkohlegrill. Es gibt aber auch leckere, in Tontöpfen zubereitete Schmorgerichte. Die Auswahl an Saucen ist generell sehr gering, Überbacken und Gratinieren jedoch liegen im Trend.
Liebhaber süßer Leckereien sind im zacharoplastío, der griechischen Konditorei, am richtigen Platz. Neben Cremetörtchen und Sandkuchen gibt es hier überwiegend orientalische Spezialitäten mit Nüssen und mit Honig, wie zum Beispiel baklavá und kataífi.
Griechisches Nationalgetränk ist Wasser. In abgelegenen Regionen wird es sogar häufig zu Bier und Eis serviert. Offenen Wein bekommen Sie in fast allen Lokalen. Wollen Sie einen edlen Tropfen, achten Sie auf den Namenszusatz cava. Er kennzeichnet einen mindestens zwei Jahre lang gereiften Weiß- bzw. mindestens drei Jahre gereiften Rotwein guter Qualität. Die Auswahl an guten Flaschenweinen ist groß. Eine Besonderheit ist der mit dem Harz der Aleppokiefer versetzte Weißwein retsína.
Unter den einheimischen Spirituosen sind der Anisschnaps oúzo und der einem Grappa ähnliche Tresterschnaps tsípouro am verbreitetsten. Nach dem Essen mundet auch der Weinbrand metaxá; den gibt es in vier Qualitätsstufen, mit drei, fünf, sieben und zwölf Sternen.
Kaffee trinken die Griechen den ganzen Tag über. Sie haben die Wahl zwischen einem Mokka, kafés ellinikós, heißem Instantkaffee, generell ness sestó genannt, und kaltem, schaumig geschlagenem und mit Eiswürfeln serviertem Instantkaffee, frappé. Den gewünschten Süßegrad müssen Sie beim Bestellen gleich mit angeben: skétto, ohne Zucker; métrio, mit etwas Zucker; glikó, süß. Mokka trinkt man ohne Milch, bei anderen Kaffees haben Sie die Wahl zwischen mä gála, mit Milch, und chorís gála, ohne Milch.
Regionale Unterschiede in der Küche werden Fremde kaum bemerken. Am ehesten fällt auf, dass im Norden neben dem klassischen griechischen Salat aus Tomaten, Gurken, Oliven und Zwiebeln häufig auch saláta pikantík gegessen wird, ein leicht saurer, gut gewürzter Krautsalat. Außerdem gehören in Makedonien piperjés, sehr scharfe, grüne gebratene Paprikaschoten, zu den beliebtesten Vorspeisen.
Als Paradies für Fischesser gilt die Chalkidikí, frische Miesmuscheln gibt es zum Beispiel zu Füßen des Olymp und in Itéa bei Delphi. Den in Salzlake eingelegten Fétakäse aus Schafs- und Ziegenmilch gibt es überall. Köstlich sind auch der metsovóne, ein geräucherter Kuh-Rohmilchkäse aus Métsovo im Epirus, und der nordgriechische manoúri aus Schafskäsemolke und Sahne.
geschmortes Lammfleisch mit grünen Bohnen
Seeigelsalat
Ratatouille
in Essig und Öl eingelegter Krakensalat
Bohnensuppe
Püree aus gelben Erbsen, dazu Olivenöl, Zwiebeln und Zitronensaft
Klopse aus Rinderhack
überbackene, Reis ähnlich sehende Nudeln mit Rindfleisch
Fischsuppe. Der Fisch wird auf einem separaten Teller serviert
Walnusskuchen
mit Kartoffeln im Backofen gegartes Lamm- oder Ziegenfleisch
Strudelteigtasche mit Fleischfüllung
mit Reis und Schweinehack gefüllte Kohlblätter
gebratene, meist sehr fette Wurst
Pilze
knusprig ausgebackene Sardellen, die man komplett verzehrt
Apfelkuchen
gefüllte Aubergine
deftige Kuttelsuppe, in der auch Schweins- und Lammfüße mitgekocht werden können
Teller mit verschiedenen kalten Vorspeisen
Reibekuchen aus Kichererbsenmehl
Grießkuchen
gebratene Leber
Knoblauchsauce zu Fisch oder Schweinefleisch, auf der Basis von püriertem Weißbrot
mit Spinat gefüllte Strudelteigtaschen
Rauchwürste, in ölreicher Tomatensauce mit viel grünen Paprika gekocht
Rinds- oder Kaninchengulasch mit Zwiebelgemüse