Als Odysseus auf seiner Irrfahrt durchs Mittelmeer auf Djerba strandete, wurden seine Gefährten so freundlich empfangen, dass sie ihre Heimat komplett vergaßen und nur mit Gewalt wieder von der Insel weggebracht werden konnten. Wenn sie auch noch die Wüste und die grünen Waldtäler im Norden Tunesiens gesehen hätten, wären sie wohl für immer geblieben.
Ein Abend im Fastenmonat Ramadan: Die untergehende Sonne taucht die alten Häuser und Minarette der Medina von Tunis in tiefes Orange. In den schmalen Altstadtgassen duftet es nach Jasmin, Rosen und Orangenwasser. Vor den kleinen Läden feilschen vollverschleierte Frauen und Mädchen in Tops um die Preise. Alte Männer in traditioneller Djellabia sitzen neben Halbstarken in den Shishacafés und schreien die Fußballer im Fernsehen an. Vor der Tür eines prächtigen Innenhofs stimmt ein Oudspieler die Saiten seines Instruments, aus dem Handy eines Passanten kommt tunesischer Rap. Und über allem schwebt der Ruf der Muezzine zum Gebet. Dann wird es dunkel, die Sterne glitzern über der Stadt und das Leben beginnt.
Tunesien steht bei vielen Urlaubern immer noch für den perfekten All-inclusive-Urlaub. Die Hotelburgen und Resorts haben sich komplett darauf eingestellt. Vom Büfett geht’s an den Strand, da fährt man ein bisschen Speedboat oder reitet über den Sand. Nachmittags wartet dann der Tennisoder Golfplatz. Das zieht inzwischen vor allem Billigurlauber an, erst langsam stellt sich die Branche auch auf anspruchsvollere Gäste ein. Denn es lohnt sich, das Hotel mal zu verlassen: Da warten die Postkartenaltstädte in Tunis, Hammamet und Monastir, römische Ruinen, orientalische Paläste, Wanderwege durch dichte Korkeichenwälder, Kameltrekking in der Sahara, Tauchgänge und Schnorchelausflüge zu Grotten und Wracks. Und wenn du entspannen willst, findest du an der nächsten Ecke bestimmt ein Hamam.
Der Norden des Landes ist richtig grün. Um den alten Fischerort Tabarka meint man fast, in einem französischen Bergdorf gelandet zu sein. Hier an der algerischen Grenze gibt’s dicht bewachsene Täler, in denen immer mehr Tunesier wandern gehen. An der Nordküste folgt dann eine Bucht nach der anderen. Die Menschen entfliehen am Wochenende der Hitze in den Städten und machen Picknicks am Meer. Der Golf von Hammamet im Nordosten ist hier das touristische Zentrum für Strandliebhaber: Hammamet, Sousse, Monastir und Mahdia bieten alles, was das Urlauberherz begehrt. Trotzdem ist die Medina von Hammamet richtig schnuckelig; und im Ribat von Sousse tauchst du kurz ein in die Welt von Rom, Karthago und 1001er Nacht. Action, Abenteuer, Antikes: Tunesien bietet alles nebeneinander. Oder wusstest du, dass mit Kairouan eine der heiligsten Städte des Islam nicht weit entfernt von Hammamet liegt? Also Augen auf, sonst verpasst du was!
Die Ferieninsel Tunesiens ist Djerba – mit flach abfallenden Stränden, an denen du entspannen oder den Kitedrachen starten kannst. Im Süden des Landes geht das Meer in ein Sandmeer über. Die Oasenstädte Douz und Tozeur sind die Tore zur Sahara. Die Welt ist hier so unwirklich, dass George Lucas seinem Wüstenplaneten aus „Star Wars“ einen Namen aus der Region verpasst hat: Tataouine. Unglaublich, dass in den Höhlen im Berg wirklich Menschen gelebt haben! Und lies mal bei Karl May nach, dann wirst du in den Fata Morganen über dem Salzsee Chott el-Djerid vielleicht Kara Ben Nemsi sehen. Außerdem schon mal die Deglet Nour, die „Finger des Lichts“, probiert? Diese Dattelsorte zählt zu den beliebtesten der Welt und wächst in den Oasen im Süden. Als Mitbringsel auch unbedingt einpacken: Olivenöl. Tunesische Öle werden international regelmäßig für ihre Qualität prämiert.
Tunesien ist weder arabisch, noch französisch, noch afrikanisch – der Mix macht‘s. Wegen der Kolonialzeit sprechen viele Tunesier neben tunesischem Arabisch auch Französisch (und in den Hotels u. a. Deutsch, Englisch). Und Tunesien ist das Ursprungsland des sogenannten Arabischen Frühlings: Massenproteste führten 2011 zum Sturz des langjährigen Machthabers Ben Ali. Seitdem wurden tiefgreifende demokratische Reformen eingeleitet. Angesichts der schleppenden Wirtschaft hat sich statt der anfänglichen Euphorie jedoch Resignation breitgemacht. Die islamistischen Terroranschläge 2015 in Sousse und im Bardo-Museum (Tunis) haben dem so wichtigen Tourismus einen herben Schlag versetzt. Gerade als er sich wieder erholte, kam die Coronapandemie. Tunesien fiel in eine wirtschaftliche und politische Krise, in der Präsident Kais Saied schließlich alle Macht an sich zog und das Parlament entmachtete. Viele Beobachter fragen sich daher: Wohin entwickelt sich das Land?
Dabei ist Tunesien unglaublich spannend. Viele junge Leute wollen nicht länger auf den Staat warten und eröffnen Galerien, Yogatreffs oder hippe Cafés. Neben den Stränden gibt es zahlreiche antike Sehenswürdigkeiten, dazu noch die atemberaubende Natur abseits der Zivilisation ... Das Bild dieses Landes setzt sich eben wie die riesigen Mosaiken im Bardo-Museum in Tunis zusammen: Steinchen für Steinchen.
Tunesien ist mit dem Flugzeug in 2½– 3 Stunden erreichbar. Charter- und Linienflüge gibt es von allen größeren Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziele sind Tunis, Enfidha, Monastir und Houmt Souk/ Djerba.
Bei Einreise muss jeder eine Einreisekarte ausfüllen. Hast du im Flieger keine bekommen, liegen diese an den Säulen in der Halle vor der Passkontrolle aus.
Wenn du nicht vom Hotel abgeholt wirst, ist die Weiterfahrt mit dem Taxi am einfachsten. Es gibt zwar auch Linienbusse in der Nähe der Flughäfen, die Haltestellen befinden sich aber meistens etwas außerhalb des Flughafengeländes. Leider versuchen Taxifahrer oft, Touristen astronomische Preise zu berechnen. Einfacher ist es, wenn man das Flughafengelände verlässt und davor ein Taxi anhält.
Die Anreise nach Tunesien ist auch per Fähre aus Frankreich und Italien möglich. Regelmäßig fahren Autofähren z. B. zwischen Marseille oder Neapel und Tunis. Fährlinien: CTN (ctn.com.tn), Grimaldi Lines (grimaldi-lines.de) oder Grandi Navi Veloci (gnv.it).
In den Touristengebieten gibt es noch die klassischen Touristeninformationen (office de tourisme). Die wichtigsten Infos bekommst du in der Regel aber auch an der Hotelrezeption.
Rote Ampeln und Fahrstreifen sind für viele Fahrer eher Richtlinien als Vorschrift. Gerade im Großraum Tunis kann Autofahren recht anstrengend sein. Auch wenn sich viele Tunesier nicht an die Regeln halten, sollte man selbst die Anschnallpflicht und Stoppschilder beachten – die Polizei kontrolliert streng. Das Tempolimit beträgt in geschlossenen Ortschaften 50 km/h, auf Regionalstraßen 90 km/h, auf Autobahnen 110 km/h. Promillegrenze: 0,3. Der normale EU-Führerschein reicht aus. Für die Autobahnen zwischen Tunis und Sfax oder Bizerte wird eine Maut erhoben, die an Zahlstellen bar zu bezahlen ist.
In ländlichen Regionen ist erhöhte Vorsicht geboten, weil hier oft auch Radfahrer, Fußgänger oder Eselkarren unterwegs sind. In der Dämmerung und nachts musst du besonders aufpassen, da viele Autos nicht beleuchtet sind. Dann passieren oft schwere Unfälle.
Vor allem in den größeren Städten solltest du stets Parkscheine ziehen oder ein Parkhaus benutzen und nicht „wild“ parken. Drei Minuten können reichen, und schon wird der Wagen abgeschleppt oder hat eine Parkkralle. Ein Knöllchen ist nicht besonders teuer, aber es dauert oft lange, herauszufinden, wo man bezahlen muss.
Tunesien ist ein preiswertes Reiseland; die Kosten für Getränke, Taxis oder Sehenswürdigkeiten sind gering. Währung ist der tunesische Dinar (TND) zu 1000 Millimes. Aktuelle Wechselkurse findest du online, z. B. auf oanda.com. Dinar dürfen nicht ein- oder ausgeführt werden. Geld wechselst du am besten direkt am Flughafen oder im Hotel. In allen größeren Städten bzw. Touristenzonen kannst du mit Kreditkarten an Automaten (ATM) Geld abheben. EC-Karten nehmen nur wenige Banken an. Vermeide es, am Wochenende Geld abzuheben, dann sind viele Bankautomaten leer oder abgeschaltet.
Impasse du Lac Windermere 1 | Les Berges du Lac | Tunis | Tel. 71 1 4 32 00 | tunis.diplo.de
7, Rue de la santé | Houmt Souk | 4180 Djerba | Tel. 75 65 06 66
16, Rue Ibn Hamdis | El Menzah | Tunis | Tel. 71 23 90 38 | bmeia.gv.at/oeb-tunis
22, Rue Platon | Le Kram | Tunis | Tel. 71 19 19 97 | short.travel/tun18
Wenn du eine Pauschalreise gebucht hast, reicht der Personalausweis, um ins Land zu kommen, ansonsten brauchst du einen Reisepass, der noch sechs Monate gültig sein muss. Bei der Einreise gibt es einen Stempel in den Pass, mit dem du dich drei Monate lang im Land aufhalten darfst. Erkundige dich kurzfristig vor der Reise, ob aufgrund der Coronapandemie noch spezielle Einreiseformalitäten oder Quarantänebedingungen zu beachten sind. Aktuelle Infos findest du auf auswaertiges-amt.de.
Besonders abseits der Touristengebiete kann es sein, dass dich junge Leute um ein Selfie mit dir bitten. Nimm trotzdem selbst Rücksicht: Sehr religiöse Menschen wollen wegen des Bilderverbots im Islam nicht fotografiert werden. In Museen und an Ausgrabungsstätten ist oft eine Fotogebühr von 1–2 TND zu zahlen. Polizisten und militärische Einrichtungen darfst du nicht fotografieren.
Bei der direkten Einreise aus Deutschland, der Schweiz und Österreich waren bei Redaktionsschluss keine Impfungen vorgeschrieben. Vorsichtig musst du vor allem bei ungeschältem Obst, Gemüse und frischen Salaten sein. Auch Leitungswasser (stark gechlort) und Eiswürfel meidest du besser. Das ganze Jahr über solltest du auf guten Sonnenschutz achten; je nach Region kann auch im Sommer ein Mittel gegen Mücken sinnvoll sein. Im Fall einer Erkrankung hilft die Hotelrezeption weiter.
Öffentliches WLAN gibt es in immer mehr Cafés und Restaurants, aber längst nicht flächendeckend. Selbst in einigen Hotels ist WLAN nur in der Lobby und nicht auf den Zimmern verfügbar. Gerade wenn du Ausflüge planst und für Routenplanungen nicht aufs Internet verzichten willst, lohnt sich eine tunesische SIM-Karte.
Im Hochsommer (Juli/Aug.) ist es oft auch an den Küsten sehr heiß, im Süden knacken die Temperaturen dann locker die 40-Grad-Marke. Bei Wassertemperaturen bis zu 25 Grad ist das dann aber kein Problem. Schwimmen kannst du ab Mai bis in den Oktober hinein noch super, und auch die Außentemperaturen sind im September und Oktober noch angenehm warm. Im November regnet es oft und heftig, danach wird es nasskalt wie in einem regnerischen deutschen Herbst. Angenehm ist das Klima für Kulturinteressierte ab Ende Februar bis April, wenn es schon wieder warm und sonnig ist und das ganze Land blüht. Allerdings ist dann das Mittelmeer mit 20 Grad noch relativ kühl. Wüstentouren planst du am besten für Oktober/November oder März/April, sonst ist es tagsüber entweder zu heiß oder nachts eisig kalt.
Ein Mietwagen ist relativ günstig; bei internationalen Unternehmen wie Sixt oder Budget kostet die einfachste Kategorie bei einer Onlinebuchung 50 bis 60 Euro pro Tag. Einheimische Anbieter sind oft deutlich preiswerter, ihre Mietund Versicherungsbedingungen aber manchmal nicht so transparent und die Autos können in schlechterem Zustand sein. Deswegen solltest du den Mietwagen bei der Übernahme genau kontrollieren und vor allem Bremsen und Lichter testen. Der Abschluss einer Vollkasko- und Haftpflichtversicherung ist zu empfehlen.
Ambulanz: Tel. 190; Feuerwehr: Tel. 198; Polizei: Tel. 197; Touring Club de Tunisie (Pannenhilfe): Tel. 71 32 31 14
Tunesien lässt sich zwischen den großen Städten gut mit Bahn und Bus bereisen. Das Streckennetz führt im Norden von Tunis bis Bizerte, im Osten über Hammamet, Sousse und Sfax bis Gabès und im Landesinneren über Gafsa bis Tozeur. Schnellzüge heißen Grandes Lignes, sind komfortabel und klimatisiert; von Tunis nach Sousse brauchst du ca. zwei Stunden. Reservier besser rechtzeitig vorher (sncft.com.tn). Mit der Carte Bleue kannst du zum Preis von 45 TND eine Woche lang in der Komfortklasse durchs Land fahren. Die meist klimatisierten Busse der nationalen SNTRI (sntri.com.tn) fahren alle größeren Orte an. Auch hier ist Reservieren notwendig.
Die Läden in den Souks haben von morgens bis abends auf; die meisten bleiben am Freitagnachmittag sowie sonntags geschlossen. Restaurants öffnen in den Touristengebieten oft von morgens bis spätabends. Ruhetage oder feste Öffnungszeiten haben die wenigsten. Die angegebenen Zeiten für Sehenswürdigkeiten können variieren, denn sie werden spontan den Gegebenheiten angepasst. Im Ramadan sind Ämter und Läden nur vormittags geöffnet, Lokale erst abends zum Fastenbrechen.
Tunesien ist weitgehend ein sicheres Land; kleinere Diebstähle oder Betrügereien kommen vor. Frauen sollten nachts nicht allein unterwegs sein. Obwohl Tunesien alles tut, um die Sicherheit zu gewährleisten, sind Terroranschläge nicht auszuschließen. Auch 2019 und 2020 kam es zu Selbstmordanschlägen, die sich vor allem gegen Sicherheitskräfte richteten. Man sollte daher größere Menschenansammlungen und die Nähe der sehr präsenten Sicherheitskräfte meiden. Von eigenständigen Fahrten in die Wüstenregionen südlich von Tozeur und Douz ist abzusehen. Auch vor Reisen in grenznahe Regionen wie z. B. Kasserine oder an die tunesisch-libysche Grenze wird gewarnt, weil es dort immer wieder mal zu Zwischenfällen kommen kann, da die Grenzregionen für Schmuggel bekannt sind. Beachte unbedingt die Reisehinweise des Auswärtigen Amts unter auswaertiges-amt.de.
Du brauchst keinen Adapter für die Steckdose; Netzspannung: 220 Volt.
Die offiziellen Taxis in Tunesien sind gelb und haben eine leuchtende Nummer auf dem Dach, wenn sie im Dienst sind. Nicht verwirren lassen: Ist die Leuchte in der Frontscheibe grün, ist das Taxi nicht frei. Fahrgäste können in Taxis mit roter Lampe einsteigen. Gerade die Taxis, die vor Hotels auf Kundschaft warten, verlangen oft spezielle Touristenpreise. Dabei gibt es einen festgelegten Tag- und Nachttarif, und die Benutzung eines Taxameters (compteur) ist Pflicht. Große Koffer kosten 1–2 TND extra. „Vergisst“ der Fahrer, das Taxameter einzuschalten, weise ihn freundlich darauf hin, sonst kann es beim Aussteigen Diskussionen geben. Inzwischen versuchen sich mehrere Anbieter am Markt, die mit transparenten Tarifen und Bezahlung per App werben: Du kannst Bolt (bolt.eu) oder E-Taxi (etaxi.tn) nutzen.
Ein typisches Verkehrsmittel sind die louages, die Sammeltaxis. Diese Kleinbusse sind für neun bis zehn Personen ausgelegt, nehmen aber durchaus auch mehr mit. Sie fahren feste Routen, die – meist nur auf Arabisch – angeschrieben sind. Am besten fragst du dich durch und nennst dein Fahrtziel. Es gibt zwei Arten von louages: Die gelben sind innerhalb der Städte und der Vororte unterwegs, die weißen fahren Strecken über Land. Feste Haltestellen gibt es nur an Start und Ziel, ansonsten steigt man zwischendurch ein und aus. Los geht es meist erst, wenn die Fahrzeuge voll sind.
Häufig wirst du nach der Passkontrolle im Flughafen, noch bevor du dein Gepäck geholt hast, von Mitarbeitern der Mobilfunkanbieter (etwa Orange oder Ooreedoo) angesprochen, die dir eine SIM-Karte fürs Handy verkaufen wollen. Das ist gerade für mobiles Internet sinnvoll. Die Karten gibt es kostenlos oder für ein paar Dinar inklusive Guthaben. Vorwahlen: für Deutschland 0049, für Österreich 0043, für die Schweiz 0041, für Tunesien 00216. Tunesische Nummern im Festnetz beginnen mit einer 7, Handynummern mit 98, 25 oder 22.
Kellner, Kofferträger und Fahrer erwarten ein Trinkgeld (ca. 10 Prozent des Rechnungsbetrags bzw. 1 TND pro Gepäckstück). Auch Zimmermädchen erhoffen sich etwas. Trinkgeld ist hier ein wichtiger Einkommensbestandteil.
Da Tunesien die Uhren nicht umstellt, hängt es zur europäischen Sommerzeit eine Stunde hinterher. Im Winter ticken die Uhren gleich.
Zollfrei einführen darfst du 200 Zigaretten, 2 l Spirituosen bis 25 Vol.-% oder 1 l über 25 Vol.-%, 150 ml Parfüm und Dinge des persönlichen Bedarfs. Antiquitäten müssen im Land bleiben. Bei der Rückreise in die EU sind 200 Zigaretten, 1 l Spirituosen über 22 Vol.-% oder 2 l bis 22 Vol.-%, 50 ml Parfüm und Waren im Wert von bis zu 430 Euro frei. Für die Schweiz gelten andere Freimengen (ezv.admin.ch).
In nur 40 Minuten kommst du von Tunis nach Djerba oder nach Tozeur in die Wüste. Günstige Flüge bietet die nationale Tunisair (tunisair.com) an. Nachteil: Inlandsflüge sind oft verspätet.
In den Touristenhotels und in den meisten der gehobenen Restaurants gibt es Alkohol. Auch in größeren Supermärkten kannst du welchen kaufen – außer am Freitag. Du solltest aber aus Respekt vor dem im Islam geltenden Alkoholverbot darauf verzichten, mit der Bierflasche durch die Stadt zu laufen oder am Strand zu sitzen.
Gleichgeschlechtliche Paare sollten Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit unterlassen. Homosexualität steht in Tunesien immer noch unter Strafe.
Amtssprache ist Arabisch, in den großen Städten sprechen aber die meisten Menschen auch Französisch. Mit Englisch kommt man eher bei den jüngeren Leuten weiter, sonst kaum. In den Hotels sprechen viele Angestellte aber auch passables Deutsch.
Es gibt kaum öffentliche Toiletten, man muss Restaurants oder Cafés aufsuchen (teils gegen Gebühr). Die Sauberkeit lässt oft zu wünschen übrig, Toilettenpapier ist so gut wie nie da – besser immer Taschentücher dabeihaben.
Neujahr
Tag der Revolution und der Jugend
Unabhängigkeitstag
Tag der Märtyrer
Tag der Arbeit
Aïd es-Seghir (Fastenbrechen)
Aïd el-Kebir (Opferfest)
Tag der Republik
Rass e-Aim (Islamisches Neujahr)
Tag der Frau
Mouloud (Geburtstag des Propheten Mohammed)
Tag der Evakuierung von Bizerte
Ramadan
Festival der Ksour (Tataouine): berberische Folklore
Queeres Filmfestival Mawjoudin (Tunis), queerfilmfestival.mawjoudin.org
Festival der Blüten (Nabeul): rund um die Orangen- und Jasminblüte
Festival de la Medina (Tunis): Konzerte, Theater, Lesungen im Ramadan
Wallfahrt zur Ghriba-Synagoge (Djerba): buntes Spektakel
Falkenfestival (El-Haouaria/Cap Bon)
Festival de la Medina (Mahdia): mit Folklore und Musik
Internationales Jazzfestival (Tabarka), tabarkajazzfestival.com
Festival d’Aoussou (Sousse): malerische religiöse Prozession
Klassik-Festival (El-Djem): Orchestertöne im Amphitheater | festivaleljem.tn
Internationales Festival (Hammamet): Musik von Folklore bis zu internationalen Stars | festivaldehammamet.com
Festival de Carthage: Konzerte, Theater und mehr im römischen Theater von Karthago | festivaldecarthage.tn
Mariä Himmelfahrt (La Goulette): religiöse Prozession mit Marienstatue, inoffizielles Ende der Badesaison
Interference (Tunis): Lichtkünstler aus aller Welt setzen die Altstadt in Szene.
Internationales Filmfestival Carthage (Tunis, Vororte): Wettbewerb der besten arabischen Regisseure | jcctunisie.org
Dattelfestival (Tozeur und Kebili): mit viel Folklore
Dunes Electroniques (Nefta): Techno in der Sahara | dunes-electroniques.com
Saharafestival (Douz): von Kamel- und Pferderennen bis Berberhochzeit
So eine Überraschung! Plötzlich spricht dich mitten im Souk jemand an: „Wir kennen uns! Ich bin Kellner in Ihrem Hotel!“ Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er genau das aber nicht, sondern will dich einfach in den nächsten Laden schleppen.
Tunesien hat zum Teil wunderschöne Moscheen. Betreten dürfen sie nur Muslime, Touristen müssen draußen bleiben. Ausgewählte Moscheen wie die Großen Moscheen in Kairouan und Tunis haben Besuchszeiten für den Innenhof.
Für normale Taxifahrten sind die Fahrer verpflichtet, das Taxameter zu benutzen. Alles andere gibt nur unschöne Diskussionen.
Klar kann es sein, dass man sich im Urlaub verliebt. Nur leider haben sich in den letzten Jahren im Tourismus zahlreiche – vor allem jüngere – Männer darauf spezialisiert, ausländische Urlauberinnen zu umgarnen, um Geschenke oder Visa zu bekommen. Websites mit Erfahrungsberichten warnen davor, auf die typischen Maschen reinzufallen.
Am Hotelstrand ist es in der Regel kein Problem, im Bikini baden zu gehen. Aber an öffentlichen Stränden solltest du zurückhaltender sein; auf der Straße und in den Souks haben tiefe Ausschnitte und zu kurze Hosen oder Unterhemden (bei Männern) nichts zu suchen.
Der kleine Vorort La Goulette von Tunis: Hier leben die Religionen munter nebeneinander. Bis die Nazis kommen und das Leben einer Familie auf den Kopf stellen. Der Roman (2018) von Erfolgsautor Daniel Speck spielt vor allem im noch heute stehenden Hotel Majestic in Tunis
(2015) Gerald Drißner reist mit neugierigem, vorurteilslosem Blick durch das nachrevolutionäre und von Terroranschlägen gezeichnete Tunesien
(2015) Kaouther Tabai erzählt von einer Kindheit in einer chaotischen Familie, von der Aufmüpfigkeit junger Frauen und von der Zerrissenheit zwischen den Kulturen. Ein tiefer Blick in die tunesische Seele nach der Revolution
Auf der Berlinale 2016 verunsicherte der Film von Mohamed Ben Attia Jury und Publikum – und wurde mehrfach ausgezeichnet. Fast lakonisch erzählt der junge Regisseur eine unglückliche Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der tunesischen Revolution
Einwohner | 11.565.204 | |
Fläche | 163.610 km² | |
Sprache | Arabisch | |
Währung | tunesischer Dinar | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Regierungssystem | Präsidentielle Demokratie | |
Hauptstadt | Tunis | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 16:19 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |