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Erzgebirge - Vogtland

Check-in

Spannende Fahrten mit dem Förderkorb oder dem Hunt in Besucherbergwerke, farbenfrohe Bergparaden mit viel Musik und duftenden Rostbratwürsten am Straßenrand gehören ebenso zu den Highlights im Erzgebirge wie die gewaltigen Hallenkirchen. Aber auch die lieblichen Täler, die tiefen Wälder und die Berge, auf die man vielerorts Aussichtstürme stellte, damit die Gäste möglichst weit ins Land blicken können. In den letzten Jahren kam ein facettenreiches Kulturleben dazu, das ebenfalls dazu beiträgt, das Erzgebirge und das angrenzende Vogtland zu beliebten Ferienregionen zu machen.

Doch trotz aller Veränderungen in den vergangenen Jahren - eins ist geblieben: Das Erzgebirge trägt nach wie vor den liebevollen Beinamen "Weihnachtsland". Denn nirgendwo anders in Deutschland erstrahlen Städte und Dörfer in den letzten Wochen des Jahres in solchem Lichterglanz, sind so viele Sitten und Bräuche mit dieser Zeit verbunden. Ihren Ursprung haben sie im Bergbau: Das Licht ist für den Bergmann seit jeher ein Zeichen für Leben und Hoffnung, für Geborgenheit und Glück. Früh, noch vor Sonnenaufgang, fuhr er ins Dunkle ein, und wenn er abends heimkehrte, war es meist schon wieder Nacht. Statt "guten Tag" wünschte man sich ein "Glück auf", das zum Bergmannsgruß wurde und heute noch gebräuchlich ist. Die Einheimischen verkürzen das gern auf "G'auf". Der Gruß scheint auch nicht auszusterben: Schon die Kinder rufen sich auf dem Schulweg ein "Glück auf" zu.

Der Bergbau hat aber nicht nur das Weihnachtsfest geprägt, er hat das Erzgebirge seit 800 Jahren vielfältig geformt. Im wahrsten Sinn des Worts. Zum ersten Mal ertönte das "Bergkgeschrey" Mitte des 12. Jhs., 300 Jahre später brach in der Region ein regelrechtes Silberfieber aus. Maulwürfen gleich wühlten die Bergleute Gänge in die Erde. Etliche davon blieben erhalten. Sie ziehen in unseren Tagen Tausende Touristen an, die in die Berge steigen oder fahren, um sich in den heutigen Schaubergwerken einen Eindruck vom schweren Bergmannsleben zu verschaffen. Neuerdings erklingt es wieder, das "Bergkgeschrey". Die explodierenden Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt riefen moderne Schatzsucher herbei, die dabei sind, den 1991 eingestellten Bergbau wieder zu beleben. Man sucht nach Kupfer, Zinn, Silber und Eisen, im Jahr 2012 förderte man den ersten Flussspat. Doch die Gefahr, dass historische Anlagen in die neue Bergbauära einbezogen werden, besteht nicht. Die Bürgermeister von 34 Städten und Gemeinden sowie drei Landräte setzen sich für ihre Erhaltung ein, sie möchten die Montanregion im sächsisch-böhmischen Erzgebirge mit dem Unesco-Welterbetitel adeln. 39 repräsentative Objekte im sächsischen Erzgebirge haben sie dafür ausgewählt. Und weil der Bergbau keine politischen Grenzen kannte, die böhmische Seite des Gebirges immer dazugehörte, haben sie die Tschechen mit einbezogen, die sechs Objekte auf die Liste setzten. Für diese Partnerschaft gibt es aber auch einen ganz pragmatischen Grund: Grenzübergreifende Bewerbungen haben bei der Unesco besonders gute Chancen. Dass die Montanregion Weltkulturerbe wird, damit rechnet man fest. Der Titel soll die Region bekannter machen und den Tourismus ankurbeln.

Die Erzfunde gaben dem Grenzgebirge zwischen Sachsen und Böhmen seinen Namen. Auf einer Länge von 130 km und einer durchschnittlichen Breite von 35 km erstreckt sich das Erzgebirge vom Auersberg im Westen bis zum Geisingberg im Osten. Es reicht bis nach Tschechien, wo es den Namen Krušné hory trägt. Die Einheimischen sagen "Huckelkuchen" zu diesem Gebirge. Das sich westlich anschließende Vogtland kam durch die einzigartige Machtfülle kaiserlicher Reichsvögte zu seinem Namen. Das war vor mehr als sieben Jahrhunderten. Es war ein Gebiet mit wechselnden Grenzen, zu dem teilweise auch Regionen Bayerns (hier hat sich die Bezeichnung lediglich im Museum Bayerisches Vogtland und dem Autobahndreieck Vogtland erhalten) sowie Böhmen gehörten. Seine politische Selbstständigkeit verlor das Vogtland in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. Als Landschaftsbezeichnung blieb der Name Vogtland jedoch für die südwestlichste Ecke Sachsens und eine kleine Region im Osten Thüringens um Greiz und Zeulenroda erhalten; und dieser Teil wird in diesem Band vorgestellt. Nicht zu vergessen das Vorland des Erzgebirges mit Chemnitz, das durch den Maschinenbau zu Reichtum gelangte, sowie Freiberg und Zwickau, denen einst der Bergbau Wohlstand brachte. In jüngster Zeit geriet Zwickau in die negativen Schlagzeilen, weil sich hier drei Rechtsextremisten niedergelassen hatten, die deutschlandweit agierten und auf deren Konto vermutlich neun Morde an Migranten und der Mord an einer Polizistin gehen. Fassungslos erfuhren die Zwickauer, dass das rechtsextremistische Trio unbemerkt von den Sicherheitsbehörden unter ihnen lebte. Zum Gedenken an die Opfer zündeten sie Kerzen an und demonstrierten wiederholt, um deutlich zu machen, dass ihre Stadt "keine Heimstatt braunen Terrors" ist.

Nach der Einheit, als viele Wirtschaftszweige wegbrachen, setzte man auf den Tourismus. Durch viele Ideen konnten sich die im Westen Deutschlands nahezu unbekannten Ferienregionen einen touristischen Namen machen. Ideen waren hier schon einmal gefragt, nämlich nach dem Niedergang des Bergbaus. Die Menschen mussten sich damals nach neuen Erwerbsquellen umsehen. Sie begannen zu schnitzen und zu drechseln - was bisher Freizeitbeschäftigung war, wurde nun zum Broterwerb. Pyramiden, Räuchermännchen, Lichterengel und Schwibbögen aus Seiffen, Olbernhau und anderen Orten haben den Namen Erzgebirge in die Welt getragen. Im vogtländischen "Musikwinkel" um Klingenthal, Markneukirchen und Schöneck singt und klingt es das ganze Jahr über, und das seit 1677, als sich Geigenbauer zur ersten Innung zusammenschlossen. Heute gibt es immerhin noch etwa 600 Musikinstrumentenbauer, die volle Auftragsbücher vorweisen können. Musikinstrumente aus dem Vogtland sind nach wie vor in der Welt gefragt. Denn es sind in Handarbeit angefertigte Spitzeninstrumente, gespielt von berühmten Solisten. Selbst der große Violinvirtuose Yehudi Menuhin besaß eine vogtländische Geige, und Ex-US-Präsident Bill Clinton spielt auf einem Saxophon "Made in Vogtland".

Das Erzgebirge und das Vogtland haben zu allen Jahreszeiten ihren Reiz. Im Winter, wenn die Fichten sich unter ihrer zentnerschweren weißen Last biegen; im Frühling und Frühsommer, wenn Krokusse und Rhododendren blühen; im Sommer, wenn es in den dunkelgrünen Wäldern nach Harz und Moos riecht; und im Herbst, wenn Pilze reichlich sprießen, die Vogelbeeren orangerot an den Straßenrändern leuchten und in den Tälern Nebel wallen. Die schönste Zeit ist aber unbestritten die um Weihnachten. Bereits vor dem ersten Advent werden Engel, Schwibbögen und Bergmänner aufgestellt, ganze Räuchermännl-Kompanien halten in den Stuben Einzug. Tausende von Kerzen leuchten aus den Fenstern in die Dunkelheit, in den Vorgärten stehen mit Kerzen bestückte Weihnachtsbäume, und auf vielen Plätzen drehen sich meterhohe beleuchtete Pyramiden. Als Vetter des erzgebirgischen Lichterbergmanns gilt übrigens der vogtländische Moosmann, ein kleiner Wicht, der in ebenso kleinen Waldhöhlen hausen soll. Um sein Land, die blumenübersäten Berg- und Feuchtwiesen, die Fluss- und Bachtäler, geheimnisvollen Hochmoore und dunklen Bergmischwälder zu erhalten, schuf man den Naturpark Erzgebirge/Vogtland.

Erzgebirge und Vogtland sind erfolgreich dabei, sich vom Image einer reinen Wandergegend zu befreien. Attraktive Einrichtungen für Familien und für sportlich Aktive wurden geschaffen. Ein wenig Abenteuerluft schnuppert, wer in die Besucherwerkwerke fährt und mit der Geleucht genannten Grubenlampe in dunkle Gänge eintaucht. Erzgebirge und Vogtland wurden zu beliebten Ferienzielen in Deutschland. Sehr dazu beigetragen hat, dass die Erzgebirgler und die Vogtländer seit jeher gastfreundlich und kontaktfreudig sind - und sie haben ein Faible für Gemütlichkeit.

Sehenswürdigkeiten & Top Highlights

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Reisezeit

Januar
sehr gut
2°C
Februar
sehr gut
3°C
März
sehr gut
8°C
April
sehr gut
14°C
Mai
sehr gut
19°C
Juni
sehr gut
22°C
Juli
sehr gut
24°C
August
sehr gut
23°C
September
sehr gut
20°C
Oktober
sehr gut
13°C
November
sehr gut
8°C
Dezember
sehr gut
3°C

Die beste Reisezeit für Erzgebirge - Vogtland sind die Monate Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 13° Celsius erreicht. Der sonnigste Monat ist der Juni mit durchschnittlich 8 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur im kältesten Monat bei lediglich 2° Celsius bei 16 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 13° Celsius und die Nachttemperatur bei 5° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 14 Tagen. Der regenreichste Monat ist der Januar.

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Praktische Hinweise

Anreise

Auto

Von Norden: auf der A13, weiter auf der A4 Richtung Chemnitz; ins westliche Erzgebirge und ins Vogtland bietet sich auch die Anreise auf der A9 an. Von Westen: ins westliche Erzgebirge und ins Vogtland auf der A4 bis Hermsdorfer Kreuz, dort auf die A9 in Richtung Nürnberg bis Schleiz, weiter auf der B282 und der B92 bis nach Plauen. Ins mittlere Erzgebirge auf der A4 bis Chemnitz, ins östliche Erzgebirge auf der A4 bis Siebenlehn. Von Osten: auf der A4 in Richtung Chemnitz, ins westliche Erzgebirge und ins Vogtland weiter auf der A72. Von Süden: auf der A72, ins östliche Erzgebirge weiter auf der A4 in Richtung Dresden bis Siebenlehn.

Zug

Das Erzgebirge ist von allen Bahn-Fernverbindungen abgekoppelt. Wer ins westliche Erzgebirge oder ins Vogtland möchte, steigt in Plauen, Reichenbach, Werdau oder Zwickau aus, bei Reisen ins mittlere oder östliche Erzgebirge verlässt man den Fernzug in Leipzig, Dresden, Chemnitz oder Freiberg. ICE- sowie IC/EC-Züge halten in Leipzig, Dresden, IC-Züge in Freiberg, Chemnitz, Zwickau und Plauen.

Die Erzgebirgsbahn fährt von Chemnitz auf verschiedenen Regionalstrecken ins Erzgebirge. www.bahn.de

Vogtlandbesucher reisen mit dem regionalen Nahverkehrssystem EgroNet vom thüringischen Gera (Anschluss von Erfurt, Leipzig), dem bayerischen Bayreuth (Anschluss von Nürnberg, München) und dem tschechischen Karlovy Vary (Anschluss von Prag) an. www.egronet.de

Flugzeug

Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich in Dresden (www.flughafen-dresden.de). Für Reisende in das westliche Erzgebirge und in das Vogtland bieten sich auch die Flughäfen von Erfurt (www.flughafen-erfurt.de) und Leipzig-Halle an (www.leipzig-halle-airport.de).

Auskunft

Tourismusverband Erzgebirge e. V.

Adam-Ries-Str. 16 | 09456 Annaberg-Buchholz | Tel. 03733 188000 | www. erzgebirge-tourismus.de

Tourismusverband Vogtland e. V.

Göltzschtalstr. 16 | 08209 Auerbach | Tel. 03744 188860 | www.vogtlandtourist.de

Camping & Jugendherbergen

Möglichkeiten, sein eigenes Zelt in der landschaftlich reizvollen Mittelgebirgslandschaft von Erzgebirge und Vogtland aufzustellen, sind vorhanden. Mieten können Sie zumeist auch Bungalows, Ferienwohnungen oder Ferienhäuser. Auskünfte erteilen die örtlichen Tourist-Informationen und die regionalen Tourismusverbände sowie www.camping-sachsen.de.

14 Jugendherbergen gibt es im Erzgebirge, z. B. in Altenberg, Augustusburg, Chemnitz, Ehrenfriedersdorf, Frauenstein, Johanngeorgenstadt und Zinnwald, im Vogtland in Plauen, Oelsnitz, Schöneck und Klingenthal (www.jugendherberge-sachsen.de). Voraussetzung für das preiswerte Übernachten ist die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergswerk.

Erzgebirgscard & Vogtlandcard

Freien Eintritt ins Erzgebirge verspricht die Erzgebirgscard. Rund 130 touristische Attraktionen wie Museen, Burgen, Schlösser, Zeugnisse des historischen Bergbaus, Bäder, Thermen, Kleinbahnen und Sportangebote können Sie mit dieser Karte kostenlos oder mit einer attraktiven Ermäßigung besuchen. Für 48 Stunden kostet die Card für Erwachsene 24 Euro, für Kinder von 6 bis 14 Jahren 16 Euro. Für die Nutzung der Card an vier frei wählbaren Tagen innerhalb von zwei Wochen sind 35 bzw. 21 Euro zu zahlen. Die ganz Kleinen bis 6 Jahre erhalten die Zwergencard kostenlos dazugelegt. www.erzgebirgscard.de

Ein ähnliches Sparangebot gibt es für das Vogtland: Für 5 Euro können Sie die Vogtlandcard erwerben, sie ist ab Kaufdatum ein ganzes Jahr für eine Person und zwei Kinder bis 16 Jahre gültig. Sie bietet Vergünstigungen bei rund 130 Einrichtungen im sächsischen, thüringischen und bayrischen Vogtland, im Westerzgebirge sowie im angrenzenden Tschechien. Rabatte von 2 bis 10 Prozent werden gewährt in Museen und Ausstellungen, Kinos, Bädern, Bergwerken, Freizeitparks sowie bei Kultur- und Sportveranstaltungen. www.vogtlandcard.de

Ferien auf dem Bauernhof

Wie wäre es, aus der Hektik des Alltags auszubrechen und mal so richtig Natur zu erleben? Sich morgens vom Hahn wecken zu lassen, auf einem Pferderücken durch die Landschaft zu schaukeln oder Kirschen direkt vom Baum zu kosten. Am Abend probieren Sie dann die echt erzgebirgischen Spezialitäten, genießen die herzliche Gastfreundschaft und persönliche Atmosphäre. In den typischen regionalen Landgasthöfen, viele mit dem Qualitätssiegel "Echt erzgebirgischer Landgasthof", werden Sie all das finden und noch viel mehr. Das Vogtland zeigt sich von seiner grünen Seite, mit Recht tragen etwa 70 Orte die Silbe "grün" im Namen. www.landurlaub-sachsen.de

Freizeitbus

Eine gute und umweltfreundliche Alternative zum Auto ist die Erkundung des Vogtlands mit dem Freizeitbus. Jedes Wochenende und an Feiertagen fahren je zwei Freizeitbusse zu den Attraktionen. Sie starten zur gleichen Zeit in Netzschkau Richtung Süden (orange Linie) und in Klingenthal Richtung Norden (hellblaue Linie). In entgegengesetzter Richtung begeben sie sich auf eine große Vogtlandrundfahrt durch Plauen, Oelsnitz, Bad Elster, Adorf, Markneukirchen, Klingenthal, Morgenröthe-Rautenkranz, Auerbach, Reichenbach, Mylau, Netzschkau. Dabei bedienen sie die gleichen Haltestellen und enden wieder an ihrem Ausgangspunkt. Wanderer, Radler, Skifahrer können an allen Haltestellen aus- und auch wieder einsteigen. Fahrräder, Ski und Schlitten werden kostenlos befördert. www.vogtlandauskunft.de/freizeitbus

Geld & Preise

Das Erzgebirge und das Vogtland gehören zu den preisgünstigen Ferienregionen Deutschlands. Wer sich außerhalb der bekannten Ferienorte ein Quartier sucht, wohnt keinesfalls schlechter, aber preiswerter. Bei längerem Aufenthalt lohnt es sich, nach speziellen Rabatten zu fragen, zum Beispiel "Sieben Tage wohnen, nur sechs bezahlen". Familien sollten sich nach Familienkarten erkundigen.

Internet & Wlan

Ein Internetanschluss in den Ferienhotels von Erzgebirge und Vogtland ist eher noch die Ausnahme, auch WLAN-Hotspots sind meist nur in den größeren Häusern anzutreffen.

Kurtaxe

In den Ferienorten im Erzgebirge und im Vogtland wird Kurtaxe erhoben, die bei der Anmeldung in der Unterkunft kassiert wird. Kinder sind meist davon befreit oder zahlen weniger. Mit der Kurkarte stehen Ihnen die Freizeiteinrichtungen des Orts oder der unmittelbaren Umgebung kostenlos oder zum ermäßigten Preis zur Verfügung.

Notruf & Pannenhilfe

Polizei: Tel. 110; Feuerwehr, Notarzt: Tel. 112; ADAC: (*) Tel. 01802 222222 (24-Stunden-Pannendienst); Kartensperr-Notruf 116116

Öffnungszeiten

Wer sichergehen möchte, ob ein Restaurant geöffnet ist, sollte sich vorher telefonisch erkundigen. Sind keine Gäste mehr da, schließen Lokale oft auch früher als angegeben. Ruhetage gibt es auch, die sich hin und wieder verändern. Meist ist es ein Tag in der Woche, in den Spätherbst- und zeitigen Frühjahrswochen sind es manchmal auch zwei.

In Sachsen dürfen die Geschäfte werktags von 6 bis 22 Uhr öffnen, im Thüringer Vogtland Mo-Fr sogar rund um die Uhr und Sa bis 20 Uhr. Fast alle Läden in den kleineren Städten und Dörfern schließen aber nach wie vor um 18 Uhr, und es gibt noch eine Mittagspause, die jedoch überall unterschiedlich ist.

Die Kirchen in den Städten öffnen im Sommer meist stundenweise, und auf dem Land ist man fast immer bereit, die Kirchentür für Besucher aufzuschließen.

Privatunterkunft

Privatquartiere, aber auch Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden in allen Ferienorten angeboten, meist über die Tourist-Informationen oder Kurverwaltungen.

Reisezeit

Sowohl im Sommer als auch im Winter sind das Erzgebirge und das Vogtland als Reiseziel beliebt. Die Sommersaison beginnt Ende Mai und endet Ende September/Anfang Oktober, die Wintersaison dauert von Ende November bis Ende März/Anfang April.

Bei guten Schneeverhältnissen gibt es an den Wochenenden in den Wintersportzentren Verkehrs- und Parkplatzprobleme. Wer Ruhe und Einsamkeit sucht, sollte das Frühjahr wählen, wenn auf den Wiesen die Krokusse blühen und an den Hängen die Forsythien, oder er sollte im Herbst fahren, wenn das farbenprächtige Laub sich vom Dunkelgrün der Nadelbäume abhebt.

Telefon & Handy

Die meisten Hotelzimmer haben ein Telefon. Öffentliche Telefonzellen gibt es kaum noch. Handybesitzer haben immer noch kleine Funklöcher in einigen Tälern zu beklagen.

Events, Feste & mehr

Feiertage

1. Januar

Neujahr

März/April

Karfreitag, Ostermontag

1. Mai

Tag der Arbeit

Mai

Himmelfahrt

Mai/Juni

Pfingstmontag

3. Okt.

Tag der Deutschen Einheit

31. Okt.

Reformationstag

November

Buß- und Bettag (nur in Sachsen)

25. und 26. Dezember

1. und 2. Weihnachtsfeiertag

Besondere Veranstaltungen

Januar

Internationaler Kammlauf, traditionsreichster Ski-Volkslauf im Osten Deutschlands über 5-50 km mit Start und Ziel in Klingenthal und Mühlleithen. Drittes Wochenende | www.kammlauf.de

Fastnacht

Skifasching: Die Krönung des närrischen Treibens in Oberwiesenthal ist das Skiprogramm mit dem 7,45 m langen 17-Mann-Ski und Skifahrern, die durch brennende Feuerreifen springen. Sonntag vor Rosenmontag

Mai

Akkordeonwettbewerbe: seit mehr als vier Jahrzehnten Treffen der weltbesten Akkordeonspieler in Klingenthal, um das sich ein vielseitiges Rahmenprogramm rankt. Eine Woche in der ersten Monatshälfte | www.accordeon-competition.de

Juni

Annaberger Kät: das älteste und größte Volksfest des Erzgebirges in Annaberg-Buchholz mit Schaustellern und vielen Verkaufsständen, an denen angeboten wird, was kunstfertige Hände aus Holz zaubern. Zwei Wochen nach Pfingsten

Trabantfahrer-Treffen: Mitglieder der zahlreichen Fanclubs kommen nach Zwickau, Zehntausende huldigen auf dem Festgelände dem Zweitakter. Höhepunkt ist die Trabi-Live-Parade am Sonntagvormittag. Alle zwei Jahre (2017, 2019) am dritten Wochenende | www.intertrab.com

Juli

Bergstreittag: Der traditionelle Festtag mit Bergparade und Berggottesdienst in Schneeberg geht auf einen erfolgreich verlaufenen Lohnstreik der Bergknappen 1496 zurück. Hinzu kommt ein buntes Programm rund um den traditionellen Bergbau. 22. Juli

August

Country Open Air Greifensteine: ein Wochenende voller Wildwestromantik mit tollen Country-Bands, Westernmarkt, Showtrucks und vielem mehr. Erstes Wochenende | www.greifensteine.com

September

Europäisches Blasmusikfestival: ein in der Blasmusik unvergleichliches Event: Mehr als 700 Musiker aus etwa zehn europäischen Ländern treffen sich in Bad Schlema. Drittes Wochenende | www.bergmannsblasorchester.de

Musikfest Erzgebirge: Weltbekannte Interpreten und junge Künstler verwandeln das Erzgebirge in eine Musiklandschaft: Konzerte in den Kirchen vieler Orte. Eine Woche alle zwei Jahre (2018, 2020), www.musikfest-erzgebirge.de

Oktober

Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination und im Skispringen: spannende Wettkämpfe der Weltelite im Skispringen auf der Schanze in Klingenthal. Erstes Wochenende | www.weltcup-klingenthal.de

Tag des traditionellen Handwerks: In mehr als 120 Werkstätten kann man den Spielzeugmachern, Holzschnitzern und anderen über die Schulter schauen. Dritter Sonntag

Dezember

Weihnachtsmärkte: In Freiberg, Plauen, Schneeberg, Schwarzenberg, Zwickau dauern sie eine Woche oder länger, in kleinen Städten oft nur ein Wochenende. Mit einer Bergparade verbunden sind die Märkte am 2. Advent in Schneeberg, am Samstag vor dem 3. Advent in Schwarzenberg, am 3. Advent in Marienberg und am 4. Advent in Annaberg-Buchholz.

Bloss nicht

Stöckelschuhe tragen

Unangebracht sind Sandalen oder hochhackige Schuhe bei Untertageführungen in bergbaulichen Schauanlagen oder in einem der manchmal mittelalterlich gepflasterten Burghöfe.

Leichtsinnig sein

Große Teile des Erzgebirges sind vom Bergbau unterhöhlt. Daher kommt es zu Geländesenkungen. Schilder "Lebensgefahr" warnen vor dem Betreten solcher Gebiete. Respektieren Sie auch die Hinweise an den Pingen von Altenberg und Geyer, denn das lose Gestein in diesen durch Bergbau entstandenen Trichtern kommt schnell ins Rutschen.

Sich lustig machen

Ihres Dialekts wegen werden die Sachsen verspottet und verhöhnt. Hüten Sie sich, die Sprache eines Erzgebirglers oder Vogtländers als Sächsisch zu bezeichnen. Denn deren Dialekte weichen stark von der weithin bespöttelten Mundart ab, die zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz gesprochen wird.

Warme Kleidung vergessen

In den Bergbau-Schauanlagen betragen die Temperaturen in einigen Hundert Meter Tiefe oft nur 8-9 Grad. Auch in den mittelalterlichen Burgen mit ihren dicken Mauern ist es selbst an heißen Sommertagen frisch. Deshalb sollten Sie etwas zum Überziehen mitnehmen.

Den Naturschutz missachten

44 Naturschutzgebiete, dazu 151 Flächendenkmale und drei internationale Vogelschutzgebiete gehören zum Naturpark Erzgebirge/Vogtland. In den Schutzgebieten ist der Mensch Gast der Natur, Lärmen ist ebenso untersagt wie das Pflücken von Pflanzen und das Beunruhigen von Tieren.

Schatzsucher spielen

Immer noch kommt es vor, dass nach Einbruch der Dunkelheit rücksichtslos am Topasfelsen Schneckenstein gehämmert und gemeißelt wird. Schatzsucher, die bei nächtlichen Kontrollen überrascht werden, müssen mit einem Strafverfahren rechnen.

Den Wetterbericht überlesen

Wettervorhersagen und Hinweise von Einheimischen sollten Sie beachten. In den höheren Lagen, besonders im Fichtelberggebiet, ändert sich das Wetter innerhalb kurzer Zeit. Nebel und Sturm ziehen rasch auf, und im Winter vereisen die Pisten schnell.

Ketchup nehmen

Wer sich die auf dem Holzkohlegrill zubereitete Bratwurst, kurz Roster genannt, mit Ketchup reichen lässt, outet sich als Zugereister. Denn eine Roster wird hierzulande mit Senf gegessen. Erst seit der Einheit steht neben der Senf- auch die Ketchup-Flasche bereit.

Bücher & Filme

Das Geheimnis der Hebamme

Spannende und unterhaltsame Lektüre garantiert Sabine Eberts mittlerweile fünfteilige "Sachsen-Saga". In dicken Schmökern erzählt sie das Schicksal der Hebamme Marthe vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und den sächsischen Fürsten, in einer Zeit, in die auch der Beginn des Silbererzbergbaus in Freiberg fällt (2006-11)

Schwarzenberg

Der Roman von Stefan Heym über die ersten Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs basiert auf Tatsachen (1984)

Dicknischl

Ungewöhnliche Porträts über Menschen aus dem Erzgebirge, die sich in irgendeiner Weise als "Dicknischl" (liebevoll für Dickschädel, Starrkopf) hervorgetan haben, verfasst von Gotthard B. Schlicker (2008)

Der Uranberg

Uranabbau 1947 im Erzgebirge, Zeit des atomaren Wettrüstens und des Kalten Kriegs, und mittendrin die Menschen der Region. Spannung und Emotionen im TV-Film (2011) in der Regie von Dror Zahavi

Unterwegs in Sachsen: Im Erzgebirge

Moderatorin Beate Werner bringt dem Zuschauer einfühlsam die Schönheit der Drebacher Krokuswiesen näher, erzählt die Legende vom Stülpner Karl oder was es mit dem Marienberger Silberrausch auf sich hat (auf DVD, 2007)

0-8 °C
4 h/Tag

Fakten

Strom 230 V, 50 Hz
Reisepass / Visum nicht notwendig
Ortszeit 10:35 Uhr

Anreise

3h 59min
5h 17min
2h 35min
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