„Araaaance!“ Singsang hallt durch die Altstadtgasse. Jalousien öffnen sich. Schwarz gekleidete Witwen treten auf Balkons, lassen Körbe hinunter. Orangenduft mischt sich mit Knoblauch und Schwertfisch aus der Neonlicht- Trattoria ... Es gibt dieses Bilderbuch-Sizilien tatsächlich. Aber wer es für die volle Realität nimmt, hat den Anschluss an die Gegenwart verpasst.
Die beste Reisezeit für Sizilien sind die Monate Juni und September. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 28° Celsius erreicht. Der sonnigste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 11 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur im kältesten Monat bei lediglich 14° Celsius bei 9 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 22° Celsius und die Nachttemperatur bei 15° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 5 Tagen. Der regenreichste Monat ist der Januar.
Im einzig wirklich touristischen Ort der Insel, in Taormina mit dem millionenfach fotografierten Ätnablick, sprießen wie zur Belle Epoque Nobelherbergen aus dem Boden. Zahlungskräftige sizilianische Gäste kommen fürs Wochenende. Umgekehrt mischen sich kaum Urlauber unter die quirlig-laute movida, die in Sommernächten Catanias lavagetünchtes Centro storico durchtobt. Hier feiert man ausgelassener als in der melancholischen Metropole Palermo. Fahrradfahren und Wandern gilt plötzlich als hip. Im Naturschutzgebiet Zingaro erproben ragazzi ihr neuen Trekkingschuhe – streifen vorbei an Thunfischstationen, gelb blühender Wolfsmilch und türkisblauen Buchten. Landgüter locken zivilisationsmüde Norditaliener ebenso wie auf Bio eingeschworene deutsche Familien an. Nero d’Avola ist zum Kultwein avanciert – Topwinzer veredeln ihn durch Reifung in Tonamphoren.
Ein weinerlicher Süden, dem außer malerischer Armut, Kriminalität und Auswanderung kaum Alternativen bleiben, dieses Bild stimmt nicht mehr. Selbst die Krake Mafia ist zum Wirtschaftsmotor mutiert. Seit Palermo mit Betrieben wirbt, die den pizzo (das Schutzgeld) verweigern, wirkt die Bedrohung eher tourismusfördernd. „Wir sind Anti-Mafia“ als Reiseerlebnis!
An dem lateinischen Paukersatz ist was dran. Die größte Insel des Mittelmeers liegt näher an Afrika als an Mailand. Und ist zu kulturträchtig, zu modern, um sich provinziell zu verstecken. In Syrakus improvisierten antike Griechen die ersten Komödien, am Hof des Stauferkaisers Friedrich II. reifte Italienisch zur Literatursprache. Programmierer im Etna Valley haben sich längst ins Computerenglisch eingeklinkt, und Starköche aus Trapani jetten nach Tokio, um Japaner in die Geheimnisse der cucina siciliana einzuweihen. Die Jugend kokettiert unbekümmert mit ihrem orientalischen Kulturerbe. Fernsehköchinnen schwärmen von den islamischen Wurzeln der cassata. À la longue werden sich für Sizilien andere Optionen ergeben, als immer mehr Bootsflüchtlinge aufzunehmen – ohne tunesische Gastarbeiter würde mancher Fischerhafen schon jetzt nicht mehr funktionieren. Doch der Strom von Asylsuchenden, die die gefährliche Überfahrt von Nordafrika wagen, bleibt ein europaweit diskutiertes Problem.
Un ponte sullo stretto – auch ohne das umstrittene Brückenprojekt über die Meerenge von Messina sind die Sizilianer und Sizilianerinnen längst näher an Europa gerückt. Als Richter und Dichter, Mechaniker und Barbesitzer, Carabinieri und Filmemacher haben sie Italien längst im positiven Sinn unterwandert. Und doch scheint Sizilien manchmal ein Kontinent für sich zu bleiben. Anderen Rhythmen, Regeln und Farben zu folgen. Nirgendwo leuchten Kirschen und Feigenkakteen, Schlangengurken und polierte Auberginen bunter. In keiner Oper wird so laut geschrien wie in der Cavalleria Rusticana. Wo sonst schleppen sich Kinder als Nonnen und Mönche durch die Karfreitagnacht? Spanier und Hellenen, Albaner und Franzosen, Normannen und Nordafrikaner – sie alle haben Festungen und Dome, Sagen und Speisen, Musik und Gesichter hinterlassen.
Die Vegetation mit violetten Kaskaden von Bougainvillea, orangen Opuntienfrüchten, silbergrauen Oliven und knorrigen Johannisbrotbäumen in den Küstenregionen kontrastiert mit dem schwefelreichen, menschenleer wirkenden Landesinneren: wogende Kornfelder, verwachsene Wanderpfade und Schafherden in der Macchia. Üppig auch die Vielfalt der Strände: vom feinen Sand der Nordküste, der das Fischerstädtchen Cefalù rahmt, bis zum Lavagrus der Äolischen Insel Lipari. Blaue Grotten zu Füßen Taorminas oder die Vulkanklamm der Gola d’Alcantara. Sizilien ist das sinnenfreudige Konzentrat des Südens!
Sizilianer feiern die Freundschaft, lieben das Gespräch, können sich wie Andrea Camilleris Commissario Montalbano stundenlangen Gastmählern hingeben. Demonstrativer Müßiggang, verschwenderisches Trinkgeld, unermüdliches Kommentieren mit erotischem Unterton sind Konstanten der sicilianità. Und die Freude am persönlichen Kontakt. Das kann manchmal sehr schnell gehen. Die Freundin, die den Orangenverkäufer nur mal eben fotografieren wollte, sah sich unvermutet einer Fülle weiterer Fotomodelle gegenüber – anche a me, warum nicht auch mich, drängte sich Padrone der Trattoria ins Geschehen und stemmte stolz ein Tablett mit cannoli, gefüllt mit kandierten Früchten, in die Luft ...
Die Autobahnfahrt den Stiefel hinunter ist zeitraubend, weil die Autobahn Salerno–Reggio di Calabria zurzeit Baustelle ist, zum Teil mit Totalsperrungen und Umleitungen über schmale, kurvenreiche Gebirgsstraßen. Alternativen: die Autofähren Genua/Livorno–Palermo und Neapel–Palermo. Preise, Fahrpläne, Reservierung im Web unter www.traghetti.com
Mit der Bahn dauert es von München oder Basel aus runde 20 Stunden mit Umsteigen in Mailand oder Rom. Direktzüge oder Kurswagen gibt es nicht, Zuschläge für Schlafwagen und IC können die Bahnfahrt zudem teurer als den Flug werden lassen. www.trenitalia.it, www.bahn.de
Ohne Umsteigen gibt es ganzjährig Charterflüge von deutschen Flughäfen nach Sizilien, zwischen Mai und Oktober täglich von allen großen deutschen Flughäfen nach Catania. Viel billiger als Lufthansa und Alitalia fliegt u. a. TUIfly (www.tuifly.com) nach Palermo und Catania. Meist einmal am Tag, nicht immer zu bequemen Zeiten. Vom Flughafen Catania (www.aeroporto.catania.it) gibt es Direktbusse nach Messina, Taormina, Ragusa, Enna, Cefalù, Agrigent und Syrakus, vom Flughafen Palermo (www.gesap.it, www.aeroportopalermo.net) nach Trapani (www.aeroportotrapani.com).
– 069 237434www.enit.de
– 01 505163012www.enit.at
– 0434664040www.enit.ch
Es gibt wieder Touristinformationen vor Ort. Die 23 Büros des Servizio Turistico Regionale (STR) liegen in den neun Provinzhauptstätten und in 14 viel besuchten Ferienorten. Auf dem Internetportal der Region Sizilien www.pti.regione.sicilia.it/portal/page/portal/SIT_PORTALE gibt es Informationen über alle Orte. Alle STR-Büros können per E-Mail angeschrieben werden nach dem Muster strcefalu@regione.sicilia.it.
Fremdsprachenkenntnisse sind nur sehr eingeschränkt verbreitet. Wo es vor Ort kein STR oder eine andere Informationsstelle gibt, wenden Sie sich an Reisebüros und an die Gemeindepolizei (Polizia Municipale oder Vigili Urbani), die in der Regel sehr hilfsbereit sind. Stadtpläne und andere Informationen haben meist auch Ihre Gastgeber zur Hand. Nutzen Sie das Internet, alle Provinzen und fast alle Gemeinden haben sehr informative Webseiten mit weiterführenden Links. Touristische Informationen zu ganz Sizilien: www.regione.sicilia.it/turismo
Auskunft über die staatlichen Museen und Ausgrabungen können ebenfalls im Internet abgefragt werden: www.regione.sicilia.it/beniculturali. Ein Netz von mehr als 70 Museen und Galerien moderner Kunst, von Kulturzentren, Workshops, Theatern und Konzerträumen klicken Sie auf www.isoladelcontemporaneo.it an
Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt in Ortschaften 50 km/h, auf Landstraßen 90 km/h, auf vierspurigen Schnellstraßen 110 km/h, auf Autobahnen 130 km/h (bei Regen 110 km/h), bei dichtem Nebel auch auf Autobahnen 50 km/h. Anschnallpflicht besteht auf den Vordersitzen. Auch am Tag müssen Sie außerhalb von Ortschaften mit Licht fahren. Eine Warnweste in Leuchtfarben muss mitgeführt werden. Die Promillegrenze beträgt 0,5. Die grüne Versicherungskarte wird empfohlen. Auch wenn in Italien alles so locker zugeht: Wer erwischt wird, zahlt für alle mit, die durch die Maschen der Verkehrspolizei schlüpfen. Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 40 km/h und Alkoholfahrten mit mehr als 1,5 Promille kosten zwischen 1500 und 6000 Euro, den Führerschein und das Auto, das dann zur Versteigerung kommt – auch bei Nicht-Italienern und bei Mietwagen!
Parkverbote in Ortschaften sind vielfach nur durch die Farbe der Bordsteinkante gekennzeichnet: Ohne Farbe ist es erlaubt, sofern Schilder nicht anderes verschreiben, gelb sind reservierte Parkplätze für Polizei, Carabinieri und Linienbusse, schwarz-gelb bedeutet Parkverbot, blau Parken gegen Gebühr. Meist holt man sich die Parkscheine in Bars, Läden, an Kiosken und rubbelt Zeit und Datum frei.
Akkurat ausgerichtete Liegestuhlreihen, wie in den stabilimenti an der Adria sind eher für die Strände um Taormina typisch. Ansonsten badet sich's in Sizilien meist recht entspannt und individuell. FKK ist ungewöhnlich (www.clubnaturismo.org/italia/sicilia.html), oben ohne bevorzugen auch viele Sizilianerinnen. Die Preise für Mietsonnenschirme (ombrello) und Liegestühle (lettino, sdraio) sind für italienische Verhältnisse maßvoll. Zum Badeerlebnis gehört das Feilschen mit Strandverkäufern.
Es gibt auf Sizilien und den vorgelagerten Inseln etwa 100 Campingplätze, die fast alle am Meer liegen. Sie sind meistens zwischen Ostern und Ende Oktober geöffnet (www.camping.it). Dazu kommen Hunderte Wohnmobilstellplätze, oft Parkplätze an den Stränden, die z. T. über keine Infrastruktur verfügen und oft gratis sind, z. T. aber kleine, auf Wohnmobile ausgerichtete gebührenpflichtige Plätze mit Sanitäranlagen sind, manche mit Schattendächern und Bäumen. Infos unter www.camper.netsurf.it/sosta_visualizza.asp?reg=Sicilia und www.womo66.com/stellplatz/italien/sizilien/
- 0812488511, 335476719www.neapel.diplo.de
- Messina090671780
- Palermo0919820808
Palermo0916825696
Catania095375475
Für EU-Bürger reicht ein gültiger Personalausweis, der an der Grenze und am Flughafen nur noch selten vorgezeigt werden muss, dafür aber bei der Anmeldung im Hotel und auf Campingplätzen.
Die meisten Museen und Ausgrabungsstätten kosten 3–8 Euro Eintritt, EU-Bürger unter 18 und über 65 Jahre zahlen nichts, Jugendliche zwischen 18 und 25 bekommen 25–50 Prozent Ermäßigung. In vielen kleinen Museen ist der Eintritt gratis. Kustoden, die Kirchen und Paläste öffnen, bekommen 1–5 Euro Trinkgeld.
Alleinreisende Frauen galten bis in die jüngste Vergangenheit leicht als Freiwild. Doch auch Sizilien ist moderner und entspannter geworden, die Strandpapagalli zurückhaltender. Reichlich Komplimente und Flirtversuche gehören aber nach wie vor zum erfreulichen (oder nervenden) Alltag. Abzuraten ist von der Idee, per Anhalterin zu reisen.
Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) der deutschen Krankenkassen müssen Sie vor einer Behandlung in Italien der örtlichen Krankenversicherung (USL) vorlegen. Die Notfallbehandlung in öffentlichen Krankenhäusern ist nicht mehr komplett gratis. Für Röntgenuntersuchungen und andere diagnostische Leistungen fallen Zuzahlungen an, die direkt im Krankenhaus beglichen werden. Eine Urlaubskrankenversicherung hilft, die oft komplizierte Bürokratie des öffentlichen Gesundheitsdiensts und Wartezeiten zu vermeiden. Weitere Infos unter www.fit-for-travel.de
Die Klassifizierung nach Sternen (von einem für sehr einfach bis zu fünf für Luxus) vermittelt nur ein ungefähres Bild über Ausstattung und Preise. Bei den Fremdenverkehrsämtern gibt es kostenlos Verzeichnisse mit detaillierteren Beschreibungen von Hotels, Campingplätzen und Privatvermietern. Die Übernachtungspreise müssen im Zimmer oder am Empfang ausgehängt sein. Hotel-Suchmaschine: www.regione.sicilia.it/turismo
An den Küsten herrscht Mittelmeerklima mit langem, heißem und trockenem Sommer. Die idealen Reisemonate sind Mai, Juni, September und Oktober: Die Temperaturen sind angenehm, das Meer ist warm und der große Ansturm der Hochsaison und der Osterwochen fern. Der Winter ist regnerisch und mild. Im Landesinneren kann es in den Bergen oberhalb von 1500 m sogar im Sommer kühl werden. www.tempoitalia.it
Niederlassungen der großen Autoverleiher finden Sie in Palermo, Catania, Syrakus, Messina, Taormina und an den Flughäfen. Ab 185 Euro kostet es pro Woche, wenn das Auto außerhalb Italiens im Internet gebucht wird. Die Buchung vor Ort ist ca. 25 Prozent teurer.
Unfall/Polizei: 112 und 113
Pannenhilfe: 116 und 800116800
Ambulanz: 118
Feuer und Waldbrände: 115 und 1515
Seerettung: 1530
Siziliens Bahnnetz ist weitmaschig und meist eingleisig. Auch IC- und Expresszüge haben häufig Verspätung, zudem liegen viele Bahnhöfe sehr weit von den Ortschaften entfernt. Ein dichtes Lokal- und Schnellbusnetz vieler privater Gesellschaften ergänzt und ersetzt das recht dürftige Schienennetz. In vielen Städten gibt es aber keinen zentralen Busbahnhof. Busauskunft: www.anavsicilia.it
Läden, Supermärkte und Kaufhäuser sind werktags meist von 8.30-13 und von 17-20 Uhr geöffnet; an einem von Geschäft zu Geschäft unterschiedlichen Nachmittag in der Woche sind die Läden geschlossen. In der Hochsaison haben in den Ferienorten die meisten Läden durchgehend bis in die Nacht geöffnet. Tankstellen sind sonntags und nach 20 Uhr oft geschlossen.
Briefmarken gibt es bei der Post oder auch im Tabakgeschäft. Brief oder Postkarte kosten mit der posta prioritaria innerhalb Italiens 0,60 und ins europäische Ausland 0,75 Euro.
Sizilien ist innerhalb Italiens eine preiswerte Reiseregion. Für einen Espresso in der Bar zahlen Sie am Tresen fast überall weniger als 1 Euro, für ein Glas Mineralwasser 0,50 Euro, für ein Bier oder einen Aperitif 1,50-2 Euro. Am Tischchen sitzen und bedient werden kann in besuchten Ferienorten doppelt und dreifach so viel kosten. Für ein komplettes Essen müssen Sie zwischen 15 und 30 Euro rechnen – selbst wenn Sie ganz groß ausgehen, überschreitet die Rechnung fast nie 50 Euro.
Ihre Euros ziehen Sie sich mit der EC-Karte mit Geheimzahl aus Geldautomaten (bancomat, postamat), die es auch in kleinen Orten abseits der Reisewege gibt. Viele Hotels, Restaurants, Tankstellen und Geschäfte akzeptieren Kreditkarten. Mastercard und Visa sind auf Sizilien weit verbreitet, die EC-Karte mit Pin wird weniger genutzt.
In öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Bars ist Rauchen mit wenigen Ausnahmen verboten. Da Sizilianer sowieso beim Espresso mit Zigarette gerne stehen oder ein paar Schritte machen, wird das Verbot allgemein klaglos akzeptiert. Bei Zuwiderhandlung sind Geldbußen möglich.
Die elektrische Spannung beträgt 220 Volt. Nur Flachstecker passen, sonst sind Adapter nötig. Weltadapter sind oft nicht kompatibel!
In den großen Städten Siziliens sind die Taxis mit Taxameter ausgestattet. Ein Trinkgeld von 5-10 Prozent ist üblich. In kleinen Orten und auf dem Land empfiehlt es sich, den Preis vor der Fahrt mit dem Fahrer abzusprechen.
Telefonzellen gibt es reichlich. Die benötigten Telefonkarten erhalten Sie bei der Post, in Tabak- und Zeitungsläden. Auslandsgespräche sind uneingeschränkt möglich. Ein Ortsgespräch (3 Minuten) kostet 10 Cent in der Telefonzelle, 3 Minuten nach Deutschland 1,50–2 Euro. Servicenummern (Vorwahl 800) von Touristbüros und Hotels sind gratis. Das Mobiltelefon heißt auf italienisch cellulare oder liebevoller telefonino. Wenn Sie in Italien viel telefonieren, lohnt eine italienische SIM-Card, die Sie in fast jedem Telefonladen problemlos bekommen, auch ohne italienische Steuernummer (codice fiscale). Es wird lediglich der Ausweis fotokopiert.
Vorwahl nach Deutschland: 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041, nach Italien 0039 – die 0 am Beginn von Festnetznummern muss bei Anrufen nach Italien mitgewählt werden.
Öffentliche Toiletten sind Mangelware und oft nicht in bestem Zustand. Es ist üblich, in einer Bar einen günstigen Espresso zu konsumieren, um den bagno zu benutzen – notfalls legt man nur eine mancia von 50 Cent auf den Tresen. Signore ist der Plural von Signora, ein Signore nimmt die Herrentür mit der Aufschrift Signori.
Urlaub auf dem Bauernhof hat sich in ganz Italien als preisgünstiges, kinderfreundliches Konzept etabliert, bei dem man Land und Leuten näher kommt. Gerade in Sizilien mit seinen feudalen Strukturen bedeutet Agriturismo oft nächtigen in historischen Landgütern – die Insel des Gattopardo wird hier lebendig. Viele Höfe verfügen über Mountainbikes oder Pferde und organisieren Exkursionen. Fast alle Agriturismi stehen auch für eine bodenständige cucina – schließlich müssen sie Lebensmittel selbst produzieren, um anerkannt zu werden. Infos unter www.agriturismo-sicilia.it
Zollfrei für EU-Bürger (für Schweizer): 800 (200) Zigaretten oder 200 (50) Zigarren oder 1000 (250) g Tabak, 90 (2) l Wein und (oder) 20 (2) l Spirituosen unter 22 (15) Prozent sowie 10 (1) l Spirituosen über 22 (15) Prozent. www.zoll.de
Neujahrstag
Dreikönigstag
Ostermontag
Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Tag der Arbeit
Gründung der Republik
Mariä Himmelfahrt
Allerheiligen
Mariä Empfängnis
Weihnachten
Santo Stefano
Sant'Agata in Catania – Prozession der Schutzpatronin vor dem Ätna
Mandelblütenfest in Agrigent im Valle dei Templi – mit Musikkapellen-Paraden
Karnevalszüge mit Hunderten Karren und Masken in Sciacca und Acireale
Prozession der Veronikas in Marsala (Mit dem Schleier der hl. Veronika wischte sich der kreuztragende Jesus den Schweiß ab)
Büßerprozession in Trapani – Hunderte vermummte Kapuzenmänner ziehen durch die Nacht
in San Fratello – ein burlesk-aggressives Volksfest
Teufelstanz in Prizzi – farbig-schrille Austreibung des Winters
Prozession und Tänze der Albaner in Piana degli Albanesi
Festival des griechischen Theaters in Syrakus – antike Tragödien, wo sie schon vor 2500 Jahren aufgeführt wurden
Orestiadi in Gibellina – Sommerfestival mit Kunst, Musik und Theater
Taormina Estate – das Sommerfestival im griechisch-römischen Theater mit klassischen Theater- und Musikaufführungen
Spettacoli Classici – antikes Schauspiel im Theater von Segesta
Sant'Alfio in Trecastagni – Folklore und Parade sizilianischer Karren
San Paolo e San Sebastiano in Palazzolo Acreide – die Prozession der Heiligen wird zur Konfettischlacht
U Fistinu in Palermo – Rosalienfest (Palermos Schutzheilige) mit Festkarren, Prozessionen, Jahrmarkt und Konzerten
Palio dei Normanni in Piazza Armerina – es werden Reiterkämpfe auf mittelalterliche Art ausgetragen
Mata und Grifone in Messina – die großen, von Menschen getragenen Figuren erinnern an die Befreiung der Insel von den Arabern
Ballo della Cordella in Petralia Sottana – zum Erntedank wird ein Ringtanz in alten Trachten aufgeführt
www.couscousfest.it mit Köchen und Rezepten aus Sizilien, dem Orient und Nordafrika in San Vito Lo Capo
Santa Lucia in Syrakus – Prozession und Lichterfest
An Marktständen können Sie wählen, wühlen, anfassen wie die Einheimischen, meist gibt es sogar Preisschilder, sonst sehen Sie, was andere dafür zahlen. Höchste Vorsicht ist aber angeraten bei den Gewerbetreibenden, die aus ihrer Ware fast schon ein Geheimnis machen, Gelegenheiten versprechen, die es nur einmal im Leben gibt. Vielfach bittet man Sie um einen kurzfristigen Vorschuss …
Fast alle Restaurants bieten dieses Essen zum Festpreis an, das zwei Gänge, Nachtisch, ein Getränk, den Preis des Gedecks sowie alle Steuern und die Bedienung enthält. Einheimische machen fast nie von diesem Angebot Gebrauch, obwohl es wesentlich weniger kostet als Essen à la carte. Aber es zeichnet sich hauptsächlich durch Einfallslosigkeit aus, und nur ganz selten werden Sie landestypische Gerichte auf den Teller bekommen, stattdessen serviert man Ihnen Kotelett, Brathuhn oder eine meist zähe Scheibe Roastbeef, dazu ein paar dürre Blättchen Salat oder eine halbe Tomate.
Diebe und Räuber lauern nicht in jedem Winkel; riskant sind eher die Großstädte, Häfen und viele Strandregionen. Lassen Sie nichts sichtbar im Auto liegen, Sie riskieren sonst eingeschlagene Scheiben. Bei Fahrten durch Palermo und Catania verriegeln Sie Türen und Kofferraum. Autodiebstähle sind in Sizilien nicht häufiger als anderswo, aber diese beiden Großstädte stehen in der italienischen Statistik an oberer Stelle. Das gilt übrigens auch für den Handtaschendiebstahl vom fahrenden Auto oder Moped (scippo) aus. Verzichten Sie deshalb entweder ganz auf die Tasche oder tragen Sie diese immer zur Hauswand hin. Und wie überall sonst auch operieren in dem Gewühl von Märkten und Bahnhöfen, Busstationen und Einkaufsstraßen gern Taschendiebe.
Nehmen Sie überall den Kassenbon mit, auch wenn Sie nur ein Brötchen gekauft haben. Der scontrino ist der Beleg dafür, dass Ware oder Dienstleistung in der Kasse verbucht wurde und dafür Steuer abgeführt wird. Ausnahmen: Benzin, Zigaretten, Zeitungen. 100 m weit sind Sie so etwas wie ein Gehilfe der Steuerfahndung, und es gibt für Sie und den Verkäufer hohe Strafen, wenn Sie den Zivilbeamten der Guardia di Finanza den Beleg nicht vorlegen können.
Jahr für Jahr verwüsten Hunderte von Bränden Wälder, Olivenhaine und Gärten, bedrohen Häuser und Ortschaften. Meist bleiben kahle Steinwüsten zurück. Glimmende Zigarettenstummel, Picknickfeuer, der heiße Kat vom Auto über trockenem Gras oder Laub können katastrophale Folgen haben.
ist ein echter Sizilianer. Er liebt gutes, handfestes Essen und ist Frauen zugetan. Seine Fälle spielen in Porto Empedocle und Agrigent, wo Autor Andrea Camilleri aufgewachsen ist. In seinen Kriminalromanen, die auch fürs Fernsehen verfilmt wurden, wird der kriminelle Alltag der Insel dargestellt.
Der Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa führt ins Leben des Adels, stellt seinen Auf- und Abstieg dar. Von Luchino Visconti mit Burt Lancaster und Alain Delon 1963 an Originalschauplätzen verfilmt
Petra Reski reist im weißen Alfa Spider durch Mafialand Deutschland bis in die Heimat der Paten, trifft Mafiajäger, schaut zurück auf die großen Prozesse und die Bosse.
wurde 2008 von Wim Wenders gedreht. Ein erfolgreicher Fotograf macht sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens nach Palermo auf
Die Szenerie des Kultfilms (1988) von Giuseppe Tornatore mit Philippe Noiret sind die Bergnester Castelbuono und Palazzo Adriano: eine Liebeserklärung an das Kino
Francesco Rosis Film (1961) über den Mafioso Salvatore Giuliano, der 1949 erschossen wurde, entstand an Originalschauplätzen um Montelepre
Einwohner | 4.983.478 | |
Fläche | 25.711 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Hauptstadt | Palermo | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 15:00 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |