„Araaaance!“ Singsang hallt durch die Altstadtgasse. Jalousien öffnen sich. Schwarz gekleidete Witwen treten auf Balkons, lassen Körbe hinunter. Orangenduft mischt sich mit Knoblauch und Schwertfisch aus der Neonlicht- Trattoria ... Es gibt dieses Bilderbuch-Sizilien tatsächlich. Aber wer es für die volle Realität nimmt, hat den Anschluss an die Gegenwart verpasst.
Die beste Reisezeit für Sizilien sind die Monate Juni und September. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 28° Celsius erreicht. Der sonnigste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 11 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur im kältesten Monat bei lediglich 14° Celsius bei 9 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 22° Celsius und die Nachttemperatur bei 15° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 5 Tagen. Der regenreichste Monat ist der Januar.
Im touristischsten Ort der Insel, in Taormina mit dem millionenfach fotografierten Ätnablick, sprießen wie zur Belle Epoque Nobelherbergen aus dem Boden. Zahlungskräftige sizilianische Gäste kommen fürs Wochenende. Umgekehrt mischen sich kaum Urlauber unter die quirlig-laute movida, die in Sommernächten Catanias lavagetünchtes Centro storico durchtobt. Hier feiert die studentische Jugend noch ausgelassener als im aufgewachten Palermo.
Fahrradfahren und Wandern gilt plötzlich als hip. Im Naturschutzgebiet Zingaro erproben ragazzi ihr neuen Trekkingschuhe – streifen vorbei an Thunfischstationen, gelb blühender Wolfsmilch und türkisblauen Buchten. Landgüter locken zivilisationsmüde Norditaliener ebenso wie auf Bio eingeschworene deutsche Familien an. Nero d’Avola ist zum Kultwein avanciert: Topwinzer veredeln ihn durch Reifung in Tonamphoren.
Ein weinerlicher Süden, dem außer malerischer Armut, Kriminalität und Auswanderung kaum Alternativen bleiben, dieses Bild stimmt nicht mehr. Selbst die Krake Mafia ist zum Wirtschaftsmotor mutiert. Seit Palermo mit Betrieben wirbt, die den pizzo (das Schutzgeld) verweigern, wirkt die Bedrohung sogar tourismusfördernd. „Wir sind Anti-Mafia“ als Reiseerlebnis!
An dem lateinischen Paukersatz ist was dran. Die größte Insel des Mittelmeers liegt näher an Afrika als an Mailand - und ist zu kulturträchtig, zu modern, um sich provinziell zu verstecken. In Syrakus improvisierten antike Griechen die ersten Komödien, am Hof des Stauferkaisers Friedrich II. reifte Italienisch zur Literatursprache. Programmierer im Etna Valley haben sich längst ins Computerenglisch eingeklinkt, und Starköche aus Trapani jetten nach Tokio, um Japaner in die Geheimnisse der cucina siciliana einzuweihen. Die Jugend kokettiert unbekümmert mit ihrem orientalischen Kulturerbe. Fernsehköchinnen schwärmen von den islamischen Wurzeln der cassata. Auf lange Sicht werden sich für Sizilien andere Optionen ergeben, als immer mehr Bootsflüchtlinge aufzunehmen – ohne tunesische Gastarbeiter würde mancher Fischerhafen schon jetzt nicht mehr funktionieren. Doch der Strom von Asylsuchenden, die die gefährliche Überfahrt von Nordafrika wagen, bleibt ein europaweit diskutiertes Problem.
Un ponte sullo stretto – auch ohne das umstrittene Brückenprojekt über die Meerenge von Messina sind die Sizilianer und Sizilianerinnen längst näher an Europa gerückt. Als Richter und Dichter, Mechaniker und Barbesitzer, Carabinieri und Filmemacher haben sie Italien längst im positiven Sinn unterwandert. Und doch scheint Sizilien manchmal ein Kontinent für sich zu bleiben, anderen Rhythmen, Regeln und Farben zu folgen. Nirgendwo leuchten Kirschen und Feigenkakteen, Schlangengurken und polierte Auberginen bunter. In keiner Oper wird so laut geschrien wie in der Cavalleria Rusticana. Wo sonst schleppen sich Kinder als Nonnen und Mönche durch die Karfreitagnacht? Spanier und Hellenen, Albaner und Franzosen, Normannen und Nordafrikaner – sie alle haben Festungen und Dome, Sagen und Speisen, Musik und Gesichter hinterlassen.
Die Vegetation mit violetten Kaskaden von Bougainvilleen, orangen Opuntienfrüchten, silbergrauen Oliven und knorrigen Johannisbrotbäumen in den Küstenregionen kontrastiert mit dem schwefelreichen, menschenleer wirkenden Landesinneren: wogende Kornfelder, verwachsene Wanderpfade und Schafherden in der Macchia. Üppig ist auch die Vielfalt der Strände: vom feinen Sand der Nordküste, der das Fischerstädtchen Cefalù rahmt, bis zum Lavagrus der Äolischen Insel Lipari. Blaue Grotten zu Füßen Taorminas oder die Vulkanklamm der Gola d’Alcantara: Sizilien ist das sinnenfreudige Konzentrat des Südens!
Sizilianer feiern die Freundschaft, lieben das Gespräch, können sich wie Andrea Camilleris Commissario Montalbano stundenlangen Gastmählern hingeben. Demonstrativer Müßiggang, verschwenderisches Trinkgeld, unermüdliches Kommentieren mit erotischem Unterton sind Konstanten der sicilianità. Und die Freude am persönlichen Kontakt. Das kann manchmal sehr schnell gehen. Die Freundin, die den Orangenverkäufer nur mal eben fotografieren wollte, sah sich unvermutet einer Fülle weiterer Fotomodelle gegenüber – anche a me, warum nicht auch mich, drängte sich der Padrone der Trattoria ins Geschehen und stemmte stolz ein Tablett cannoli, gefüllt mit kandierten Früchten, in die Luft ...
Die Autobahnfahrt den Stiefel hinunter ist zeitraubend, aber spektakulär. Die Autobahn Salerno–Reggio di Calabria mit ihren Gebirgsstrecken ist nach jahrelangen Bauarbeiten weitgehend frei befahrbar. Alternativen: die Autofähren Genua–Palermo, Civitavecchia– Termini Imerese und Neapel– Palermo. Preise, Fahrpläne und Reservierung unter: traghetti.com und gnv.it
Mit der Bahn dauert es von München, Wien oder Basel aus runde 20 Stunden mit Umsteigen in Mailand oder Rom. Direktzüge oder Kurswagen gibt es nicht. Zuschläge für Schlafwagen können die Bahnfahrt teurer als den Flug werden lassen. trenitalia.it, bahn.de, ssb.ch, oebb.at
Es gibt ganzjährig Charterflüge nach Sizilien, zwischen Mai und Oktober täglich nach Catania. Neben Lufthansa und Alitalia fliegt u. a. TUIfly nach Palermo und Catania. Vom Flughafen Catania (aeroporto.catania.it) gibt es Direktbusse nach Messina, Taormina, Ragusa, Enna, Cefalù, Agrigent und Syrakus, vom Flughafen Palermo (gesap.it) nach Trapani. Der Flughafen Trapani (airgest.it) wird im Sommer von Karlsruhe und Frankfurt-Hahn (Ryanair) angesteuert. Der Flughafen Comiso im Südosten wird derzeit nur von Brüssel (Ryanair) aus angeflogen (aeroportodicomiso.eu).
– Schaumainkai 87 | 60596 Frankfurt | frankfurt@enit.it | enit.de
– Mariahilfer Str. 1b | 1060 Wien | Tel. 01 5 05 16 30 12 | enit.at
Die jüngere Generation spricht häufig Englisch, ältere Gastarbeiter Deutsch.
Die Infobüros des Servizio Turistico Regionale (STR) findest du in Provinzhauptstädten und viel besuchten Ferienorten. Kleinere Orte haben oft nur saisonal geöffnete Pro-Loco-Büros: regione.sicilia.it.
Touristische Informationen zu ganz Sizilien: visitsicily.info
Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt in Ortschaften 50 km/ h, auf Landstraßen 90 km/ h, auf vierspurigen Schnellstraßen 110 km/ h, auf Autobahnen 130 km/ h (bei Regen 110 km/ h), bei dichtem Nebel auch auf Autobahnen 50 km/ h. Anschnallpflicht besteht auf allen Sitzen. Auch am Tag muss man außerhalb von Ortschaften mit Licht fahren. Eine Warnweste in Leuchtfarben muss mitgeführt werden. Die Promillegrenze beträgt 0,5 (bzw. 0,0 wenn Führerschein jünger als 3 Jahre). Die grüne Versicherungskarte wird empfohlen.
Auch wenn in Italien alles so locker zugeht: Wer erwischt wird, zahlt für alle mit, die der Verkehrspolizei entgehen. Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 40 km/ h und Alkoholfahrten mit mehr als 1,5 Promille kosten ab 530 Euro, den Führerschein und das Auto, das dann zur Versteigerung kommt – auch bei Nicht-Italienern und bei Mietwagen!
Parkverbote in Ortschaften sind oft nur durch die Farbe der Bordsteinkante gekennzeichnet: Ohne Farbe ist es erlaubt, sofern Schilder nichts anderes vorschreiben, gelb sind reservierte Parkplätze für Polizei, Carabinieri und Linienbusse, schwarz-gelb bedeutet Parkverbot, blau Parken gegen Gebühr. Parkscheine holt man sich in Bars, Läden, an Kiosken und rubbelt Zeit und Datum frei. In Städten sind selbst ernannte Parkplatzwächter tätig, die das Auto gegen ein maßvolles Trinkgeld zu freien Parkplätzen lotsen (oder teilweise sogar den Autoschlüssel zum Rangieren aufbewahren). Da diese Helfer in der Regel vertrauenswürdig sind, kann man ihre Dienste in Anspruch nehmen, sollte aber keine Wertsachen im geparkten Auto lassen.
Akkurate Liegestuhlreihen wie an der Adria sind für die Strände um Taormina typisch. Ansonsten badet sich’s in Sizilien recht entspannt und individuell. Die Preise für Mietsonnenschirme (ombrello) und -liegestühle (lettino, sdraio) sind für italienische Verhältnisse maßvoll. In hauptsächlich von Italienern frequentierten Badeorten kann die Saison relativ kurz sein (Juni–Mitte Sept).
Auch wenn viele Sizilianerinnen oben ohne bevorzugen und an Stränden wie Torre Salsa bei Siculiana FKK toleriert wird, ist erst 2016 der erste offizielle FKK-Strand Bulala bei Gela ausgewiesen worden.
Es gibt auf Sizilien und den vorgelagerten Inseln etwa 100 Campingplätze, die fast alle am Meer liegen. Sie sind meist zwischen Ostern und Ende Oktober geöffnet (camping.it). Dazu kommen Hunderte Wohnmobilstellplätze, oft Parkplätze an den Stränden, die teils über keine Infrastruktur verfügen und oft gratis sind, teils aber kleine, auf Wohnmobile ausgerichtete gebührenpflichtige Plätze mit Sanitäranlagen sind. Infos: womo66.com
Via San Sebastiano 13 | Messina | Tel. 0 90 67 17 80 und Via Principe dei Villaranca 33 | Palermo | Tel. 09 19 82 08 08 | auswaertiges-amt.de
Piazza Acquasanta 12 | Palermo | Tel. 0 91 54 93 38 | bmeia.gv.at
Via Morgioni 41 | S. Gregorio di Catania | Tel. 0 95 38 69 19 | eda.admin.ch
Für EU-Bürger und Schweizer reicht ein gültiger Personalausweis, der an der Grenze selten vorgezeigt werden muss, dafür aber stets beim Abflug und bei der Anmeldung im Hotel und auf Campingplätzen.
Staatliche Museen und Ausgrabungsstätten kosten 4–19 Euro Eintritt, EU-Bürger unter 18 Jahren zahlen nichts, besucher zwischen 18 und 25 bekommen 25–50 Prozent Ermäßigung (1. So im Monat frei). In vielen kleinen Museen erwartet man statt Eintritt eine Spende. Kustoden, die Kirchen und Paläste öffnen, bekommen 5–10 Euro Trinkgeld.
Allein reisende Frauen galten bis in die jüngste Vergangenheit leicht als Freiwild. Doch auch Sizilien ist moderner und entspannter geworden, die Strandpapagalli zurückhaltender. Komplimente und Flirtversuche gehören aber nach wie vor zum erfreulichen (oder nervenden) Alltag. Abzuraten ist von der Idee, als Anhalterin zu reisen.
Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) musst du vor einer Behandlung in Italien der örtlichen Krankenversicherung (USL) vorlegen. Die Notfallbehandlung in öffentlichen Krankenhäusern ist nicht mehr komplett gratis: Für Röntgenuntersuchungen und andere diagnostische Leistungen fallen Zuzahlungen an, die direkt im Krankenhaus beglichen werden müssen. Eine Reisekrankenversicherung hilft, die Bürokratie des öffentlichen Gesundheitsdiensts sowie Wartezeiten zu vermeiden. fit-for-travel.de
Die Mafia hat anderes zu tun, als Touristen zu überfallen, munkelt man doch, dass sie am Reisebusiness mitverdient. Seit die Kleindiebstähle vom Moped (scippo) in Palermo stark rückläufig sind, kann Sizilien nicht nur im Inselinnern als sehr sichere Reiseregion gelten. Trotzdem solltest du in Großstädten und an Stränden keine Wertsachen sichtbar im Auto liegen lassen und besser bewachte Parkplätze aufsuchen.
An den Küsten herrscht Mittelmeerklima mit langem, heißem, trockenem Sommer. Ideale Reisemonate sind Mai, Juni, September und Oktober: Die Temperaturen sind dann angenehm, das Meer ist warm und der Ansturm der Badesaison und der Osterwochen fern. Der Winter ist manchmal regnerisch, kann aber auch milde warme Sonnentage bieten; viele Hotels und Restaurants haben in dieser Jahreszeit geschlossen. tempoitalia.it
Niederlassungen der großen Autoverleiher findest du in Palermo, Catania, Syrakus, Messina, Taormina und an den Flughäfen. Ca. 150–400 Euro kostet es pro Woche, wenn im Netz vorgebucht wird. Vor Ort ist die Vermierung meist deutlich teurer.
Unfall/Polizei: Tel. 1 12 und 1 13 Pannenhilfe des ACI: von ausländischer Handynummer Mobiltel. 8 00 11 68 00, von italienischem Anschluss Tel. 80 31 16
ADAC Italia: Mobiltel. 8 00 32 22 22 Ambulanz: Tel. 1 18
Feuer und Waldbrände: Tel. 1 15 und 15 15
Seerettung: Tel. 15 30
Siziliens Bahnnetz ist weitmaschig und zudem meist eingleisig. Regionalzüge führen meist nur Waggons 2. Klasse. Auch IC-Züge haben häufig Verspätung, zudem liegen viele Bahnhöfe weit von den Ortschaften entfernt.
Schnellbusse privater Gesellschaften ergänzen das dürftige Schienennetz. In vielen Städten gibt es keinen zentralen Busbahnhof. Auskunft zu Buslinien und -verbindungen: anavsicilia.it
Läden, Supermärkte und Kaufhäuser sind werktags meist 8.30–13 und 16/ 17–20 Uhr geöffnet; an einem von Geschäft zu Geschäft unterschiedlichen Nachmittag in der Woche bleibt geschlossen. In der Hochsaison haben in den Ferienorten die meisten Läden durchgehend bis in die Nacht geöffnet. Trattorien öffnen meist 13–15 Uhr und 20–22.30 Uhr, Diskotheken und Clubs meist erst ab 22 Uhr. Tankstellen sind sonntags und nach 20 Uhr oft geschlossen, manchmal auch mittags.
Briefmarken gibt es bei der Post, selten auch noch im Tabakgeschäft. Ein Standardbrief oder eine Postkarte ins europäische Ausland kostet mit postamail 1,15 Euro. poste.it
Sizilien ist innerhalb Italiens eine mittelpreisige Reiseregion. Für einen Espresso zahlst du am Tresen meist unter 1 Euro, für ein Glas Mineralwasser 0,50 Euro, für ein kleines Bier oder einen Aperitif 3–6 Euro. Am Tisch sitzen und bedient werden kann in Ferienorten dreimal so viel kosten. Kalkuliere für ein komplettes Essen zwischen 25 und 50 Euro (Fisch ist relativ teuer). Selbst wenn du groß ausgehst, überschreitet die Rechnung pro Person selten 60 Euro.
Vorsicht: Tanken kann bis zu 30 Cent/ Liter mehr kosten, wenn du dich in Tankstellen größerer Konzerne bedienen lässt, statt an die servizio-self-service-Säule zu fahren. Kleintankstellen bieten diesen Service kostenlos an.
Euros ziehst du aus Geldautomaten (bancomat, postamat), die es auch in kleinen Orten abseits der Reisewege gibt. Viele einfachere Hotels, Restaurants, Trattorien, Tankstellen und Geschäfte akzeptieren keine Kreditkarten. Am ehesten verbreitet sind Mastercard und Visa, die EC-Karte wird weniger genutzt.
È vietato fumare! In öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Bars ist das Rauchen ausnahmslos verboten. Da Sizilianer sowieso beim Espresso und einer Zigarette gerne stehen oder ein paar Schritte vor der Tür machen, wird das Verbot allgemein klaglos akzeptiert.
Die elektrische Spannung beträgt 220 Volt. In älteren Hotels passen manchmal nur Flachstecker, meist hält die Rezeption dann Adapter vorrätig.
In den Städten sind die meisten Taxis mit Taxameter ausgestattet. Ein Trinkgeld von 5 bis 10 Prozent ist üblich. In kleinen Orten und auf dem Land empfiehlt es sich, den Preis vor der Fahrt auszuhandeln.
Mobiltelefon heißt auf Italienisch cellulare oder telefonino. Wenn du viel telefonierst, kann sich eine italienische SIM-Card lohnen, die du problemlos gegen Vorlage deines Ausweises, der kopiert wird, kaufen kannst.
Vorwahl nach Deutschland 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041, nach Italien 0039 – die Null am Beginn von Festnetznummern muss bei allen Anrufen aus dem Ausland und innerhalb Italiens mitgewählt werden.
Öffentliche Toiletten sind Mangelware und oft nicht in bestem Zustand. Es ist üblich, in einer Bar einen günstigen Espresso zu konsumieren, um den bagno zu benutzen – notfalls legt man nur eine mancia von 50 Cent auf den Tresen. Signore ist der Plural von Signora, ein Signore nimmt die Herrentür mit der Aufschrift Signori.
Urlaub auf dem Bauernhof hat sich in ganz Italien als preisgünstiges, kinderfreundliches Konzept etabliert, bei dem man Land und Leuten näher kommt. Gerade in Sizilien mit seinen feudalen Strukturen bedeutet Agriturismo oft nächtigen in historischen, oftmals großen Landgütern. Viele Höfe verfügen über Mountainbikes oder Pferde und organisieren Ausflüge. Fast alle Agriturismi stehen auch für eine bodenständige Küche – schließlich müssen sie viele Lebensmittel selbst produzieren, um anerkannt zu werden. Infos unter agri turismo-sicilia.it
Zollfrei für EU-Bürger: 800 Zigaretten, 200 Zigarren, 1 kg Tabak, 60 l Schaumwein, 20 l Spirituosen unter 22 Prozent sowie 10 l Spirituosen über 22 Prozent. Zollfrei für Schweizer: 250 Zigaretten bzw. Zigarren oder 250 g Tabak, 5 l Spirituosen unter 18 Prozent sowie 1 l über 18 Prozent. zoll.de, bmf.gv.at, zoll.ch
Die Klassifizierung der Hotels nach Sternen (von einem für einfach bis fünf für Luxus) vermittelt nur ein ungefähres Bild über Ausstattung und Preise – oft sind zwei Sterne charmanter als die technisch aufgerüstete Konkurrenz. Die Zimmerpreise müssen ausgehängt sein. Dazu kommt ein breites Angebot an B&Bs (oft in historischen Gebäuden), wobei das „Breakfast“ häufig aus einem Verzehrbon für die nächste Bar besteht. Falls die Vermieter persönlich auftreten, ist das eine gute Gelegenheit, die Insel aus Insiderperspektiven zu erleben.
Die sizilianische Küche boomt und damit auch entsprechende Kochkurse. Wie man die Löcher in die maccheroni kriegt, verrät die Padrona des Agriturismo San Leonardello (Via Madonna della Libertà 165 | Tel. 0 95 96 40 20 | sanleonardello.it) in Giarre. Wer in die süßen Geheimnisse der berühmten pasticceria siciliana eingeweiht werden will, kann sich z. B. in der Cannoli Cooking Class der Pasticceria d‘Amore in Taormina anmelden.
Neujahrstag
Dreikönigstag
Ostermontag (Pasquetta)
Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Tag der Arbeit
Gründung der Republik
Mariä Himmelfahrt
Allerheiligen
Mariä Empfängnis
Weihnachten
Santo Stefano
Sant'Agata (Catania): Prozession der Ätna- Schutzpatronin | festadisantagata.it
Mandelblütenfest in Agrigent mit Musik | mandorloinfiore.online
Karneval in Sciacca (sciaccarnevale.it) und Acireale (carnevaleacireale.eu)
Processione dei misteri (Trapani): nächtliche Büßerprozession an Karfreitag | unionemaestranze.it
Teufelstanz (Prizzi): farbig-schrille Austreibung des Winters am Ostersonntag
Sant'Alfio (Trecastagni): Parade sizilianischer Karren, um den 10. Mai
Infiorata (Noto): Blütenbilder auf Treppen am 3. So im Mai | infioratadinoto.it
Festival des antiken Theaters (Syrakus) | indafondazione.org
Taormina Arte: Kino und Konzerte im Teatro greco | taoarte.it
U Fistinu (Palermo): Rosalienfest mit Jahrmarkt und Konzerten
Palio dei Normanni: in Piazza Armerina mit Reiterkämpfen | paliodeinormanni.com
Couscous-Fest (San Vito Lo Capo): Köche aus Afrika und dem Mittelmeerraum treten zum Wettkochen an | couscousfest.it
Santa Lucia (Syrakus): Prozession und Lichterfest am 13. Dezember
Presepi viventi (lebende Krippen): mit Laiendarstellern der Heiligen Familie und Tieren in der Adventszeit in vielen Bergorten
Manchen macht’s Spaß, andere finden es nervenaufreibend. Hupkonzerte, tollkühne Überholmanöver, Schlaglöcher und Parkplatznot in Palermo und Catania sind nichts für schwache Nerven.
In Sizilien geben Einheimische großzügig mancia – üblich sind 10 Prozent. Denn sie wissen um die oft prekäre Situation des Personals, das nicht immer nach Tarif entlohnt wird. Das gilt auch für den Konsum an der Bar: Leg auf den Bon (scontrino) eine Münze, und du wirst mit einem Lächeln belohnt und schneller bedient werden.
Das sieht der cameriere nicht gern. Erstens, weil’s mehr Mühe macht, und zweitens, weil er es als ungehörig empfindet, erst gemeinsam zu essen und dann getrennt zu zahlen. Wenn ihr nicht als unzivilisiert auffallen wollt, dann einigt euch mit euren Tischgenossen – die Ideallösung heißt pagare alla romana, jeder legt seinen geschätzten Anteil auf den Tisch. Klappt fast immer!
Sizilien wirkt manchmal so lässig, aber die guten alten Benimmregeln gelten dennoch. Am Strand ist oben ohne auch bei Damen immer häufiger, aber für Stadtbummel und Strandtrattoria zieht auch Mann etwas über. Du bist schließlich nicht am Ballermann.
Jahr für Jahr verwüsten Brände Wälder und Olivenhaine, bedrohen Häuser und Orte. Glimmende Zigarettenstummel, Picknickfeuer, der heiße Kat vom Auto über trockenem Gras oder Laub können katastrophale Folgen haben.
Die derzeitige „Flüchtlingsinsel“ liegt näher an Afrika als Europa. Ulrich Ladurner erzählt die Geschichte einer Insel, die wegen ihrer Lage immer auch Begegnungsstätte zwischen den mediterranen Kulturen war (2014).
Daniel Specks Bestseller (2016) behandelt Gastarbeiterschicksale, Lebenslieben und gespaltene Identitäten zwischen München und der Insel Salina. Eltern-Kind-Konflikte und RAF-Episoden sorgen für Spannung. 2018 verfilmt fürs ZDF.
… ist Fernsehstar und echter Sizilianer. Er liebt handfestes Essen und ist Frauen zugetan. Seine Fälle spielen in Vigata (Porto Empedocle) und Agrigent, wo Autor Andrea Camilleri aufgewachsen ist.
Claudia Cardinale sieht atemberaubend aus, und der junge Alain Delon bleibt ein Beau. Luchino Viscontis Klassiker (1963) setzt die Adelssaga „Il Gattopardo“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa filmisch um.
Einwohner | 4.983.478 | |
Fläche | 25.711 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Hauptstadt | Palermo | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 14:30 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |