Die Niederländische Nordseeküste ist mehr als 350 km lang, wobei sie fast durchgängig von Sandstränden flankiert wird. Hinter den Deichen wechseln sich historische Städtchen und lebendige Metropolen in dichter Folge ab. In Kombination mit einer perfekten Infrastruktur für Urlaub und Alltag bürgt dies für eine in dieser Form weltweit einzigartige Ferienregion.
Die Luft ist schon jetzt spürbar salzig, und es weht eine angenehme Brise. Nun wirfst du die Strandtasche über die Schulter und nimmst die letzten Treppenstufen bis zum Scheitel der Düne in Angriff. Endlich siehst du das Meer. Genauer gesagt: die Nordsee, die sich gerne ein bisschen launisch gibt, die auch in der warmen Jahreszeit Wellen produziert, die nur selten über 20 Grad warm wird und die gerade dadurch ein Garant für Sommerfrische ist. In den Niederlanden zeigt sich die Nordsee von ihrer besten Seite: Von Cadzand, das de facto ein Anhängsel des flämischen Festlands ist, über die dünn besiedelte Provinz Zeeland bis hinauf nach Den Helder und zu den Wattenmeerinseln breiten sich feine Sandstrände aus. Fast überall gehen diese in Dünenlandschaften über, die eine sehr effektive Trennlinie markieren zwischen dem Ort, wo du die schönsten Stunden des Jahres verbringst, und dem Hinterland, dessen Entwicklung kaum irgendwo so ausgeprägt ist, wie in den fortschrittlichen, erfindungsfreudigen und dicht besiedelten Niederlanden.
Gut, der Wind mag manchmal kräftig sein, aber du bist ja auch nicht in der Südsee. Mach es wie die Einheimischen, die ein Schutzsegel einpacken, wenn sie zum Strand gehen. Oder sich gleich auf die rundumverglasten Terrassen eines Strandpavillons setzen, die noch vor wenigen Jahren zur billigen Abfütterung dienten, mittlerweile aber zum kulinarischen Kulturgut aufgestiegen sind. Wo du auch gut mal einen halben Tag verbummeln kannst. Mit bitterballen und einem pilsje, immer häufiger aber auch mit frischem Seefood, Craft Beer und anständigem Wein.
Das aber ist nur der Anfang, hinter den Dünen gehen die Freuden unvermindert weiter: Die niederländische Küste ist seit vielen Jahrhunderten besiedelt – und die vielen kleinen Städtchen im Hinterland haben sich seitdem wenig verändert. Sei es das einst stolze Middelburg auf der Halbinsel Walcheren, das ehrwürdige Zierikzee auf Schouwe-Duivenland oder das früher geschäftige Hoorn am IJsselmeer, überall ist die Geschichte der Seefahrer- und Handelsnation greifbar. Besonders hier an der einstigen Zuiderzee lebt in Marken, Volendam und Monnickendam ein scheinbar längst vergessener Teil niederländischer Geschichte weiter – mit kleinen Grachten, herausgeputzten Giebelhäusern und verwinkelten Gassen, die ein Gesamtensemble ergeben, das jedem noch so zivilisationsmüden Auge schmeichelt. Doch auch einer der größten europäischen Ballungsräume touchiert die Küstenlinie. Die Niederländer haben dem Trapez zwischen Utrecht, Amsterdam, Haarlem, Den Haag und Rotterdam den Namen Randstad verpasst. Dessen Existenz steigert die Attraktivität eines Urlaubs an der Nordsee nur noch mehr. Das wird nirgendwo greifbarer als in Den Haag, das für sich beanspruchen darf, die einzige europäische Großstadt mit gleich zwei Seebädern zu sein: dem familienfreundlichen Kijkduin und dem betriebsamen Scheveningen.
Der Regierungssitz hat sich zu einer weltgewandten Metropole mit vielen guten Restaurants und hübschen Geschäften gewandelt, deren rasant wachsende Skyline in schrillem Kontrast zu den urholländischen Straßen der Innenstadt steht. Noch ausgeprägter ist der Fortschrittsglaube in Rotterdam. Die Bewohner der Hafenstadt halten sich nicht lange mit Planungen auf. Nein, hier werden Ideen gleich in die Tat umgesetzt: Würfelförmige Behausungen wie die Kubuswoningen oder die umwerfende Markthalle verleihen der Stadt seither eine Aufbruchstimmung, die kreative Menschen geradezu anzieht. Versteht sich von selbst, dass solche Bewohner Besuchern gegenüber freundlich und aufgeschlossen sind. Auch Delft, Leiden und Haarlem sind Teil der Randstad – und obwohl die Städte deutlich kleiner sind, ist ihr authentischer Charme Anlass genug für einen ausgedehnten Ausflug während des Urlaubs an der Küste. Eine willkommene Überleitung zu einem weiteren Vorteil der Region: die geografischen Abstände, die an der Küste gering sind. Egal, ob du nun in Zeeland oder Noord-Holland bist, überall sind attraktive Städte, Themenparks und Sehenswürdigkeiten wie Tulpenfelder im Rahmen eines Tagesausflugs erreichbar. Und nicht selten bieten sich der Nahverkehr oder gar das Fahrrad als Alternative zum Auto an.
Große Ausnahme vom geschäftigen Treiben sind die fünf Wattenmeerinseln vor der Niederländischen Küste. Schon bei der Überfahrt nach Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog kommt ein Gefühl der Abgeschiedenheit auf, das den Erholungsprozess unmittelbar in Gang setzt. Hier sind Brise und Brandung vielleicht noch ein wenig ungestümer. Der perfekte Ort, um buchstäblich Abstand zum Alltag zu gewinnen, Geist, Seele wie Körper auf Hängemattenmodus zu schalten.
Über die deutschen Autobahnen sind die Niederlande über viele Grenzübergänge zu erreichen. Vom Westen (Köln) über die A 57 oder die A 3, aus Richtung Hamburg über die A 1 und A 30, aus Richtung Berlin über die A 2/A 30.
Das Streckennetz der Eisenbahn und der Busse ist in Richtung Küste gut ausgebaut. Es verkehren Schnell- und Intercity-Züge in kurzen Abständen. Ab Frankfurt und Köln fährt der ICE in 4 bzw. 2,75 Stunden nach Amsterdam. Wer aus der Schweiz anreist, muss in Frankfurt umsteigen. Von Innsbruck fährt jeden Abend der Nachtzug (nightjet.com) über München und Frankfurt nach Amsterdam.
Amsterdam, Den Haag und Rotterdam sind von Deutschland aus per Fernbus (fernbusse.de) erreichbar, Flixbus, Eurolines und MeinFernbus bieten täglich Fahrten an (ab Frankfurt 33 Euro/Pers.).
Der Flughafen Schiphol liegt 18 km von Amsterdam entfernt. Täglich gibt es mehrere Flugverbindungen zu allen wichtigen europäischen Städten. Ein regulärer Economy-Flug von Hamburg nach Amsterdam kostet ab 150 Euro. Die niederländische KLM fliegt von den meisten deutschen Flughäfen sowie von Zürich und Wien nonstop nach Amsterdam, auch Lufthansa, Eurowings und Easyjet bedienen einige Strecken. Vom Bahnhof Schiphol aus ist jeder Ort des Landes erreichbar. Nach Den Haag, Rotterdam und Amsterdam fahren pro Stunde bis zu sechs Züge. Einige Airlines fliegen inzwischen auch die kleineren Flughäfen Rotterdam und Eindhoven an, so etwa Lufthansa ab München und Transavia ab Berlin (nur Eindhoven), Innsbruck und Salzburg. Vom Flughafen Rotterdam fährt der Bus 33 in 20 Min. zum Bahnhof.
Im Land gibt es 350 Verkehrsbüros, die früher VVV hießen, heute aber vielerorts andere Namen tragen. Ein Besuch lohnt sich zur Beratung und für Infobroschüren (meist Mo–Fr 9–17, Sa 10–13 Uhr, im Sommer z. T. auch sonntags).
Auf Autobahnen sind 100 km/h (19–6 Uhr 130 km/h) und auf Landstraßen 80 km/h erlaubt. In den Ortschaften darf man 50 km/h bzw. 30 km/h fahren. Die Einhaltung der Geschwindigkeit wird geprüft, auf manchen Autobahnen auch mit ständiger Streckenkontrolle. Die Bußgelder in den Niederlanden sind gepfeffert: Eine Geschwindigkeitsübertretung von 20 km/h kostet bis zu 200 Euro.
Platzreservierungen und Zuschläge kennt man nur bei Zügen, die ins Ausland fahren. Kinder (4–11 Jahre) zahlen in Erwachsenenbegleitung nur 2,50 Euro (railrunner). Auch sonst sind Bahnfahrten recht günstig: Ein einfaches Ticket für die Fahrt von Rotterdam nach Haarlem kostet z. B. 13,60 Euro, von Leiden nach Haarlem nur 6,50 Euro – die grandiose Aussicht vom Fenster aus über die Tulpenfelder ist gratis. Karten sind online, über die App der Nederlandse Spoorwegen oder am Automaten erhältlich, der EC-Karten mit Maestro-Zeichen akzeptiert. Am Schalter bezahlst du pro Karte 1 Euro Zuschlag. Karten beim Schaffner kosten deutlich mehr als am Schalter oder Automaten. Tel. Auskunft gibt‘s unter 030 7 51 51 55. Zugfahrpläne listet ns.nl, internationale Züge unter nsinternational.nl. Das eigene Rad kannst du im Zug mitnehmen (Wagen mit Fahrradsymbol beachten!), dafür ist eine Fahrkarte (Tageskarte 7,50 Euro) nötig. Sept.–Juni ist die Mitnahme Mo–Fr 6.30–9 und 16– 18.30 Uhr nicht erlaubt.
Das niederländische Wassernetz ist rund 6000 km lang, etwa 900 000 Urlauber befahren es jährlich. Bei der Menge kann es in Häfen und vor Schleusentoren schon mal eng werden. Touristen beschränken sich meist auf Fahrten in Zeeland, im IJssel- und Wattenmeer. Über 500 Boote gibt es in der bruine vloot, die wegen der Farbe ihrer Segel so genannt wird und deren Eigentümer in der Stiftung Traditionelle Charterfahrten (TCN) zusammengeschlossen sind. Enkhuizen gehört zu den großen Yacht- und Segelzentren. Gruppen- und Individualreisen bietet NAUPAR (Tel. 088 2 52 50 00 | naupar.de). Sie besitzt 140 Segelschiffe z. B. für Törns auf IJsselmeer und Wattenmeer.
Groot Hertoginnelaan 18–20 | Den Haag | Tel. 070 3 42 06 00 | den-haag.diplo.de
Van Alkemadelaan 342 | Den Haag | Tel. 070 3 42 54 70 | bmeia.at/denhaag/
Lange Voorhout 42 | Den Haag | Tel. 070 3 64 28 31 | eda.admin.ch/denhaag
Schweizer benötigen eine Identitätskarte, für EU-Bürger genügt ein Personalausweis, eine Grenzkontrolle findet aber kaum noch statt. Tiere benötigen eine Bescheinigung über die Tollwutimpfung.
An der Küste existieren gute Alternativen zu Hotels. Landestypisch sind die Campingplätze, die es in allen Variationen und Größen gibt und in der Regel 15–20 Euro/Nacht kosten. Viele Plätze vermieten gegen Aufpreis kleine Hütten, große Zelte oder coole Wohnwagen. Wildes Campen ist verboten, die Geldbußen sind hoch. Auf camping.info/niederlande ist fast jeder niederländische Campingplatz verzeichnet. Ferienwohnungen findest du über die Portale natuurhuisje.nl/ und heerlijkehuisjes.nl, Luxurvillen bei specialvillas.nl. Die Staatliche Forstverwaltung vermietet einsame Häuser in Waldgebieten: staatsbosbeheer.nl. Schwer im Trend sind saisonal aufgestellte Strandhäuser (strandhuisje.nu). Eine weitere Alternative sind private Zimmervermietungen, z. B. über bedanbreakfast.nl. In den Niederlanden gibt‘s 20 Jugendherbergen, von denen das ehrwürdige Schloss Kastell Westhove bei Domburg die schönste ist. Mit der Mitgliedskarte von Hostelling International gibt es 2,50 Euro Rabatt pro Übernachtung. Auskunft/ Reservierung: Stayokay (Timorplein 21 a | Amsterdam | Tel. 020 5 51 31 33 | stayokay.com)
Das Klima wird durch Meer und Golfstrom bestimmt und ist gemäßigt: Die Sommer sind nicht zu heiß und die Winter mild. In Zeeland scheint die Sonne häufiger als anderswo im Land. Die Wassertemperaturen liegen im Sommer bei 18 bis 20 °C, manchmal auch darüber. Mai und Juni sind die niederschlagsärmsten Monate. Dennoch solltest du Regenschirm und Funktionskleidung nicht vergessen.
Wer vom einen Museum zum anderen tingelt, sollte den Kauf der Museumskarte (Museumkaart | museumkaart.nl) erwägen. Sie ist ein Jahr gültig und berechtigt zum kostenlosen Besuch der meisten Museen in den Niederlanden. Die Jahreskarte kostet 64,90 Euro, für Jugendliche bis 18 Jahren 32,45 Euro. Sie ist online und in den Museen erhältlich. Die Museen, die die Museumskarte akzeptieren, sind im Text mit „MK“ gekennzeichnet.
Kostenlose Notrufnummer ist landesweit 1 12. Für weniger dringende Fälle haben die meisten größeren Orte den centrale doktersdienst (doktersdienst.info), der rund um die Uhr erreichbar ist.
Das öffentliche Verkehrsnetz ist auch im Nahverkehr gut ausgebaut. Busse und Straßenbahnen kannst du mit einer OV-chipkaart (OV-Chipkarte) benutzen. Du bekommst sie in Bahnhöfen am Fahrkartenautomaten. Es gibt Wegwerfkarten, die nur für einzelne Fahrten oder einige Stunden gültig und relativ teuer sind. In Rotterdam bekommst du auch günstige Tagesund Mehrtagestickets. Eine Alternative für alle, die öfter mit den Öffentlichen fahren, ist die wiederverwendbare Chipkarte, die aufgeladen wird. Sie kostet einmalig 7,50 Euro.
Geld lädst du am Fahrkartenautomaten und an gelben Automaten auf die Karte. Diese stehen in vielen Supermärkten und Zeitschriftenläden. Für alle Chipkarten gilt, dass du damit unbedingt beim Einsteigen ein- und beim Aussteigen wieder auschecken musst – auch wenn du nur umsteigen willst! Dafür hältst du die Karte vor ein Lesegerät neben der Tür bzw. auf dem Bahnsteig, bis es kurz piept. Vergisst du das Auschecken, wird die Karte ungültig. Das betrifft auch Tages- und Mehrtageskarten, obwohl es nicht logisch erscheinen mag.
Die wiederverwendbaren Chipkarten kannst du auch für Zugfahrten nutzen. Dazu musst du am Fahrkartenautomaten „Reizen op Saldo“ bzw. „Travelling with Credit“ aktivieren und ein Minimumsaldo von 20 Euro auf die Karte laden. Anschließend kannst du mit der Karte einfach an den niedrigen Durchgangspforten im Bahnhof einund auschecken, anstatt einen Papierfahrschein zu kaufen. Nach der Fahrt wird der korrekte Fahrpreis automatisch von deinem Guthaben abgebucht. Informationen: ov-chipkaart.nl
Allgemein haben Läden meist 8.30– 18 Uhr geöffnet, Supermärkte oft bis 22 Uhr, am Sa bis 17 Uhr. Montagvormittags sind im ganzen Land fast alle Geschäfte geschlossen. In einigen Urlaubsorten und in den Zentren der Großstädte haben Läden auch So 12– 17 Uhr geöffnet.
Viele Städte in den Niederlanden versuchen recht radikal, den Autoverkehr zu verbannen, da den Park- und Umweltproblemen anders nicht mehr beizukommen ist. Das Parken ist vielerorts teuer (es gibt Parkuhren und Parkautomaten, also an Münzen denken). Die Tarife schwanken zwischen 1,50 und 7,50 Euro/Std. Je nach Stadt muss täglich zwischen 9 und 19 Uhr, in Amsterdam bis 24 Uhr bezahlt werden. Auch an den Stränden stehen Parkautomaten. Ist die Parkzeit überschritten, wird im schlimmsten Fall eine Radklemme (wielklem) angeschraubt und nur gegen eine dreistellige saftige Gebühr (die Höhe ist unterschiedlich) abgenommen. Hotels in Küstenorten haben häufig private Parkplätze, die man bei der Zimmerbuchung mitreservieren kann. Manche bieten auch einen Parkschein zum Parken auf der Straße an. In vielen Städten gibt es Park & Ride, etwa in Rotterdam (Infos im Internet: short.travel/nik12) oder in Den Haag (short.travel/nik10). Meist kann man dann sein Auto gratis auf einem Parkplatz nahe einer U- oder S-Bahnstation abstellen und zahlt einen verbilligten Betrag fürs Bahnticket.
Die Post heißt in Holland Post NL, die Ämter sind mit orangefarbenen Schildern gekennzeichnet und Mo–Fr 9–18 Uhr geöffnet, am Sa 9–12 oder 13 Uhr. In den Bahnhöfen gibt es keine Post. Briefe und Postkarten innerhalb der EU kosten 1,55 Euro. Briefmarken kannst du aber auch in allen größeren Supermärkten und am Kioskstand kaufen.
Landesvorwahl Deutschland: 0049, Schweiz 0041, Österreich 0043. Vorwahl Niederlande: 0031.
Deutsche und Österreicher können ihre Smartphones ohne zusätzliche Kosten wie zu Hause benutzen. Dies gilt auch für die im Vertrag festgelegte Datenmenge zur Internetnutzung. Wer einen Schweizer Vertrag besitzt, sollte sich vorab bei seinem Anbieter über die aktuellen Konditionen informieren.
Trinkgeld um die zehn Prozent im Restaurant ist üblich. Das Personal in den öffentlichen Toiletten erwartet bis zu 50 Cent Servicegeld.
Noch am Erscheinungstag bekommst du an Bahnhöfen, Kiosken und Strandbuden vor allem in den touristischen Ballungsgebieten alle großen deutschsprachigen Tageszeitungen, Wochenzeitungen und außerdem viele Illustrierte.
Waren für private Zwecke können innerhalb der EU in unbegrenzten Mengen zollfrei ein- und ausgeführt werden (zoll.de). Für Schweizer gelten Mengenbeschränkungen, z. B. 200 Zigaretten, 2 l Wein und 1 l Spirituosen.
Das natürliche Verkehrsmittel in den Niederlanden ist das Fahrrad. Das Radwegenetz ist nahezu perfekt. Fahrradverleihe sind in Städten und Strandorten leicht zu finden. Für die Benutzung des effektivsten Systems der Nederlandse Spoorwegen (ns.nl) ist der Besitz einer personalisierten OV-Chipkaart (ov-chipkaart.nl) Voraussetzung. Wer in Deutschland lebt, kann diese vor der Reise über die Webseite beantragen, für Adressen in der Schweiz und Österreich ist dies aktuell nicht möglich. Der Aufwand lohnt, da an mehr als 300 Orten (Bahnhöfe, Innenstädte, P & R-Parkplätze) Räder für 4,15 Euro/Tag ausgeliehen werden können.
Gefahren für die Gesundheit bestehen in den Niederlanden auf den ersten Blick nicht. Allerdings neigen Küstenbesucher dazu, die Kraft der Sonne zu unterschätzen. Schon um die Ostertage besitzt die Sonne in Kombination mit dem vielen Wasser das Potenzial, erhebliche Verbrennungen an der Haut zu verursachen. Eine Gefahr, die sich weiter erhöht, je weiter der Sommer fortschreitet. Sonnenmilch und leichte Klamotten zum Überziehen sind also unverzichtbar. Regelmäßige Probleme haben die medizinischen Dienste auch mit ausländischen Besuchern, die den THC-Gehalt von gekauften Joints unterschätzen. Nicht wenige Konsumenten fallen davon in Ohnmacht – Vorsicht ist geboten.
Neujahrstag
Karfreitag, Ostermontag
Koningsdag
Nationaler Gedenktag für die Opfer des Zweiten Weltkrieges
Gedenktag zur Befreiung von der deutschen Besatzung (alle 5 Jahre ein offizieller Feiertag)
Christi Himmelfahrt
Pfingstmontag
Weihnachten
Nieuwjaarsduik (Scheveningen): Neujahrsschwimmen in der Nordsee
Keukenhof (Lisse): tollste Blumenshow der Niederlande
Koningsdag: Des Königs Geburtstag ist ein feuchtfröhliches Volksfest. 27. April; ist der ein So, wird am 26. gefeiert
Großer Blumenkorso (Noordwijk–Haarlem), bloemencorso-bollenstreek.nl
Nationaler Mühlentag: Am 2. Sa ist Tag der offenen Mühlen.
Vlaggetjesdag (Scheveningen): Fischerfest zum Auftakt der Heringssaison
Tong Tong Fair (Den Haag): beliebter indonesischer Jahrmarkt, tongtongfair.nl
Parkpop (Den Haag): Gratis-Popfestival auf dem Malieveld, parkpop.nl
Käsemarkt (Gouda): Do 10–12.30 Uhr (bis Ende Aug.), goudakaasstad.nl
North Sea Jazz Festival (Rotterdam): dreitägiges Jazzfestival mit Auftritten internationaler Stars, northseajazz.com
Mühlentage (Kinderdijk): Windmühlen sind jeden Sa in Betrieb (bis Aug.).
Internationales Feuerwerkfestival (Scheveningen), short.travel/nik11
Welthafentage (Rotterdam): Volksfest, wereldhavendagen.nl
Open Monumentendag: Tausende denkmalgeschützte Gebäude landesweit öffnen zwei Tage ihre Türen.
Crossing Border (Den Haag): Literaturund Musikfestival, crossingborder.nl
Sinterklaas: Der niederländische Nikolaus kommt am 5. Dez.
Die Niederländer haben ein sehr entspanntes Verhältnis zum Service. Gerade im Restaurant kommt es schon mal vor, dass man lange warten muss. Beschwert man sich zu barsch, geht oft gar nichts mehr. Auch sonst lautet häufig die erste Antwort, die man auf eine Frage hört: „Das geht nicht.“ Bleib freundlich und gib nicht auf! Nach einem kleinen Schwätzchen geht fast alles.
Dass Drogenkonsum im öffentlichen Raum der Niederlande okay wäre, ist ein Missverständnis, das ggf. geahndet und außerdem von den Einheimischen gar nicht gern gesehen wird.
Die Polizei in den Niederlanden hat ein bestimmtes Soll an Strafzetteln zu erfüllen. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden schon deshalb streng kontrolliert. Bußgelder werden sofort eingezogen. Lass dich nicht von einheimischen Autofahrern provozieren, auch wenn diese drängen. 20 km/h zu viel in einer Ortschaft kosten mehr als 200 Euro Bußgeld.
Nicht jeder Niederländer spricht Deutsch, v. a. unter den jungen Leuten ist Deutsch keine favorisierte Fremdsprache. Niederländer empfinden es als überheblich, wenn sie in Restaurants, auf der Straße oder im Geschäft auf Deutsch angesprochen werden. Am besten sprichst du Englisch, dann ist der Person selbst überlassen, eventuell auf Deutsch zu antworten.
Parkplätze sind in allen niederländischen Küstenorten und den Stadtzentren knapp. Hast du einen freien Platz gefunden, vergewissere dich, dass du nicht aus Versehen im Parkverbot stehst. Die Bußgelder sind hoch, oft wird abgeschleppt. Für einen Ausflug nach Amsterdam nimm am besten die Bahn.
Herman Koch lässt in seinem Roman zwei Brüder und ihre Ehefrauen während eines Essens um ein Geheimnis herumreden: Ihre Kinder haben ein Verbrechen begangen. Das Buch wurde 2017 als „The Dinner“ mit Richard Gere verfilmt. (2010)
Die Liebesgeschichte aus der Feder von Maarten t’Hart ist altmodisch erzählt – dazu gehört ein verstörender Verlauf und der Verzicht auf ein Happy End. Der Plot spielt im Hinterland der niederländischen Küste. (2011)
Die spannende Tierdoku wirkt wie in Afrika gedreht – tatsächlich entstand sie in den Oostvaardersplassen auf Flevoland. Mit Sinn für Dramatik dokumentieren die Regisseure Ruben Smit und Mark Verkerk Leben und Tod der Wildtiere im Naturentwicklungsgebiet. (2013)
Alfred Hitchcock drehte diesen Spionagethriller 1939. Die Handlung spielt z. T. in den Niederlanden. Dabei zeigt der Film, wie sehr sich das kleine Land gewandelt hat.
Strom | 230 V, 50 Hz | |
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Ortszeit | 20:36 Uhr |