Am Strand brutzeln, bis die Haut glüht, und wenige Stunden später mit Wanderstiefeln auf einen Zweitausender steigen. Oder im luxuriösen Restaurant am Meer einen Champagner süffeln und kurz darauf in einem abgeschiedenen Bergdorf unter Platanen dösen. Die Côte d’Azur bietet ihren Besuchern schier unbegrenzte Urlaubsmöglichkeiten zwischen Meer und Berggipfeln.
Das milde Mittelmeerklima und die Sonne genießen die 20 000 Menschen, die in den Firmen des Hightechparks Sophia-Antipolis arbeiten, genauso wie die sensiblen Nasen, die sich in Grasse, der Welthauptstadt des Parfums, auf eine 400 Jahre alte Tradition berufen. Oder wie die Millionen von Urlaubern an der Küste, die Frankreich mit schöner Regelmäßigkeit den Titel des Tourismusweltmeisters bescheren.
Wetten, dass du die Küste zwischen Toulon im Westen, Menton im Osten und dem Parc National du Mercantour im Norden noch vor ein paar Jahrzehnten nicht wiedererkannt hättest? Früher nämlich waren die Hänge am Meer nur ein undurchdringliches Gestrüpp aus stacheligen Büschen, die Dörfer grausteinige Trutzburgen. Wahrscheinlich hätten sich Bauern und Fischer damals nicht träumen lassen, dass ihr armseliges Land einmal so viel wert sein würde. Aber dann sprach sich herum, dass die Sonne auch im Winter scheint, das Meer türkisblau schimmert und die heimischen Oliven und Tomaten köstlich sind. Weil Touristen vor allem das Meer und den Strand lieben, hat sich das Hinterland nur wenig verändert: In Dörfern wie Bormes-les Mimosas oder Sainte-Agnès würde sich niemand über einen Pferdewagen wundern. Auf den Marktplätzen spielen die Franzosen auch heute noch Boules und trinken ihren eiskalten Pastis. Es gibt keine hässlichen Neubauten und keine Allerweltsgeschäfte. Wer Saorge im Roya-Tal oder La Garde-Freinet im Massif des Maures aus dem Dornröschenschlaf erweckte, hatte Geld – und Geschmack. Villages wie Villecroze sind liebevoll restauriert, alte wie neue Bewohner dekorieren mit Blumen Plätze und Brunnen, schaffen eine Idylle, die von Ruhe geprägt ist.
Doch die Côte d’Azur ist und bleibt ein Kind der modernen Freizeitgesellschaft. Es zählt nur das Heute, Hier und Jetzt. Blaues Meer, klarer Himmel und vor allem Sonne – 271 Tage im Jahr, fast doppelt so viele wie in Berlin oder Braunschweig. Hyères, Nizza und Cannes waren die ersten internationalen Fremdenverkehrsorte überhaupt. Die europäische Aristokratie flüchtete aus dem kalten, tristen Winter in den Süden, nutzte die Côte d’Azur als Spielwiese für ihre verrücktesten Träume und hatte großen Anteil daran, dass sich die Region in einen kunstvollen Garten Eden verwandelte. Die Einheimischen schüttelten noch den Kopf, als der Pariser Botaniker Gustave Thuret 1857 auf dem Cap d’Antibes Palmen, Kakteen, Zypressen und Eukalyptusbäume züchtete. Die exotischen Bäume, wie die aus Australien importierten Mimosenbäume mit ihrer sattgelben Blütenpracht im Spätwinter, gehören heute ebenso zur Côte d’Azur wie das blaue Meer, die tiefgrünen Aleppokiefern und die strahlend gelben Zitronen von Menton.
Das Markenzeichen Côte d’Azur ist in der Belle Epoque zu Beginn des 20. Jhs. entstanden – im Winter. Heute lebt die Côte d’Azur vom Sommertourismus. Im Juli und August herrscht Ausnahmezustand. Alles ist überfüllt: Straßen, Hotels, Campingplätze, die wunderschönen Buchten. Die Preise steigen mit den Temperaturen, ganz selten sind Parkplätze am Meer wie an den berühmten Stränden rund um Saint-Tropez umsonst. Bester Reisetermin: Anfang Oktober. Das Meer ist gerade noch sommerwarm, die meisten Touristen aber schon abgereist.
In der Landwirtschaft hat das große Umdenken eingesetzt. Es sind vor allem Winzer, die auf Chemie verzichten und merken, dass guter Wein in diesem Klima kein Hexenwerk ist. Spektakulärstes Beispiel ist das kleine Dorf Correns. Bürgermeister und Weinbauer Michael Latz hat dabei aus wirtschaftlichen Gründen auf Bio gesetzt. Der biologische Anbau öffnete den Winzern aus dem Hinterland eine Marktnische; sie sind heute stolz auf den Wein, den sie in ganz Europa zu ordentlichen Preisen verkaufen. Das Beispiel machte Schule: Mittlerweile verzichten selbst die Gemüsebauern im Dorf auf Chemie. Die Geschmacksnerven jubilieren: So also können Tomaten und Aprikosen schmecken, wenn die Bauern Vertrauen zur Natur haben.
Die Natur als grandioses Schauspiel erleben Neugierige weitab der Küste in den tiefen Schluchten, die Flüsse wie der Verdon, der Var, der Loup und die Roya in die Felsen geschnitten haben. Im Nationalpark des Mercantour sind, nicht einmal zwei Autostunden von der turbulenten Küste und ihren mondänen Stränden entfernt, sogar die Wölfe wieder heimisch geworden. Dieser Reiseführer nimmt dich mit auf den Weg von Menton nach Toulon, immer am Meer entlang. Nicht nur Autofahrer, sondern auch Spaziergänger erwarten herrliche Aussichten. Allein im Département Var sind mehr als 250 km des sentier littoral, des Küstenwanderpfads zwischen Bandol und Saint-Raphaël, erschlossen. Pack also die festen Schuhe neben die Badehose und lass dich ein auf die blaue Küste der Kontraste!
Aus Deutschland führt die schnellste Route über Karlsruhe–Freiburg–Mulhouse–Lyon–Aix-en-Provence. Mehr Zeit braucht die Strecke Basel–Genf–Grenoble und die Route Napoléon über Digne-les-Bains und Grasse an die Küste. Urlauber aus Bayern und Österreich können die Côte d’Azur auch über die Brenner-Autobahn, dann über Mailand und Genua erreichen. Auf französischen (péage) und italienischen Autobahnen sowie über den Brenner wird Maut erhoben; auf Schweizer Autobahnen zahlt man eine Jahresgebühr für die Vignette. Vermeide zwischen Mitte Juli und Mitte August den Samstag als Anreisetag. Dann sind kilometerlange Staus die Regel. Zwischen Fréjus und Menton verläuft die Bahnlinie Marseille–Toulon–Genua immer entlang der Küste. Hyères ist durch eine Stichbahn mit Toulon verbunden. Die zeitlich schnellste Strecke ist jene über Paris; von dort braucht der Hochgeschwindigkeitszug TGV weniger als 3 Std. bis Marseille, ab da geht es weiter nach Toulon, Les Arcs und Saint-Raphaël bis nach Nizza. Für den TGV solltest du auf jeden Fall reservieren (de.voyagessncf.com/de). Länger dauert die Bahnfahrt über Basel, Genf und Lyon oder über Mailand, Turin und Genua. Zwischen Grasse und Cannes verkehrt der Regionalzug (TER) und verbindet das Hinterland direkt mit der Côte d’Azur bis nach Nizza.
Zentraler Flughafen ist Nice-Côte d’Azur (nice.aeroport.fr), den alle großen Airlines ansteuern, auch die Billigflieger mit Direktverbindungen nach Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, München, Wien, Basel, Genf und Zürich.
Die beste Reisezeit für die Côte d’Azur sind Frühjahr und Herbst. In der Zeit der französischen Sommerferien von Anfang Juli bis Ende August ist die Region völlig überlaufen. Die Preise vor allem für Unterkünfte sinken ab Anfang September, wenn für die Franzosen die rentrée, also der Alltag nach dem Sommer beginnt, die Hitze nicht mehr so drückend ist, die Wassertemperaturen aber immer noch ein Bad im Mittelmeer möglich machen. Empfehlenswert ist die Côte d’Azur vor allem an Pfingsten, wenn die Einheimischen nur ganz wenige Tage Ferien haben.
Wunderschön ist die Region im Winter, wenn im Januar die ersten Mimosenblüten ein Signal dafür sind, dass die kalte Jahreszeit ihren Schrecken verliert. Gerade in den Hochburgen der Côte wie Nizza, Cannes und Antibes liegen die Preise selbst in Vier-Sterne-Hotels im Januar zum Teil 50 % unter dem Tarif für den Rest des Jahres.
Innerhalb der EU dürfen Waren für den persönlichen Bedarf frei ein- und ausgeführt werden; Richtwerte hierfür sind u. a. 800 Zigaretten, 90 l Wein, 10 l Spirituosen über 22 Prozent. Für Schweizer gelten deutlich geringere Mengen. zoll.de
Direkt am Flughafen starten die Busse von Phocéens Cars (Tel. 04 93 85 66 61) mehrmals am Tag nach Le Cannet, Mandelieu, Fréjus, Le Muy, Brignoles und Marseille.
Höchstgeschwindigkeit: Auf Autobahnen gilt 130, bei Regen 110 km/ h, auf National- und Départementstraßen (N, D) 80 km/ h, in Ortschaften 50 km/ h. Vorsicht: Die Küstenstraßen sind in der Hauptsaison sehr stark befahren. Die Polizei kontrolliert ausgesprochen streng und verhängt hohe Geldbußen. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. In Frankreich sind Warndreieck und gelbe Warnweste Pflichtausstattung im Auto. Empfohlen wird zudem ein Gerät für einen Alkoholtest, aber entgegen der ursprünglichen Ankündigung gibt es keine Strafe für Touristen, die das Gerät nicht mit sich führen.
Das Abschleppen (dépanneur-remorqueur) vermittelt entweder die Polizei oder du rufst ein Unternehmen über die Notrufsäule bzw. die Rufnummer 17. Bei einem Unfall muss die Polizei nur bei Personenschäden eingreifen. Nimm unbedingt die grüne Versicherungskarte mit.
Im Sommer ist für die Fahrt entlang der Küste der Zug zu empfehlen – kein Stau, keine teuren Parkgebühren, keine Abgase. Gerade die Küstenstädte und Strände sind mit dem Zug gut zu erreichen, in Villefranche, Beaulieu und Èze-sur-Mer hält der Zug fast direkt am Strand. Voller Kontraste ist die Strecke zischen Nizza und Fréjus, die im städtischen Trubel startet und am Meer entlang das spektakulär bunte Esterel-Gebirge passiert. Infos, Fahrpläne und Tickets auf ter.sncf.com/paca
Die Bergdörfer im Hinterland sind hingegen für nur 1,50 Euro (bzw. 1 Euro im Zehnerpack) pro Busticket zu erreichen. Auf den letzten Bus achten – die meisten fahren nur bis 20 Uhr. Tickets verkauft der Busfahrer. Fahrpläne und Infos hat sudmobilite.fr.
Nizza hat zwei Tramlinien: Die eine fährt in einem U von Ostnizza Richtung Zentrum und Altstadt und dann wieder nördlich zum Hauptbahnhof. Die zweite, erst 2019 fertiggestellte Linie verbindet den Hafen mit dem 7 km weiter westlich liegenden Flughafen. Ein Einzelticket kostet 1,50 Euro und gilt 74 Minuten inklusive Umsteigen in den Bus – aber nur in eine Richtung. Die Rückfahrkarte ist separat zu lösen. Tramtickets gibt‘s an den Haltestellenautomaten, aber nicht beim Fahrer. Unbedingt bei Ein- oder Umstieg entwerten! Die Tram fährt tagsüber alle 2–3, abends alle 5–15 Minuten.
Mietfahrräder gibt es mittlerweile auch in Nizza. Zwar lässt das Radwegenetz noch zu wünschen übrig, aber die 1200 Räder (velobleu.org), die mit der Kreditkarte an 120 Stationen in der Engelsbucht gemietet werden können, sind immerhin ein Anfang. 5 Euro kostet das Kurzabo für 7 Tage, das 30 Minuten pro Tag beinhaltet, jede weitere Stunde kostet 1 Euro. Fahrräder mit Elektromotor vermietet Eco-Loc (7 Euro/Std., 30 Euro/ Tag | Parking Wilson | am Hafen | Villefranche- sur-Mer | Tel. 06 66 92 72 41 | ecoloc06.fr).
france.fr
cotedazur-tourisme.com
tourismepaca.fr
alpes-haute-provence.com
visitvar.fr
Freikörperkultur (FKK) hat in Frankreich Tradition. 1931 wurde auf der Île du Levant, einer der Goldinseln, das Naturismus-Dorf Héliopolis gegründet, das an allen Stränden auf Textilfreiheit setzt und höchstens auf dem Dorfplatz, am Hafen und in Restaurants Minimalbekleidung fordert. FKK hat zwar in letzter Zeit an Terrain verloren, ist aber weiter auf Campingplätzen wie Origan Village (2160, Route du Savet | Tel. 04 93 05 06 00 | origan-village.com) gefragt. Weitere Infos über Nudisten- Strände und Campingplätze gibt es unter naturisme.fr oder auf ffn-naturisme.com im Internet.
In Frankreich gibt es keine Hundesteuer. Du kannst dein Haustier an die Côte d’Azur mitnehmen, wenn es mindestens drei Monate alt, gegen Tollwut geimpft ist und eine Marke trägt. Empfehlenswert ist der europäische Heimtierpass. Frag bei der Hotelreservierung auf jeden Fall, ob Hunde akzeptiert werden. Normalerweise ist ein Aufpreis fällig.
Ist kein Problem. Jedes Hotel, jedes Café und Restaurant lässt seine Gäste kostenlos surfen.
Die Geschäfte in den Innenstädten sind meist Mo–Sa 9–19 Uhr geöffnet, auch wenn manche Ladenbesitzer den Montag als Ruhetag nehmen. Dagegen sind die großen Supermärkte in den Einkaufszentren vor den Toren der Städte wie Nizza, Antibes oder Toulon, aber selbst in Vence, Grasse oder Fréjus mit ihren Tankstellen und Boutiquen Mo–Sa bis 21 oder sogar 22 Uhr offen. Viele Geschäfte an der Küste sind auch das ganze Wochenende über geöffnet. In den großen Städten verkaufen am Sonntagmorgen ohnehin viele Bäckereien, Metzgereien und Lebensmittelgeschäfte ihre Waren. Bei Restaurants aufpassen: Viele sind montags geschlossen.
Briefe und Postkarten in EU-Länder kosten 1,10 Euro. Monaco gibt eigene Briefmarken heraus. Die Postämter sind meist Mo–Fr 9–12 und 14–17, Sa 9–12 Uhr geöffnet. Briefmarken bekommst du aber auch im Tabakgeschäft oder beim Kauf der Postkarte.
Vorwahlen für Telefonate nach Hause: Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041. Vorwahl nach Frankreich: 0033, die Rufnummer ohne „0“ vorweg (innerhalb Frankreichs gibt es keine Vorwahl). Vorwahl Monaco: 00377.
Du kannst dasselbe Trinkgeld (pourboire) geben wie zu Hause.
Das Leitungswasser kann ohne Bedenken getrunken werden. In Restaurants ziehen viele Einheimische die carafe d’eau teurem Mineralwasser vor. In vielen Städten und Dörfern gibt es öffentliche Brunnen mit Trinkwasser (eau potable).
Den regionalen Campingführer bekommst du beim entsprechenden Comité Régional de Tourisme oder in den Verkehrsämtern der einzelnen Orte. Den Guide Officiel Camping Caravaning gibt es bei der Groupe Motor Presse France (12, Rue Rouget de Lisle | Issy-les-Moulineaux | Tel. 01 41 33 37 37) und auf campingfrance.com.
Immer mehr Campingplätze legen Wert auf Umweltschutz: So sind im Parc et Plage (28, Rue des Langoustiers | Hyères-les-Palmiers | Tel. 04 94 66 31 77 | parc-plage.com) Autos komplett aus dem Innenbereich verbannt. Gäste werden mit Elektromobilen zum Mobilhome oder zum Stellplatz gefahren. Die Anlage mit ihren Bäumen, Blumen und Büschen wird mit Bioprodukten gepflegt.
Für die Herbergen in Städten wie Menton, Fréjus oder auf dem Cap d’Antibes brauchst du einen internationalen Jugendherbergsausweis. Auskunft: Deutsches Jugendherbergswerk (Bismarckstr. 8 | 32756 Detmold | Tel. 05231 7 40 10 | jugendherberge.de)
Private Gästezimmer sind eine oft preiswerte Alternative zu den Hotels an der Côte d’Azur. Gute Qualität bieten die sogenannten chambres d’hôtes, das französische Pendant zum englischen Bed & Breakfast, zu buchen über Maison des Gîtes de France (gites-de-france.com). Die lokalen Verkehrsämter haben noch mehr Adressen für die chambres d’hôtes. Weitere Dachverbände für Gästezimmer in Südfrankreich sind Fleurs de Soleil (fleursdesoleil.fr), Atraveo (atraveo.de) oder Clévacances (clevacances.com).
Sehr beliebt sind in Frankreich Ferienwohnungen auf dem Land (gîte rural) oder für Gruppen (grands gîtes), die normalerweise erst ab einer Mietzeit von einer Woche gebucht werden können. Größter französischer Anbieter für Ferienimmobilien ist Pierre & Vacances (pierreetvacances.com), zu den größten deutschen Anbietern gehören Inter-Chalet (interchalet.de) oder Marion Kutschank (ferienhaus.com). Interessante Angebote von Privatleuten finden sich unter homelidays.com im Internet.
Größte regionale Tageszeitungen sind Nice Matin und Var Matin mit guten Veranstaltungskalendern. In allen größeren Orten gibt es deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften. Eine Besonderheit ist die in Nizza monatlich erscheinende Riviera-Côte-d’Azur-Zeitung (rczeitung.com) in deutscher Sprache mit vielen praktischen Informationen.
34, Av. Henri Matisse | Nice | Tel. 04 93 83 55 25
5, Rue de la Préfecture | Nice | Tel. 04 93 87 01 31
7, Rue d‘Arcole | Marseille | Tel. 04 96 10 14 10
Deutsche und österreichische Versicherte müssen im Krankheitsfall oder bei Unfällen zunächst für die medizinische Hilfe bezahlen, bekommen ihre Auslagen aber nach den Gesetzen des Heimatlands nach der Heimreise erstattet. Die europäische Gesundheitskarte wird von Ärzten in Frankreich allerdings (noch) nicht anerkannt, weil die französischen Kartenlesegeräte nur auf die einheimischen Plastikausweise reagieren.
Europäischer Notruf: 112
Wegen der alljährlichen Waldbrände im Sommer gibt es drastische Vorschriften für den Brandschutz an der Côte d’Azur. Von Juli bis Mitte Sept. können gefährdete Gebiete wie der Esterel oder das Massif des Maures auch für Wanderer komplett gesperrt werden, falls starker Wind und Trockenheit die Feuergefahr erhöhen. Unter Tel. 04 98 10 55 41 gibt es im Sommer Warnungen in französischer Sprache für das Département Var, die Internetseite ddaf.cdig-83.org informiert über Risikogebiete, Infos erteilen zudem die lokalen Verkehrsämter.
Neujahr
Ostermontag
Christi Himmelfahrt
Tag der Arbeit
Kriegsende 1945
Nationalfeiertag in Frankreich
Mariä Himmelfahrt
Allerheiligen
Waffenstillstand 1918
Staatsfeiertag in Monaco
Weihnachten
Zirkusfestival (Monaco): Die fürstliche Familie holt Anfang des Jahres die besten Akrobaten und Clowns unter die Zirkuskuppel am Mittelmeer. montecarlofestival.mc
Mimosenfest (Mandelieu-La-Napoule): Zehntägiges Volksfest rund um die gelbe Büte
Karneval (Nizza): Drei Wochen lang Blumenschlachten, Konzerte, Straßentheater
Zitronenfest (Menton): Blumenschlachten, Paraden und Bälle mit Zitronen und Orangen
Windsurf-Weltcup (Hyères)
Filmfestspiele von Cannes: Seit 1946 im Mai das internationale Treffen der Großen des Films. festivalcannes.com
Grand Prix von Monaco: Formel-1-Autorennen mitten in der Stadt. Hafenfest (Nizza). short.travel/cot11
Sommer-Kulturfeste (an der gesamten Côte d’Azur): Konzerte, Artistik, Klamauk und Zauberkunst gratis auf den Dorfplätzen im Hinterland. soirees-estivales.departement06.fr
Jazzfestival Nizza, nicejazzfestival.fr
Jasminfest (Grasse): Alles dreht sich alles um die duftende Pflanze.
Monaco Yacht Show Les Voiles de Saint-Tropez: Regatten im Golf von Saint-Tropez. lesvoilesdesaint-tropez.fr
Krippenfest (Lucéram): Das Bergdorf zeigt hunderte Krippen aus aller Welt.
Die ständig über ihr eigenes Land maulenden Franzosen täuschen: Sie sind furchtbar stolz auf ihr Frankreich. Zum Beweis machen die allermeisten Urlaub in nächster Nähe, die Küstenbewohner der Côte d’Azur fahren häufig nur ein paar Kilometer weit ins bergige Hinterland. Statt zu kritisieren lässt es sich besser mit den Einheimischen in den Schönheiten der Natur schwelgen. Macht sowieso mehr Spaß!
Theoretisch braucht der Bus 30 Minuten von der Innenstadt bis zum Flughafen Nizza. Und der Zug 35 Minuten von Cannes nach Nizza. Theoretisch. Praktisch dauert alles v. a. zur Hauptsaison viel länger. Also lieber dreimal so viel Zeit einplanen.
So verlockend ein schönes Plätzchen in freier Natur sein mag, um ein Zelt aufzustellen oder das Wohnmobil zu parken – französische Grundbesitzer reagieren meist sauer. Mit Bußgeld belegt wird wildes Campen in den Bergen von Esterel und Massif des Maures; ein Sicherheitsabstand von mindestens 200 m zum Wald ist überall vorgeschrieben.
Im August sind alle, wirklich alle Franzosen im Urlaub. Das Land ist zentralistisch und alle 60 Mio. Bürger haben auf einmal frei. Brauchst Du normalerweise von Lyon an die Côte d’Azur fünf Stunden, sind es dann garantiert zehn. Und das bei 35 Grad. Kein Spaß.
Franzosen und Französinnen sind häufig überrascht, wenn deutsche Touristen zu offen über Geld sprechen. Fragen nach dem Gehalt oder nach dem Preis für ein Auto o.ä. also lieber vermeiden. Und besser auch nicht über den Preis von Wein oder Essen lästern, denn für gute Nahrung viel Geld auszugeben, gehört in Frankreich zu einem guten Leben dazu.
Schon Georges Simenons Kultkommissar ermittelte an der Côte d’Azur. In Antibes und Cannes soll der Pariser Kriminalist den Mord an einem reichen Australier klären. Aber das milde Klima versetzt Maigret eher in Urlaubsstimmung. (1932, neue Auflage 2019)
Christine Cazon setzt in ihrem Kriminalroman einen Pariser Kommissar auf einen Mord bei den Filmfestspielen von Cannes an. (2014)
Okay, der Film ist alt, aber eben doch immer wieder schön: In Hitchcocks Klassiker ist die Côte d’Azur der Hauptdarsteller neben Grace Kelly und Cary Grant. (1955)
Ein brandaktueller Dokumentarfilm über einen Olivenbauern aus Breilsur- Roya, der über Jahre Hunderte von Flüchtlingen bei sich aufnimmt und dafür kämpft, dass sie in Frankreich bleiben dürfen. Ein bewegendes Manifest für simple Gastfreundschaft von Regisseur Michel Toesca. (2018)
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 18:19 Uhr |