Alyeska, "weites Land", nannten die Ureinwohner der Aleuten das Festland, von dem aus ihre windumtosten Inselchen in den Nordpazifik hinauskleckerten. Die russischen Entdecker und Pelzhändler, die Mitte des 18. Jhs. von Sibirien her kamen, übernahmen den Namen und erzählten zu Hause von diesem geheimnisvollen, wilden Land, wo die Pelze der Seeotter so fein waren, dass sie in China mit Gold aufgewogen wurden. Ein Mythos war geboren - der Traum von einem weit entfernten, riesigen und noch unberührten Land voller Schätze.
Bis heute lebt dieser Traum fort, bis heute lockt am Norden die ursprüngliche Wildnis, die im Rest der Welt so selten geworden ist. Was zuerst auffällt bei einer Reise durch Alaska, ist tatsächlich die schier unglaubliche Weite des Lands. Sicher, Fjorde und Gletscher kennt man aus Norwegen, große Seenplatten aus Schweden oder Finnland. Doch hier ist alles einige Nummern größer. Wenn Finnland sich mit 1 Mio. Seen brüstet, sind es in Alaska 3 Mio. - und dazu 3000 Flüsse und eine Küste von 80000 km Länge. Von 6000er-Gipfeln und Eisfeldern immenser Größe ganz zu schweigen.
Auf der Liste der letzten Paradiese unserer Erde steht Alaska ganz oben. Zu Recht, denn wild und ursprünglich ist der 49. Bundesstaat der USA wirklich: Hier gibt es die größten Lachse und die größten Grizzlybären. Hier ist ein einzelner Nationalpark größer als die Schweiz und ein Gletscher von 60 km Länge nichts Ungewöhnliches. Bei solch grandiosen Kulissen ist Alaska vor allem ein Paradies für Outdoorfans. Egal, ob es eine Wanderung auf den Spuren der Goldgräber ist oder eine Angelreise, eine zweistündige Kajaktour oder eine zweimonatige Floßfahrt auf dem Yukon zur Beringsee - Alaska hat Platz für alle Aktivitäten.
1,7 Mio. km2 ist Alaska groß, weit größer als die skandinavischen Länder zusammengenommen. Dabei leben im 49. Bundesstaat der USA nur etwa 720000 Menschen. Statistisch gesehen hat jeder Alaskaner 2,4 km2 Platz für sich - eine sagenhaft niedrige Bevölkerungsdichte. In Deutschland müssen sich 230 Leute 1 km2 teilen. Die Statistik verzerrt das wahre Bild sogar noch: Gut die Hälfte der Alaskaner lebt nämlich in der einzigen Großstadt Anchorage, weitere 80000 in und um Fairbanks. Da bleibt viel Platz für die Wildnis - nicht von ungefähr steht heute mehr als die Hälfte des Lands in Wildschutzgebieten, National Parks und National Forests unter Schutz.
Die Russen kratzten die Wildnis einst kaum an. Sie errichteten ein paar Posten entlang der Küsten im Süden, jagten Otter und langweilten sich in den langen, dunklen Wintern. Schon 100 Jahre später - der Zar brauchte wieder mal Geld - verhökerten sie ihre Kolonie an die Amerikaner, die zunächst nicht recht wussten, was sie mit ihrem neuen Territorium, dieser "Eisbox" im Norden, anfangen sollten. Doch dann wurde um 1900 Gold entdeckt - zuerst am Klondike, dann in Nome, dann bei Fairbanks. Alaska gab seine Schätze preis, und Hunderttausende kamen - wenn auch nur kurz. Dass später Öl entdeckt wurde, passte genau in die Vorstellung: Der Norden lockte mit neuen Schätzen - und ein weiterer Boom begann. Für die Amerikaner wurde Alaska zur last frontier - zur letzten Grenze, zur letzten Wildnis für Pioniere und Abenteurer.
Hohe Erwartungen, möchte man meinen, doch Alaska wird ihnen mühelos gerecht. Im Südosten Alaskas bestimmen zerrissene Fjordküsten und dichte Regenwälder mit 60 m hohen Sitkatannen das Bild. Dies ist das alte Reich der Tlingit-Indianer und ihrer kriegerischen Clans. Ihre mystischen, aufwendig geschnitzten Totempfähle stehen noch in vielen der kleinen Küstenstädte von Ketchikan bis Haines und Skagway, dem einstigen Hafen der Goldgräber.
Weiter nördlich um Anchorage warten in den Chugach Mountains und auf der Kenai-Halbinsel Gletscherpanoramen, schöner und erhabener in der Realität, als man sie in den tollsten Naturfilmen sieht. Hier gilt es übrigens auch, sich von einem Klischee zu verabschieden: Längst nicht ganz Alaska liegt unter Eis und Schnee begraben. Gletscher gibt es nur in den Bergen Süd- und Südost-Alaskas und in der Alaska Range, die sich als zentrales Gebirgsmassiv durch das Herz des Lands zieht. Doch dort sind sie grandios: Der größte Gletscher Alaskas ist der Bering Glacier, der aus den Chugach Mountains 190 km weit zum Golf von Alaska fließt.
Der Denali National Park rund um den gewaltigen, 6194 m hohen Mt. McKinley ist ein Muss für jeden Nordlandfahrer - und die beste Gelegenheit, Grizzlys und Karibus zu erleben. Nördlich der Alaska Range dehnt sich das unendlich breite Yukon-Tal - und die Sonne scheint. Zentral-Alaska kann im Sommer mit dem besten Wetter des ganzen Lands aufwarten, 30 Grad sind keine Seltenheit, doch im Winter heulen hier noch die Wölfe, und alles Leben erstarrt bei Temperaturen von oft wochenlang anhaltenden minus 30 Grad. Dann sind allerdings die Nordlichter, die Electric-Light-Show der Arktis, hier so schön zu sehen wie kaum sonstwo.
Was bleibt, ist das riesige Hinterland. Busch-Alaska: die einsamen Tundralandschaften am Polarmeer und an der Bering-See, die noch völlig unerschlossenen Berge der Brooks Range und die weltabgeschiedenen Inseln der Aleuten. Gut, in den weit verstreuten kleinen Eskimo-Orten gibt es heute Flugplätze und Fernsehen. Alkohol und Motorschlitten haben Einzug gehalten in die Welt der Ureinwohner. Doch das weite Land liegt ursprünglich wie einst unter der Mitternachtssonne. Große Karibu-Herden ziehen durch die Hügel des Kobuk Valley National Parks, Millionen Wildgänse nisten im Seenlabyrinth des Yukon-Deltas, Braunbären sammeln sich an den Lachsflüssen des Katmai National Parks. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Landesteile nur auf echten Expeditionen zu erleben - die man lange vorab planen und nur in sehr guter körperlicher Verfassung antreten sollte.
Dennoch: Trotz aller Wildheit und Abgeschiedenheit ist Alaska heute verblüffend gut zu bereisen: komfortabel per Kreuzfahrtschiff, individuell mit Mietwagen oder Wohnmobil - oder auch ganz rustikal mit Rucksack und Zelt. Auf geteerten Straßen lässt sich eine lohnende Rundfahrt unternehmen: etwa ab Anchorage über Fairbanks, Delta Junction und Valdez zurück nach Anchorage. Oder sie planen eine Woche auf der Kenai-Halbinsel südlich von Anchorage: mit Gletschertouren, Kajakfahrten und vielleicht einer Flugexkursion zum Grizzly-Gucken in den Katmai National Park. Oder Sie reisen - mit entsprechend viel Urlaubszeit - auf dem legendären, 2300 km langen Alaska Highway von Süden her an. Viel Pionierflair und ebenso grandiose Landschaften bietet auch die zweite Region, die dieser Band einschließt: das im Osten an Alaska grenzende Yukon Territory (das inoffiziell schlicht Yukon genannt wird): ein Land, das durch den legendären Goldrausch am Klondike unter Abenteuerfans mindestens so berühmt ist wie Alaska. Politisch gehört das knapp 500000 km2 große Gebiet zwar zu Kanada, doch in Geschichte, Natur und nicht zuletzt in der touristischen Infrastruktur ist es untrennbar mit dem Nachbarn verflochten, und ein Besuch am Klondike zählt zum Pflichtprogramm jeder Nordlandreise.
Doch nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Eine Rundfahrt mit Wanderungen und vielleicht einem Flug mit einem Buschpiloten ins Hinterland oder einem Aufenthalt in einer Wildnislodge, das genügt für zwei Wochen. Eine Fährfahrt durch die Inside Passage, ein Aufenthalt in einer Angellodge, eine Schlauchboottour auf einem abgelegenen Fluss - schon ist eine weitere Woche verplant. Und irgendwo, am Lagerfeuer auf einem Campingplatz, in einer Lodge mit Aussicht über einen Fjord oder beim Blick auf den Mt. McKinley, werden dann auch Sie dem Zauber Alaskas erliegen.
Mit dem Mietfahrzeug können Sie über den berühmten, 2300 km langen (durchgehend geteerten) Alaska Highway vom kanadischen Dawson Creek aus nach Norden steuern. Mit Besichtigungen müssen Sie für die Fahrt ab Vancouver oder Edmonton ca. zwei Wochen rechnen. Eine landschaftlich reizvolle Alternative ist der Cassiar Highway, der in British Columbia beginnt und bei Watson Lake auf den Alaska Highway stößt.
Die schnellste und bequemste Möglichkeit, nach Alaska zu reisen, ist ein Charterflug. Condor fliegt ab Frankfurt/M. nach Anchorage, Fairbanks und Whitehorse (Flugzeit 9-10 Std., Preis ca. 650-1900 Euro, je nach Saison). Linienflüge mit US-Airlines dauern länger und kosten ähnlich: ab 1100 Euro in der Hochsaison, ca. 18-20 Std. Flugdauer. Air Canada fliegt über Vancouver nach Whitehorse im Yukon Territory. Zur Hauptreisezeit (Juli, August) sind die Flugzeuge häufig ausgebucht. Daher sollten Sie möglichst frühzeitig reservieren (gilt auch für Autos und Wohnmobile).
Von Seattle-Bellingham und Prince Rupert aus verkehren Autofähren bis Haines und Skagway, wo Sie Anschluss an das Straßensystem des Nordens haben (auch Busse). Frühzeitig buchen im Reisebüro oder bei Alaska Marine Highway | 6858 Glacier Hwy. | Juneau | AK 99811-2505 | Tel. 800 6420066 | www.ferryalaska.com
Das Kanadische Fremdenverkehrsamt und die Vertretung des Yukon Territory informieren auf ihren Websites sehr ausführlich und deutschsprachig über das Land, Attraktionen und Aktivitäten: www.travelyukon.de und www.canada.travel
Allgemeine Infos und deutscher Reiseplaner: c/o ESTM | Postfach 1425 | 61284 Bad Homburg | alaska@es-tm.com | www.alaskausa.de
Vor Ort finden Sie in Alaska in jeder Stadt, jedem National Park und jedem Dorf Info Centers und Visitors Bureaus. In Anchorage, Tok, Fairbanks und Ketchikan gibt es Public Lands Informations Centers (PLICs), in denen Sie Material und Karten zu Nationalparks etc. erhalten. Und Sie können dort Zeltplätze und Hütten reservieren. www.nps.gov/aplic
Der nationale Führerschein ist für Reisen bis zu drei Monaten ausreichend (im kanadischen Yukon Territory nur bis zu einem Monat!). Anschnallen ist Pflicht, und Sie müssen in Alaska wie in Yukon auch tagsüber mit Abblendlicht fahren. Das Mindestalter, um ein Auto zu mieten, beträgt meist 25 Jahre (21 Jahre gegen Aufpreis).
Alle wichtigen Highways in Alaska sind asphaltiert, aber teilweise in schlechtem Zustand, da der Dauerfrostboden den Teer aufwirft. Höchstgeschwindigkeit: auf Landstraßen meist 55 Meilen/h (88 km/h), in Orten 35 Meilen/h (50 km/h). Auf allen Straßen in Alaska wie auch im Yukon Territory muss tagsüber mit Abblendlicht gefahren werden. Sicherheitsgurte sind überall Pflicht.
Die Verkehrsregeln gleichen denen in Europa. Aber: An Ampeln darf man auch bei Rot nach rechts abbiegen, auf mehrspurigen Straßen ist Rechtsüberholen erlaubt, Schulbusse mit eingeschalteter Warnblinkanlage dürfen nicht passiert werden - auch nicht aus der Gegenrichtung. Außerdem gibt es 3-way- und 4-way-stops, Kreuzungen, an denen jedes Fahrzeug halten muss. Wer zuerst gehalten hat, darf auch zuerst weiterfahren.
Alkohol ist in Alaska für alle "Minderjährigen" unter 21 Jahren tabu. Im Yukon Territory dürfen dagegen schon 19-Jährige in die Bars. Am Eingang der Bars wird häufig kontrolliert, deshalb sollte man immer einen Ausweis dabei haben. Gut zu wissen bei Reisen ins Hinterland: Es gibt eine Reihe kleiner Eskimo- und Indianerorte, die "trocken" sind. Hier dürfen Sie keinerlei Alkohol mitbringen.
Die öffentlichen Campingplätze sind die schönsten: Sie sind meist an Seen und in National oder State Parks gelegen und mit Feuerstelle, Holzbänken, Wasserpumpe und Plumpsklo einfach ausgestattet. Die Nacht kostet 9-28 $. Private Plätze mit heißen Duschen, kleinem Laden und manchmal sogar Swimmingpool finden Sie am Rand der Städte und außerhalb der Parks (Preis 15-40 $). Wildes Campen ist - außer in den Parks - nicht verboten, wird aber in Nähe der Orte nicht gern gesehen.
Vorsicht vor Bären: Nachts sollten Sie alle Lebensmittel geruchsdicht im Auto verstauen oder - beim Zelten in der Wildnis - in mindestens 4 m Höhe an einen Baum hängen!
Michael J. Jensen | 12350 Industry Way, Suite 208 | Anchorage | Tel. 907 2778000 | www.germany.info
c/o Hotel Captain Cook | 4th at K St. | Anchorage, AK 99501 | Tel. 907 2766000 | president@captaincook.com
456 Montgomery St., Suite 1500 | San Francisco, CA 94104 | Tel. 415 7882272 | sfr.vertretung@eda.admin.ch
Bei bis zu drei Monaten Aufenthalt genügt für Deutsche, Österreicher und Schweizer zur Einreise nach Alaska wie nach Kanada der (maschinenlesbare) Reisepass.
Für neu ausgestellte Pässe sind biometrische Daten erforderlich. Neu ausgestellte Kinderpässe erfordern zudem ein Visum - besser ist es, für Kinder einen regulären Pass zu beantragen.
Zur Einreise ohne Visum müssen Sie vorab im Internet ein Formular für eine sogenannte Travel Authorization ausfüllen und 14 $ Gebühr per Kreditkarte bezahlen: https://esta.cbp.dhs.gov. Weitere Auskünfte unter: german.germany.usembassy.gov
Die großen, komfortablen Autofähren des Alaska Marine Highway verkehren zwischen allen größeren Orten Südost-Alaskas entlang der Inside Passage sowie in Süd-Alaska zwischen Valdez, Cordova, Whittier, Seward, Homer und Kodiak Island. Zweimal im Monat fährt im Sommer eine der Fähren auch von Homer entlang der Aleuten bis Dutch Harbor. Mit Fahrzeug sollten Sie unbedingt schon vier bis fünf Monate vorab reservieren. Fahrplaninfos und Buchung im Reisebüro, bei allen Alaska-Veranstaltern oder unter www.ferryalaska.com.
Alaska ist kein Billigziel; fast alle Güter müssen aus dem Süden importiert werden. Währung ist der US-Dollar. Im Yukon gilt der kanadische Dollar (kan $), Bargeld und Reiseschecks in US-$ werden aber meist angenommen und fair konvertiert. Für die Reisekasse nehmen Sie am besten die EC-Karte mit (damit können Sie an vielen Geldautomaten Bargeld ziehen), dazu Reiseschecks (sie werden überall akzeptiert, und man bekommt als Wechselgeld Bares zurück) sowie eine der gängigen Kreditkarten (Visa oder Eurocard) für größere Ausgaben und für Notfälle. Bargeld in Euro wird gar nicht oder nur zu extrem schlechtem Kurs in den größeren Hotels getauscht.
Die ärztliche Versorgung ist gut - aber teuer, denn im Notfall werden Sie von den Park Rangers oder medizinischen Notdiensten zum nächsten Krankenhaus geflogen. Schließen Sie für die Reise unbedingt eine Auslandskrankenversicherung ab! Für eine Wildnistour sollten Sie eine komplette Reiseapotheke einpacken und das Wasser aus Bächen und Flüssen immer abkochen.
Fliegen gehört in Alaska zum täglichen Leben, denn viele Dörfer und Lodges im Hinterland sind nur per Flugzeug zu erreichen. Alle größeren Orte werden von Alaska Airlines angeflogen, in die kleineren Orte kommt man mit einer der zahlreichen Regionalgesellschaften wie etwa PenAir und ERA-Air in Anchorage und Frontier Flying Service in Fairbanks.
Mit einem der vielen Lufttaxis können Sie abseits aller Pfade in die Wildnis vordringen. Auf Wunsch steuern die Buschpiloten jeden See und jede Sandbank im Hinterland an - für 400-600 $ pro Flugstunde. Je weiter nach Norden man kommt, desto teurer wird es - und vergessen Sie nicht, den Rückflug zu buchen.
In den Städten und sogar den kleineren Orten Alaskas herrscht elektronische Zivilisation, d. h., Hotels und Lodges haben Internet, WLAN (wireless network) und oft einen kostenlos zu nutzenden Computer in der Lobby. In Coffeeshops können Sie oft ebenfalls gegen Gebühr (10-15 Min. 2-5 $) Computer und Internet nutzen. Im Hinterland dagegen gibt es außer Satellitenanschlüssen keinerlei Verbindungen.
Die Website der Alaska Hostelling Association, www.alaskahostelassociation.org, listet zahlreiche Hostels auf, die allerdings recht unterschiedliche Standards haben können. Das kann von der einfachen Pritsche im Mehrbettzimmer (den Schlafsack bringt man am besten selbst mit) bis zu gemütlichen Doppelzimmern wie in einem Bed & Breakfast reichen. Die Preise liegen entsprechend dem Komfort zwischen 25 und 70 $ pro Nacht.
Im kanadischen Yukon Territory gilt, wie überall in Kanada, das metrische System, doch in Alaska spulen Sie wie in den gesamten USA auf den Highways Meilen (= 1,6 km) herunter, kaufen Benzin in Gallonen (= 3,7 l) und frieren in Fahrenheit-Graden - die Umrechnungsformel in Celsius: Fahrenheit minus 32 mal 5 dividiert durch 9 = Celsius, 10 °C sind also 50 °F.
In Städten gilt die Notrufnummer 911, die gebührenfrei von jedem Telefon anwählbar ist. Sonst wendet man sich an den operator unter der 0.
Regionale Busgesellschaften wie Alaska Trails, Interior Alaska Bus Line, Homer Stage Lines oder Greyhound Canada verbinden alle Orte entlang der Highways in Alaska und im Yukon Territory. Manchmal muss man aber ein bis zwei Tage auf den nächsten Bus warten.
Per Zug lässt sich Alaska auf der landschaftlich reizvollen Strecke der Alaska Railroad von Anchorage über den Denali National Park nach Fairbanks erleben (12 Stunden Fahrt). 4 Stunden dauert die Fahrt von Anchorage nach Seward. Auskunft im Reisebüro oder vor Ort (Tel. 907 2652494 | www.alaskarailroad.com).
Porto für Luftpostbriefe und Postkarten nach Europa: 1,15 $ (in Kanada 2,50 kan $). Aus den größeren Orten ist eine Karte etwa sieben Tage unterwegs, aus dem Hinterland drei bis vier Tage länger.
Im größten Teil Alaskas herrscht nordisches Kontinentalklima mit überraschend warmen, trockenen, oft wochenlang sonnigen Sommern (in Fairbanks kann es im Juli über 30 Grad Celsius heiß sein) und bitterkalten Wintern. In Süd-Alaska und im Panhandle mildert die Nähe zum Meer das Klima, die Pazifikwolken sorgen für reichlich Regen.
Beste Reisezeit ist von Mitte Juni bis Ende August. Doch ist es im September, im goldenen Indian Summer, oft noch genauso schön - mit sonnigen Tagen und kalten Nächten. Für Hundeschlitten- und Skitouren ist die Zeit von Mitte Februar bis Mitte April am besten.
Es gibt keine allgemeine Verkaufssteuer in Alaska, doch Städte und Bezirke dürfen eigene Hotelsteuern und eine sales tax bis zu 6 Prozent aufschlagen. In Kanada wird eine Mehrwertsteuer, genannt GST, von 5 Prozent erhoben. Alle Steuern werden erst beim Kauf berechnet.
In den USA wie auch in Kanada beträgt die Netzspannung 110/115 Volt. Einen Adapter für die Steckdose besorgen Sie sich am besten schon zu Hause.
Für Alaska gilt die Vorwahl 907, für das Yukon Territory die Vorwahl 867. Für alle Ferngespräche müssen diese Nummern mit einer 1 vorneweg mitgewählt werden. Dazu gibt es innerhalb Nordamerikas gebührenfreie Nummern mit den Vorwahlen 800, 866, 877, 888, die für Reservierungen von Hotels oder Touren genutzt werden. Nummern mit der Vorwahl 900 kosten Aufpreis.
Ortsgespräche aus der Telefonzelle kosten 25-50 ¢, bei Ferngesprächen gibt nach dem Wählen eine Computerstimme die Gebühr an. Für Ortsgespräche wählen Sie nur die Nummer, für Ferngespräche vor der Nummer eine "1" und die Vorwahl. Vorsicht: Im Hotel werden oft horrende Aufschläge berechnet! Preiswerter telefonieren Sie mit prepaid phone cards, die an Tankstellen und an Kiosken erhältlich sind.
Europäische Triband- und Quadband-Handys funktionieren in Anchorage und einigen anderen Städten - aber nicht draußen im weiten Land.
Vorwahl nach Deutschland: 011-49, Österreich: 011-43, Schweiz: 011-41. Dann die Ortsvorwahl ohne die erste Null und die Nummer. Vorwahl nach Alaska und Kanada: 001.
In den Restaurantpreisen ist kein Bedienungsgeld enthalten. Kellner bekommen daher 15-20 Prozent Trinkgeld (tip) vom Endpreis. In Hotels rechnen die Gepäckträger (bell boys) mit mindestens 1 $ pro Gepäckstück. Und vergessen Sie das Zimmermädchen nicht. Bei Führungen, Bootstouren, Flugexkursionen etc. gibt man dem Guide je nach Dauer und Grundpreis des Ausflugs 5-20 $.
Zeitunterschied zu Mitteleuropa: Alaska -10 Std.; westlichste zwei Aleuteninseln -11 Std.; kanadisches Yukon Territory -9 Std. Vom zweiten Sonntag im März bis zum ersten Sonntag im November gilt Sommerzeit wie in Europa.
Frische Lebensmittel dürfen nicht eingeführt werden. Erlaubt sind für Erwachsene 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 2 kg Tabak sowie 1,1 l Spirituosen. Außerdem Geschenke bis 100 $, in Kanada 60 $ pro Empfänger.
In die EU zollfrei eingeführt werden dürfen: 1 l Spirituosen über 22 Prozent Alkohol, 200 Zigaretten o. 100 Zigarillos o. 50 Zigarren o. 250 g Tabak, 50 g Parfüm o. 250 ml Eau de Toilette und andere Artikel im Gesamtwert von 430 Euro.
An diesen Tagen sind Banken, Postämter und Museen geschlossen:
Neujahr
Martin Luther King Jr. Day
Presidents' Day
Seward's Day (Vertragsunterzeichnung des Landkaufs von Russland)
Memorial Day (Heldengedenktag)
Independence Day
Discovery Day (im Yukon Territory)
Labor Day
Alaska Day
Veterans Day
Thanksgiving Day
X-Mas/Christmas Day
Yukon Sourdough Rendezvous Festival: Winterfest der Goldgräber in Whitehorse anlässlich des 1500 km langen Schlittenhunderennens Yukon Quest
Anchorage: Anfang des Monats Start des berühmten Iditarod Trail Sled Dog Race. 1049 Meilen und 14 Tage später kommen die Schlittenhunde und -fahrer in Nome an. iditarod.com
Copper River Delta Shorebird Festival: Anfang des Monats in Cordova, im Delta des Copper River. Der ultimative Treff für Ornithologen und Millionen Zugvögel
Am Wochenende um den 21. Juni, zur Sonnenwende, lädt Nome zur Midnight Sun Parade und Anchorage zum Mayor's Marathon.
Whitehorse: Beim weltlängsten Kanurennen, Yukon River Quest, müssen die Teilnehmer Ende Juni 715 km bis Dawson paddeln. www.yukonriverquest.com
Die Nationalfeiertage Canada Day (1. Juli) und Independence Day (4. Juli) sind allerorten Anlass für Picknicks und Paraden, Feuerwerke und Straßenfeste.
Dawson City: am 1. Juli Meisterschaften im Goldwaschen
Seward: am 4. Juli traditionelles Mt. Marathon Race, ein schwieriges Wettrennen auf den 920 m hohen Hausberg.
Fairbanks: Bei den Golden Days Mitte des Monats gedenkt die Stadt ihrer Goldgräberzeit mit einer großen Parade, Countrymusik und Kostümfesten.
Zur selben Zeit treffen sich hier die besten Sportler der Ureinwohner zu den World Eskimo-Indian Olympics mit seltsamen Wettbewerben wie Ohrenziehen und Sitzspringen. www.weio.org
Dawson City: Einige der besten Rock- und Avantgardebands Kanadas treten Mitte des Monats beim Dawson City Music Festival auf. dcmf.com
Haines Junction: Vom Axtwerfen-Wettbewerb bis zur Modeshow reicht das Programm des Southeast Alaska State Fair am letzten Juli-Wochenende. www.seakfair.org
Salmon Derby (Wettfischen) in Anchorage, Cordova, Valdez, Seward, Juneau
Gold Rush Days in Valdez: ein buntes Pionierfest Anfang des Monats
Dawson City: Discovery Days. Um den 17. August feiert die Stadt den ersten Goldfund im Yukon Territory mit Kostümparade und Bootsrennen.
Palmer: In der zweiten Monatshälfte Alaska State Fair, eine Landwirtschaftsausstellung mit guten Bands, Jahrmarkt und Prämiierung der größten Kohlköpfe. www.alaskastatefair.org
Am ersten Wochenende flitzen beim Klondike International Outhouse Race witzig dekorierte Klohäuschen durch Dawson City, gezogen von kostümierten Goldgräbern.
Zwar ist Alaska ein recht sicheres Reiseland, aber die übliche Vorsicht ist auch hier angebracht. Gelegenheit macht auch in Alaska Diebe. Lassen Sie also auf dem Parkplatz keine Kameras offen im Wagen liegen, und sperren Sie die Motelzimmertür ab.
Das in den Sportgeschäften Alaskas angebotene Pfefferspray wirkt zwar tatsächlich abschreckend auf Bären, aber nehmen Sie es bloß nicht im Charterflugzeug mit. Die Airlines verbieten das, denn die Spraydose könnte versehentlich während des Flugs losgehen - und den Piloten kurzzeitig erblinden lassen!
Täuschen Sie sich bloß nicht über die Dimensionen Alaskas. Besonders im weiten Norden kann ein Fingerbreit auf der Landkarte eine elend lange Tagestour auf Schotterstraßen bedeuten.
Alaska ist nach wie vor ein Macholand, und am späteren Abend kann es in den Kneipen schon mal rau zugehen. Besonders bei spätabendlichen, alkoholschwangeren Diskussionen hält man sich besser mit kritischen Bemerkungen zurück - Themen wie Jagen, Umweltschutz oder Ölbohrungen in Wildschutzgebieten verschieben Sie besser auf den nächsten Morgen. Bei einer Diskussion ist es vernünftiger, nicht zu widersprechen - außer, Sie wollen eine zünftige Prügelei mit einem Holzfäller oder Fischer, der auch alkoholisiert noch verblüffend hart zuschlagen kann.
Vertrauen Sie bloß nicht auf den guten Zustand der Highways. Das Stück, auf dem Sie gerade fahren, mag zwar kürzlich neu geteert worden und prima mit 100 Sachen zu befahren sein, aber schon ein paar Kilometer später holt Sie garantiert eine kräftige, vom Frost aufgeworfene Bodenwelle wieder auf den Boden der alaskischen Realität zurück. Vor allem im Mai sind die Highways oft noch vom Winter ramponiert.
Sei es ein Tag, eine Woche oder ein Monat, die Sie auf einer Wanderung oder Kanutour in der Wildnis verbringen wollen: Vergessen Sie in keinem Fall, eine kurze Notiz über Ihre Route und die voraussichtliche Zeit der Rückkehr zu hinterlassen - beim Kanuvermieter, beim Buschpiloten, der Sie ins Hinterland fliegt, oder beim Ranger im Nationalpark. Falls etwas schiefgeht, kann so ein Suchtrupp losgeschickt werden. Deshalb nicht vergessen, sich auch wieder zurückzumelden! Nehmen Sie außerdem immer Lebensmittel für einige Extratage mit!
Jon Krakauer schrieb den Roman nach einer wahren Begebenheit, Sean Penn verfilmte ihn 2007: das Schicksal eines jungen Mannes, der in der Wildnis Alaskas verschwindet. Nach zwei Jahren wird bei seiner Leiche ein Tagebuch entdeckt
Der Nordlandklassiker: Die Geschichte von Buck, dem Schlittenhund, der am Klondike das Leben der Goldgräber teilt, war Jack Londons bestes Buch (1903)
Velma Wallis dokumentiert in ihrem Roman den Überlebenswillen von zwei Indianerfrauen, die von ihrem Stamm zurückgelassen werden (2003)
5000 km war der Fotograf Christian Hannig auf den Pisten des Nordens unterwegs. Heraus kam ein spannender Reisebericht über Menschen, Tiere und wildes Wetter (2007)
Schon 1925 verfilmte Charlie Chaplin den größten Goldrausch aller Zeiten in einem tragisch-komischen Epos. 1942 versah er ihn auch mit Ton (Erzähltext und Musik). Einer der besten Filme, die je gedreht wurden
Die Fernsehserie der 1990er-Jahre erzählt vom Kleinstadtleben tief in Alaskas Hinterland. Herrlich komisch und gar nicht so unwahr (DVD, 2004)
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 05:39 Uhr |