Hauptstadt der USA? Ja! Machtzentrum? Ja! Mehr als das? Aber hallo! Washington besteht aus mehr als dem Weißen Haus: überraschend viel Grün, Wasser zum Kajakfahren und hübsche Stadtviertel zum Bummeln. Die internationale Restaurantszene ist im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet, und in den erstklassigen Museen musst du oft nicht mal Eintritt zahlen. Suchst du Anregung, Aufregung und trotzdem Ruhe? Dann bist du hier genau richtig!
In Washington D.C. (ausgesprochen: „Diessie“), wie die Amerikaner die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika nennen, wurde und wird Geschichte geschrieben. Aber auch wenn viele der knapp 700 000 Einwohner auf irgendeine Art und Weise mit dem politischen Gewerbe zu tun haben – die Stadt am Potomac hat tatsächlich weit mehr als das zu bieten. Die lange verspottete Kapitale hat sich inzwischen zum international anerkannten Kulturzentrum gemausert. Der hier lebende bunte Mix aus Politikern, Beamten, Lobbyisten, Studenten und Künstlern sowie Journalisten und Diplomaten aus aller Welt hat der City gut getan: Im Kennedy Center finden Konzerte von Weltrang statt, und in den vielen Galerien wie der exquisiten Phillips Collection hängen Kunstwerke namhafter Klassiker sowie bekannter Vertreter der Moderne. Mehr als 23 Mio. Besucher entdecken jedes Jahr die verschiedenen Gesichter einer Stadt, deren Charme wächst, je mehr man von ihr sieht.
Seit der Gründung ist Washington ein Kompromiss zwischen Nord- und Südstaaten. Neuankömmlinge bemerken die Südstaatenprägung sofort am Wetter, vor allem im Sommer. Im Juli und August ist die Stadt so drückend schwül, dass Diplomaten hier vor der Erfindung der Klimaanlage sogar eine Tropenzulage erhalten haben sollen. Wohlhabende Familien flüchteten sich auf ihre Sommersitze weiter nördlich. Heute mildert die moderne Technik die hohe Luftfeuchtigkeit. Allerdings stellen Geschäfte und Restaurants die Klimaanlage so kühl ein, dass du gut beraten bist, auch im Sommer ein Jäckchen dabei zu haben.
Washington ist eine geplante Stadt im doppelten Sinn: Ihre Gründung war der Willensakt einer neuen Nation auf der Suche nach einem symbolischen Zentrum und Regierungssitz. Die Ausmaße in Form einer Raute kamen zustande, weil die Staaten Maryland und Virginia jeweils ein Stück Land für D.C., den District of Columbia, abtraten. Ursprünglich war er 100 Quadratmeilen (259 km2) groß. Heute ist davon noch der nördliche Teil übrig, der Rest schloss sich wieder Virginia an. Im Süden begrenzt jetzt der gemächlich dahinfließende Potomac die Stadt.
Geplant hat D.C. im Prinzip der Franzose Pierre Charles L’Enfant, der als Freiwilliger unter General George Washington gegen die Engländer gekämpft hatte. Als ob er die spätere Weltbedeutung Amerikas vorausgesehen hätte, entwarf er 1791 für die zukünftige Hauptstadt große Prachtstraßen und Gebäude, inspiriert von den monumentalen Ausmaßen der klassischen Architektur Frankreichs. Man muss sich klarmachen, dass weite Flächen Washingtons damals nichts weiter als sumpfiges Gelände waren. L’Enfants Pläne wirkten deshalb geradezu größenwahnsinnig. So dauerte es kein Jahr, und der ehrgeizige Franzose wurde gefeuert. 1825 starb er in Armut. Aber als die Nation – und mit ihr die Hauptstadt – wuchs, holte man seinen Entwurf wieder aus der Schublade. Heute erinnern ein großer Platz inklusive Shoppingcenter und U-Bahn-Station an den Weitseher. Er ist auf den Hügeln des Arlington-Friedhofs begraben – mit Blick auf „seine“ Stadt. Die heutigen Washingtoner, die kein volles Stimmrecht im Kongress haben, kämpfen dafür, dass sein D.C. der 51. US-Staat wird.
Besucher und Bewohner Washingtons können heute eine Stadt genießen, deren Bebauung viel Platz lässt für Flaneure. Eine breite Grünfläche – die sogenannte Mall – zieht sich durch das Regierungsviertel. Links und rechts von der Mall liegen viele Museen und Behörden. Das Kapitol, erbaut auf einem Hügel, thront über allem. Kein Haus in der Stadt darf höher gebaut werden als das amerikanische Parlament. So bleibt Washington eine Stadt mit viel Licht und Luft. Das Kapitol ist ihr Zentrum – im wahrsten Sinne des Wortes. Von dort aus teilt sich D.C. in vier Quadranten auf: Nordosten (NE), Südosten (SE), Südwesten (SW) und Nordwesten (NW). Die meisten Sehenswürdigkeiten, Attraktionen, Hotels und Restaurants befinden sich im wohl interessantesten Teil der Stadt, dem Nordwesten.
Nach amerikanischem Demokratieverständnis gehören alle öffentlichen Gebäude – bis hin zum Weißen Haus – dem Volk; die Politiker sind gewissermaßen nur Untermieter auf Zeit. So hatten die Bürger stets Zutritt zum Weißen Haus, zum Kapitol und anderen staatlichen Institutionen. Diese Offenheit wurde durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 empfindlich eingeschränkt. Zwar war jener Flügel des Pentagons, der bei dem Anschlag zerstört worden war, ein Jahr später wieder aufgebaut. Doch ein tieferes Nationalbewusstsein bleibt bis heute – sowie strengere Sicherheitsmaßnahmen. In etlichen öffentlichen Gebäuden, auch den Museen, musst du mit Wartezeiten rechnen, da Taschen durchsucht werden und jeder Besucher eine elektronische Sicherheitsschleuse passieren muss. Am besten ist es ohnehin, wenn du dich im Zweifelsfall immer ausweisen kannst.
Problematisch ist der Zugang zu Schusswaffen. In Washington ist Waffenbesitz grundsätzlich erlaubt, allerdings unter strengen Auflagen. Gleich nebenan, in Virginia, sind die Bestimmungen lockerer. In den frühen 1990er-Jahren war Washington sogar statistische Mordhauptstadt der USA. Die Zahl der Mordfälle 2020 liegt mit knapp 200 deutlich unter der von 482 im Jahr 1991, aber auf dem höchsten Stand seit 2004. Natürlich sollte man wie in so ziemlich allen US-Großstädten nicht unvorsichtig sein. Aber vor allem in Touristengebieten wie der Mall oder Georgetown brauchen sich Reisende keine großen Sorgen machen. Die überwiegende Zahl der Verbrechen geschieht jenseits des Anacostia River im Südosten oder im Nordosten der Stadt. Genau genommen besteht D.C. aus diesen vier Teilen: dem ärmeren, schwarzen Südosten mit Anacostia, dem Nordosten, wo Weiß und Schwarz am meisten zusammenleben, dem wohlhabenderen Nordwesten und dem Zentrum mit dem Büro- und Regierungsviertel. Waren früher gut drei Viertel der Bevölkerung Afroamerikaner, sind es heute nur noch knapp die Hälfte. Washington wird zusehends farbenblind. Wie auch in Georgetown z. B., dem ältesten Viertel der Stadt. Schon vor der Gründung von D.C. bildete Georgetown eine eigene Kommune. Der ehemalige Hafen, der Washington Harbour, ist jetzt ein beliebtes Ausflugsziel mit Restaurants direkt am Potomac. An warmen Sommerabenden legen zahlreiche Ausflügler mit Booten an und feiern an Deck kleine Partys. Am Fluss, allerdings am Washington Channel, liegt auch The Wharf, das neueste und modernste Vergnügungsviertel von Washington D.C. Konzerthallen, Restaurants, Hotels, Anlegestege: alles neu. Nur der angrenzende Fischmarkt hat eine lange Tradition.
Der eigentliche District of Columbia ist relativ klein. Der Großraum Washington schließt angrenzende Landkreise von Maryland und Virginia mit ein. In der Peripherie herrscht eigentlich permanentes Wirtschaftswachstum. Ein Großteil aller internationalen Unternehmen hat zumindest eine Vertretung in der Region. Außerdem hier: der Hauptsitz der Weltbank, des IWF und etliche Universitäten. Die Corona-Krise hat aber auch die US-Hauptstadt hart getroffen: Der Arbeitsmarkt im Kunst- und Entertainment-Gewerbe brach um die Hälfte ein, Restaurants erwirtschafteten nur einen Bruchteil ihrer Einnahmen, Geschäfte mussten schließen. Anfang 2021 waren nur zehn Prozent der Büros in Downtown besetzt und weniger als ein Fünftel der Passanten auf den Straßen unterwegs – D.C. glich einer Geisterstadt.
Zur Normalität zurückkehren heißt hier auch: Weiterarbeiten am Ziel, zur gesündesten, grünsten und lebenswertesten Stadt zu werden. Im Rahmen eines der ehrgeizigsten Klimaabkommens in den USA plant Washington, bis 2032 seinen Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Stichwort Fortschritt: Auch die U-Bahn wird auf Vordermann gebracht. Also nicht wundern, wenn die Wartezeiten am Wochenende länger sind – denn dann werden Reparaturarbeiten durchgeführt. Und sei auch nicht überrascht, wenn mal Straßen spontan gesperrt werden – das geschieht aus Sicherheitsgründen, etwa wenn der Präsident mit seiner Wagenkolonne vorbeifährt.
Auf welchen Wegen auch immer du die Hauptstadt erkundest – per Fuß, Bus, Bahn, Roller, Fahrrad, Taxi, Rikscha oder Segway –, in kaum einer anderen Stadt in den Vereinigten Staaten wurden so viele weltpolitische Entscheidungen gefällt und gibt es so viel Geschichte zum Anfassen wie in D.C. Und wer weiß, vielleicht siehst du ja wirklich die mächtigste Person der Welt, etwa bei ihrer Ankunft mit dem Helikopter auf dem Gelände des Weißen Hauses.
Internationale Flüge landen auf dem Washington Dulles International Airport (IAD), nationale auf dem Ronald Reagan Washington National Airport (DCA). US-interne Billigflieger nutzen auch den Baltimore Washington International Airport (BWI). Direktflüge von großen deutschen Flughäfen wie München und Frankfurt (8–9 Std. Flugzeit) können 1000 Euro kosten – also früh buchen!
Dulles liegt 42 km westlich von Washington im Bundesstaat Virginia. Die direkte U-Bahn-Anbindung vom Flughafen Dulles nach D.C. ist noch nicht fertiggebaut, aber in ca. 15 Min. bringt dich der Silver Line Express Bus von „Arrival Door 4“ für 5 $ zur nächstgelegenen U-Bahn-Station Wiehle–Reston East (flydulles.com/iad/silver-line-express-bus-metrorail-station). Mehr Bus und weniger U-Bahn gibt’s mit dem Metrobus 5A: Er fährt von 2E aus in ca. 40–45 Min. zur Metrostation Rosslyn bzw. in unter 1 Std. zur Metrostation L’Enfant Plaza (7,50 $ passend bereithalten). Megabus (us.megabus.com) fährt von Dulles zur Union Station in rund einer Stunde, Preise variieren stark und starten bei 1 bis 15 $. Ein Taxi braucht auch fast so lange und kostet ca. 75 $. Zudem können Uber und Lyft in Dulles halten.
Der BWI liegt nordöstlich von Washington, etwas weiter entfernt als Dulles, im Bundesstaat Maryland. Ab 15 $ fährt ein Zug zur Union Station. Vom Ronald Reagan Airport braucht die Metro ca. 15–20 Min. in die Innenstadt, eine Taxifahrt kostet rund 20 $ und dauert genauso lange. Züge kommen in der Union Station an. Dort hast du Anschluss an Metro, Bus oder Taxi.
Busse, etwa Greyhound (Tel. 1 202 2 89 51 41 | greyhound.com), Megabus (megabus.com) oder Boltbus (boltbus.com), verbinden Washington mit fast allen großen US-Städten. Der Busbahnhof (50 Massachusetts Ave., NE) befindet sich in der Union Station.
Verleih von Kajaks, Kanus, SUPs bei verschiedenen Bootshäusern (vorher reservieren!) wie dem Key Bridge Boathouse (Kajak 16 $/Std. | 3500 Water St., NW | boatingindc.com/boathouses/key-bridge-boathouse). Dort findest du auch Details zum gemütlichen Tretbootfahren auf dem Tidal Basin (32 $ für 4 Pers./Std.).
Vorab einen Termin vereinbaren! Mo– Fr 8–11.30 Uhr | 4645 Reservoir Rd., NW | Tel. 1 202 2 98 40 00 | germany.info | Metrobus, Taxi
Vorab einen Termin vereinbaren! Mo– Fr 9–17 Uhr | 3524 International Court, NW | Tel. 1 202 8 95 67 00 | austria.org | Metro: Van Ness – UDC (rot)
Vorab einen Termin vereinbaren! Mo– Fr 9–12 Uhr | 2201 Wisconsin Ave., NW, Suite 300 | Tel. 1 202 7 45 79 00 | eda.admin.ch/washington | Metro: Woodley Park – Zoo (rot), Metrobus
Reisende brauchen einen maschinenlesbaren, biometrischen Reisepass (auch Minderjährige) – für Deutsche, Österreicher und Schweizer muss er lediglich für die Dauer des Aufenthalts gültig sein. Touristen aus westeuropäischen Ländern können sich für maximal 90 Tage in den USA aufhalten, ohne ein Visum zu beantragen. Ein verlängertes Touristenvisum (in der Regel 6 Monate) muss vor der Reise bei einem amerikanischen Konsulat in Deutschland beantragt werden.
Außerdem müssen sich alle Besucher vor der Einreise via ESTA online registrieren. ESTA überprüft dich vorab für die visafreie Einreise. Die ESTA-Genehmigung sollte online beantragt oder vom Reisebüro abgewickelt werden. Die elektronische Einreisegenehmigung muss spätestens 72 Stunden vor Abflug eingeholt werden. Dafür wird eine Gebühr von 14 $ berechnet, zu zahlen per Kreditkarte oder Paypal. Einmal erteilt, ist die ESTA-Genehmigung zwei Jahre gültig bzw. bis der Reisepass abläuft oder sich der Name geändert hat (esta.cbp.dhs.gov/esta). Infos: auswaertiges-amt.de, usembassy.de, cbp.gov/travel
Falls du einen Arzt brauchst: Du musst auf jeden Fall sofort die Arztrechnung begleichen, egal ob bar oder mit Kreditkarte – auch in der Notaufnahme, dem emergency room. Schließ am besten vorher eine Reisekrankenversicherung ab.
Kostenlosen Onlinezugang hast du in einigen Hotelzimmern sowie in den DC Public Libraries, z. B. in Shaw (1630 7th St., NW). Weitere Standorte und Öffnungszeiten: dclibrary.org. Viele Cafés, Buchläden und Museen haben zudem „WiFi“, auch die Union Station. Kostenlose WLAN-Hotspots findest du auf wififreespot.com/dc.html.
In Washington selbst ist ein Mietwagen nicht zu empfehlen. Parkplätze sind rar und teuer. Für Ausflüge ins Umland reservierst du am günstigsten bereits in Europa samt notwendiger Versicherungen. Lass dir beim Abholen des Wagens keine zusätzlichen Versicherungspakete aufschwatzen! Falls du erst vor Ort mietest: Büros von Alamo, National und Hertz etc. gibt es z. B. in der Union Station.
Die Nummer 911 kann kostenlos angewählt werden.
Washingtons Metro- und Bussystem heißt Washington Metropolitan Area Transit Authority (WMATA) und ist relativ sicher und sauber. Die Metro fährt Mo–Fr 5–23, Sa 7–23, So 8–23 Uhr. Diese Zeiten können variieren – etwa wenn Reparaturarbeiten oder Events stattfinden. Viele Busse fahren rund um die Uhr, am Wochenende und nachts aber nur in großen Abständen. Der Grundpreis für eine Fahrt beträgt mindestens 2 $. Zu Stoßzeiten und bei längeren Strecken wird es teurer (wmata.com).
Der DC Circulator kostet nur 1 $. Er umfasst sechs Buslinien, die im 10-Minuten-Takt fahren. Georgetown hat zwar keine Metrostation, ist aber durch zehn Buslinien und eben den DC Circulator gut erreichbar. Nimm am besten bei der nächsten Circulator- Fahrt einen Flyer mit, dort sind alle Routen eingezeichnet, oder lad die App herunter (dccirculator.com).
Es lohnt sich auch, eine SmartTrip-Karte zu kaufen (für Metrobus, Circulator und Metro/U-Bahn), etwa für 10 $ (2 $ kostet die Plastikkarte, 8 $ bleiben für ca. fünf Fahrten je nach Tageszeit und Fahrtdauer).
Im Bus solltest du passendes Kleingeld dabeihaben, die Fahrer haben kein Wechselgeld. Bushaltestellen erkennt man an blau-weiß-roten kleinen Schildchen. Sie tragen keine Namen, nur Nummern. Bitte den Fahrer, dich an der günstigsten Haltestelle rauszulassen.
Keinesfalls in der U-Bahn oder auf dem Bahnsteig essen oder trinken – um Züge und Bahnhöfe sauber zu halten, ist beides strikt verboten. Auch Rauchen ist in U-Bahnhöfen untersagt. Schlimmstenfalls wirst du zuerst in Handschellen abgeführt und musst danach eine saftige Strafe bezahlen.
Ein Luftpostbrief bis 28 g (= 1 oz) oder eine Luftpostkarte nach Europa kosten 1,20 $. Briefkästen sind blau.
Washington D.C. gehört zu den fünf teuersten Städten der USA. Lebensmittel kosten ungefähr 25 Prozent mehr als in Berlin, ein Abendessen oder ein Cocktail sind noch kostspieliger. Online-Währungsrechner z. B. unter oanda.com
Die angenehmsten Temperaturen herrschen von April/Mai (also zur Zeit der Kirschblüte) bis Juni und im September/ Oktober. Die Winter sind oft mild, manchmal auch mit eiskalten Tagen und viel Schnee. Die Sommer sind sehr heiß (häufig über 35 Grad Celsius) und vor allem feucht und drückend. Temperaturen werden in Fahrenheit gemessen, in Celsius wird nach folgender Formel umgerechnet: Fahrenheit minus 32, dann mal 5 geteilt durch 9. Also sind z. B. 68 Grad Fahrenheit = 20 Grad Celsius.
Mit Capital Segway (Tel. 1 202 6 82 19 80 | capitalsegway.com) kannst du durch die Hauptstadt rollen. Die roten Doppeldeckerbusse mit offenem Verdeck findest du überall, z. B. an der Union Station, mit verschiedenen Routen (Loops) und Einund Ausstiegsmöglichkeiten (Tel. 1 877 3 32 86 89 | bigbustours.com/de/washington-dc/stadtrundfahrt-washington-dc). Check online Rabatte! Einblicke ins halbseidene Washington verschaffen die Secrets & Scandals Tours. Der Clou: Den Preis bestimmst meist du selbst! Ein Guide führt dich von einem skandalträchtigen Ort zum anderen, es gibt auch Geister- oder Nachttouren (Tel. 1 202 3 70 18 30 | freetoursbyfoot.com/washington-dc-tours).
D.C. vom Wasser aus erleben? Kein Problem. Buch eine Bootstour bei ridetheboomerang.com, cityexperiences.com/washington-dc/city-cruises oder dc-cruises.com.
Washington ist in vier verschiedene Sektionen unterteilt: NW, NE, SE, SW. Mittelpunkt ist das Kapitol. Die Angabe der Sektion gehört unbedingt zur Adresse, denn die P Street, NW, liegt beispielsweise meilenweit entfernt von der P Street, SW. Straßen in Nord- Süd-Richtung sind nummeriert und in ansteigender Reihenfolge zu beiden Seiten der North und South Capitol Street angeordnet. Straßen in Ost- West-Richtung tragen Buchstaben: Es beginnt jeweils mit einer A Street nördlich und südlich der East Capitol Street/Mall. Diagonal verlaufende Straßen tragen die Namen von Bundesstaaten.
Die Netzspannung beträgt 110-120 Volt/60 Hertz.
Taxis sind relativ preiswert und zuverlässig, berechnet wird u. a. nach Meilen, Passagier- und Gepäckanzahl. Während der Rushhour kann es teurer werden. Du kannst mit Karte bezahlen. Uber und Lyft sind in D.C. sehr beliebt. Nicht vergessen, den Quadranten zur Adresse anzugeben!
Am besten kaufst du eine Telefonkarte (prepaid telephone card) in Supermärkten oder Drogerien oder nutzt das Internet und entsprechende Telefonapps. 1 800-, 1 866-, 1 877- und 1 888-Nummern sind innerhalb der USA gebührenfrei und können (gegen Gebühr) auch von Deutschland aus angewählt werden. Hotels erheben für die Wahl dieser Nummern häufig Gebühren.
Die Vorwahl nach Deutschland ist 01149, nach Österreich 01143, in die Schweiz 01141, danach die Ortsnetzkennzahl ohne 0 und die Rufnummer wählen. Die Vorwahl in die USA ist 001, dann den area code wählen – Washington: 202. Für inneramerikanische Ferngespräche setzt man vor den area code noch eine 1.
In den USA existieren andere Handystandards als in Deutschland, deshalb funktionieren meist nur Triband-, noch besser Quadbandhandys. Wer keins hat, kann sich ein USA-taugliches Handy mieten. Achtung: In den USA spricht keiner vom Handy, hier heißt es cell phone oder mobile phone. Und: Lieber keine Fotos aus den USA per SMS/MMS verschicken. Die Datenübertragungen sind extrem teuer und können schon mal 2 Euro kosten.
Kellner verdienen oft nicht viel und sind auf Trinkgeld (tip) angewiesen. 15–20 Prozent der Nettosumme (ohne Steuer) sind üblich. Oder man nimmt die auf der Rechnung angegebene Steuer (tax) mal zwei. Gepäckträger rechnen mit mindestens 1 Dollar pro Stück, Zimmermädchen mit mindestens 1 Dollar pro Tag, Taxifahrer mit mindestens 10 Prozent Aufschlag.
Washington D.C. liegt in der östlichsten der US-amerikanischen Zeitzonen, der Eastern Standard Time (EST), die sechs Stunden hinter der MEZ liegt. Also: 12 Uhr mittags MEZ = 6 Uhr morgens EST. Sommerzeit gilt vom zweiten Sonntag im März bis zum ersten Novembersonntag. Die Uhrzeit wird im 12-Stunden-Takt angegeben. 3 am heißt 3 Uhr morgens, 3 pm 15 Uhr.
Viele frische Lebensmittel wie Wurst, manches Obst und Gemüse, aber auch einige Pflanzen und Samen dürfen nicht eingeführt werden – auch der übriggebliebene Apfel möglicherweise nicht, er muss jedenfalls angegeben werden. Ein Erwachsener darf 200 Zigaretten oder 100 Zigarren mitbringen sowie 1 l Spirituosen (Reisender muss über 21 Jahre alt sein) und Geschenke für 100 Dollar einführen. Bei der Rückkehr in die EU dürfen bis zu 200 Zigaretten oder 50 Zigarren eingeführt werden, ferner 1 l Spirituosen mit höherem Alkoholwert (Reisender muss mindestens 17 Jahre alt sein) und andere Artikel im Gesamtwert von 430 Euro. In die Schweiz eingeführt werden dürfen: 5 l Spirituosen bis 18, 1 l Spirituosen über 18 Prozent, Waren für 300 Franken und 250 Zigaretten (ezv.admin.ch).
Der größte Fahrradverleih (bike sharing) ist Capital Bikeshare (Tel. 1 877 4 30 24 53 | capitalbikeshare.com) – mit 4300 Rädern rund um Washington D.C. sowie mehr als 500 Stationen, an denen man sich ein Fahrrad ausleihen und auch an jeder beliebigen Station wieder abgeben kann. Die One-way-Fahrt bis zu einer halben Stunde kostet 2 $, 24 Std. kosten 8 $. Zahl mit Kreditkarte – wenn du dein Rad abstellst und innerhalb der bezahlten Frist wieder eins brauchst, steckst du die Karte noch mal in den Automaten und bekommst einen Code, mit dem du ein weiteres Fahrrad auslösen kannst. Dies gilt aber nur, falls deine Trips jeweils unter 30 Minuten bleiben, anderenfalls gibt es Aufpreise.
Besonders für kurze Strecken lohnt sich eine Registrierung im Internet oder der App.
Im Fahrradladen Big Wheel Bikes (April– Sept. Di–So 10–18 Uhr | ab 7 $/Std., Minimum 3 Std., oder 35 $/Tag | 1034 33rd St., NW | Tel. 1 202 3 37 02 54 | bigwheelbikes.com/Rentals | Metrobus oder DC Circulator) kannst du auch Räder leihen.
Überall in der Stadt kannst du E-Scooter leihen, z. B. von Lime (die auch Mopeds anbieten), Bird oder Lyft. 1 $ Gebühr kostet der Start des elektronischen Rollers, dann werden 15 Cent pro Minute bis zu – je nach Anbieter – 40 Cent pro Minute fällig. App herunterladen!
Du kannst fast überall mit Kreditkarte bezahlen, selbst kleine Summen. Bargeld brauchst du selten, aber als Trinkgeld sowie für den Bus. Eine Kreditkarte muss oft als Sicherheit bei Hotels und Autovermietungen angegeben werden, ist also nahezu unverzichtbar. Bares kannst du am Geldautomaten (ATM) auch mit der EC-Karte abheben, das ist aber meist mit hohen Gebühren verbunden.
Das metrische System ist in den USA unbekannt. Man trifft deshalb auf schwer umrechenbare Längenmaße wie mile (1,6 km), foot (30 cm) und inch (2,5 cm), auf Hohlmaße wie gallon (3,78 l), quart (0,94 l) und pint (0,47 l) sowie auf Gewichte wie pound (0,454 kg) und ounce (28,3 g). Kleidergrößen: Bei der Damenkonfektion entspricht US-Größe 4 der deutschen 34, 6 = 36, 8 = 38, 10 = 40, 12 = 42, 14 = 44. Bei den Herren ist die US-Größe 36 = 46, 38 = 48, 40 = 50, 42 = 52, 44 = 54.
Washington ist für Touristen relativ sicher, aber: Geh keine unnötigen Risiken ein! Die meisten Denkmäler rund um die Mall sind auch im Dunkeln okay, denn viele werden bis spätabends beaufsichtigt. Fernbleiben solltest du z. B. dem Stadtviertel Anacostia im Südosten sowie der Gegend nördlich der H Street und östlich der 14th Street im Nordosten.
Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 werden in vielen Museen und öffentlichen Gebäuden die Taschen der Besucher durchsucht – keine Ungeduld zeigen und keinesfalls Witze über Bomben, Waffen etc. machen. Sonst wirst du von Kopf bis Fuß gefilzt oder gar festgenommen.
Die Hotelpreise in Washington sind im Landesvergleich relativ hoch, Sonderangebote sind also gefragt. Viele Hotels gewähren am Wochenende Rabatt oder bieten Pauschalpakete an. Vergleichen lohnt sich! Bei den Preisen gilt: Wie in Amerika üblich, sind es Nettobeträge. Hinzurechnen musst du bei Hotels eine lokale Hotelsteuer von 14,95 Prozent. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Lage deines Hotels, schon im Interesse der eigenen Sicherheit. Es gibt einige billige Motels im östlichen Teil der New York Avenue, die wirklich nicht zu empfehlen sind. Umgekehrt legt man in Downtown oder Georgetown etwas mehr hin, aber dafür kommst du tagsüber zu Fuß zu den Sehenswürdigkeiten, und abends sind Restaurants und Kneipen gleich um die Ecke.
New Year's Day
Martin Luther King's Birthday
President's Day
Emancipation Day (DC)
Memorial Day
Independence Day
Labor Day
Columbus Day
Veterans Day
Thanksgiving Day
Christmas Day
Washington Restaurant Week: Drei-Gänge-Menüs zum Festpreis (Lunch 22 $, Dinner 35 $) in 250 Restaurants (auch im August). ramw.org/restaurantweek
Chinesisches Neujahr: Parade mit Drachen und Tänzen auf der H Street in Chinatown und Feierlichkeiten im Kennedy Center und in Museen. dcparade.com
National Cherry Blossom Festival: Wenn 3000 Kirschbäume am Tidal Basin blühen, feiern Millionen mit – 3–4 Wochen lang, u. a. bei einer Parade, Drachensteigen und abendlichem Feuerwerk. nationalcherryblossomfestival.org
St. Patrick’s Day: Feier für die irischen Vorfahren, u. a. mit Paraden, wie etwa in Alexandria (ballyshaners.org/parade.html)
Filmfest DC: Filme aus aller Welt. filmfestdc.org
Passport DC: Mehr als 50 Botschaften öffnen an einem Tag ihre Türen für Besucher. culturaltourismdc.org/portal/passport-dc1
Georgetown Garden Tour: Einige Bewohner Georgetowns erlauben einen Blick in ihre Stadtgärten. An einem Samstag | Tickets 40–45 $ | georgetowngardenclubdc.org
Smithsonian Folklife Festival: verschiedene Kulturen, Traditionen, Musikstile – zweiwöchiges Themenevent auf der National Mall, auch mit Workshops. festival.si.edu
Capital Pride: Höhepunkt des mehrtägigen Festivals der LBGTQ+-Community ist die farbenprächtige Parade. capitalpride.org
National Capital Barbecue Battle: Profis und Laien grillen um die Wette. Eintritt ab 15 $ (online günstiger) | Pennsylvania Ave., zwischen 3rd und 7th St. | bbqindc.com
Independence Day: Parade am 4. Juli von 11.45–14 Uhr (Constitution Ave., zwischen 7th und 17th St.), Massenpicknick auf der Mall und als Highlight des Abends Feuerwerk. july4thparade.com
Adams Morgan Day: Straßenfest am zweiten Sonntag auf der 18th Street zwischen Florida Avenue und Columbia Road. admoday.com
17th St. High Heel Race: Wettrennen von Drag Queens auf hohen Hacken. Am Dienstagabend vor Halloween, auf der 17 Street, zwischen P und S Street, NW
Halloween: Geistervertreibung und Jagd auf Süßigkeiten – Straßenpartys werden am 31. Oktober vor allem in Georgetown, aber auch am Dupont Circle gefeiert.
Thanksgiving: viele Veranstaltungen und Paraden in Washingtons Vororten und Benefizläufe wie Trot for Hunger
Black Friday: größter Shoppingtag des Jahres mit zahlreichen Rabatten, am Tag nach Thanksgiving
National Christmas Tree Lighting: Abendliche Weihnachtsmusik ab Mitte Dezember unterm nationalen Weihnachtsbaum. Ticketlotterie für seine Eröffnung Ende Nov./Anfang Dez. Ellipse des Weißen Hauses | thenationaltree.org
Nein, die Kellner im Restaurant sind nicht an deinem Tipp, deinem Rat, interessiert, aber am Tip, zu Deutsch: Trinkgeld, denn sie sind finanziell meist darauf angewiesen. Du kannst also großzügig sein.
Mit einem Bierchen in der Hand den Tag ausklingen lassen? Keine gute Idee! Trinken auf offener Straße kann mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Dollar und/oder mit bis zu 60 Tage Gefängnis bestraft werden.
Taxifahrer gehen oft davon aus, dass die Adresse, die man ihnen mitteilt, im nordwestlichen Teil der Stadt liegt, also in NW – das muss aber keineswegs so sein. Da D.C. in vier Quadranten (NW, SW, SE, NE) aufgeteilt ist, nicht schüchtern sein und die jeweiligen zwei Buchstaben einfach dazusagen.
Unter 21 Jahren gibt es keinen Alkohol. Auch Mittvierzigern ist schon der Ausschank verweigert worden, weil sie ihr Alter nicht belegen konnten. Es ist generell empfehlenswert, immer einen Ausweis dabeizuhaben.
Die Hoheit über die Tische im Restaurant hat die Hostess vorn beim Eingang neben dem kleinen Pult. Wenn du versuchst, sie zu umgehen, könntest du mit langem Warten abgestraft werden. Oder mit dem Tisch neben der Toilette.
Die Freimaurer sind in Washington allgegenwärtig – in Dan Browns Roman auch. Der Thriller von 2009 führt dich durch ihre mysteriöse und fiktive Welt und auf eine packende Tour durch die US-Hauptstadt.
Oscarprämierter Filmklassiker von Brian De Palma (1976), in dem zwei junge Reporter, gespielt von Robert Redford und Dustin Hoffman, die Watergate- Affäre aufdecken. Der größte US-Politskandal führt zum Rücktritt von Präsident Nixon.
2 Unterhaltsamer Filmspaß mit Ben Stiller von 2009 für die ganze Familie, der zeigt, wie turbulent es in einem Smithsonian Museum zugeht oder zumindest zugehen könnte.
1984 Vierter Superheldinnenfilm (2020) mit der Amazonenprinzessin Diana Prince (Regie: Patty Jenkins). Viele Szenen spielen in D.C. Am Lincoln Memorial, im Hirshhorn Museum, im Museum of National History und selbst in einer U-Bahn-Station wurde gedreht.
Einwohner | 689.545 | |
Fläche | 177 km² | |
Strom | 120 V, 60 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 15:20 Uhr | |
Zeitverschiebung | -5 h (zu MEZ) |