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Oslo

Check-in

Vor allem von der Seeseite aus präsentiert sich Oslo dem Besucher wie ein Gemälde: Berge, Wälder und Fjord bilden den natürlichen Rahmen, dazwischen pulsiert die ganze Dynamik der norwegischen Hauptstadt – Industrie und Freizeit, Kultur und Geschichte, Politik und Promenade.

Sehenswürdigkeiten & Top Highlights

Mit dem gigantischen Kunstareal des Neuen Nationalmuseums von knapp 55000 m2 bekommt Oslos Zentrum auch am westlichen Fjord für immer ein neues Gesicht. Das Haus steigt in die Riege spektakulärer…
Die beeindruckenden Exponate dieses Museums stehen mächtig und präsent gleich mittendrin: Das sternartige Gebäude wurde um die drei Wikingerschiffe Oseberg, Gokstad und Tune herum angelegt. Neben…
Mit dem sogenannten Lambdagebäude, das in der Seitenansicht an den gleichnamigen griechischen Buchstabe erinnert und direkt am Oslofjord an der Landzunge von Bjørvika 58 m in die Höhe ragt,…
Auf einer Landzunge im Oslofjord liegt eines der wichtigsten mittelalterlichen Bauwerke Norwegens. 1319-80 war Akershus eine Festung, Anfang des 17. Jhs. ließ König Christian IV. sie in ein Schloss…
Oslos neuestes architektonisches Meisterwerk direkt am Fjord. Werke von Damien Hirst, Andy Warhol, Jeff Koons und Anselm Kiefer gehören zu den Exponaten des Museums auf der Landzunge Tjuvholmen.…
Die Anlage mit rund 200 Skulpturen des Bildhauers Gustav Vigeland (1869-1943) macht einen Teil des riesigen Frognerparks aus - ein beliebter Treffpunkt besonders im Sommer. Auf der steinernen Allee,…
Das preisgekrönte Opernhaus an der Bucht Bjørvika ist das Wahrzeichen Oslos: weißer Marmor, viel Glas, prachtvolle Innenräume und - bei jedem Wetter ein Erlebnis - ein begehbares Dach mit…
Das "Mekka des norwegischen Skisports" wird von der topmodernen, 2010 eröffneten Großschanze überragt. Die Aussicht auf die Stadt, den Fjord und die Wälder der Umgebung ist überwältigend.
An Sommerabenden empfiehlt sich ein Spaziergang über die Bummelmeile Aker Brygge.
Für Besucher aus dem Ausland sind weniger die abertausend norwegischen Bücher als vielmehr die spektakuläre Architektur atemberaubend. Wirf unbedingt einen Blick in das Innere dieses preisgekrö…

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Entdecke Oslo

Imagewandel durch neue Prestigebauten

Oslos Skyline befindet sich im ständigen Wandel, und noch ist der Prozess nicht abgeschlossen. Zu dem im Sonnenlicht funkelnden Opernhaus, ist das neue Munchmuseum ebenso hinzugekommen wie das neue Nasjonalmuseet in unmittelbarer Nachbarschaft zu den viereckigen Türmen des ziegelroten Rathauses. Zwischen der Flaniermeile Aker Brygge und Tjuvholmen setzt das Dach des Astrup- Fearnley-Museum als neue Landmarke aus Holz und Glas seine Segel. Spätestens, wenn auf dem Gelände des früheren Containerhafens mit Sørenga und Bjørvika neue Wohnviertel mit Kanälen, Kaianlagen und Badebuchten entstanden sind, könnte Oslo zu einer wirklichen Metropole werden. Das Sørenga Sjøbad ist schon jetzt großer Anziehungspunkt im Sommer – urbane Sonnenanbeter aalen sich auf den Holzplanken mit Blick auf Fjord, Barcode-Viertel, Fähren und Kreuzfahrtschiffe.

Natürlich urban

454 km2 groß ist Oslo oder „Uschlu“, wie die Einheimischen sagen, und nimmt damit halb so viel Platz ein wie Berlin – viel Fläche für die knapp 700 000 Einwohner. Die Hälfte der Fläche bedeckt Wald, es gibt mehr als 300 Seen. Das ist den Osloern sehr wichtig, denn friluftsliv, also Aktivitäten in der freien Natur, gehören zu ihrem Selbstverständnis. Fragt man sie, was ihnen selbst an ihrer Stadt gefällt, sagen sie je nach Wohnort Nordmarka oder Østmarka und meinen damit den Waldgürtel um die Stadt. Die Bahnfahrt auf 500 m Höhe, zum Holmenkollen, zu den Haltestellen Voksenkollen (wo es auch einen Skiverleih gibt) oder nach Frognerseter hinauf, dann die Wanderung zu Fuß oder auf Skiern in die Wälder hinein, ist für Osloer ein ganz normaler Sonntagsausflug und aktiven Besuchern unbedingt zu empfehlen. Wundere dich also nicht, wenn du im Straßencafé mitten in der Stadt Leute in Ski- oder Wanderklamotten triffst, die ihren Tagesrucksack abgestellt haben und mit einem kühlen Bier die Rückkehr in die Urbanität feiern. In den Sommermonaten lockt auch der Fjord mit seinen unzähligen Buchten die Osloer hinaus.

Maritimes Flair

Dicht an dicht treiben und tuckern Segel- und Motorboote bis nahe an die Innenstadtanleger. Dort wimmelt es von Bierzapfstellen und Sonnenanbetern, die mit dunkler Brille auf der Nase und Sonnenschutzfaktor 20 auf dem nackten Bauch Richtung Fjord blicken. Fernblick gehört in Oslo offenbar zum guten Leben. Auch deshalb kosten Häuser mit Hanglage das Dreifache. Für Touristen, die zum Sonnenbaden auf Inseln und Schären übersetzen möchten, gibt es Ausflugsschiffe genug. Eingeweihte wissen, dass die Fjordfahrt im Winter ein weiteres Plus bereithält: Wenn sich frostgetränktes Halblicht über die von Schnee gerahmte Hauptstadt legt, ist Oslo vom Wasser aus besehen ein mystischer Ort.

Nordische Lässigkeit

Oslo ist Norwegens einzige Großstadt, dennoch ist von Hektik nichts zu spüren. Verkehr gibt es zwar auch hier reichlich, Läden und Straßenmusiker sorgen für Beschallung, ein paar Skater schlängeln sich an Passanten vorbei. Doch niemand flucht oder regt sich auf. Vor Restaurants und Cafés stehen ein paar Tische, die bei jedem Wetter dank Heizlampen und Wolldecken gut besetzt sind. Alles wirkt gemächlich. Norwegern ist es fremd, ihren Unmut mit Rufen oder Hupkonzerten kundzutun. Diese zurückhaltende Attitüde prägt auch das Hauptstadtleben. Die Architektur unterstreicht dies, überall sind die Häuserschluchten aufgebrochen: Statistisch gesehen haben 95 Prozent der Stadtbevölkerung im Umkreis von 300 m eine Grünanlage. Die vielen Parks und Plätze der Stadt sind dazu da, zu bummeln oder sich auf eine Bank zu setzen, um dem Treiben entspannt zuzusehen. Und es ist sicher kein Zufall, dass der Mittelpunkt Oslos nicht der Hauptbahnhof ist oder das Schloss, sondern die Grünanlage Studenterlunden zwischen Parlament und Nationaltheater. Der einstige Campus, ein rechteckiger Park mit lauter Bänken, ist Oslos Treffpunkt schlechthin. Im Winter ist hier eine Eisbahn angelegt, die nicht nur bei den Jugendlichen der Hauptstadt gut ankommt.

Kultur im Zentrum

Was um die Oper, dieses weithin sichtbare und Offenheit ausstrahlende „europäische Bauwerk des Jahres 2008“ herum gewachsen ist und weiterhin wächst, unterstreicht Oslos Anspruch als ernstzunehmende Kulturstadt. Ein großer Teil des norwegischen Kulturhaushalts von gut 1,2 Mrd. Euro fließt in die Hauptstadt, die Stadt selbst gibt jedes Jahr rund 65 Mio. Euro für die Förderung von Theater und Musik, Literatur und Kunst aus – im Schnitt also mehr als 100 Euro je Einwohner! Die Oper, das Munchmuseum, die neue öffentliche Zentralbücherei, die Deichman Bibliotek direkt hinter der Oper in der Bjørvika-Bucht , profitieren davon ebenso wie Hunderte von Musikclubs und Theaterbühnen. Jedes Jahr finden in Oslo rund 6000 Konzerte statt, und es ist für jeden Geschmack immer genug dabei. Es soll in der Stadt fast 1000 Musikbands geben – ein blühendes Dickicht, aus dem immer wieder internationale Stars herauswachsen.

Im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land

Norwegen hat 5,5 Mio. Einwohner, allein 1,6 Mio. leben in der Metropolregion Oslo. Das ist viel, und nimmt man die Lage der Stadt am südöstlichen Zipfel des Landes hinzu, wundert es nicht, dass es einen schwelenden Konflikt zwischen der Hauptstadt und dem Rest des Landes gibt. Die Osloer wüssten ja kaum, wird außerhalb der Hauptstadt gern kolportiert, dass der Vestfjord in Nordnorwegen, der Nordfjord dagegen in Westnorwegen liegt. Und die Osloer müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, arrogant und nabelbeschauend zu sein, obwohl sie wirtschaftlich stark am Tropf der wertschöpfenden Regionen hängen. In Oslo sitzen nicht nur die Regierung und die meisten staatlichen Behörden, sondern auch alle landesweit erhältlichen Tageszeitungen. Die Spannungen zwischen Kapitale und den Regionen kamen bei den beiden EU-Volksabstimmungen 1972 und 1994 sehr deutlich zum Vorschein. Die Osloer sahen sich beide Male siegesgewiss als EU-Bürger, mussten aber einsehen, dass West-, Mittel- und Nordnorweger ihnen den Weg nach Brüssel versperrten. Der Konflikt zwischen Regierung und Regierten ist vor allem historisch begründet. Als Norwegen zwischen 1536 und 1814 zu Dänemark gehörte und von Kopenhagen aus regiert wurde, war Christiania, wie Oslo damals hieß, wichtigstes Standbein im Land der Mitternachtssonne. Während überall im Land die Fischer, Bauern und der Handel mit ihren Produkten das Wirtschaftsleben in Gang hielten, war die Stadt am Oslofjord von den Entsandten der Krone und einer Beamtenschaft geprägt, die ihr Gehalt aus Kopenhagen bezogen. Die beiden EU-Abstimmungen der jüngsten Vergangenheit haben diese historischen Gegensätze nur noch einmal unterstrichen. Die Osloer müssen damit leben, von ihren Landsleuten kritisch beäugt zu werden, doch dem Selbstbewusstsein der Hauptstädter tut dies keinen Abbruch. Sie haben Erfahrung darin, abfällige Bemerkungen mit einem Lächeln wegzustecken. Doch zugleich hegen sie historisch begründet immer noch ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl gegenüber den anderen nordischen Hauptstädten, insbesondere Stockholm.

Dem Balanceakt gelassen begegnen 

Der Reichtum des Landes nach 50 Jahren Öl- und Gasförderung jedoch hat die Stadt und seine Einwohner verändert. Es wimmelt von feinen Restaurants und teuren Autos – und von norwegischen Dialekten. Der Wohlstand zeigt sich vor allem an der pompösen Wolkenkratzerbebauung um den Hauptbahnhof herum. Dies ist kein Ort zum Verweilen, hier regiert die Finanzelite. Nur einen halben Kilometer weiter, in den Restaurants, Cafés und Kneipen von Grønland oder Grünerløkka, ist von dieser Protzigkeit nichts zu spüren. Alles wirkt gesetzt, ein bisschen abgenutzt, aber urgemütlich. Orte der Begegnung und für ein freundliches Miteinander. Internationalen Untersuchungen zufolge haben die Norweger eine sehr hohe Lebenserwartung, einen sehr hohen Lebensstandard und Bildungsstand – und sie sind das optimistischste Volk der Welt. Sorglosigkeit strahlt dem Besucher entgegen und ist ein wesentlicher Bestandteil des Osloer Lebensgefühls. Daran haben auch die tragischen Ereignisse vom 22. Juli 2011 nichts geändert, als Anders Behring Breivik mit zwei Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und der Insel Utøya im See Tyrifjorden insgesamt 77 Menschen tötete. Trotz des tiefen Schocks und der enormen Trauer über die Toten war von Anfang an die Entschlossenheit zu spüren, die Werte zu erhalten, die den Norwegern wichtig sind: Offenheit, Zusammenhalt und das Recht auf Freizügigkeit.

Tolerante Grundhaltung

Oslo ist und bleibt eine Stadt, an der man sich reiben kann. Dass ständig gebaut wird, sehen die einen als Ausdruck von Unruhe, die anderen preisen die Dynamik. Dass Oslo europäische Peripherie ist, wird durch ein pulsierendes, trendiges Nachtleben und viele international anerkannte Restaurants und Köche widerlegt. Dass in der Hauptstadt eines als puritanisch verschrienen Landes Toleranz großgeschrieben wird, passt zur Grundhaltung der Norweger „leben und leben lassen“. Und dass die Norweger selbst mit einer ordentlichen Portion Skepsis auf ihre Hauptstadt blicken, hindert die Osloer selbst nicht daran, auf ihre Stadt sehr stolz zu sein. Widersprüchlich eben und schon beim zweiten Hinsehen spannend – es gibt viele gute Gründe, dieser Stadt mit Offenheit zu begegnen und sich auf sie einzulassen.

Gut zu wissen

Anreise

Die Color-Line-Fähre (20 Std. | Autopakete für 4 Pers. ab 988 Euro, Hauptsaison 1028 Euro hin und zurück | colorline.de) verkehrt direkt zwischen Kiel und Oslo. Weitere Verbindungen von/ nach Deutschland, Dänemark bzw. Schweden (z. B. Kiel–Göteborg und Fredrikshavn–Oslo) über Stena Line (stenaline.de).

Eine schöne Kombination aus Autound Kreuzfahrt ist die Passage mit den Nightlinern von DFDS (Abfahrt am Nachmittag, Ankunft am Vormittag, 17 Std. | 2 Pers./ Pkw/ Kabine ab 224 Euro je Strecke, günstige Anschlusstickets für Puttgarden–Rødby in Dänemark | dfds.com) von Kopenhagen nach Oslo.

Aktuell fährt Flixbus (flixbus.de) von Berlin und Hamburg nach Oslo (ab 99 Euro je Strecke). Die Fahrzeit beträgt 19 bzw. 16 Std.

Mit dem Zug dauert die Fahrt ab Hamburg über Kopenhagen und Malmø 20 Std., Ankunft am Hauptbahnhof Oslo Sentralstasjon (Oslo S). Preislich lohnt sich nur das Interrail-Ticket (ab 148 EUR, 1-Land-Pass für 8 Tage 281 EUR).

Den Osloer Flughafen Gardermoen (40 km nördlich) fliegen SAS, Lufthansa, Eurowings und Norwegian von mehreren deutschen Flughäfen aus an. Ab Zürich fliegen SAS und Swiss International Airlines, Austria und Ryanair fliegen von Wien direkt nach Oslo.

Auskunft vor Ort

Trafikanten

Hauptbahnhof Oslo S, im Gebäude Østbanehallen, neben dem Haupteingang (Tel. 23 10 62 00)

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Mo–Fr 8.30– 11.30 Uhr | Oscars gate 45 | 0244 Oslo | Tel. 23 27 54 00 | oslo.diplo.de | Frogner

Österreichische Botschaft

Mo–Fr 10– 12 Uhr | Thomas Heftyes gate 19–21 | 0244 Oslo | Tel. 22 54 02 00 | bmeia.gv.at | Frogner

Botschaft der Schweiz

Mo–Fr 9.30– 12 Uhr | Oscars gate 29 | 0244 Oslo | Tel. 22 54 23 90 | eda.admin.ch/oslo | Frogner

Fahrrad- und E-Scooter-Verleih

Es gibt rund 250 Standorte in Oslo, an denen Stadträder von Oslo Bysykkel mithilfe der App Oslo City Bike gemietet werden können. 24 Stunden kosten 49 NOK. Weitere Infos auf osloby sykkel.no. Für längere Touren mit oder ohne Stadtführer empfiehlt sich Viking Biking (Akershusstranda 31 | Tel. 41 26 64 96 | vikingbikingoslo.com).

Seit einiger Zeit rollen auch die E-Scooter von VOI (voiscooters.com) in Oslo. Die Miete, die per App eingerichtet wird, startet bei 10 NOK, die Minute liegt bei 2 NOK.

Geld & Kreditkarten

Mit einer Visacard oder Mastercard kannst du überall bezahlen, mit American Express fast überall. An den Geldautomaten (minibank), die es an fast jeder Straßenecke gibt, bekommst du mit den international üblichen Kreditkarten Bargeld, an einigen Schaltern auch mit der EC-Karte. Praktischer Währungsrechner ist z. B. xe.com.

Gesundheit

Ärztlicher Notdienst und Krankenwagen werden über Tel. 113 angerufen. Erste Anlaufstelle für Kranke und Verletzte ist die rund um die Uhr geöffnete Oslo Legevakt (Storgata 40 | Tel. 11 61 17). Die europäische Krankenversicherungskarte EHIC solltest du mit dir führen, ein Eigenanteil – je nach Behandlung liegen die Kosten zwischen 223 und 357 NOK, Röntgen 267 NOK – ist zu entrichten. Die einzige rund um die Uhr geöffnete Apotheke in Oslo liegt am Platz vor dem Hauptbahnhof (jernbanetorget).

Auto/ Maut

Bei der Einfahrt mit dem Auto nach Oslo über die Europastraßen wird elektronisch eine Maut von 50 NOK erhoben. Eine Barzahlung ist nicht möglich, Reisende ohne Autopass-Chip an der Frontscheibe bekommen im Normalfall später eine Rechnung zugeschickt. Wer dies umgehen möchte und länger in Norwegen bleibt, kann auch online auf der deutschen Seite von autopass.no mit Kreditkarte ein Konto eröffnen und dann in Norwegen ungehindert jede Mautstation passieren.

Notruf

Feuerwehr (Tel. 1 10), Polizei (Tel. 1 12), Medizinische Nothilfe (Tel. 1 13)

Öffentliche Verkehrsmittel

Es gibt in der Hauptstadt ein U-Bahn- Netz (T-bane) mit 5 Linien, sechs Straßenbahnlinien (trikk), ein paar Fährverbindungen zu den Inseln im Oslofjord und verschiedene Buslinien.

Die bequemste Art an ein Ticket zu gelangen, ist über die RuterBillett- App. Einzeltickets – auch für die T-Bahn – werden in Bus oder Straßenbahn verkauft (59 NOK) und gelten bis eine Stunde, 24 Std. kosten 137 NOK.

Für Oslo-Pass-Inhaber (ganz einfach über die Oslo Pass App) sind die öffentlichen Verkehrsmittel frei. Achtung: Tickets vor Fahrtantritt entwerten! Weitere Infos und Fahrtenplaner gibt es unter ruter.no.

Öffnungszeiten

Supermärkte sind wochentags 9–21 Uhr, manche sogar bis 23 Uhr geöffnet. Samstags ist 9–16 oder bis 18 Uhr die übliche Öffnungszeit. Die meisten übrigen Geschäfte haben Mo–Fr 9–20, samstags bis 16 Uhr geöffnet.

Oslo-Pass

Freier Eintritt zu mehr als 30 Museen und öffentlichen Schwimmbädern, freie Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und freies Parken sind gute Gründe für Besucher, sich einen Oslo-Pass für 1, 2 oder 3 Tage zu besorgen. Weitere Boni: 20–30 Prozent Ermäßigung auf beliebte Stadtrundfahrten, Rabatt bei einigen Autovermietern und in vielen Restaurants. Den Oslo-Pass gibt es über die Oslo Pass App, in den Touristeninformationen oder in Hotels. Er kostet für 3 Tage 820 (Kinder 410 NOK), für 2 Tage 655 (Kinder 325 NOK) und für einen Tag 445 (Kinder 235 NOK).

Parken

Kostenlose Parkplätze gibt es im Stadtzentrum Oslos so gut wie gar nicht. Auf den gekennzeichneten städtischen Plätzen wird Mo–Fr 9–18 und Sa 9–15 Uhr eine Gebühr erhoben; auf vielen Parkplätzen gilt eine Höchstparkdauer von 3 Std. Das Limit betrifft auch Inhaber eines Oslo-Passes, die hier mit ihren Autos kostenlos stehen dürfen. Die vielen Parkhäuser in der Stadt sind zwar recht teuer, aber dafür sicher und unbegrenzt nutzbar. Fast alle Hotels haben eigene Stellplätze für Gäste.

Post

Die Postämter sind Mo–Fr 8–17 und Sa 9–15 Uhr geöffnet. Sehr viele Lebensmittelgeschäfte haben aber einen Postschalter (post i butikk). Sie sind mit dem roten Logo der Post (posten) gekennzeichnet.

Preise

Gute Planung spart in einer der teuersten Hauptstädte der Welt bares Geld. Hotelzimmer werden grundsätzlich mit reichlichem Frühstück angeboten, das das Mittagessen ersetzt. In der Stadtmitte gibt es kaum günstige Supermärkte, also deck dich eher am Stadtrand mit Verpflegung ein. Das spart den Snack zwischendurch sowie das Getränk in der Kneipe, beides in Oslo erschreckend teuer.

Stadtrundfahrten

Mit 900 NOK zwar sehr teuer, aber wirklich gehaltvoll ist die Oslo Grand tour (April–Okt. tgl. 10–17.30 Uhr | Abfahrt ab Haakon VII‘s Gate 1 | buchen über fjordtours.com) mit Bus und Schiff. Alle Highlights der Stadt und die wichtigsten Museen werden auf der Tour besucht, Höhepunkt ist die zweistündige Schifffahrt.

Geht immer: die insgesamt 1,5 Std. dauernde Hop-on-Hop-off-Rundfahrt (ab Anleger 3 vor dem Rathaus | vier Stopps, tgl. vier Abfahrten, erste 9.45, letzte 14.15 Uhr, Juli/Aug. bis 19 Uhr | NOK 400) mit einem kleinen Schiff auf dem Oslofjord. Auf die genannten Touren gibt es Rabatt mit dem Oslo-Pass.

Wer günstig die Stadt erkunden will, nimmt die Straßenbahn, Trikk, und erkundet für den Preis eines Tagestickets mit ihr die Stadt. Besonders schöne Ausblicke bietet die Linie 12 zwischen Majorstuen am Frognerpark und Kjelsås im Norden.

Taxi

Die drei Taxiunternehmen mit zentraler Rufnummer sind Norgestaxi (Tel. 0 80 00), Oslo Taxi (Tel. 0 23 23) und Taxi 2 (Tel. 23 20 45 45). Die Fahrzeuge sind mit Taxameter ausgestattet, der Grundpreis startet bei 77 NOK, jeder Kilometer 20 NOK (Strecke Stadtmitte–Bygdøy ca. 280 NOK). Taxistandplätze sind beschildert. Beachte, dass sich dort an Wochenenden nach 23 Uhr bis in den frühen Morgen lange Warteschlangen bilden.

Telefon & Handy

Auslandsvorwahlen aus Norwegen nach Deutschland 00 49, nach Österreich 00 43, in die Schweiz 00 41. Aus dem Ausland wird nach Norwegen die 00 47 vorgewählt. In Norwegen sind alle Telefonnummern (außer Sondernummern) achtstellig, Vorwahlen gibt es nicht; Handynummern beginnen mit 9 oder 4. GSM-Handybesitzer werden in Norwegen problemlos telefonieren können.

Trinkgeld

Wenn Essen und Service gut waren, sind bis zu zehn Prozent üblich.

Veranstaltungshinweise

Auf der Website visitoslo.com gibt es einen deutschsprachigen Veranstaltungskalender. In Touristeninformationen und den meisten Hotels liegt das englischsprachige Gratismagazin What’s on Oslo aus, das alle zwei Monate erscheint.

WLAN

WLAN ist in Oslo nahezu flächendeckend verbreitet. In jedem Hotelfoyer sind Internetzugänge für Besucher eingerichtet, fast jedes Café, jede Bar hat WLAN. Du kannst dir schon am Flughafen Gardermoen und im Zug in die City ein Passwort bestellen und dich kostenlos einloggen.

Zoll

Nach Norwegen dürfen z. B. 2 l Bier, 1 l Spirituosen über 22-Vol.-% und 1,5 l Wein sowie 200 Zigaretten eingeführt werden. Bei der Rückreise in die EU sind u. a. 200 Zigaretten, 1 l Spirituosen über 22-Vol.-% und 2 l alkohol. Getränke bis 22-Vol.-% sowie andere Waren bis zu einem Wert von 300 Euro (Flug-/ Seereisende: 430 Euro) erlaubt. Für die Schweiz gelten andere Bestimmungen. Der Gesamtwert aller Waren darf jedoch 300 CHF nicht überschreiten. Weitere Infos unter zoll.de

Vom Flughafen in die City

Zwischen Gardermoen und Oslo fährt ein Hochgeschwindigkeitszug (einfache Fahrt 210 NOK). Alternative: Die Züge von Vy (ehemals NSB), Norwegens staatlicher Eisenbahn, bringen dich für 114 Kronen in knapp 25 Minuten zum Osloer Hauptbahnhof. Rückfahrt: ab Oslo S per Vy-Zug nach Eidsvoll oder Lillehammer. Mit dem Flybussen geht die Fahrt für 199 NOK in 50 Minuten vom Flughafen zum Oslo-Busterminal direkt ins Zentrum. Stündliche Abfahrten ab 4.10 Uhr.

Unterkunft

Abgesehen von Preisen ab ca. 80 Euro pro Nacht/Person in Doppelzimmer oder Apartment fällt die Entscheidung zwischen Großstadtflair oder Naturerlebnis nicht leicht: Beides ist in Oslo möglich. Kontakt zu Locals bekommt man bei couchsurfing.com. Oder einfach unkompliziert das Jedermannsrecht nutzen und mit dem eigenen Zelt im Wald am Stadtrand (meetoslo.com) schlafen.

Events, Feste & mehr

Feiertage

1. Januar

Neujahr

März/April

Gründonnerstag; Karfreitag, Ostermontag

1. Mai

Tag der Arbeit

17. Mai

Tag der Verfassung

Mai/Juni

Christi Himmelfahrt; Pfingstmontag

24. Dezember

Heiligabend (nachmittags)

25./26. Dezember

Weihnachten

Veranstaltungen

März

by:larm: Rockfestival mit ausgesprochen nordischem Profil. Hier performen rund 50, zumeist junge Gruppen vier Tage zu Beginn des Monats. Eine Fachjury wählt die Teilnehmer aus, das Niveau ist erstaunlich hoch. bylarm.no

Holmenkollen Skifestival: Meist am 2. des Monats ist das Festival mehr als (nur) Skispringen. Auch um die Schanze herum ist richtig Stimmung, die durch erstklassige Sprünge, Punsch und warme Würstchen angeheizt wird. holmenkollenskifestival.no

März/ April

Inferno Metal Festival: Hier treffen sich jedes Jahr zu Ostern 40 Bands und Fans der harten Musik vier Tage zum ausgiebigen Feiern. infernofestival.net

Mai

Nationalfeiertag: Höhepunkt am 17. ist der Kinderumzug auf der Straße Karl Johan zum Schlossplatz hoch und an der königlichen Familie vorbei. Den Rest des Tages wird gefeiert – in jedem Stadtteil, in den Parks und immer für die Kinder.

Juni

Mittsommernacht: Am 23. Juni feiert ganz Oslo mit Lagerfeuern und viel Alkohol unter freiem Himmel die kürzeste Nacht des Jahres, gern im Frognerpark oder auch am Oslofjord auf Bygdøy.

Norwegian Wood: ältestes Rockfestival von Oslo auf dem Gelände des Freibads Frognerbadet mit internationalen Rockklassikern und norwegischen Gruppen. norwegianwood.no

August

Øyafestivalen: internationales Rockfestival Anfang des Monats im Middelalderparken. oyafestivalen.com

Oslo Jazzfestival: Eine ganze Woche lang treffen lokale und nationale Größen auf die Welt, Solisten auf Big Bands, Jugend auf Weltstars. oslojazz.no

Oslo Kammermusikkfestival mit hochkarätigen Streichquartetten aus aller Welt. Attraktive Mischung aus entspannter Atmosphäre und ungewöhnlichen Veranstaltungsorten wie Kirchen, Kunstarenen und Osloer Prachtbauten. oslokammermusikkfestival.no

September

Ultima – Contemporary Music Festival: Das Festival der zeitgenössischen Musik ist das größte seiner Art in Skandinavien. Ab dem 2. Donnerstag zehn Tage lang auf allen großen Konzertbühnen der Stadt. Am 1. Freitag des Festivals steigt gleichzeitig die Osloer Kulturnacht. ultima.no

Oktober

CODA Oslo International Dance Festival: hochkarätiges Tanztheater mit internationalen Gastspielen in Oper und Dansens Hus. codadancefest.no

Oktober/ November

Oslo World Music Festival: ein Höhepunkt im Osloer Musikjahr, zu dem Musiker aus der ganzen Welt über 20 Konzerte an verschiedenen Veranstaltungsorten in der Stadt geben. osloworld.no

Dezember

Verleihung des Friedensnobelpreises: Anlässlich der Verleihungszeremonie am 10. Dezember im Rathaus finden im Oslo Spektrum Konzerte statt, bei denen auch der Preisträger dabei ist.

Bloss nicht!

In der Warteschlange vordrängeln

Egal ob im Laden, an einem Taxistand oder im Restaurant – Norweger bekommen einen dicken Hals, wenn sich jemand an der Schlange an ihnen vorbeidrängelt. Üb dich in Gelassenheit und warte geduldig, bis du an der Reihe bist!

Am Parkticket sparen

Du willst „nur mal schnell“ in einen Laden springen und „sparst“ dir die Parkgebühr? Schlechte Idee. Kontrolleure sind wirklich überall und tauchen meist auf, wenn man sie am wenigsten braucht. Die Strafe für Parken ohne Ticket kann schnell bis zu 900 NOK teuer werden.

In Kritik einstimmen

Kommst du mit Norwegern ins Gespräch, wirst du schon bald Kritisches von der Heimat zu hören bekommen. Politik, Königshaus, Steuern – es gibt anscheinend ausreichend Grund zu meckern. Lass sie reden: Wer als Ausländer hier einstimmt, bekommt so schnell keine norwegischen Freunde. Kritik ist nur gut, solange sie von den eigenen Landsleuten kommt.

In ein Piratentaxi einsteigen

Die „Pirattaxi“ (Piratentaxi), die dir an strategisch günstigen Orten der Stadt ihre Dienste anbieten, solltest du trotz der scheinbar günstigen Festpreise nicht benutzen: Es passiert immer wieder, dass Kunden ausgeraubt oder anderweitig drangsaliert werden.

Handeln

Oslo ist eine teure Stadt, und sie liegt nicht im Orient. Versuch erst gar nicht, über einen Preis zu verhandeln, du stößt im besten Fall auf völliges Unverständnis – auch auf Märkten (einzige Ausnahme: Flohmärkte). Halt lieber Ausschau nach Rabatten (salg), hier kannst du wirklich sparen.

Lesestoff & Filmfutter

Bücher

In Staub und Asche

Hanne Wilhelmsen, die Osloer Kommissarin, entspringt der Feder von Anne Holt. In ihrem jüngsten Fall jagt sie einmal mehr dem Verbrechen und der Frage nach Schuld und Sühne in Oslos Straßen nach. (2018)

Schneemann

Wer sich gruselig auf Oslo vorbereiten möchte und auch noch im Winter anreist, ist mit dem Klassiker von Jo Nesbø bestens versorgt. Ermittler Harry Hole, der in der Sorgenfrigate lebt und im Restaurant Schrøders einkehrt, ist ein fiktives Kind der Stadt. (2009)

Filme

Oslo, 31. August

Der Film zeigt Osloer Stadtlandschaften und Porträts junger, von Illusionen befreiter Menschen im Lauf von 24 Stunden. Keine leichte Kost, aber ein international anerkannter Film des Norwegers Joachim Trier. (2011, DVD)

Doktor Proktors Pupspulver

Herrliche Verfilmung des Kinderbestsellers von Jo Nesbø, in der ein genial-verrückter Erfinder für viel Aufregung sorgt – und die Zuschauer auf eine Reise durch Oslo mitnimmt. (2014, DVD)

8-16 °C
5 h/Tag
15 °C

Fakten

Einwohner 711.300
Fläche 480 km²
Strom 230 V, 50 Hz
Reisepass / Visum nicht notwendig
Ortszeit 23:14 Uhr
Zeitverschiebung keine

Anreise

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