Bei DeafVentures gibt es das: Die Gebärdensprachendolmetscherin Marie und die zertifizierte Kitesurflehrerin Pia haben vor einigen Jahren die Kitesurfschule auf der Insel Ummanz eröffnet, Gebärdensprechende zu Kitelehrern ausgebildet und sind als Team nun der Wind in den Segeln ihrer gehörlosen Durchstarter. Dass es dazu kam, war eher Zufall: Die beiden Frauen trafen sich in Sri Lanka, tauschten sich über ihre Jobs aus und fanden so schnell heraus, dass ihr Kennenlernen eine Schicksalsbegegnung sein sollte.
DeafVentures bietet Kurse an, bei denen die Teilnehmer an fünf Tagen jeweils zwei Stunden Theorie und Praxis rund ums Kitesurfen vermittelt bekommen. Von Knoten und Windrichtungen über die passende Ausrichtung des Drachens und den ersten Bewegungen auf dem Wasser bis zum Abheben und den richtigen Handgriffen im Notfall erklären die Lehrer den Neulingen geduldig, wie Kitesurfen richtig Spaß macht – in Gebärdensprache, ohne Dolmetscher. Die Verständigung klappt super, weil Gehörlose von Gehörlosen lernen und jeder sich in sein Gegenüber einfühlen kann.
Das Kiten bleibt natürlich dieselbe Herausforderung wie für Menschen mit vollem Hörvermögen, denn die Kontrolle über Wind und Drachen sind keine Sache der Ohren, sondern der Geduld und des Gefühls für den eigenen Körper und den richtigen Moment. Es dauert dennoch nur kurze Zeit, bis die Kursteilnehmer erste Erfolge feiern und über die Wasseroberfläche flitzen.
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