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Krakau

Check-in

In Krakaus Gesicht spiegeln sich die Jahrhunderte. Aber von steifer Museumsatmosphäre keine Spur: Die Metropole an der Weichsel steckt voller Energie und fast südländischer Lebhaftigkeit.

Sehenswürdigkeiten & Top Highlights

Das älteste Museum des Landes wird seit Anfang 2010 renoviert und ist geschlossen, ein Ende ist frühestens Mitte 2018 abzusehen. Einzig die Galerie der Antiken Kunst im früheren Stadtarsenal ist ge…
Die Jagiellonen-Universität ist die älteste polnische Hochschule und eine der ältesten der Welt, gegründet wurde sie 1364 von König Kasimir dem Großen. Aus dieser Zeit stammt auch das Collegium…
Die Tuchhallen in der Mitte des Marktplatzes sind eines der Wahrzeichen der Stadt. Hier wurde mit dem begehrtesten Artikel der Zeit - Tuchen und Stoffen - ebenso gehandelt wie mit Salz: Krakau lag an…
Die Pfarrkirche von Kazimierz am ehemaligen Marktplatz ist eine der schönsten gotischen Kirchen der Stadt. Eine Legende erzählt, dass über dem Bauplatz, einem früheren Sumpf, wochenlang ein merkw…
Die Franziskanerkirche ist das einzige sakrale Gebäude aus der Jugendstilzeit in Krakau. Von außen ist die Kirche neogotisch, innen schmücken sie Werke des Jugendstilkünstlers Stanisław Wyspiań…
Die prächtigste gotische Basilika Krakaus stammt aus dem 14. Jh., wurde aber mehrmals umgebaut. Deswegen findet man hier außen und innen eine Mischung aus verschiedenen architektonischen Stilen. Der…
Der Krakauer Marktplatz war immer und ist bis heute das Zentrum nicht nur des kulturellen Lebens der Stadt. Es ist der größte mittelalterliche Platz Europas (200 x 200 m), umgeben von den Häusern…
Die Burganlage auf einem Hügel am Ufer der Weichsel ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Die ältesten Gebäude stammen aus dem Mittelalter, im Laufe der Jahrhunderte wurde der Komplex immer wieder…

Reisezeit

Januar
mäßig
-1°C
Februar
mäßig
2°C
März
mittel
7°C
April
mittel
14°C
Mai
gut
19°C
Juni
gut
22°C
Juli
sehr gut
24°C
August
sehr gut
24°C
September
mittel
20°C
Oktober
mittel
13°C
November
mäßig
7°C
Dezember
gut
2°C

Die beste Reisezeit für Krakau sind die Monate Juli und August. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 24° Celsius erreicht. Die sonnigsten Monate sind Juni und Juli mit durchschnittlich 7 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur im kältesten Monat bei lediglich -1° Celsius bei 8 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 13° Celsius und die Nachttemperatur bei 5° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 9 Tagen. Der regenreichste Monat ist der Juni.

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Entdecke Krakau

Die Magie einer Märchenstadt

Es scheint, als lägen über der Stadt gleich mehrere Zauber. Einer, der sie jahrhundertelang vor der Zerstörung durch Eroberer und feindliche Mächte schützte. Einer, der sie im 14. und 15. Jh. zu einem der wichtigsten geistigen Zentren Europas machte. Und einer, der das Juwel an der Weichsel heute zur wohl am häufigsten besuchten Stadt Polens macht. Krakaus besondere Atmosphäre, ein Mix aus Kultur und prallem Leben, aus Historie und Moderne, aus Zukunft und Legenden, lockt Jahr für Jahr mehr Gäste, die auf den Spuren von Kopernikus spazieren, Festivals miterleben und auf Zeitreise inmitten unvergänglicher Architektur gehen wollen. Oder das Leben genießen, in Restaurants, Cafés und Clubs, die sich nicht vor denen größerer Metropolen verstecken müssen.

Unzerstörte Schönheit

Krakau hat ein großes Herz. Genaugenommen ist es eines der größten der Welt: Der Rynek Główny, der Marktplatz im Zentrum der Altstadt, misst 200 mal 200 m, eine Fläche, die allein schon durch ihre Weite inmitten des schachbrettartig angelegten Häusermeers beeindruckt. Umgeben ist das Herz Krakaus von reiner Schönheit, von Häusern und Gebäuden aller Architekturstile und aus allen Jahrhunderten. Denn die Metropole an der Weichsel hat die letzten 800 Jahre praktisch unzerstört überstanden. Und ist dabei alles andere als ein Museum: Auf dem Marktplatz konzentriert sich das Leben, hier treffen sich die Krakauer, hier ist das meiste los, bis tief in die Nacht – und tief unter der Erde.

Denn eine ganze Reihe der mehr als 100 Cafés, Restaurants, Bars und Clubs rund um den Rynek Główny, die Krakaus Kreislauf vor allem in warmen Sommernächten auf Hochtouren bringen, liegen in urigen Kellergewölben aus Backstein unter der Straße. Die Lebensadern Krakaus reichen tief: Wie in vielen alten Metropolen veränderte sich im Lauf der Jahrhunderte durch Aufschüttung und Überbauung das Niveau der Stadt, Erdgeschosse wurden zu Kellergeschossen. Wie diese unterirdische Welt aussieht, kannst du beim Bier in den historischen Keller erleben: Mach es wie die Krakauer, die einfach gerne ausgehen – zu jeder Tageszeit sind die Lokale voll. „In Warschau“, sagt man, „wird gearbeitet, in Krakau gelebt.“

Wo Dichter, Musiker und Maler virtuos wirken konnten 

Dass die ungeliebte Schwester vor 400 Jahren mit dem Umzug des Königshofs auch die Hauptstadtwürde bekam, hat Krakau nur schwer verwunden. Doch die Stadt kompensierte den Sturz in die relative Bedeutungslosigkeit auf ihre Weise: Sie wurde zur Magischen, zur Bewahrerin von Geschichten und Legenden, zur Mäzenin von Dichtern, Musikern und Malern. Dass Krakau heute als Polens Kulturhauptstadt gilt, liegt also nicht nur an der Pracht ihrer architektonischen Schätze, die dem gesamten Zentrum das Prädikat des Unesco-Weltkulturerbes einbrachten. Es sind auch die – gemessen an der relativ kleinen Einwohnerzahl von rund 780 000 – vielen Theater, Konzertsäle, Galerien und Museen, die diesen Ruf unterstreichen. Dazu kommen eine Jazzszene, die von Kennern nur noch mit der von New York verglichen wird. Und dann ist da noch die Klezmermusik, die traditionelle jüdische Volksmusik, die lebendig ist wie eh und je und die Bedeutung Krakaus als ehemaliges Zentrum jüdischen Lebens in Europa unterstreicht.

Niemals vergessen - und doch ins heute aufbrechen 

Das jüdische Erbe konzentriert sich auf Kazimierz, eine ehemals unabhängige Stadt, die 1800 eingemeindet wurde. Das friedliche Miteinander mit den katholischen Nachbarn endete erst mit der deutschen Besetzung Polens 1939: Nur rund 5000 der 60 000 in Kazimierz ansässigen Juden überlebten die nationalsozialistischen Gräuel. Regisseur Steven Spielberg setzte mit seinem Film „Schindlers Liste“ dem Leiden der Krakauer Juden – die 1939 25 Prozent der Einwohner stellten – und dem Industriellen Oskar Schindler, der mehr als 1100 Zwangsarbeiter vor der Ermordung rettete, ein Denkmal. Heute hat sich Kazimierz seine ganz eigene Atmosphäre bewahrt, es ist ein junger und hipper Bezirk, beliebt bei Studenten und Künstlern, angesagt bei Nachtschwärmern und Szenegängern, die in Kneipen und Cafés die Sommernächte durchfeiern und auf Flohmärkten nach Retro-Chic stöbern.

Universitätsstadt mit großer und reicher Geschichte 

Überhaupt zeichnet sich das jahrhundertealte Krakau durch jugendliche Frische aus. Mit rund 200 000 Studierenden ist es eine junge Stadt, was sich auch in der Einrichtung immer neuer staatlicher und privater Hochschulen zeigt. Sie existieren neben der ältesten Universität des Landes, die gleichzeitig auch eine der ältsten der Welt ist: Ihre Gründung fällt ins Jahr 1364. Der Wawel-Hügel, mit dem Schloss und der Kathedrale einer der touristischen Höhepunkte der Stadt, war bereits vor über 50 000 Jahren besiedelt. Ab 1400 v. Chr. ist die Salzgewinnung in der Krakauer Umgebung nachgewiesen.

Handel und Wandel

Im Jahr 965 dann wird die Stadt das erste Mal schriftlich erwähnt, ein Zeichen dafür, dass sich die Siedlung auf dem Wawel-Hügel zum bedeutenden Handelsplatz am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen entwickelte. Krakau wuchs, wurde zum Bischofssitz und zur Hauptstadt, musste im 13. Jh. aber auch verheerende Überfälle der Tataren überstehen.Im 15. und 16. Jh. erlebte Krakau seine Glanzzeit, die sich besonders in der prachtvollen Renaissancearchitektur widerspiegelt. Die Stadt zog Künstler, fortschrittliche Denker und Gelehrte an. Nikolaus Kopernikus etwa, der Jahre später ein neues Weltbild entwerfen sollte, studierte bis 1494 an der Universität.

Kirchen voller Schätze

Über 400 Sehenswürdigkeiten finden sich innerhalb der Planty, eines Rings von Grünanlagen rund um die Altstadt. Dazu gehören alte Bürgerhäuser, Paläste der Aristokratie, berühmte Museen mit Sammlungen internationaler und polnischer Kunst und nicht zuletzt 17 Kirchen. Besonders die Zahl der Gotteshäuser, die von Königen, Adel und wohlhabendem Bürgertum gestiftet wurden, ist ein Symbol des Reichtums. Die Kirchen bergen weltberühmte Schätze wie den Altar in der Marienkirche, der vom Bildhauer Veit Stoß geschaffen wurde, und ziehen Kunstliebhaber und Pilger an.

Ein Stahlwerk als Bollwerk gegen die Bourgeoisie

Krakau war schon immer auch Zentrum des religiösen Lebens in Polen. Als Bistum und Krönungsplatz der polnischen Könige spielte es eine besondere Rolle. Oft wird es „päpstliche Stadt“ genannt, obwohl Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., nicht hier, sondern in Wadowice zur Welt kam. Allerdings verbrachte er mehr als 40 Jahre in Krakau und prägte es auf besondere Weise, indem er sich gegen das religionsfeindliche, sozialistische Regime im Nachkriegspolen stellte. Überhaupt: Krakau und der Sozialismus. Extremere Gegensätz hätte es nicht geben können. Da die Stadt der Liberalen, der Frei- und Andersdenker, dort das Regime, das für diese bourgeoisen Tendenzen in einer klassenlosen Gesellschaft keinen Platz sah. Also ließen die Machthaber den Stadtteil Nowa Huta und das dazugehörige Stahlwerk aus dem Boden stampfen, um den bürgerlichen Widerstand durch die Ansiedlung proletarischer Arbeiter zu brechen. Doch das Gegenteil war der Fall: Ausgerechnet die Arbeiter und ihr Festhalten an der katholischen Kirche waren es, die am Ende das System zu Fall brachten.

Studenten und Touristen prägen heute Krakaus Gesicht 

Die Stahlfabrik ist Geschichte, die Umwälzungen durch das Ende des Sozialismus und die Öffnung des Landes in den 1990er-Jahren sind längst verarbeitet. Krakau lebt heute von den großen Touristenströmen, vom Dienstleistungssektor und von der Universität. Die Stadt ist der größte Arbeitgeber der Region, ihre Arbeitslosenquote liegt seit Jahren – mit aktuell um die 4 Prozent – unter dem landesweiten Durchschnitt. Immer mehr Gäste besuchen Leonardo da Vincis „Dame mit dem Hermelin“, bewundern die Tuchhallen auf dem Marktplatz oder schlendern durch Nowa Huta und Kazimierz: Bald 13 Mio. Touristen sind es jedes Jahr. Die Krakauer wissen, dass sie in einer besonderen Stadt leben – und sind sehr stolz auf sie. Sie lieben und kultivieren ihre Geschichte und Traditionen und sie können sie tagelang feiern, ob der Grund nun weltlich oder religiös sein mag. Man sagt den Krakauern aber auch nach, dass sie sehr sparsam, um nicht zu sagen geizig seien. Das mag vielleicht stimmen, aber sie sind auf jeden Fall gastfreundlich und weltoffen. Das haben sie auch zu Beginn des Ukraine-Kriegs gezeigt: Mit rund 120 000 ukrainischen Geflüchteten platzte Krakau im März 2022 bereits aus allen Nähten – und doch wurden sie herzlich aufgenommen.

Gut zu wissen

Anreise

Reisende aus Norddeutschland wählen den Weg über Berlin und Wroclaw (Breslau) nach Krakau. Wer weiter südlich startet, nimmt die Route über Dresden oder Prag (Tschechien). Der schnellste Weg von Wien und Zürich führt über Bratislava (Slowakei). Auf Autobahnen sind 140 km/ h erlaubt, innerhalb von bebautem Gebiet (weiße Schilder) und Ortschaften (grüne Schilder) 50 km/ h, von 23 bis 6 Uhr 60 km/ h. Achtung, es finden häufig Geschwindigkeitskontrollen statt! Am Tag ist eingeschaltetes Abblendlicht Pflicht, eine Warnweste muss im Kofferraum mitgeführt werden.

Alle wichtigen Bahnverbindungen aus Deutschland führen über Berlin nach Krakau (10 Stunden). Von Wien sind es rund acht Stunden Fahrt, für Schweizer ist die Anreise per Bahn meist kompliziert und mit viel Umsteigen verbunden.

Eine Anreise mit dem Bus lohnt nur von Berlin (Flixbus: flixbus.de). Die Fahrt dauert zwischen sieben und neun Stunden und kostet ab 30 Euro. Die Busse halten am Krakauer Busbahnhof (Regionalny Dworzec Autobusowy) (Ulica Bosacka).

Alle nationalen und internationalen Flüge landen auf dem Kraków Airport (krakowairport.pl). Er wird angeflogen von der polnischen Fluggesellschaft LOT (lot.com), von Eurowings (eurowings.com), Lufthansa (lufthansa.com) und Austrian Airlines (austrian.com). 

Vom Flughafen nimmst du entweder die Busse 292 oder 208, beide fahren bis zum Hauptbahnhof (3,80 Pln), oder den Zug, der dich ebenfalls direkt zum Hauptbahnhof bringt. Vom Flughafen (200 m Entfernung) fährt ein Shuttlebus zur Station, die Fahrkarte kostet 4 Pln. Der Zug fährt alle 30 Minuten, die Fahrt zum Hauptbahnhof dauert 16 Minuten. Das Taxi ins Zentrum kostet ab 40 Pln.

Auskunft in Krakau

Im Zentrum gibt es viele städtische Infostellen (informacja), aber auch private Infopunkte, die sich nicht immer leicht unterscheiden lassen. Letztere sind auch daran interessiert, ihre Touren zu verkaufen. Hier kannst du auch Führungen und Ausflüge, etwa nach Zakopane, Wieliczka oder Auschwitz, buchen. In der Ulica Jana 2 bekommst du das Karnet-Magazin, eine Broschüre, die monatlich erscheint und alle aktuellen Events in Polnisch und Englisch auflistet.

Weitere Infostellen: Informacja Wieża Ratuszowa (Rynek Główny 1 | im Rathausturm); Touristeninformation MCIT (Małopolskie Centrum Informacji Turystycznej) (Rynek Główny 1/3 | Tuchhallen | infokrakow.pl)

Auto

Wer mit dem Auto anreist, wird auch in Krakau feststellen, dass das Parken alles andere als einfach ist. Die Innenstadt ist in drei Parkzonen unterteilt: Zone A (Zentrum) ist den Fußgängern vorbehalten. In dieser Zone darfst du nur zum Ausladen des Gepäcks zum Hotel fahren, Parken ist überhaupt nicht erlaubt. In der Zone B gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/ h, dein Auto darfst du nur auf den sehr begrenzt eingerichteten markierten Plätzen (5 pln/Stunde) abstellen. In der Zone C ist das Parken erlaubt, nachdem du die entsprechende Gebühr bezahlt hast: 4 pln/Stunde (Mo–Sa 10–20 Uhr). Den Parkschein bekommst du am Automaten (nur Bargeld, die Automaten geben kein Restgeld zurück). Frag am besten bei der Hotelbuchung, ob ein Parkplatz zur Verfügung steht.

Banken & Wechselstuben

In Krakau gibt es nicht nur Filialen aller größeren Banken (im Allgemeinen: Mo–Fr 7.30–17, Sa 7.30–14 Uhr), sondern auch privat betriebene Wechselstuben, kantor (tgl. 9–19 Uhr) genannt. Viel einfacher ist es allerdings mittlerweile, wenn du an einem der zahlreich in der Stadt verteilten Geldautomaten direkt mit deiner EC- oder Kreditkarte Bargeld ziehst.

Diplomatische Vertretungen

Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland

Mo–Fr 9–12 Uhr | Ulica Stolarska 7 | 31- 043 Kraków | Tel. 1 24 24 30 00 | krakau.diplo.de

Österreichisches Generalkonsulat

Mo–Fr 10–12 Uhr | Ulica Armii Krajowej 19 | 31-117 Kraków | Tel. 1 24 10 56 41 | konsulataustrii.com

Schweizer Botschaft

Mo–Do 8–12.45 u. 13–17, Fr 8–13 Uhr | Aleje Ujazdowskie 27 | 00-540 Warszawa | Tel. 2 26 28 04 81 | eda.admin.ch/warschau

Einreise

Für EU-Bürger und Schweizer reicht der Personalausweis.

Geld & Kreditkarten

Die polnische Währung heißt złoty (1 złoty = 100 groszy). Manchmal kannst du in Euro bezahlen, akzeptiert werden aber nur Scheine, das Restgeld bekommst du in złoty (Pln).

Gesundheit

Es gelten die Bedingungen wie für alle EU-Länder. Die Europäische Krankenversicherungskarte garantiert für gesetzlich Versicherte die Behandlung, die Kosten werden zu den Sätzen des Heimatlandes zurückerstattet. Denk beim Arztbesuch an die Quittungen! Für weitergehende Leistungen ist eine Reisekrankenversicherung nötig.

Internet & WLAN

In Krakau gibt es zwei WLAN-Zonen: am Marktplatz (Netzname: krakow123) und in Kazimierz in der Ulica Szeroka, beide bieten aber nur eine sehr langsame Verbindung. Viele Cafés und die meisten Lokale haben meist schnelleren kabellosen Internetzugang. Meist ist ein (zeitlich beschränktes) Password erforderlich, das du kostenlos von der Bedienung bekommen. Auch in Krakau spielen Internetcafés aus diesem Grund kaum noch eine Rolle.

Notruf

Polizei Tel. 997, Feuerwehr Tel. 998, Krankenwagen Tel. 999

Öffentliche Verkehrsmittel

Die meisten Ziele in und rund um die Altstadt erreichst du zu Fuß. Daher sind in diesem Reiseführer auch nur dort ÖPNV-Verbindungen angegeben, wo es einfach zu weit zum Laufen ist. In die Außenbezirke kommst du am schnellsten und billigsten mit Bussen und Straßenbahnen, die meist bis gegen 23 Uhr fahren.

Eine Fahrkarte (bilet autobusowy) kostet 3,80 Pln. Die Tickets gibt’s am Automaten oder in manchen trafik (Kiosken, die Zeitungen, Zigaretten und Getränke anbieten). Im Zentrum sind zwei Kartenkioske: Ulica Podwale 3/5 (Mo–Fr 7–19 Uhr) und Ulica Mogilska 15a (Mo–Fr 7–19 Uhr).

Eine Fahrkarte gilt für eine Fahrt, wenn du umsteigst, musst du eine neue entwerten. In diesem Fall bietet sich das Stundenticket mit Umsteigeberechtigung an (5 Pln). Außerdem erhältlich: 24-, 48- und 72-Stunden-Tickets (15 Pln, 24 Pln und 36 Pln) sowie Wochenkarten (48 Pln).

Öffnungszeiten

Seit Anfang 2018 gibt es in Polen ein Ladenschlussgesetz, das für die Abschaffung der bis dato üblichen Sonntagsöffnung gesorgt hat. Das grundsätzliche Verkaufsverbot gilt – mit einer ganzen Reihe von Ausnahmen wie Bäckereien oder Tankstellen – für alle Geschäfte. Allerdings gibt es mehre Sonntage im Jahr, an denen landesweit die Geschäfte geöffnet haben dürfen. Welche Tage das genau sind, recherchiert man am besten zeitnah im Internet.

Unter der Woche sind die meisten Geschäfte von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag meist bis 15 Uhr. Im Zentrum gibt es Lebensmittelgeschäfte, die bis 22 Uhr oder rund um die Uhr geöffnet haben. Große Einkaufszentren und Ketten sind wochentags bis 22 Uhr und samstags bis 20 Uhr göffnet.

Post

Briefmarken und Umschläge kaufst du bei der Post (poczta). Am zentralsten gelegen sind das Postamt am Plac Wszystkich Świętych 9 (Mo–Fr 8–18 Uhr) und das Hauptpostamt (Mo–Fr 8–20.30, Sa 8–15 Uhr | Ulica Westerplatte 20), rund um die Uhr ist das Postamt Ulica Lubicz 4 (in der Nähe des Bahnhofs) geöffnet. Postkarte und Brief bis 50 g: europaweit 6 Pln.

Radfahren

In Krakau gibt es insgesamt nur 30 km markierte Radfahrwege, dafür ist die Stadt aber schön flach. Am schönsten und sichersten fährst du an der Weichsel entlang (bis nach Tyniec oder Nowa Huta), in Błonia, den Planty und im Las Wolski (Wolski-Wald). Hier allerdings kann es auch mal ein wenig steiler werden, deshalb bietet sich ein Mountain- oder E-Bike an. Leihfahrräder kosten durchschnittlich 50 bis 60 Pln/ Tag, elektrische Räder um 100 Pln/ Tag.

Fahrradverleih: Am zentralsten liegt Krk Bike Rental (tgl. 9 Uhr bis zur Dämmerung | Ulica św. Anny 4 | bike-rental.pl), hier bekommst du auch E-Bikes oder für sportlichere Ausflüge auch Mountainbikes. Dwa koła (Mo–Fr 9–17, Sa 10– 14 Uhr | Ulica Józefa 5 | dwakola.internetdsl.pl) liegt in Kazimierz. Auch empfehlenswert: Art-Bike (Mo– Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr | Ulica Starowiślna 33a).

Sicherheit

Krakau gehört zu den sichersten Städten in Polen, normale Vorsichtsmaßnahmen reichen. Achte dennoch auf Taschendiebe, vor allem auch im Wochenendgedränge oder in gut besuchten Clubs oder Kneipen. Nachts in der Innenstadt ist es sicher, Nowa Huta oder Podgórze solltest du in der Dunkelheit eher meiden.

Stadtrundfahrten & Touren

Die elektrisch betriebenen Meleks fahren auf festgelegten Routen durch die Stadt (ab 40 Pln).

Wie viel du bei Cracow Free Tours (freewalkingtour.com) bezahlen möchtest, bleibt dir überlassen: Die zweistündige Tour durch die Altstadt etwa, die Fr– So um 10 Uhr an der Barbakane startet (Englisch oder Deutsch), kostet nur das Trinkgeld, ebenso der nachmittägliche Ausflug nach Kazimierz (14 Uhr). Einen Nachteil muss man meist in Kauf nehmen: Die Gruppen sin oft sehr groß.

Auf einer Tour mit Wow Krakow! Hop on Hop off Bus (tgl. 9.30–18 Uhr | wowkrakow.pl) bewunderst du die Stadt von verglasten Cabrio-Bussen aus. Tickets kannst du online kaufen, im Bus oder an den Verkaufsstellen. Es gibt sie für einen oder zwei Tage (60 bzw. 90 Pln), du kannst dann beliebig oft an den Haltestellen ein- und aussteigen. Auch eine Einzelfahrt (40 Pln) ist möglich.

Die Kommunistische Tour (2,5 Stunden 159 Pln/ Person) der Crazy Guides (crazyguides.com) lässt die Geschichte der jeweiligen Stadteile von 1945 bis 1989 Revue passieren. Die beliebteste Tour mit Lunch und Besuch einer im Stil der damaligen Zeit eingerichteten Wohnung dauert vier Stunden und kostet 170 Pln pro Person.

Kutschen (30 Min. Marktplatz bis Wawel | 150 Pln) für 4–5 Gäste halten am Hauptmarktplatz.

In Krakau dürfen offiziell nur lizenzierte Fremdenführer Stadtführungen anbieten. Buchung unter: Marco der Pole Reisebüro (krakau-reisen.com | marcoderpole.com.pl). Außerdem macht Joanna Tumielewicz, die Autorin dieses Bandes, mit dir kenntnisreiche Stadtrundgänge (tumielewiczj@interia.pl).

Mit der „Nimfa“ und der „Orka“, zwei Schiffen für Weichselfahrten (Bulwar Czerwieński 3 | Anlegestelle Przystań Wawel, vor der Grunwaldzki Brücke | Mob. 5 30 75 07 36 | statekkrakow.com), kannst du von April bis Oktober die Stadt vom Fluss aus erkunden. Die einstündigen Touren starten täglich von 9 bis 18 Uhr und kosten 30 Pln. Auf der dreistündigen Tour (65 Pln) um 16 Uhr (Mai–Okt. tgl.) mit der „Nimfa“ hat man eine Stunde Zeit für einen Besuch der Benediktinerabtei in Tyniec.

Cracow City Tours (Tel. 1 24 21 13 33 | cracowcitytours.com) organisiert Touren zur Gedenkstätte Auschwitz (155 Pln | Start: Plac Matejki 2). Hin und zurück dauert die Fahrt etwa drei Stunden, für die Besichtigung musst du noch einmal knapp drei Stunden veranschlagen.

Taxis

Taxifahren ist ziemlich günstig. Im Zentrum gibt es mehrere Taxistände, ansonsten kannst du per Handy einen Wagen rufen. Üblich sind eingeschaltete Taxameter: Beim Einsteigen zeigt es meistens 5 Pln an, dann kostet jeder Kilometer abhängig vom Tarif (Wochen-/ Feiertag-, Tag-/ Nachttarif) ab 3 Pln. Funktaxis z. B. Mega Taxi (am billigsten, Tel. 1 96 25) oder Barbakar (Tel. 1 96 61)

Telefon & Handy

Vorwahl nach Deutschland: 0049; Österreich 0043, in die Schweiz 0041. Vorwahl nach Polen: 0048.

Obwohl die Roaminggebühren in der EU weggefallen sind, kann das Telefonieren mit einer polnischen Prepaid- SIM-Karte (karta sim, bei der Post oder im trafik) noch günstiger sein. Da die SIM-Karten persönlich registriert werden müssen, kann der Kauf etwas länger dauern.

Trinkgeld

Die Rechnung wird aufgerundet, in besseren Lokalen sind 10 Prozent des Rechnungsbetrags üblich.

Zoll

Waren für den Eigenverbrauch dürfen in der EU frei ein- und ausgeführt werden.

Schweizer können zollfrei bis zu folgenden Obergrenzen einkaufen: Waren bis 300 Franken, darunter 5 l Spirituosen bis 18 % Vol. und 1 l über 18 % Vol., 250 Zigaretten. Für die Ausfuhr von Antiquitäten (vor dem 9. Mai 1945) ist eine Genehmigung des polnischen Kulturministeriums nötig. zoll.de

Tickets

In fast allen Museen kannst du sonntags oder montags die Dauerausstellungen umsonst besuchen. Wie mittlerweile fast überall auf der Welt, machst du es dir auch in Krakau leichter, wenn du Tickets vorab im Internet kaufst. Für alle Abteilungen des Nationalmuseums gilt die Website bilety.mnk.pl.

Events, Feste & mehr

Feiertage

1. Januar

Neujahr

März/April

Ostermontag

1. Mai

Tag der Arbeit

3. Mai

Tag der Verfassung

Mai/Juni

Fronleichnam

15. August

Mariä Himmelfahrt

1. November

Allerheiligen

11. November

Tag der Unabhängigkeit

25./26. Dezember

Weihnachten

Veranstaltungen

März/ April

Die Dni Bachowskie (Bachtage) werden von der Krakauer Musikakademie organisiert. Vorträge und barocke Kammerkonzerte (nicht nur mit Werken von Bach), gespielt u. a. von Krakauer Studenten. amuz.krakow.pl

Beim einwöchigen Festival Misteria Paschalia finden klassische Konzerte in Kirchen, der Philharmonie und der Oper statt. Thema: Fastenzeit und Ostern. misteriapaschalia.com

Starzy i Mlodzi czyli Jazz w Krakowie (Alt und Jung – Jazz in Krakau): Berühmte und weniger bekannnte Musiker des Genres geben bei dem internationalen Festival Konzerte in Jazzkellern, Clubs und Cafés. krakowjazz.pl

Mai

Während der Noc Muzeów w Krakowie (Lange Nacht der Museen) kannst du alle Sammlungen fast umsonst besichtigen. Als Eintrittskarte gilt eine extra für die Veranstaltung geprägte Münze zu 1 Pln. Die Museumsnacht ist sehr beliebt, daher musst du mit langen Warteschlangen rechnen.

Juni

Zum Święto Miasta (Stadtfest) Anfang Juni gehören Konzerte, Umzüge, Marathonläufe und andere Veranstaltungen. Spektakulärer Höhepunkt ist alljährlich die Parada Smoków (Drachenparade), bei der die Teilnehmer mit riesigen, bunten Drachenfiguren durch die Straßen der Stadt ziehen.

Das Wianki (Weichselkranzfest) in der Mittsommernacht erinnert an die heidnisch geprägte Zeit, als junge Mädchen in der längsten Nacht des Jahres Kränze ins Wasser ließen, um vom Schicksal einen liebevollen Ehemann zu bekommen. Außerdem auf dem Programm: Konzerte bekannter und unbekannter polnischer Bands und ein Feuerwerk.

In Kazimierz wird das Festiwal Kultury Żydowskiej (Festival der jüdischen Kultur) mit Konzerten, Filmen, Ausstellungen gefeiert. Besonders spannend sind die thematischen Führungen in Objekte, die ansonsten geschlossen sind. jewishfestival.pl

August

Die Targi Sztuki Ludowej (Märkte der Volkskunst) am Monatsende drehen sich um das Krakauer Kunsthandwerk. Auf dem Rynek Główny gibt es traditionelle Erzeugnisse aus Holz oder Ton.

September

An der Marsz Jamników (Dackelparade) nehmen jedes Jahr am 1. Sonntag Tausende Hundebesitzer mit ihren verkleideten Lieblingen teil

Das Festiwal Sacrum Profanum ist ein einwöchiges Musikfest in untypischer Umgebung, in der Schindler-Fabrik etwa oder im Walzwerk in Nowa Huta. Präsentiert wird Musik aller Sparten, von Jazz bis Elektro. Klassische Musik, Ballett oder Jazz gibt es in der Philharmonie. sacrumprofanum.pl

Dezember

Targi Bożonarodzeniowe (Weihnachtsmarkt) auf dem Rynek Główny (ab 2. Sa). Während des Konkurs Szopek Krakowskich (Krippenfest) werden die schönsten Krippen auf dem Marktplatz ausgewählt und dann im Historischen Museum ausgestellt. Muzeum Historyczne Masta Krakowa (Ulica Lubicz 16 | mhk.pl)

Bloss nicht!

Zigaretten wegwerfen

In Polen darf man an öffentlichen Orten keinen Alkohol trinken und an Haltestellen nicht rauchen. In Krakau steht an jeder Ecke ein Mülleimer. Wenn du beim Wegwerfen einer Kippe erwischt wirst, ist eine Geldstrafe fällig.

Auto falsch parken

Krakau ist in drei Parkzonen unterteilt und nur in den Zonen 2 und 3 darfst du mit einem gültigen Parkschein parken. Wer das nicht beachtet, bekommt eine „Kralle“ an die Räder – und das kostet dann richtig!

Falsch angezogen Kirchen besichtigen

Auch als Tourist sollte man die Regel beachten, Kirchen nicht in kurzer Hose oder in ärmelloser Kleidung zu betreten. Entweder wird dir der Eintritt verwehrt oder du wist gebeten, dir etwas überzuziehen. In der Marienkirche etwa bekommst du dann einen Schal. Kopfbedeckung abnehmen nicht vergessen!

Meckern

Die Krakauer wissen ganz genau, dass vieles noch nicht perfekt ist in ihrer Stadt. Die Polen selbst meckern viel und gern, vertragen Kritik von Fremden aber eher schlecht. Also: Schau am besten auf die vielen positiven Seiten!

Über die Kirche Witze machen

Die Polen sind zu 98 Prozent römisch-katholisch und die Kirche hat nach wie vor sehr große Bedeutung. Deswegen: Auch wenn die Einheimischen über Priester und die Kirche Witze erzählen – du solltest dich zurückhalten.

Lesestoff & Filmfutter

Bücher

Das Mädchen im roten Mantel

In ihrem aufwühlenden Buch beschreibt Roma Ligocka mit den Augen eines Kindes, wie sie den Alptraum des Holocausts im Krakauer Getto überlebte (2000).

Ich schwebe über Krakau

Adam Zagajewski reflektiert in schönster literarischer Form über den Alltag der 1960er-Jahre in Krakau und erinnert sich an die damals in der Stadt wohnenden Menschen – darunter auch einen Priester namens Karol Wojtyła (2000).

Filme

Inheritance - der Mördervater

Erst als Erwachsene erfährt Monika Hertwig, dass sie die Tochter von Amon Göth ist, der Kommandant des bei Krakau gelegenen KZ Plaszów war. Die erschütternde Doku beschreibt, wie sie eine Überlebende des NS-Terrors trifft (2006).

Schindlers Liste

In Krakau gedreht, erzählt das filmische Meisterwerk von Steven Spielberg die Geschichte Oskar Schindlers und der 1100 von ihm geretteten Juden (1993).

-3-2 °C
1 h/Tag

Fakten

Einwohner 804.237
Fläche 327 km²
Sprache Polnisch
Strom 230 V, 50 Hz
Reisepass / Visum nicht notwendig
Ortszeit 03:58 Uhr
Zeitverschiebung keine

Anreise

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