TRAUM.WELT.REISE. - Destination Nr.6 Bali

Bali - Eine verträumte Insel zum Erkunden

Spät nachts landet mein Flieger in Denpasar am Internationalen Flughafen von Bali. Mit Abstand der schönste Flughafen den ich bis dato zu Gesicht bekommen habe. Das Gebäude ist einer hinduistischen Tempelanlage nachempfunden und wunderschön geschwungene Fassaden heißen die Ankömmlinge willkommen. 

Die Einreise gestaltet sich problemlos und mit einem neuen Stempel in meinem Pass ist meine erste Mission Bargeld. Der Wechselkurs lässt mich beinahe stutzen. Multimillionär zu sein ist ist doch nicht so schwer wie ich dachte - denn man muss nur wissen wo man hinfährt. Mit knapp mehr als 60€ ist man bereits Millionär! Mit einem Grinsen im Gesicht mache ich mich auf meine Unterkunft nahe der Küstenstadt Sanur ausfindig zu machen.

Erste Stranderkundungen

Am nächsten Morgen stellt sich die vermeintliche Stadt doch mehr als Dorf heraus und ich beginne meine Erkundungstour. Ich schlendere durch die mit Bambus dekorierten Straßen und genieße die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Das Wetter auf Bali ist um einiges angenehmer als noch in Indien und auch weniger feucht als in Singapur. Kleine und größere Tempel sind überall zu sehen. Man kann kaum einen Schritt gehen ohne nicht auch nur einen kleinen Schrein mit bunten Blütenopfergaben zu entdecken. Alles ist so farbenfroh hier auf der Insel und genauso prächtig wie hier alles ist fühle ich mich auch.

Über eine kleine Seitenstraße gelange ich dann zum Meer und kann meine Freude kaum zurückhalten und muss gleich mit den Füßen in den kühlen Ozean steigen. Die Strände sind zwar nicht so weiß und sauber wie ich sie mir vorgestellt hatte, jedoch genieße ich den Spaziergang am Strand sehr bevor ich es mir in einem kleinen Coffeeshop gemütlich mache und meine erste balinesische Mahlzeit verdrücke.

Mantas Point ohne …

Da eine meiner großen Leidenschaften, wenn nicht sogar die größte unter ihnen, das Tauchen ist, stand für mich von Anfang an fest, dass ich die Inseln nicht nur oberflächlich kennenlernen möchte. Früh am Morgen werde ich also von der Tauchschule abgeholt und dort mit Equipment versorgt bevor es mit dem schnellen Boot zur kleinen Insel Nusa Pepita geht.

Über eine Stunde geht es über ruppiges Wasser und als wir am Tauchplatz ankommen sind, bin ich doch etwas enttäuscht. In der kleinen Bucht, unter der der Tauchplatz “Mantapoint” liegt sind bereits gefühlte hundert andere Tauchboote. Und wie sich herausstellt, sind auch unter Wasser viel zu viele Taucher unterwegs. Dieser Tauchplatz ist bekannt für die hohe Wahrscheinlichkeit, hier große Mantas zu Gesicht zu bekommen. An diesem Tag scheint Ihnen jedoch das Getummel der Taucher zu viel zu sein und ich erhasche nicht einen Blick auf eines der wunderschönen Tiere. Ich kann sie gut verstehen, denn es wimmelt nicht nur von Tauchern, sondern auch das ständige Heulen der Bootsmotoren würde mich genau so vertreiben.

Auch Reisende haben Fieber

Und so kommt es! Die verflixten Klimaanlagen überall und der rasche Temperaturwechsel und das flotte Reisen holen mich ein und zwingen mich ein paar Tage im Bett zu bleiben und nicht die schöne Insel zu erkunden. Mit Halsschmerztabletten und meinem Lieblingsfilm verkrieche ich mich dann unter die Decke.

Ubud, eine Stadt zum Verlieben

Nachdem ich mich wieder so einigermaßen auskuriert habe breche ich meine Zelte in Sanur ab und reise ein wenig nördlich in die Stadt Ubud. Weltbekannt aus dem Film Eat Pray Love und tatsächlich eine wahre Wohlfühloase. Zahllose ausgezeichnete Restaurants und Cafes laden ein sich zu endschleunigen und sich dem wahrhaft fantastischen Essen hinzugeben. Frische Säfte, lokales Obst mit Müsli, gesunde Köstlichkeiten und auch klassisch balinesisches Essen sind auf den Speisekarten zu finden.

Für nur wenige Euros kann man es sich hier gut gehen lassen und die Seele hochleben lassen! Neben dem fantastischen Essen kann man sich auch entspannende Massagen gönnen. Für unter 10€ kann man sich hier ohne weiteres über eine Stunde massieren lassen und sich in eine andere Welt kneten lassen.

Tempel, Tempel, Tempel und Katzencafe

Bali ist bekannt für seine unzähligen Tempelanlagen und so begebe ich mich auf einen Tagesausflug um mehr als nur Ubud kennenzulernen. Der Elephant Cave Tempel ist der erste, der an der Reihe ist. Die Elephantenhöhle, die diesem heiligen Ort den Namen verleiht ist zwar unspektakulär aber die restliche Tempelanlage dafür umso schöner und verzauberter. Wege schlängeln sich durch den Dschungel und das Zwitschern der Vögel tauchen den Ort in eine magische Atmosphäre. Meine Flipflops hätte ich doch besser gegen die Laufschuhe tauschen sollen, denn der Weg ist uneben und teilweise sehr rutschig.

Den Tirta Empul Tempel oder auch Holy Water Tempel genannt, besuche ich danach. Viele Balinesen baden in Becken gefüllt mir heiligem Wasser, das lasse auch ich mir nicht entgehen und steige voll bekleidet ins kühle Nass. Das Wetter kann auch hier schwül und stickig sein, aber so eine Abkühlung ist jederzeit willkommen.

Der Gunung Kawi - Rocky Temple - ist die letzte Anlage, die ich danach besuche, die etwas mit dem Hinduismus zu tun hat. Weitläufiger und geplagt durch weniger Touristen, hebt sich dieser Ort von den vorherigen ein wenig ab. In ein Tal gebaut, wo unten das Wasser in einem Bach plätschert und an einigen Hängen Reis angebaut wird.

Besonders freue ich mich danach auf den Besuch einer Kaffeeplantage. Ich werde durch den Kaffeewald geführt und mein Guide erklärt mir Schritt für Schritt wie die Früchte vom Baum in die Tasse gelangen. Danach zeigt er mir ein Tier in einem Käfig. Ein Luwak. Dieses Tier frisst die Früchte des Kaffeebaumes und deren Kot wird anschließend gesammelt, gewaschen und die Kaffeebohnen wie die anderen (jedoch getrennt) verarbeitet. Diese spezielle Aufbereitung macht den sogenannten Luwak-Kaffee zum teuersten Kaffee der Welt. Nach dem Rundgang koste ich mich durch verschiedene Tee, Kakao und Kaffeesorten durch, ebenso versuche ich mich am teuren Luwak-Kaffee. Um ehrlich zu sein finde ich den Geschmack nicht besonders, trotzdem nehme ich ein bisschen gemahlenen Kaffee für meinen Freund und Papa mit. Was die wohl dazu sagen werden?

Der letzte Stop des heutigen Tages bringt mich zu den bekannten Reisterrassen. Grün und wie Stufen schmiegen sie sich an den Hängen der Inseln. Klettern und Balance sind gefragt um nicht in die nassen Felder zu fallen.

Monkey Forest oder wie nähere ich mich einem hungrigen Affen

Was wäre Ubud ohne den Monkey Forest, was wäre der Monkey Forest ohne Ubud? Der beinahe düster wirkende Monkey Forest liegt im Süden von Ubud und ist kinderleicht zu Fuß zu erreichen. Am Eingang wird man sogleich von einer Affenstatue begrüßt und der Steinpfad schlängelt sich in den Dschungel hinein. Frauen verkaufen an einem kleinen Stand noch kleinere Bananen, die man an die Affen verfüttern kann. Gleich raten sie einem immer nur eine Banane in der Hand zu halten und die anderen in der Tasche zu verstauen. Lange Ketten und Halstücher sollte man am Besten abnehmen, damit sich die Affen nicht darin verfangen. Keine Haftung wird auch für Kameras oder (Sonnen-) Brillen übernommen.

Die ersten Versuche die Affen zu mir zu locken um sie zu füttern scheitern. Die Tiere scheinen bereits satt zu sein, oder ist es doch etwas anderes? Einer der Parkwächter zeigt auf meinen Hut und meint, dass die Affen sich davor fürchten würden. So ganz stimmt seine Theorie nicht, da auch die nächsten bereits satt zu sein scheinen. Tiefer im Dschungel gelingt es mir dann einen Affen zu füttern. Ganz so elegant ist das allerdings nicht. Es wird einem geraten eine Banane in die Hand zu nehmen und diese dann in die Höhe zu strecken. Die Affen klettern an einem dann hoch bis zur Hand und holen sich die Belohnung.

Der Affe, den ich zu füttern versuche, scheint aber schon faul zu sein und beschließt mir nur bis zum Bauch zu klettern und mich dann anzufauchen. Der Anblick seiner spitzen Zähne lässt mich meine Bananenhand ganz flott nach unten schnellen. Sogleich schnappt diese sie und lässt sich dann beinahe fallen und beginnt die Ausbeute zu schälen. Ob es allerdings so klug war mich von einem Affen bespringen zu lassen weiß ich nicht, denn danach hat mich alles gejuckt und ich bin flott ins Hotel um mich von etwaigen Flöhen zu befreien.

Auf nach Neuseeland, oder so

Heute ist also der Tag an dem es weiter nach Neuseeland gehen soll. Den Tag über verbringe ich noch in Ubud und danach mache ich mich auf den Weg zum Flughafen in Denpasar. Der Verkehr ist gigantisch, eine ganze Stunde brauchen wir um dem immensen Verkehr von Ubud zu entfliehen und auf schnellere Straßen zu gelangen.

Am Flughafen angekommen suche ich sogleich die Anzeigetafeln und muss folgendes mit Entsetzen lesen: Flights cancelled due to volcanic activity! Flüge aufgrund von vulkanischer Aktivität gestrichen! Oh nein! Am Schalter von Air New Zealand kann man mich nur auf vielleicht den nächsten Tag vertrösten. Denn der Flieger steht sogar noch in Auckland und konnte gar nicht nach Bali fliegen. Die meisten anderen Passagiere schienen von deren Reisebüro informiert worden zu sein, ich nicht. Bald steht auch fest, dass der Flieger auch nicht am nächsten Tag starten werden kann. Na toll! Ich muss mich jedoch in der Nähe des Flughafens bleiben und mich bereit halten sollte der Flieger doch noch kommen.

Kuta, die schrecklichste Stadt der Insel

Da ich in der Nähe des Flughafens bleiben muss, beschließe ich mich für zwei Tage in Kuta einzunisten. Jedoch merke ich sofort, dass das keine gute Idee war. Die Stadt ist laut, touristisch, noch lauter und grell erleuchtet die ganze Nacht. Selbst als ich mich dazu aufraffe den Sonnenuntergang am Strand zu beobachten vergeht es mir ganz schnell. Der Grund: anscheinend war ich nicht die einzige mit diesem Gedanken und der Strand ist vollgestopft mit Touristen und Balinesen, die gen rötlichen Horizont starren. Auch der Sonne selbst vergeht die Freude daran und vergräbt sich dann hinter den Wolken bevor sie untergeht.

Noch ein Versuch zu Tauchen

Nachdem ich von einigen Seiten so viel gutes über Tauchen in Indonesien und auch auf Bali gehört und gelesen habe, wage ich einen erneuten Versuch die Schönheit der Unterwasserwelt zu erkunden.

Scheinbar haben sich aber die Wassergötter gegen mich verschworen, denn auch dieser Tagesausflug ist nicht wirklich besonders. Die Sichtweite ist gering, das Wasser zu kalt und die Strömung viel zu stark. Die Strömung ist sogar so stark, dass wir uns an den Korallen festhalten müssen um nicht in die Tiefen des Meeres gespült zu werden. Ich strample wie verrückt um mich Millimeter um Millimeter nach vorne zu kämpfen. Das macht wirklich keinen Spaß und bald verliere ich auch die Geduld. Es ist vollkommen unverantwortlich hierher Taucher zu bringen und sie nicht vorzuwarnen. An der Wasseroberfläche sind wir Tauchgäste alle einer Meinung: Der zweite Tauchgang muss wo anders stattfinden oder wir brechen den Ausflug ab. Viel zu gefährlich sind diese Strömungen, die einen tiefer und tiefer ziehen. Der Guide scheint uns nicht ganz zu verstehen, kann uns aber zu einem anderen Tauchplatz navigieren, der nicht allzeit entfernt liegt. Auch hier bleibt mir der Mund nicht vor Staunen offen, sondern viel mehr beiße ich die Zähne zusammen, da das Wasser hier um einiges Kälter ist als noch an der anderen Stelle.

Enttäuscht kehre ich zurück ins Hotel wo ich meine Sachen packe und mich wieder auf den Weg nach Ubud mache. Mein Weiterflug nach Neuseeland hat sich um eine ganze Woche verspätet und nun habe ich noch Zeit die Insel Bali besser zu erkunden und die Zeit, die ich krank war wieder aufzuholen.

Sonnenaufgangswanderung auf den Berg Natur

1:30 in der Früh: Mein Wecker läutet und ich mache mich auf vor meinem Hotel auf den Fahrer zu warten. Nach 45 Minuten taucht dieser schlecht gelaunt auf und wir holen noch ein paar weitere wanderlustige Reisende ab und machen uns auf den Weg Richtung Norden. Draußen ist es zwar stockfinster, die Sterne und der Mond scheinen jedoch glasklar und hell. Ohne Stirnleuchte geht es aber doch nicht. Der Weg auf den Mount Batur ist steinig, sandig und vor allem rutschig. Selbst bei hellen Sonnenschein wäre das nicht ohne Vorsicht zu genießen.

Das besondere am Wandern für mich ist es in Ruhe durch Wald und Wiesen zu gehen und dabei die Natur zu spüren und riechen. Wandern auf dem Mount Batur wird allerdings anders definiert: hunderte Touristen versuchen zur gleichen Zeit am engen Weg hinauf zum Krater zu kommen. Der Weg ist aber teilweise so schmal und schwierig zu begehen, dass man nur hintereinander und langsamen Schrittes sich fortbewegen kann. Eine Kette an Stirn- und Taschenlampen schmiegt sich an den Berg und schlängelt sich an ihm empor. In der Ferne kann ich bereits den heller werdenden Himmel ausmachen. Pünktlich zum Sonnenaufgang setze ich mich in der Nähe des Kraters nieder und packe das mit gebrachte Frühstück aus. Spektakulär erhebt sich die Sonne und begrüßt mich und den neuen Tag.

Traditionelle Tanzshow

In den Straßen von Ubud versuchen sie mir immer wieder Karten zu traditionellen Tanzshows zu verkaufen. Lange Zeit gehe ich desinteressiert vorbei, doch eines Abends entschließe ich mich dazu den Balinesen beim Tanzen zuzusehen.

Im Ubud Palace startet die Vorführung vor mehr als Ausverkauftem Hause. Mit lautem Trommelwirbel und Musik werden die Tänzer auf die Bühne gelockt. Stark geschminkt und in schweren Kostümen fangen sie an sich im Kreis zu drehen und sich wie wild zu bewegen. Ruckartig sind ihre Bewegungen zum Teil und die Augen sind so geschminkt, dass es wirkt sie würden dem Besitzer bei der nächsten Bewegung aus dem Kopf fallen.

Paragleiten über den Klippen

Balis Bevor ich einen weiteren Versuch wage Bali per Flugzeug zu verlassen geht es noch einmal in die Lüfte. Ganz im Süden der Insel in Nusa Dua gibt es einen ganz fantastischen Wind, der sich ausgezeichnet dafür eignen Paragleiten zu gehen. Direkt an den hohen Klippen werde ich in einen Gurt gezurrt und bevor ich es begreife gehen wir auf den Abhang zu. Der Wind ist so stark, dass wir sogleich mehrere Meter hoch in der Luft schweben. Der Ausblick ist gigantisch! Auf der einen Seite die Insel, an deren Küste sich Luxushotels aneinanderreihen und auf der anderen Seite das endlose Meer. Schatten der unter mir liegenden Riffe ziehen meine Aufmerksamkeit noch mehr an sich. Wir überfliegen auch eine Tempelanlage und direkt über eine Hotelanlage. Ob das den Gästen dort gefällt?

Am Flughafen erlebe ich dieses Mal keine bösen Überraschungen und der Flieger startet pünktlich nach Neuseeland. Was wird mich nun in drei kurzen Tagen in dem neuen Land erwarten? Was ist überhaupt möglich in so kurzer Zeit zu entdecken? Wir werden es sehen wie der hart der Winter in Neuseeland wirklich ist! Mehr Geschichten und Reisetipps können Sie auch auf Viktorias Blog Chronic Wanderlust nachlesen.

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