Jeden Tag eine andere Metropole sehen und dabei die ganze Zeit im gleichen Zimmer bleiben – das ist das Komfort-Versprechen der Flusskreuzfahrten. Die Top-Ziele der Deutschen liegen in der Nähe – und das nicht nur aufgrund der kurzen Anreise.
Von Passau nach Wien, Budapest und Belgrad. Die Donau-Tour ist die liebste Flussfahrt der Kreuzfahrer. Es gibt sie in verschiedenen Varianten: als Musik-Reise „im Dreiviertel-Takt“ oder als Adventsreise, als viertägiges Einsteigerangebot oder als große Europa-Kreuzfahrt. Auf Nummer zwei folgte lange der Nil. Auf der Fahrt von Assuan nach Luxor sahen die Urlauber prächtige Tempel und Paläste. Da die Unruhen in Ägypten für einen Rückgang der Touristenzahlen sorgten, hat sich der Rhein in der Rangliste der beliebtesten Flüsse auf Platz zwei vorgeschoben.
Lange wuchs die Branche rasant. Seit die meist betagten Kunden sich beim Buchen zurückhalten, setzen die Reedereien auf Gäste aus Übersee und auf Familien. Manche bieten in der kommenden Saison All-Inclusive-Programme, um Eltern zu locken. Und bauen in neue Schiffe besonders geräumige Kabinen ein, in denen sich Familien wohl fühlen sollen.
Ein weiterer Versuch, sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, sind Themenkreuzfahrten. Es gibt Wein-, Golf-, Literatur-, Comedy- und Fotoreisen, die entsprechenden Experten reisen an Bord mit. Passend zum 100. Jahrestag des Beginns des ersten Weltkriegs wird im kommenden Jahr sogar eine Kreuzfahrt von Brügge und Antwerpen aus angeboten, die an den Schlachtfeldern des Krieges vorbeiführt.
Die meisten Deutschen entscheiden sich weiterhin für eine Flusskreuzfahrt in Europa, wegen der Sicherheit und der kurzen Anreise. Sie tuckern über Rhône, Douro und Elbe, sie besichtigen St. Petersburg, Dresden und Avignon. Doch immer mehr Reisende wagen sich auch in die Ferne.
Die Tour auf dem Jangtse von Wuhan nach Chongqing, durch Schluchten und vorbei an Tempeln, ist dabei schon fast ein alter Hut. Auch die Kreuzfahrten auf dem Amazonas und auf dem Mekong von Siem Reap, der Stadt nahe den Ruinen von Angkor Wat, nach Saigon sind schon Klassiker. Wer es exotischer will, fliegt nach Botswana und schippert über den Sambesi. Begegnungen mit Krokodilen, Flusspferden und trinkenden Wasserbüffeln am Ufer inklusive.
In den USA pflügt seit 2013 wieder ein Klassiker durch den Mississippi. Die „American Queen“ ist die Neuauflage der legendären Schaufelrad-Dampfer. Von außen sieht die Kopie, angeblich das größte Dampfschiff aller Zeiten, aus wie die Originale. Im Innern verbirgt sich aber ein modernes Spa, und auf den Zimmern stehen Flachbild-Fernseher.
Für welchen Fluss man sich auch entscheidet, eines ist garantiert: die wahrscheinlich gemächlichste Form des Reisens.
Von Michael Bergen
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