Island-Rundreise

Zu Gast bei der Heldenmannschaft der EM 2016
Hvítserkur, Island © Nick_Pandevonium / iStock.com

Seit der EM 2016 steht Island in den Listen der sehenswerten Reiseziele auf den vorderen Plätzen. Die kaum bewohnte Insel hat viel zu bieten – insbesondere für Menschen, die das Land mit einem Mietwagen erkunden.

2010 brach der Vulkan Eyjafjallajökull aus und brachte den Luftverkehr zum Erliegen. In diesem Jahr hält aber kein Vulkanausbruch europäische Touristen davon ab, das Land im Nordwesten Europas zu besuchen. Die Nationalmannschaft Islands überzeugte bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 mit einer Glanzleistung: Überraschend spielten die Wikinger in der Gruppenphase unentschieden gegen Portugal sowie Ungarn und besiegten Österreich; im Achtelfinale schickten sie die Engländer nach Hause. Danach unterlagen sie im Viertelfinale dem Gastgeber – doch die Isländer schafften, wovon andere Länder nur träumen: Sie qualifizierten sich erstmals in der Geschichte ihres Landes für eine EM und schafften es auf Anhieb ins Achtelfinale.

Wenn bis vor Kurzem kaum jemand die Insel neben Grönland lokalisieren konnte, hat sie sich aufgrund des sportlichen Erfolges zu einer beliebten Touristendestination entwickelt. Bis dato galt Island als ein Geheimtipp für Rucksacktouristen. Nun zieht es immer mehr Menschen auf eine der bevölkerungsschwächsten Inseln der Welt.

Mit dem Flugzeug nach Island

Als die Vikinger Island entdeckten, gaben sie dem Land absichtlich keinen ansprechenden Namen (ís = Eis in isländisch) – aus Angst, dass andere Menschen die Insel besuchen würden. Doch der eisige Name scheint niemanden abzuschrecken: 2015 kamen 30 Prozent mehr Touristen nach Island als im Vorjahr (insgesamt 1.261.938 Urlauber)[1]. Durch den EM-Erfolg wird mit einem erneut großen Touristenansturm gerechnet.

Die Anreise nach Island ist unkompliziert: Ob per Billigflieger oder mit Icelandair direkt von Deutschland aus – das Flugzeug bringt Touristen in die Hauptstadt Reykjavík. Die größte Stadt Islands zählt nur 121.000 Einwohner; doch die europäische Kulturstadt des Jahres 2000 hat viel zu bieten: Hier ist eine aktive, junge Kultur- und Kunstszene aktiv, die in der ganzen Welt bekannt ist; architektonische Bauten prägen das Bild der isländischen Hauptstadt und zahlreiche Sehenswürdigkeiten warten darauf, entdeckt zu werden.

Mietwagen vor der Abreise reservieren

Island hat eine Bevölkerungsdichte von 3,2 Einwohnern pro Quadratkilometer. Schnell wird klar, dass Urlauber sehr weit fahren müssen, um mit einer Menschenseele in Kontakt zu treten. Glücklicherweise hat die Insel eine gute Infrastruktur und Rundreisen lassen sich mit einem Mietwagen bestens vollbringen.

Der Mietwagen-Anbieter Sixt hat Servicestellen am Flughafen Reykjavík und Keflavík sowie direkt in der Hauptstadt der Insel und im westlichen Reykjanesbær. Im Idealfall reserviert man den Mietwagen über die Webseite von Sixt vor der Abreise in Deutschland; auf diese Weise gibt es keine bösen Überraschungen vor Ort.

Wer den Wagen nicht am Flughafen mieten möchte, weil er seine Rundreise später beginnt, kann zunächst mit dem Shuttle-Bus nach Reykjavík reisen und die Hauptstadt erkunden. Eine Liste mit Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und Restaurants gibt es hier bei uns.

Hinweise für die Anmietung eines Fahrzeugs:

  • je nach Reisezeit mindestens zwei Monate vorher reservieren
  • Fahrer muss mindestens 21. Jahre alt sein
  • Autofahrer unter 25 Jahren zahlen eine Jungfahrergebühr
  • Zusatzversicherung für Steinschlag ist sinnvoll
  • Tempolimit 50 km/h in Ortschaften, 90 km/h auf asphaltierten Straßen und 80 km/h auf Schotterpisten

Der Mietwagen sollte zum gewünschten Roadtrip passen. Die Ringstraße ist fast vollständig asphaltiert, selbiges gilt für die Hauptverbindungsrouten (mit zweistelligen Nummern gekennzeichnet); doch die Nebenstraßen (dreistellige Nummern) bestehen oft nur aus Split- oder Schotterpisten – diese Straßen möchte niemand mit einem Kleinwagen befahren.

Achtung: Hochlandpisten sind nur zwischen Juli und August geöffnet; für sie braucht man ein Fahrzeug mit Allradantrieb.

Ring Road: Die sieben Höhepunkte der Ringstraße

Die 1.339 Kilometer lange Ringstraße (Hringvegur) führt Reisende rund um die Insel. Die Anzahl der Zwischenstopps hängt von der zur Verfügung stehenden Zeit ab. Die wichtigsten Punkte lauten:

  1. Reykjavík
  2. Borgarnes
  3. Blönduós
  4. Akureyri
  5. Egilsstaðir
  6. Höfn
  7. Árborg

In dieser Reihenfolge wird die Ringstraße gegen den Uhrzeigersinn abgefahren – natürlich können Urlauber auch im Uhrzeigersinn ihre Reise antreten.

Für die Ringstraße sollten Reisende zumindest zehn, besser 14 Tage oder mehr einplanen. In der Zeit zwischen Mai und August sind die Tage besonders lang – es bleibt also mehr Zeit für Erkundungstouren.

3 Sehenswürdigkeiten in Island

Einige Menschen haben sich in Island so sehr verliebt, dass sie hier Monate oder Jahre verbringen. Urlaubern bleiben meist nur wenige Wochen auf der Insel – diese Zeit möchten sie sinnvoll investieren. Die nachfolgenden Sehenswürdigkeiten sollte niemand verpassen.

1. Drehorte von Game of Thrones

Die wohl beliebteste TV-Serie unserer Zeit wurde teilweise in Island gedreht.

Der Þingvellir Nationalpark in Suðurland bot der Film-Crew eine offene Fläche für zahlreiche Momente; in der dritten Staffel filmten die Produzenten des TV-Spektakels Jon Snow in der Höhle Grjótagjá im Nordosten der Insel; für einige Szenen reiste das gesamte Team zum Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas.

2. Die Halbinsel Snæfellsnes

Das kleine Stück Land ist ein beeindruckendes Spektakel der landschaftlichen Vielfalt Islands: Das Angebot reicht von Weidelandschaft über hohe Berge bis hin zu Lavafeldern.

Die kleine Rundreise können Urlauber in Borganes nördlich der Hauptstadt beginnen; die Straße führt sie bis zu dem Ort Sæberg.

Tipp: Von Hellnar nach Arnarstapi können Urlauber eine rund vier Kilometer lange Küstenwanderung machen, Details dazu gibt es auf dieser Seite.

3. Schwarzer Sand in Dyrhólaey

Eine weitere sehenswerte Halbinsel ist Dyrhólaey; sie liegt zehn Kilometer westlich der Stadt Vik und ist der südlichste Punkt des Landes. Die Halbinsel entstand vor tausenden von Jahren aufgrund einer vulkanischen Aktivität im Meer. Das 120 Meter hohe Kap verdankt seine Bezeichnung seiner markanten Form, die an ein großes Tor erinnert.

Tipps für eine preiswerte Rundreise

Island wird immer wieder als teures Land abgestempelt. Das ist nicht unbedingt der Fall. Es gibt an jeder Ecke Möglichkeiten, Geld zu sparen:

  • Zelten: Anstelle von Hotels und anderen Unterkünften lohnt sich das Zelten in Island. Die Insel stellt über 100 Campingplätze zur Verfügung, deren Ausstattung sehr variabel ist. Aber: Viele Campingplätze sind nur zwischen Mai und August geöffnet. Außerhalb der Hauptsaison lassen viele Betreiber Touristen kostenfrei campen – fragen kostet nichts.
  • Einkaufen: Die meisten Roadtrips beginnen in Reykjavík; hier sollte jeder Reisende einen Vorrat anlegen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind in der Hauptstadt am größten und günstigsten.
  • Hot Pots: Eine Rundreise ist immer eine körperliche Belastung; Entspannung bieten die sogenannten Hot Pots. Die heißen Quellen sind in ganz Island zu finden.

[1] Quelle: turisti.is

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