Ob im hohen Norden Skandinaviens oder im äußersten Süden Afrikas — Mücken lauern überall! Insgesamt 3.000 verschiedene Arten von Stechmücken warten weltweit auf den nächsten Stich. Allerdings sind sie in manchen Reiseländern mehr als harmlose Störenfriede, weshalb man sich dort besonders gut vor ihnen schützen sollte.

In den nördlichen Breitengraden fliegen zwar nur selten krankmachende Mücken umher, dafür jedoch unglaublich viele. Wer einmal durch finnische Wälder im Hochsommer spaziert ist, kennt sich mit den riesigen Schwärmen hungriger Blutsauer aus — und greift das nächste Mal lieber vorher zu Abwehrmaßnahmen. Damit beugt man auch dem glücklicherweise wenig verbreiteten Sindbis-Virus vor, das in Skandinavien von Mücken übertragen wird und Fieber, Hautausschläge sowie hartnäckige Gelenkschmerzen hervorruft.

Mücken-Regeln auf Reisen

Als Reise-Mücken-Faustregel generell gilt: Je höher die Temperaturen, desto mehr Blutsauger wie Mücken, Bremsen oder Fliegen sind zu erwarten. Darum sollte man vor Reiseantritt in südliche Länder einen ausgeklügelten Abwehrplan entwerfen und somit vorbereitet sein. Denn die Krankheiten, mit denen man sich in Afrika, Asien oder Südamerika durch einen Mückenstich infizieren kann, sind alles andere als ein schönes Urlaubsandenken. Die südliche Hausmücke gibt in Epidemiegebieten beispielsweise Erreger wie den des Nil-Fiebers weiter. Auch das Rifttalfieber in Afrika, das Gelb- und Dengue-Fieber in den Tropen und Subtropen oder die Tularämie in Nordamerika, Ostasien, Japan und Europa werden von aggressiven Stechmücken übertragen. 


Mit am gefürchtetsten ist die Anopheles-Mücke, die den Erreger der Malaria in sich tragen kann. Das höchste Malaria-Risiko besteht zurzeit im zentralen Afrika, sowie in Mittelamerika und dem südlichen Asien. Abgesehen von einem Prophylaxemittel, das vorsorglich bei Reisen in diese Länder mitgenommen werden sollte, wirken auch starke Mückenschutzmittel sehr gut gegen die Malaria-Mücke. Und es gilt: "Kein Stich, keine Malaria", weshalb gründliches und mehrmals tägliches Einsprühen bei Urlauben in diesen Gegenden dazu gehören.

Auch daheim wird gelauert

In Europa werden solche gefährlichen Krankheiten von Mücken nur deshalb nicht verbreitet, weil es weniger Epidemien und Seuchen gibt. Dass die heimischen Insekten durchaus dazu in der Lage sind, bewies die asiatische Tigermücke in der norditalienischen Provinz Ravenna 2007: Ein gerade zurückgekehrter Urlauber war mit dem Chikungunya-Fieber infiziert und die Mücke gab das Virus an dutzende Personen weiter. Aber auch ohne gefährliche Krankheiten sind die heimischen Mücken bei vielen Gelegenheiten unangenehm und störend: Sei es beim Grillen in freier Natur, beim Badespaß am See oder bei sämtlichen Aktivitäten in der Dämmerung. Ebenfalls störend und dazu auch gefährlich sind Zecken, da sie Lyme-Borreliose und Hirnhautentzündung übertragen. Viele der Mückenschutzmittel wirken auch gegen diese von Sträuchern oder Bäumen fallenden Plagen, weshalb man sie bei ausgedehnten Wanderungen verwenden sollte.


Die richtige Auswahl eines Mückenschutzmittels geschieht somit je nachdem, was man wo gerade vor hat. Ein gutes Produkt ist leicht anwendbar, schonend zur Haut, riecht angenehm und schützt zuverlässig über mehrere Stunden vor möglichst vielen Insekten.

 

Text: Anne Kirchberg

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