Goldgelbe Bürgerhäuser, die im klaren nordischen Licht warm leuchten, prachtvolle Renaissancegebäude, die von Jahrhunderte altem Wohlstand zeugen, schreiende Möwen, die über weißen Schärendampfern kreisen: Stockholm wird dich faszinieren – besonders durch das viele Wasser, das in der Sonne herrlich glitzert und im Winter zu Eis erstarrt. Die Stadt ist umgeben vom Süßwasser des Mälarsees und dem Salzwasser der Ostsee. Ein Drittel der Fläche nimmt das Wasser ein.
Die beste Reisezeit für Stockholm sind die Monate Juni, Juli und August. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 20° Celsius erreicht. Der sonnigste Monat ist der Juni mit durchschnittlich 10 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur in den kältesten Monaten bei lediglich -1° Celsius bei durchschnittlich 9 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 10° Celsius und die Nachttemperatur bei 4° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 9 Tagen. Der regenreichste Monat ist der Dezember.
Das zweite Drittel der Stadtfläche ist grün. Abgesehen von vielen kleinen, lauschigen Ecken mit Bäumen, Büschen und Rasen zieht sich ein riesiger, geschützter Nationalpark von 27 km2 mitten durch die Innenstadt, der Ekoparken. In welcher anderen Millionenmetropole gibt es das schon? Und die Grünanlagen sind immer gut besucht, im Sommer wie im Winter, denn die Stockholmer sind – wie die Schweden generell – sehr naturverbunden. Kaum kommen die ersten Strahlen der Frühjahrssonne durch, gibt es für die sonnenhungrigen Hauptstädter kein Halten mehr. Dann müssen sie endlich wieder raus ins Freie, nachdem sie monatelang im Dunkeln gesessen haben. Mit ihrem Mobiltelefon bewaffnet, sitzen sie verträumt mit geschlossenen Augen auf den Treppenstufen des Dramaten und genießen bei einem Caffè Latte die Wärme und das Licht, auf die sie so lange verzichten mussten. Schnell werden Tische und Stühle selbst noch vor das winzigste Café gestellt und mit Wolldecken bestückt. Den einen oder anderen Stockholmer (und vor allem die Touristen!) mag es bei objektiv niedrigen Frühlingstemperaturen nämlich doch noch frösteln. Aber die meisten Hauptstädter sind dann schon recht leicht bekleidet. Jedenfalls für mitteleuropäische Verhältnisse. Sie haben eben ein anderes Temperaturempfinden!
Im Mai und Juni, wenn alles grünt und blüht, wird die Stadt richtig lebendig. Dann starten die Schärendampfer tutend in die neue Saison, Festivals und Marathonläufe locken Besucher an, mit Kind und Kegel zieht es die Stockholmer zum Picknicken ins Freie. Dann tanken sie schon mal ordentlich Licht und Energie für die kalten, dunklen Wintertage, wenn die Straßen der Hauptstadt sich leeren, die Schiffe vertäut am Ufer liegen und es drinnen umso gemütlicher wird. Jede Menge Lampen in den Fenstern leuchten warm ins Winterdunkel, Feuerschalen vor den Eingangstüren verbreiten heimelige Stimmung. Die dunkle Jahreszeit überleben? Die Stockholmer wissen, wie’s geht. Zum Beispiel mit Sport. Auch der hilft über den Winterblues. Die Stockholmer passen ihre Sportart einfach der Jahreszeit an. Die prima Badeseen und Kajakgewässer des Sommers werden im Winter zu herrlichen Schlittschuhbahnen; Golfplätze, auf denen sie im Sommer eingelocht haben, eignen sich in der dunklen Jahreszeit ideal zum Skilanglauf. Und im Übrigen bleibt die Gewissheit: Der nächste Sommer kommt bestimmt!
Wer Stockholm zum ersten Mal besucht, stellt fest: Für eine Großstadt ist sie relativ klein. Auf 14 Inseln und über 50 Brücken schlängelt sie sich um viele Buchten und Wasserflächen herum – eine große Fläche zwar, doch mit kompaktem Zentrum, das du dank eines klaren Schachbrettmusters gut erkunden kannst. Auch auffällig: Für eine Hauptstadt ist Stockholm sehr entspannt, ruhig und sauber. Das kannst du förmlich riechen, denn Stockholms Busse fahren mit Ethanol, Biogas oder Strom und sorgen damit für gute Luft. Deshalb wurde Stockholm 2010 auch als erste grüne Umwelthauptstadt Europas ausgezeichnet. Sie ist Vorreiter im urbanen Kampf gegen Luftverschmutzung, Verkehrschaos und den Ausstoß von Treibhausgasen. Die Vision: 2040 will Stockholm eine Großstadt sein, die nachhaltig wächst, eine Stadt für alle, vielseitig, smart, innovativ, dynamisch. Der Stadtrat mit linker Mehrheit setzt verstärkt auf Mautgebühren, Fernwärme, Sonnenenergie, Energieeffektivität, auf Umweltautos und das gute alte Fahrrad. Ziel der Stadt ist es, 2040 vollständig unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein – und das, obwohl der Großraum Stockholm mit seinen 2,4 Mio. Einwohnern (985 000 davon in der Innenstadt) rasant wächst, um ca. 15 000 pro Jahr. Trotz aller Umweltschutzbemühungen kämpft Stockholm gegen eine Verschlechterung der Badewasserqualität, vom Baden in der Innenstadt wird abgeraten. Die Stadt überwacht regelmäßig die Badewasserqualität der Strandbäder und arbeitet gemeinsam mit Wirtschaft und Forschung um u. a. Umweltgifte in der Ostsee und ihren Zuflüssen zu reduzieren.
Es wird emsig gebaut. Straßen, Tunnel, U-Bahnlinien, Fahrradwege. Nachhaltigkeit wird dabei ganz groß geschrieben, Busse und Fahrräder sollen mehr Platz im Straßenverkehr bekommen. Neue Stadtteile mit neuen Wohnungen schießen wie Pilze aus dem Boden, doch trotzdem reicht es vorn und hinten nicht. Denn Stockholm ist für viele im ganzen Land attraktiv, wer Großstadtluft schnuppern, eine gute Ausbildung machen oder einen ordentlich bezahlten Job haben will, zieht hierher. Wohnungen gibt’s zwar so gut wie keine, es sei denn, man hat viel Geld oder gute Beziehungen. Oder viel Glück. Aber dafür bekommt man schließlich einiges geboten, von dem andere schwedische Städter nur träumen können: ein vielfältiges Kultur- und Sportangebot, jede Menge Cafés, Clubs und Restaurants, eine breite Auswahl an schicken und originellen Läden – und obendrauf die phantastischen Schären vor der Tür. Stockholm ist eben das politische und kulturelle Zentrum Schwedens, hier wird alles für den Rest des Landes entschieden, hier fließt das große Geld, hier gibt es die meisten Arbeitsplätze und die höchsten Löhne – kein Wunder, dass man im übrigen Schweden ein bisschen neidisch ist auf die Nollåttor („Nullachter“, von 08, der Telefonvorwahl für Stockholm). Ihr Image ist bei den Landsleuten angekratzt; sie gelten als arrogant, hochnäsig und versnobt.
Auch für viele Menschen aus fernen Ländern ist Stockholm zur neuen Heimat geworden. Die Zahl der Zuwanderer, darunter viele Flüchtlinge, steigt stetig: Die Zuzügler kommen heute vor allem aus Indien, dem Irak, dem Iran und Pakistan (Stand 2021). Stockholm hat wie viele andere Städte Schwierigkeiten bei der Integration, hier ist noch viel Luft nach oben. Vororte wie Rinkeby, Husby oder Skärholmen mit einem hohen Ausländeranteil sind deutliche Beispiele für misslungene Integration. Arbeitslosigkeit, Drogenprobleme und vor allem Bandenkriminalität mit immer jünger werdenden Tätern gehören dort zum traurigen Alltag. Auch in Stockholm gibt es Spannungen, kommt es zur Ausgrenzung der „Neuschweden“, wenn auch nicht so offen wie in anderen Ländern. Denn selbst vorsichtige Kritik am Multikulti gilt als gesellschaftliches Tabu und wird gern als Rassismus ausgelegt. Die Immigranten bereichern das städtische Leben in vielerlei Hinsicht: Fußballer mit serbischen, kosovarischen oder syrischen Wurzeln schießen Tore für Stockholmer Clubs, Letten und Polen singen an Stockholms Oper, vietnamesische und libanesische Köche kochen um die Wette in Stockholmer Restaurants. Ohne sie würde die Stadt stillstehen.
Stockholm mit dem größten Ostseehafen ist eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen des Ostseeraums. Und die schwedische Hauptstadt ist der wichtigste Wirtschaftsstandort des Landes. Ericsson, Vattenfall, Scania, SEB und H&M, sie alle sitzen hier. Genauso wie die Stockholmer Börse, das wichtigste Finanzzentrum Nordeuropas, viele Medien, Buch- und Zeitungsverlage, das schwedische Fernsehen und Radio. Es gibt eine lebendige Start-up- und Tech-Szene mit wahnsinnig erfolgreichen IT-Newcomern. Wusstest du, dass Spotify in Stockholm gegründet wurde? Oder Skype? Oder King (Candy Crush) oder Bemz (Bezüge für IKEA-Sofas)? Mit ihren spannenden Geschäftsmodellen haben sie die Welt revolutioniert.
Im Bereich Forschung und Entwicklung liegt die schwedische Hauptstadt überhaupt ganz vorn, angesehene Universitäten wie das Karolinska Institutet, die Königlich Technische Hochschule, die Königliche Musikhochschule oder die Handelshochschule zählen zu den besten des Landes und sind führend auf den Gebieten Biotechnologie, Pharmazeutik, Informationstechnologie und Maschinenbau. Und was wäre Stockholm, dieses Forschungs-Cluster, ohne Nobel? Ohne die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Wirtschaft, die hier jedes Jahr am 10. Dezember vom König persönlich verliehen werden? Auch wenn die Schwedische Akademie, die den Literaturnobelpreis vergibt, inzwischen doch etwas von ihrem einstigen Glanz eingebüßt hat – durch einen Skandal 2018, bei dem einem Mitglied Indiskretion und deren Ehemann sexuelle Belästigung sowie finanzielle Vorteilsnahme vorgeworfen wurden.
Innovativ, weltoffen, am Puls der Zeit: Stockholm ist eine moderne europäische Großstadt, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zu anderen Metropolen: Schwedens Hauptstadt strahlt erholsame Entspannung aus anstatt aufreibender Hektik – durch Menschen mit gelassenem Temperament, durch die beruhigende Wirkung von viel Wasser und üppigem Grün. Eine Stadt mit hoher Lebensqualität. Lass dich ein auf diese faszinierende Mischung!
Mit Schiff und Auto: Fähre Kiel–Göteborg, dann R 40/ E 4 bis Stockholm (ca. 5 Std.); Fähren Rostock/ Sassnitz/ Travemünde– Trelleborg, E 22/ E 6/ E 4 bis Stockholm (ca. 6½ Std.); Fähren Puttgarden– Rødby–Helsingborg, E 4 bis Stockholm (ca. 6 Std.); Öresundbrücke nach Malmö (Maut), E 20/ E 4 bis Stockholm (ca. 6½ Std.).
Der Euronight fährt ganzjährig ab Hamburg nach Stockholm, von April bis Sept. ab Berlin. Der Berlin-Night-Express (snalltaget.se) pendelt April bis Nov. So– Fr. Ansonsten gibt es Tagesfahrten von Hamburg bis Kopenhagen, von dort mit dem Hochgeschwindigkeitszug X2000 nach Stockholm (ca. 10½ Std.).
Flixbus fährt von vielen deutschen Städten aus – etwa Berlin, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart – nach Stockholm (z. B. ab München 30 Std. | einfache Fahrt ab 90 Euro | flixbus.de). Ankunft am Busbahnhof Cityterminalen nahe dem Hauptbahnhof.
Mehrmals täglich starten Linien- und Budgetflüge aus allen großen europäischen Städten nach Arlanda (swedavia.se/arlanda). Busse (flygbussarna.se) fahren in ca. 45 Min. in die City. Ein Rückfahrticket kostet ca. 19 Euro. Achtung: Bustickets kaufst du in den Ankunftshallen mit Kreditkarte am Automaten, im Bus oder übers Internet. Tagestickets für den öffentlichen Nahverkehr in Stockholm gibt es auch im Flughafen Arlanda. Von dort fährt außerdem der Arlanda Express (arlandaexpress.com) in 20 Min. in die City, Rückfahrkarte 53 Euro, für zwei Reisende 37 Euro für die einfache Fahrt. Ein Taxi ins Zentrum kostet ab Arlanda ca. 68 Euro. Nur Taxi Stockholm, Taxi 020 oder Taxikurir nehmen und Festpreis ausmachen!
visitstockholm.com | Tel. 08 50 82 85 08
tgl. 9–17 Uhr | Djurgårdsvägen 2 | Tel. 08 6 67 77 01 | Djurgården
tgl. 6.30–20 Uhr | Flughafen Arlanda | Ankunftshalle in Terminal 5 | Tel. 010 1 09 10 00 | Arlanda
tgl. 9–19 Uhr | Centralplan 15, im Hauptbahnhof | Tel. 08 55 51 03 90 | stockholminfo.com | Norrmalm
visitskargarden.se Onlineportal mit Infos zu Ausflügen in die Stockholmer Schären. Auch direkte Unterkunftsbuchung
In Schweden wird tagsüber mit Abblendlicht gefahren. Winterreifen sind zwischen 1. Dez. und 31. März Pflicht. Die Promillegrenze liegt bei 0,2. Das Telefonieren mit dem Handy ohne Freisprechanlage oder Texten am Steuer sind verboten. Parkplätze sind in Stockholm rar und teuer, deshalb besser die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Parksündern drohen hohe Bußgelder. Bei Ein- und Ausfahrt in die Stadt ist eine Maut (je nach Tages- und Jahreszeit 11–45 SEK, mehrmals tgl. maximal 135 SEK/Tag) fällig, die auch für im Ausland registrierte Fahrzeuge gilt. Passierst du eine Kontrollstation, wird das registriert und der Fahrzeughalter erhält per Post eine Rechnung. Beim Mietwagen ist eine Pauschale in der Miete enthalten. Infos unter epass24.com, transportstyrelsen.se
Leider hat sich die Badewasserqualität in der City verschlechtert, die Stadt rät zum Beispiel vom Baden im Smedsuddsbadet am Rålambshovsparken ab. Schöne Badeplätze mit sauberem Wasser gibt es aber jede Menge außerhalb Stockholms, etwa das Ängbybadet (T grüne Linie Ängbyplan) und das Mälarhöjdsbadet Väst (T rote Linie Mälarhöjden, dann Bus 135 bis Mälarhöjdsbadet) am Mälaren oder bei Älta das Flatenbadet (T grüne Linie Gullmarsplan | dann Bus 816 nach Tyresö Centrum ca. 20 Min.) im See Flaten.
Skarpögatan 9 | Tel. 08 6 70 15 00 | stockholm.diplo.de | Östermalm
Kommendörsgatan 35/V | Tel. 08 6 65 17 70 | bmeia.gv.at/stockholm | Östermalm
Valhallavägen 64 | Tel. 08 6 76 79 00 | eda.admin.ch/stockholm | Östermalm
EU-Bürger und Bürger der Schweiz benötigen beim Aufenthalt bis zu drei Monaten einen gültigen Reisepass oder Personalausweis.
Radfahren ist in Stockholm weit verbreitet, das Radwegenetz gut ausgebaut. Stunden- oder tageweise kannst du Räder mieten bei Rent a Bike (Strandvägen Kajplats 18 | Tel. 08 6 60 79 59 | rentabike.se | Östermalm | oder im Djurgårdsbrons Sjöcafé (an der Brücke nach Djurgården | Tel. 08 6 60 57 57 | sjocafeet.se | Djurgården). E-Scooter etwa von Voi, Bird oder Tier leihst du dir über die jeweilige App. Verleihstationen gibt es in der ganzen Stadt.
Landeswährung ist die Schwedische Krone (SEK). Einen tagesaktuellen Währungsrechner bietet z. B. oanda.com. Alle gängigen Kreditkarten werden in Stockholm akzeptiert und sind sehr verbreitet – sie müssen allerdings Chip und PIN-Nummer haben. Auch mit EC-Karte und PIN-Nummer kannst du bezahlen und an Bankautomaten Geld abheben. Hohe Gebühren! Bei den Wechselstuben Forex und X-Change an den Flughäfen, am Bahnhof und in der City kannst du Geld tauschen.
Achtung: Vielerorts kann nur noch mit Kreditkarte bezahlt werden, Bargeld wird nicht mehr akzeptiert! Schweden ist bei der Digitalisierung anderen Ländern um Längen voraus. Ob Kino-, Museums- oder U-Bahnticket, alles wird übers Handy bestellt und bezahlt. Ohne Papierverbrauch. Man vertraut Staat und Banken, Angst vor Datenmissbrauch gibt es kaum. Mobiles Bezahlen steht deshalb hoch im Kurs. In Schweden wird auch geswisht, also mithilfe einer App per Handy bezahlt. Dabei ist die Handynummer mit einer Kreditkarte gekoppelt. Funktioniert aber nur mit einem schwedischen Konto.
Teuer sind grundsätzlich Alkohol und Essen im Restaurant. Wer Ferienund Wochenendrabatte der Hotels nutzt, sein Zimmer über das Internet bucht und mittags statt abends essen geht, macht in Stockholm günstiger Urlaub.
Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit Schweden ein Sozialversicherungsabkommen. Im Fall einer akuten Erkrankung oder eines Unfalls wendet man sich an die Notaufnahme (akutmottagning) der Krankenhäuser, z. B. Karolinska Universitetssjukhuset/ Akutmottagningen Huddinge, auch Kindernotaufnahme (Tel. 12 38 00 00 | Hälsovägen 13, C1:41 | karolinska.se | Flemingsberg) oder Capio St. Görans Sjukhus (Sankt Göransplan 1 | Tel. 08 58 70 10 00 | stgoran.se | Kungsholmen). In Solna bietet das Astrid- Lindgren-Kinderkrankenhaus (Anna Steckséns Gata 35, F4:83 | karolinska.se/AstridLindgrensBarnsjukhus | Solna) eine Notaufnahme für Kinder. Zahnärztlicher Notdienst: PTJ Dental Tandakuten City (Mo, Do 8–18, Di, Mi, Fr 8–16, Sa 10–16 Uhr | Olof Palmes Gata 13 A | Tel. 010 6 01 02 01 | ptj.se | Norrmalm). Bei einem Arzt- oder Krankenhausbesuch musst du eine Gebühr bezahlen (250–400 SEK ). Bei Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) bekommst du die Kosten anschließend von deiner Krankenkasse erstattet. Empfehlung: Schließ zusätzlich eine private Auslandskrankenversicherung ab, die z. B. auch die Kosten für einen Rücktransport deckt. Die C.- W.-Scheele-Apotheke (Klarabergsgatan 64 | Norrmalm) ist rund um die Uhr geöffnet.
Mit der kostenlosen App WiFi Map findest du alle WLAN-Hotspots in Stockholm. Sie sind zum Teil offen und ungesichert oder das Passwort ist angegeben. Auch in den Hotels surfst du kostenlos.
Der Notruf (Tel. 1 12) alarmiert Polizei, Notarzt und Feuerwehr. Die Pannenhilfe (0 20 91 29 12 | assistancekaren.se) erreichst du rund um die Uhr.
Das Netz der Busse, U-Bahnen (tunnelbana) und S-Bahnen (pendeltåg) ist sehr gut ausgebaut. Eine einfache Fahrt mit Bus oder Bahn kostet ab 39 SEK für 75 Min. In dieser Zeit darfst du so oft umsteigen, wie du möchtest. In den Bussen und an der Sperre in der U-Bahn kannst du deine Fahrkarte per Kreditkarte kaufen. Du hältst sie einfach an das Lesegerät beim Busfahrer bzw. an der Sperre. Oder du kaufst dir eine grüne SL Accesskarte (20 SEK), die du mit einer größeren Summe auflädst. Im Bus und an den Sperren zur U-Bahn hältst du die Karte an ein grünes Lesegerät, dann wird der Preis für die Fahrtstrecke von deinem Guthaben abgezogen. Die SL-Accesskarte gibt es neben Tageskarten (165 SEK), 3-Tageskarten (250 SEK) oder Wochenkarten (430 SEK) im pressbyrån, an der Sperre zur U-Bahn oder den SLCentern (z. B. im Hauptbahnhof). Mit der App SL Journey planner and tickets kaufst du deine Einzeltickets online. Die SL-Tickets gelten auch für die innerstädtischen Linienfähren Nr. 80 Sjövägen (Nybroplan–Djurgården–Saltsjökvarn–Nacka Strand–Lidingö–Frihamnen), Nr. 82 Djurgårdsfärjan (Slussen–Skeppsholmen– Djurgården), Nr. 83 Strömkajen- Vaxholm und Nr. 89 Ekerö-Stockholm. Infos: sl.se, sjovagen.nu. In Begleitung eines Erwachsenen fahren Kinder unter 7 immer, zwischen 7 und 11 Jahren Fr 12–So 24 Uhr umsonst. Ein Elternteil mit Kinderwagen fährt in Bussen frei. Rentner ab 65 Jahren zahlen reduzierte Preise. Infos: sl.se
Museen und Sehenswürdigkeiten haben je nach Saison stark variierende Öffnungszeiten. In den schwedischen Sommerferien zwischen Mitte Juni und Mitte August haben alle deutlich länger geöffnet, manche Restaurants jedoch machen in dieser Zeit Betriebsferien. An Mittsommer sind Geschäfte, Museen, Restaurants und Cafés überwiegend geschlossen. Geschäfte haben in der Regel Mo–Fr 10–18, samstags bis 14 oder 16 Uhr geöffnet. Längere Öffnungszeiten haben Supermärkte, die Kaufhäuser Illums, NK und Åhléns sowie die Einkaufspassagen Gallerian (alle Mo–Fr 10–20, Sa 10–18, So 11–18 Uhr), Mall of Scandinavia (tgl. 10–21) und Mood Stockholm (Mo–Fr 10–19, Sa 10–18, So 11–17 Uhr). Einige Shops der 7-Eleven- Kette sind rund um die Uhr geöffnet, z. B. Götgatan 57 (7-eleven.se | Södermalm) und Birger Jarlsgatan 2
Viele Postämter wurden geschlossen, in Supermärkte ist jetzt oft eine Poststelle integriert. Briefe und Postkarten innerhalb Europas kosten 30 SEK Porto. Briefmarken gibt es auch im pressbyrån.
Sightseeing für Land- und Wasserratten mit dem Oceanbus (60 Min. für 325, Kinder über 3 Jahren 270 SEK | Start/Stopp: Strömgatan 10 bei der Oper | oceanbus.se), einem coolen Amphibienfahrzeug, das an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeifährt und Teile der Strecke im Wasser schwimmt. Mit den knallroten Hopon-hop-off-Doppeldeckerbussen (24-Std.-Ticket für 367 SEK, eine komplette Tour dauert 90 Min. | redsightseeing.com) erkundest du die Stadt in deinem eigenen Takt. Der Bus hält an 22 Punkten in der City, du kannst unbegrenzt zu- und aussteigen. Auch kombinierbar mit dem gleichnamigen Boot. Oder du mietest dir einen Wagen mit eigenem Guide bei Taxi Stockholm (Tel. 08 16 75 70), der dir die schönsten Sehenswürdigkeiten zeigt. Touren: 90 Min. (ab 895 SEK) oder 2 Std. (ab 1195 SEK) für bis zu 4 Pers. Weitere Infos unter taxistockholm.se
Unvergesslich: ein Flug mit dem Heißluftballon (ab 2295 SEK pro Pers. für 1 Std. Flug | dreamballoon.se, uppballongflyg.se). Fahrrad-Stadtführungen, Kajak-, Segel-, Schlittschuh- oder Schneeschuhtouren, Segway- und Wildsafaris am Mälarsee sowie Verleih von Fahrrädern, Kajaks, Schlittschuhen und SUPs bietet Stockholm Adventures (stockholmadventures.com). Du hast keine Ahnung von skandinavischer Kochkunst? Wie wäre es mit einem kulinarischen Spaziergang (3,5 Std. für 965 SEK/ Pers. | foodtoursstockholm.se) durch die nordische Küche mit Stopps in ausgesuchten Läden und Restaurants? Weitere Infos unter stromma.com
Vorsicht vor illegalen Taxis! Nimm nur Wagen von Taxi Stockholm (Tel. 0815 00 00), Taxi 020 (Tel. 020 20 20 20) oder Taxikurir (Tel. 08 30 00 00) und sprich vor der Fahrt den Preis ab (Kreditkarte). Es gibt Festpreise für die Fahrt zwischen Zentrum und Flughafen Arlanda (ca. 68 Euro), die an den Taxis außen angeschlagen sind.
Die Netzabdeckung ist in Stockholm sehr gut. Prepaidkarten (kontant- oder refillkort) für längere Aufenthalte gibt es z. B. von Comviq, Telia oder Telenor im pressbyrån (z. B. Centralen und in vielen U-Bahnstationen, etwa Östermalmstorg oder Odenplan). Die Vorwahl für Stockholm ist (0)8, für Schweden 0046, für Deutschland 0049, für Österreich 0043, die Schweiz 0041.
Trinkgeld in der Höhe wie bei uns ist nicht üblich. Aber man rundet auf und gibt ein kleines Trinkgeld, wenn man mit dem Service zufrieden war.
Für Reisende aus EU-Ländern, die für den privaten Gebrauch Waren einbzw. ausführen, gelten die EU-Richtlinien. Zollfrei sind z. B. 800 Zigaretten, 200 Zigarren oder 1 kg Rauchtabak, 10 l Schnaps, 90 l Wein oder 110 l Bier.
Öffentliche Toiletten (ab 10 SEK) findest du in den Kaufhäusern Åhléns, NK, Gallerian, Mall of Scandinavia und Mood. Außerdem gibt es die kostenlose App Toasverige mit genauer Orts- und Preisangabe.
Das Rauchverbot (auch E-Zigaretten!) gilt auch draußen an bestimmten öffentlichen Plätzen z. B. vor Cafés und Restaurants, Spielplätzen, Bahnsteigen und Haltestellen.
Im Cityterminalen (Busbahnhof) und in der unteren Etage des Hauptbahnhofs Centralen gibt es Schließfächer zur Gepäckaufbewahrung. Kleines Fach 39 SEK, großes Fach 69 SEK pro Stunde. Maximal 199 bzw. 299 SEK pro 24 Std., bezahlt wird mit Kreditkarte.
Der Go City Pass (gocity.com) berechtigt zum freien Eintritt in 50 Museen und Attraktionen und zu freien bzw. vergünstigten Bootstouren. Er gilt ein (744 oder 824 SEK) bis fünf (1629 SEK) Tage und ist im Internet erhältlich. Wenn du viel fahren, aber keine Museen besuchen möchtest, ist eine Tageskarte der Stockholmer Verkehrsbetriebe SL günstiger.
Schiffsausflüge in die Schären und auf den Mälarsee veranstaltet Strömma Kanalbolaget (stromma.com). Tickets gibt’s im Internet oder an den Verkaufsstellen am Strömkajen (Södra Blasieholmshamnen 11), Nybroplan (Nybrohamnen 4) und Klara Mälarstrand 2 gegenüber vom Stadshuset. Mit der Båtluffarkortet (545 SEK | an Bord, Zahlung mit Kreditkarte) kannst du die Boote der Waxholmsbolaget (waxholmsbolaget.se) fünf Tage lang unbegrenzt zum Schärenhopping nutzen. Tickets und Infos findest du am Strömkajen
Nyårsdagen (Neujahr)
Trettondedag jul (Hl. Drei Könige)
Långfredagen (Karfreitag), Påsk (Ostern)
Tag der Arbeit
Kristi himmelfärds dag (Christi Himmelfahrt), Pingstdagen (Pfingstsonntag)
Nationalfeiertag
Midsommardagen (Mittsommer)
Alla helgons dag (Allerheiligen)
Juldagen (1. Weihnachtstag)
Annandag jul (2. Weihnachtstag)
Walpurgisnacht): Mit Feuern und traditionellen Studentenliedern wird am 30. April der Frühling begrüßt. Große Feiern im Freilichtmuseum Skansen und abends auf Riddarholmen. skansen.se
Stockholm Marathon: Mehr als 18 000 Sportbegeisterte sind beim 42,195-km-Lauf über Stockholms Inseln am Start. stockholmmarathon.se
Studenten (Abiturfeiern): In geschmückten Anhängern lassen sich Gymnasiasten durch die Stadt fahren und zelebrieren ihren Schulabschluss mit weißen Studentenmützen, viel Sekt und lauter Musik.
Nationaldagen – 6. Juni: blau-gelb, so weit das Auge reicht. In Stockholm wird der schwedische Nationalfeiertag mit vielen Flaggen und Fähnchen gefeiert, die Königliche Familie besucht Skansen, im Königlichen Schloss ist Tag der offenen Tür.
Midsommar: Schwedens wichtigstes Fest steigt immer am Freitag (midsommarafton) und Samstag (midsommardagen) zwischen dem 19. und 25. Juni. Die Stadt ist dann ausgestorben, die Stockholmer fahren aufs Land, feiern mit viel Alkohol. Nur in Skansen ist was los: für die Touristen!
Smaka på Stockholm: Auf diesem kulinarischen Festival im Kungsträdgården zeigen Stockholmer Restaurants und ihre Spitzenköche, was sie draufhaben. smakapastockholm.se
Lollapalooza: Ursprünglich amerikanisches Musikfestival mit Rock-, Rap- und Punkrockbands. Inzwischen gibt es einen Ableger in Stockholm, auf Gärdet/ Djurgården. lollastockholm.com
Stockholm Pride: Eine Woche lang schillert Stockholm bei diesem LGBTQFest in allen Regenbogenfarben. Höhepunkt: die Pride-Parade durch die City. stockholmpride.org
Baltic Sea Festival: Lauter Künstler aus dem Ostseeraum treten bei den klassischen Konzerten in der Berwaldhalle, dem Konzertsaal des Schwedischen Radios, auf. berwaldhallen.se
Kulturfestivalen: Stockholms größtes Kulturevent bietet an fünf Tagen Musik, Theater und Tanz mit Künstlern aus der ganzen Welt. kulturfestivalen. stockholm.se
Stockholm Jazz Festival: Indoor- Großereignis mit internationalen Stars der Jazz-, Blues- und Soulszene. stockholmjazz.se
Stockholm Filmfestival: ein internationales Festival mit rund 150 Filmen etablierter und junger Regisseure aus 60 Ländern. stockholmfilmfestival.se
Weihnachtsmarkt in Gamla Stan ab dem 1. Adventswochende (tgl. 11–18 Uhr). stortorgetsjulmarknad.com
Nobeldagen: Nobelpreisverleihung am 10. Dezember durch König Carl XVI. Gustaf im Konserthuset
Lucia: Fest der Lichterkönigin am 13. Junge Mädchen in langen, weißen Gewändern und mit Lichterkrone auf dem Kopf ziehen singend durch Krankenhäuser und Altenheime.
Du bist nicht besser als alle anderen! So lautet das oberste, ungeschriebene Gesetz der schwedischen Gesellschaft, auch Jantelag genannt. Es prägt die schwedische Mentalität wie kein anderes. Das gilt auch für den Alltag in Stockholm. Vermeide bei einer Diskussion unbedingt, das Gespräch lautstark an dich zu reißen und auf deiner Meinung zu bestehen. Das gilt als äußerst unhöflich.
Bei Einladungen zieht man an der Wohnungstür die Schuhe aus. Und bedankt sich bei den Gastgebern bei nächster Gelegenheit nochmal mit einem tack för senast (danke für neulich).
Sich vordrängeln sehen Schweden als unsozial und unfair an. Hier gelten dieselben Bedingungen für alle, jeder steht ruhig und gesittet in der Schlange. In Geschäften, Banken und auf der Post gibt es Nummernzettel, die dir zeigen, wann du dran bist. Dieses System haben die Schweden verinnerlicht, und es klappt mit dem geordneten Anstehen auch dort, wo es keine Nummernzettel gibt, z. B. an Bushaltestellen oder vor Nachtclubs.
Rote Ampeln werden von Stockholms Fußgängern und Radfahrern gerne missachtet. Was zwar gegen das Gesetz verstößt, aber nicht strafbar ist, solange man niemanden gefährdet. Hier ist es wie bei den Rolltreppen: Der Stockholmer hat es eben tendenziell eilig.
In Stockholm darf an Tagen mit geradem Datum nur auf der Straßenseite mit den geraden Hausnummern geparkt werden, an ungeraden Tagen nur auf der Straßenseite mit ungeraden Nummern (datumparkering). Ein Missachten des Verbots, auf das Schilder aufmerksam machen, kann mehrere Hundert Kronen kosten.
Hjalmar Söderbergs Roman von 1912 spielt im Stockholm des frühen 20. Jhs. und schildert das Schicksal von Lydia und Arvid, die trotz ihrer starken Liebe nicht zueinander finden können.
Die erfolgreiche Kinderbuchautorin verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Stockholm. In seiner einfühlsamen, berührenden Biografie beleuchtet Jens Andersen auch die Schattenseiten ihres Daseins. (2015)
Bombenattentate und Cyberangriffe in Stockholm: Topagent Carl Hamilton, frisch ausgebildet von der CIA, kehrt heim und jagt die Täter im Auftrag des schwedischen Geheimdiensts. Spannende Spionagethrillerserie (2 Staffeln, 2020–2023)
Bitterböse Gesellschaftssatire des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund über Claes Bang, den Kurator eines großen Stockholmer Kunstmuseums, der eine spektakuläre Ausstellung promoten soll. Dafür gab es in Cannes die Goldene Palme. (2017)
Einwohner | 978.770 | |
Fläche | 187 km² | |
Sprache | Schwedisch | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 10:41 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |