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8 Facts zum Thema Roaming
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Hallo, hallo – bin ich noch im eigenen Netz? Mit diesen Tipps und Tricks telefonieren alle Familienmitglieder günstiger. Ein kleiner Kompass fürs Telefonieren im Ausland

1. Wie merkt man, dass man nicht mehr im eigenen Netz telefoniert?

Verlässt man Deutschland, wird man in der Regel mit einer SMS über die Kosten fürs Telefonieren im jeweiligen Urlaubsland informiert. Mit Hilfe von speziellen Auslandspaketen kann man die Kosten für Telefonie und SMS-Versand besser kontrollieren. Über die ausländischen Partner des heimischen Telefonanbieters wird dann die Verbindung hergestellt. Auch in grenznahen Regionen kann es sein, dass man plötzlich nicht mehr im eigenen Netz telefoniert. Telefoniert man über Fremdanbieter, muss man für Telefonate nach Deutschland grundsätzlich die Ländervorwahl 0049 für Deutschland wählen.

2. Wie schützt die EU ihre Bürger vor zu hohen Handyrechnungen?

Wie beim Datenroaming ist das Telefonieren und SMS schreiben in der EU durch eine Verordnung geregelt und die Kosten sind gedeckelt. Auch hier kommt es zu einer schrittweisen Absenkung der Kosten. Seit 2012 werden innerhalb von drei Jahren die Gebühren gesenkt.

3. Wieviel kosten Handytelefonate seit dem 1. Juli 2013?

Beim Sprachroaming, d.h. dem Telefonieren in einem fremden Netz, unterscheidet man zwischen Kosten für eingehende und für abgehende Anrufe. Am 1. Juli 2013 ist die zweite Stufe der EU- Verordnung über das Roaming in öffentlichen Mobilfunknetzen in der Europäischen Union in Kraft getreten: Zahlte man bisher 0,29 Euro/Min. für einen abgehenden Anruf, so berappt man nun nur noch 0,24 Euro/Min. 2014 werden die Kosten auf 0,19 Euro/Min. fallen. Auch SMS sind aus dem Urlaub schnell und oft verschickt. Egal, über welchen Anbieter man SMS verschickt, die Kurznachrichten haben nun eine Preisobergrenze von 0,08 Euro. Fallen werden die Gebühren in der dritten Stufe 2014 noch auf 0,06 Euro.

4. Was kostet telefonieren außerhalb der EU?

Außerhalb der Grenzen der Europäischen Union sind den Mobilfunkanbietern keine Grenzen gesetzt. Oft werden die einzelnen Länder in drei verschiedene Kategorien eingeteilt. In der Ländergruppe 1 sind meist die Länder der EU. Ländergruppen 2 und 3 befinden sich außerhalb Europas und werden gesondert eingeteilt. Da beliebte Urlaubsziele wie die Schweiz und die Türkei nicht in der Europäischen Union sind, werden diese oft individuell einer Kategorie zugeordnet. Über die Kosten außerhalb der EU sollte man sich vorab gut informieren. Mit drei Euro pro Minute sollte man aber in jedem Fall rechnen. Auch die Kosten für eingehende Anrufe können zwischen 0,70 Euro und 2 Euro pro Minute je nach Anbieter und Aufenthaltsland schwanken.

5. Wie kann ich versteckte Kosten vermeiden?

Grundsätzlich sollte man sich bewusst sein, dass jede Aktivität mit dem Handy im Ausland Geld kostet. Trifft man im Vorfeld einige einfache Maßnahmen, so kann es weniger böse Überraschungen geben. Für die Zeit des Urlaubs können Sie ihre Mailbox ausstellen, denn auch das Abhören von Sprachnachrichten kostet Geld. Auch ein Tarifvergleich könnte sich lohnen, denn es gibt immer noch große Preisunterschiede bei den einzelnen Anbietern. Da Mobilfunkanbieter oft mit bestimmten Partnern zusammenarbeiten, können Sie sich auch hier nach dem günstigsten Roamingpartner in Ihrem Urlaubsland erkundigen. Weiß man dann, welches Netz das günstigste ist, kann man sich vor Ort manuell in das gewünschte Netz einwählen. Oft findet man unter dem Punkt Mobile Netzwerke in den Einstellungen die manuelle Wahl des Netzbetreibers. Auch nach dem Urlaub ist es wichtig, noch an die Telefonkosten zu denken, und zwar, indem man sich die Rechnung genau ansieht. Eine Beanstandung ist bis zu acht Wochen nach Erhalt der Rechnung möglich.

6. Wieviel kostet es angerufen zu werden?

Auch eingehende Anrufe kosten Geld für den Urlauber. Für den daheimgebliebenen Anrufer fallen die normalen Gebühren an. Für den Urlauber werden für die Annahme des Telefonates ebenfalls Kosten erhoben. So sollte man mit 0,07 Euro/Min für hereinkommende Anrufe innerhalb der EU rechnen, ab Mitte 2014 werden es noch 0,05 Euro/Min. sein. Telefonate außerhalb der EU werden teuerer abgerechnet und schwanken je nach Urlaubsland zwischen 0,60 Euro und 1,79 Euro. Will man also längere Telefonate nach Deutschland führen, ist es in jedem Fall ratsam, sich anrufen zu lassen.

7. Was mache ich bei Langzeitaufenthalten im Ausland?

Man kann sich in dem jeweiligen Land eine SIM-Karte mit Prepaidguthaben zulegen und telefoniert so zu den ortsüblichen Konditionen. Mit einem Handy ohne SIM-Lock (eine Sperre für SIM-Karten fremder Anbieter) kann man seine Karte ganz einfach austauschen. Viele ausländische Anbieter verschicken auch ihre SIM-Karten per Post, so kann man schon vor dem Urlaub den ausländischen Anbieter auf dem Handy einrichten. Vergessen sollte man aber bei einem SIM-Karten-Wechsel nicht, dass man nun über eine andere Telefonnummer erreichbar ist und nun die Personen, die einen anrufen, mehr bezahlen müssen. Außerdem kann man sich nicht verbrauchtes Prepaidguthaben nicht auszahlen lassen. Und so kann es sein, dass das Guthaben nach einer gewissen Zeit einfach verfällt. Einen guten Überblick über die verschiedenen Prepaidanbieter im Ausland ist auf www.billiger-telefonieren.de zu finden.

8. Gibt es Alternativen zum Telefonroaming?

Ja, man kann mit seinem Smartphone ja auch übers Internet in Kontakt treten. Über Hot Spots und das WLAN Angebot in vielen Cafés oder im Hotel kann man oft kostenlos im Internet surfen. Im Internet ersetzen sogenannte Chatprogramme wie WhatsApp oder iMessage die klassische SMS. Hier kann man über eine Internetverbindung kurze Nachrichten verschicken, dies funktioniert aber nur, wenn auch der Empfänger die App auf seinem Smartphone installiert hat und online ist. Auch Videochatprogramme sind auf dem Vormarsch. Skype etwa bietet die Funktion, andere Leute per Internet anzurufen. Lädt man sich ein gewisses Guthaben auf sein Konto, dann kann man auch zu günstigen Tarifen Festnetz- und Handynummern anrufen. Nutzt man offene Netzwerke, sollte man immer darauf achten, sensible Daten nicht preiszugeben.