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Bewegte Geschichte
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Segeln vor Le Havres moderner Kulisse. © Eric Houri / Atout France
Segeln vor Le Havres moderner Kulisse. © Eric Houri / Atout France

Le Havre

Coole Metropole am Meer

Was stellst du dir vor, wenn du an Le Havre, die Stadt an der französischen Atlantikküste, denkst? Eines der üblichen Fischerdörfer, die hauptsächlich aus Hafen, verwinkelten Gassen, kleinen Plätzen und bunten Häuschen bestehen? Weit gefehlt! Le Havre ist eine moderne Metropole mit gradlinigen Gebäuden und breiten Boulevards, die Trendsetter aus aller Welt anzieht! Du möchtest einen Städtetrip mit architektonischen und kulturellen Highlights und gleichzeitiger Erholung am Meer verbinden? Dann bist du in Le Havre genau richtig!

Lass dich von der außergewöhnlichen Architektur der größten Stadt in der Normandie überraschen – Baumeister Auguste Perret schuf sie als "Poesie in Beton", was der UNESCO gar das Weltkulturerbe-Prädikat wert war. Auch kulturelle Erlebnisse werden auf deiner Reise an den Ärmelkanal nicht zu kurz kommen, denn Le Havre ist die Stadt der Impressionisten und hat spannende Kultur-Events im Programm. Unweit der Stadt erwarten dich spektakuläre Kreidefelsen – und natürlich kulinarische Genüsse mit den leckeren Spezialitäten der Normandie.

Dass die beste Reisezeit der Sommer ist, versteht sich vermutlich von selbst – noch dazu kannst du bis zum 22. September 2019 den lohnenswerten Kultursommer "Un été au Havre" erleben. Und die Normandie ist wirklich nur einen Katzensprung entfernt. Ob ganz entspannt mit dem Zug, unabhängig mit dem eigenen Auto oder per Flugzeug: Die kurze Anreise macht auch einen spontanen Urlaub möglich.

Das klingt für dich nach dem idealen Städtetrip? Dann haben wir hier noch einige Tipps für dich, damit du keines der vielen Highlights in Le Havre verpasst und eine außergewöhnliche Reise erlebst!

Bewegte Geschichte am französischen Atlantik

Blick auf die Lichter der Stadt in der Dämmerung. © Ludovic Maisant / Atout France
Blick auf die Lichter der Stadt in der Dämmerung. © Ludovic Maisant / Atout France

Wie du dir die Stadt am besten vorstellen kannst? Indem du mehr über ihre Geschichte weißt! Seit der Stadtgründung vor 500 Jahren ist der Name, zu Deutsch "Der Hafen", Programm: Als sich der Handel in Frankreich Anfang des 16. Jahrhunderts immer mehr vom Mittelmeer auf den Atlantik verlagerte, benötigte der junge König François I. einen neuen Hafen in der Normandie, der noch dazu sein Reich vor den Angriffen der Engländer schützen sollte. Dies war 1517 Anlass für die Gründung der Stadt an der Seine-Mündung – die Statue des königlichen Stadtgründers kannst du übrigens immer noch ganz in der Nähe des Hafens entdecken.

Zunächst als Kriegs- und Handelshafen genutzt, entwickelte sich Le Havre in den folgenden Jahrhunderten zum "Tor zur Neuen Welt". Der Kolonialhandel blühte, damit auch der Reichtum der Stadt, die immer wieder vergrößert wurde. Die Eröffnung der Zugstrecke Paris-Le Havre Mitte des 19. Jahrhunderts trug dazu bei, dass die Stadt zum beliebten Bade- und Erholungsort wurde. Prächtige Villen und breite Boulevards wurden gebaut und auch der Hafen wuchs, bedingt durch die günstige Lage der Stadt am Ärmelkanal. Die "Maison de l’Armateur", eines der wenigen erhaltenen Reederhäuser zeigt, zu welchem Wohlstand der koloniale Handel den Einwohnern der Stadt verhalf. Weitere Informationen zu diesem Museum findest du hier.

Einer der prachtvoll ausgestatteten Räume der Maison de l’Armateur. © F.Dugué F.CarnucciniI IMAGE / Atout France
Einer der prachtvoll ausgestatteten Räume der Maison de l’Armateur. © F.Dugué F.CarnucciniI IMAGE / Atout France

Le Havres Lage wurde im zweiten Weltkrieg jedoch zum Verhängnis. Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung hielt die deutsche Wehrmacht die Hafenstadt auch dann noch besetzt, als die deutschen Truppen im Juni 1944 die entscheidende Schlacht an den Stränden der Normandie bereits verloren hatten. Mit tragischen Folgen: Im September 1944 war die nordfranzösische Stadt mehrtägigen Bombenangriffen ausgesetzt, die mehr als 5.000 Menschen töteten, 80 Prozent der Gebäude zerstörten und die Stadt in Trümmer legten.

Die fast vollständige Zerstörung nahm die französische Regierung zum Anlass für einen Neuanfang: Anstatt zu versuchen, die historischen Gebäude zu rekonstruieren, wurde der französische Architekt Auguste Perret mit dem Aufbau einer "Stadt der Moderne" beauftragt. Seine Aufgabe: Für 60.000 Menschen sollte er einen neuen Wohnort schaffen, mit ausreichend Platz, Licht und Luft. Die Gebäude errichtete der Lehrer von Le Corbusier und Meister des Stahlbetonbaus - mit Unterstützung von sechzig weiteren Architekten - aus Beton, hergestellt aus den zermahlenen Kriegstrümmern.

Stadtkern mit Auszeichnung: Le Havre, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes

Das von Perret entworfene Rathaus steht an der gleichen Stelle wie der im Krieg zerstörte Vorgängerbau. © Patrick Boulen / Atout France
Das von Perret entworfene Rathaus steht an der gleichen Stelle wie der im Krieg zerstörte Vorgängerbau. © Patrick Boulen / Atout France

Du fragst dich, was dich heute, knapp 70 Jahre nach dem Wiederaufbau, in der Küstenstadt erwartet? Lange, breite Straßenzüge und gleichmäßige Bauwerke – Le Havre ist eine Stadt, die geometrischen Gesetzen folgt. Kein Wunder, dass die UNESCO dieses besondere Stadtbild 2005 als Beispiel für außergewöhnliche Nachkriegsarchitektur würdigte und Le Havre in die Liste der Weltkulturerbestätten aufnahm! Eine Auszeichnung, die die französische Hafenstadt übrigens einmalig in Europa macht: Sie verfügt über den einzigen Stadtkern des 20. Jahrhunderts, der dieses Prädikat bislang erhielt.

Alle Infos zu Le Havre als Weltkulturerbe findest du hier.

Gewiss, nicht nur Le Havre wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und wieder neu aufgebaut. Was die Stadt jedoch im Vergleich zu anderen Nachkriegszentren so besonders macht: Kein anderer Stadtkern ist so einheitlich geplant und konstruiert, spiegelt einerseits die historische Struktur der Stadt wider und setzt andererseits neue Städtebau-Konzepte sowie moderne Baumethoden ein.

Das klingt vermutlich reichlich theoretisch für dich – deshalb überzeug‘ dich am besten selbst davon, warum Le Havre sich das Prädikat des Weltkulturerbes verdient hat! Flaniere über moderne, weitläufige Prachtstraßen, die den Blick bis zum Meer öffnen und von riesigen Wohneinheiten gesäumt werden, dezent geschmückt mit Säulen und klaren Ornamenten. Und weil am Meer durch die breiten Straßenzüge regelmäßig der Wind pfeift, vergiss deinen Pullover nicht.

Das Innere der Église Saint-Joseph, die als Wahrzeichen des Wiederaufbaus gilt. ©  Hilke Maunder / Atout France
Das Innere der Église Saint-Joseph, die als Wahrzeichen des Wiederaufbaus gilt. © Hilke Maunder / Atout France

Am besten beginnst du deinen Spaziergang am Rathausplatz: Auf dem fünf Hektar großen Areal mit seinen Wasserbecken und gepflegten Grünanlagen fällt dir mit dem imposanten Rathaus sofort die Architektur Perrets ins Auge. Folge der Avenue Foch in Richtung Hafen und bewundere die Wohnhäuser, die von sage und schreibe fünfzig verschiedenen Architekten geplant wurden und dennoch ein einheitliches Stadtbild vermitteln. Eines der Meisterwerke der Stadt ist jedoch die Kirche Saint-Joseph, Sakralbau und Denkmal für die Opfer des zweiten Weltkriegs zugleich. Wie ein Leuchtturm ragt der achteckige Kirchturm 110 Meter in die Höhe und ist vom Meer aus von Weitem sichtbar. Aber auch ein Besuch von Nahem lohnt sich: Im Inneren der Kirche werden dich die 12.768 bunten Glasfenster der französischen Künstlerin Marguerite Huré beeindrucken.

Weitere Infos zur Kirche Saint-Joseph findest du hier.

In der Musterwohnung "Appartement Témoin" können Besucher Perrets Vision vom modernen Leben in der Stadt hautnah erleben. ©  Hilke Maunder / Atout France
In der Musterwohnung "Appartement Témoin" können Besucher Perrets Vision vom modernen Leben in der Stadt hautnah erleben. © Hilke Maunder / Atout France

Übrigens kannst du auch die Wohnhäuser der Nachkriegszeit von innen besichtigen. Einen spannenden Einblick in den Lebensstil der 1950er Jahre erhältst du im „Appartement témoin“: Die Musterwohnung ist noch vollständig im Stil der damaligen Zeit eingerichtet und gibt dir mit ihren zahlreichen Alltagsgegenständen wie Küchengeräten und Kinderspielzeug das Gefühl, dass ihre Bewohner in Kürze von einem Spaziergang zurückkehren.

Interesse an einem Besuch? Dann informiere dich hier.

Architektonische Meisterwerke: Poesie in Beton

Das Freizeit- und Sportbad Bains des Docks beeindruckt mit modernem Design und klaren Linien. © bains de docks / Atout France
Das Freizeit- und Sportbad Bains des Docks beeindruckt mit modernem Design und klaren Linien. © bains de docks / Atout France

Vermutlich kannst du dir heute kaum noch vorstellen, dass Le Havre lange für seine kalte, graue Beton-Architektur verachtet wurde. "Stalingrad am Atlantik" wurde die Stadt spöttisch genannt – bis 2005 mit der Ernennung zum Weltkulturerbe der Wendepunkt kam. Plötzlich sahen Einwohner und Touristen die Stadt mit anderen Augen, aus "Stalingrad" wurde "Manhattan am Meer". Ein treffender Spitzname, wenn man bedenkt, dass Auguste Perret es sich zum Ziel gesetzt hatte, eine Stadt am Wasser zu erbauen, die man – ganz wie New York – von Weitem sehen kann, noch bevor man an Land geht!

Heute kommen Architekturfans aus aller Welt nach Le Havre, um die Wohnblocks Perrets, erbaut aus dem "Stein des 20. Jahrhunderts", zu bewundern. Wenn du es ihnen gleichtust, wird dir gewiss etwas auffallen: Kalt und grau sind die Betonbauten nicht. Der Beton schimmert in zarten Beigetönen – Perret ließ ihn nämlich mit Glas und Kies vermahlen, wodurch eine völlig neue Optik entstand.

Aber nicht nur die Gebäude von Auguste Perret lohnen einen Besuch in der Stadt am Ärmelkanal. Das moderne, außergewöhnliche Stadtbild setzt sich mit Gebäuden mehrerer renommierter Architekten der Neuzeit fort. Und so unterschiedlich ihr Stil auch sein mag, alle Bauten integrieren sich wunderbar in das Gesamtbild.

Die Bibliothek befindet sich im kleineren der beiden "Vulkane" der von Stararchitekt Oscar Niemeyer entworfenen Maison de la Culture. © Erik Levilly, Ville du Havre / Atout France
Die Bibliothek befindet sich im kleineren der beiden "Vulkane" der von Stararchitekt Oscar Niemeyer entworfenen Maison de la Culture. © Erik Levilly, Ville du Havre / Atout France

Das beste Beispiel dafür? Die Maison de la Culture (Haus der Kultur) des brasilianischen Star-Architekten Oscar Niemeyer, des Erbauers von Brasilia, ebenfalls Weltkulturerbe. Dein Spaziergang durch die Hafenstadt sollte dich unbedingt zum Oscar-Niemeyer-Platz führen, der am Ende des Handelsbeckens, des Bassin de commerce, liegt. Hier könnte der Kontrast nicht größer sein: An drei Seiten des quadratischen Platzes gradlinige Wohnhäuser im Perret-Stil – und mitten auf dem Platz zwei weiße, geschwungene Gebäude mit Kurven und Wellen, deren Form an einen großen und einen kleineren Vulkan erinnert. Diese Gebäude werden heute als Kulturzentren genutzt und beherbergen ein Theater und eine Mediathek.

Der Pariser Architekt Jean Nouvel errichtete 2008 mit dem "Bains des Docks" einen außergewöhnlichen Schwimmbadkomplex – sehr modern, ganz in Weiß gehalten und direkt am ehemaligen Hafen gelegen. Gleich nebenan verwandelte Bernard Reichen mit den "Docks Vauban" einen ehemaligen Lagerhallenkomplex in eine Shoppingmall, in der er historische Bauelemente mit modernen Details verbindet. Poesie in Beton, ganz dem Credo von Auguste Perret entsprechend…

Noch mehr Infos zur Architektur Le Havres gibt es hier.

Le Havre, Inspiration für Impressionisten

Das MuMa präsentiert die landesweit zweitgrößte Sammlung impressionistischer Kunst. © Ludovic Maisant / Atout France
Das MuMa präsentiert die landesweit zweitgrößte Sammlung impressionistischer Kunst. © Ludovic Maisant / Atout France

Auch wenn du dich für Kunst interessierst, bist du in Le Havre genau richtig. Wusstest du, dass die Stadt als Wiege des Impressionismus gilt? Claude Monet wuchs hier auf und wurde von Eugène Boudin unterrichtet. Vielleicht kennst du das bekannte Werk "Impression – Sonnenaufgang", das Monet 1872 am Hafen von Le Havre malte. Warum dieses Bild heute so berühmt ist? Als Monet es 1874 gemeinsam mit den Werken anderer Künstler ausstellte, empörten sich die meisten Besucher über derartige "Schmierereien" und besonders über Monets Bild, auf dem man gar nichts erkennen könne. "Impressionisten" nannten die Kritiker die Künstler verächtlich, in Anlehnung an den Titel von Monets Werk – so wurde das Bild aus Le Havre namensgebend für eine ganze Stilrichtung.

Weitere Infos zu Le Havres Rolle als Wiege des Impressionismus kannst du hier finden.

Monet war nicht der Einzige, den das außergewöhnliche Licht der Seine-Mündung in ihren Bann zog: Auch Pissarro, Sisley, Turner, Boudin, Jongkind und viele andere Künstler ließen sich immer wieder von Le Havre und seinem Hafen inspirieren, zahlreiche bekannte Werke entstanden hier.

Etwa an der Stelle, an der Monet sein berühmtes Bild malte, steht heute das Kunstmuseum "Musée André Malraux", auch "MuMa" genannt. Hier kannst du die nach dem Pariser "Musée d’Orsay" zweitgrößte Sammlung impressionistischer Malerei in Frankreich besichtigen, mit insgesamt über 450 Werken von Renoir, Pissarro, Boudin und natürlich Monet. Auch das Gebäude selbst ist sehenswert und erinnert mit seinem Rumpf aus Glas und Metall an ein Schiff. Übrigens: Das Museum öffnet schon um 7:30 Uhr seine Türen, damit wahre Monet-Fans die Morgendämmerung über dem Hafen von Le Havre erleben können, bei der "Impression – Sonnenaufgang" entstand!

Lust auf einen Besuch des MuMa? Dann informiere dich hier.

Aktuell zeigt das MuMa eine sehr sehenswerte Ausstellung über Raoul Dufy. Der Künstler, der der Stilrichtung des Fauvismus zugerechnet wird, wuchs Ende des 19. Jahrhunderts in Le Havre auf und besuchte dort die Kunsthochschule. Noch bis zum 3. November 2019 kannst du rund 90 seiner Werke aus den verschiedensten Museen und Privatsammlungen besichtigen – eine außergewöhnliche Ausstellung und ein weiterer Grund für eine Reise nach Le Havre!

Erholung im Grünen: Le Havres Parks und Gärten

Die "Jardins suspendus", angelegt in einer alten Festungsanlage, bieten einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt und das Meer. © Patrick Boulen - OTAH / Atout France
Die "Jardins suspendus", angelegt in einer alten Festungsanlage, bieten einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt und das Meer. © Patrick Boulen - OTAH / Atout France

Nach so vielen kulturellen Highlights ist eine Pause angesagt? Auch hier ist Le Havre für eine Überraschung gut, denn die Stadt ist viel grüner, als sich inmitten der Beton-Architektur erwarten lässt.

Besonders sehenswert sind die "Jardins suspendus", so genannt als Hommage an die Hängenden Gärten der antiken Herrscherin Semiramis, die damals zu den sieben Weltwundern zählten. Die französische Version dieser Gärten wurde 2005 in einer alten Festung aus dem 19. Jahrhundert angelegt, malerisch auf einer Anhöhe oberhalb der Stadt gelegen. Der Name ist allerdings nicht Programm: Dich erwartet kein hängender Park, dafür eine außergewöhnliche Sicht auf Stadt, Meer und die Seine-Mündung. Dabei wurde die Festung in ihrer Struktur erhalten, es gibt immer noch Bollwerke, Zellen, Wehrgänge, Gräben und Pulverkammern. Was den Charme dieser Parkanlage ausmacht, die unbestreitbar zu den schönsten der Normandie zählt? Sie nutzt die vier Bollwerke als Themengärten, die dich auf eine Reise durch die botanische Welt einladen – und gleichzeitig die normannischen Seefahrer würdigen, die von ihren Reisen unzählige exotische Pflanzen in die Heimat mitbrachten. Du spazierst über breite Wege, vorbei an liebevoll angelegte Grünflächen, besichtigst Gewächshäuser mit Wüsten- oder Tropenklima – Entspannung garantiert!

Am Hafen, nur einige Schritte vom Handelsbecken entfernt, findest du den Japanischen Garten, der 1992 als Symbol der Städtepartnerschaft zwischen Le Havre und Osaka angelegt wurde. Geschwungene Wege, Rhododendron-Büsche, kleine japanische Tempel sowie zwei leise plätschernde Bäche, die sich als Zeichen der Partnerschaft in einem Teich mit farbenprächtigen Kois vereinen – dieser ruhige, friedliche Ort bietet dir einen reizvollen Kontrast zum lebhaften Stadtzentrum. Achtung, der Japanische Garten ist nur zu bestimmten Zeiten für Führungen geöffnet – am besten erkundigst du dich vorher im Tourismusbüro.

Ausblick auf den Strand von Le Havre, der nicht nur mit Entspannung auch mit einem vielfältigen Sport- und Freizeitangebot lockt. © Allard One / Shutterstock
Ausblick auf den Strand von Le Havre, der nicht nur mit Entspannung auch mit einem vielfältigen Sport- und Freizeitangebot lockt. © Allard One / Shutterstock

Die grüne Lunge der Stadt ist der Montgeon-Wald, ein Freizeitparadies, das zum Spazierengehen, Entspannen und zum Sport einlädt. Du bist gerne aktiv? Miete ein Mountainbike oder ein Ruderboot, geh‘ joggen oder reiten – hier ist alles möglich. Noch mehr Natur gefällig? Vor den Toren Le Havres liegt der Park von Rouelles, ein beliebtes Ziel für ausgedehnte Spaziergänge. Und wenn dir nach all dem Grün der Sinn blauem Meer und salziger Brise liegt, findest du nur 500 Meter vom Stadtzentrum entfernt den Strand, der mit einem Sportangebot von Beachvolleyball über Pétanque bis Surfen und vielen Bars und Restaurants keine Wünsche offen lässt.

Was Le Havres Strand alles zu bieten hat, kannst du hier nachlesen.

Meeresfrüchte, Käse, Calvados – bon appetit à la normande!

Das sollte man sich bei einem Aufenthalt in Le Havre keinesfalls entgehen lassen: frische Meeresfrüchte. © symbiot / Shutterstock
Das sollte man sich bei einem Aufenthalt in Le Havre keinesfalls entgehen lassen: frische Meeresfrüchte. © symbiot / Shutterstock

Dass du bei einer Reise nach Frankreich automatisch an gutes Essen denkst, ist nicht verwunderlich. Sei unbesorgt – für besondere kulinarische Erlebnisse ist auch in Le Havre gesorgt. Am besten machst du es wie die Einheimischen und unternimmst einen Bummel über die Märkte der Stadt.

Täglich findet direkt am Hafen am Quai de l’Ile der Fischmarkt statt. Austern, Jakobsmuscheln, Garnelen, Miesmuscheln, Langusten und die unterschiedlichsten Fische stapeln sich fangfrisch auf Eis – ein Paradies, wenn du Fisch und Krustentiere magst! Und wenn nicht, lohnt es sich trotzdem, einen Blick auf das typische Spektakel zu werfen und bei dieser Gelegenheit das Reeder-Haus zu besichtigen, das genau gegenüber liegt. Es stammt noch aus dem 18. Jahrhundert, gibt dir spannende Einblicke in das Leben der Händler der Kolonialzeit und beeindruckt mit einem achteckigen Lichthof in der Mitte des Gebäudes.

Weitere Köstlichkeiten haben die Halles Centrales, die Markthallen, zu bieten. Sonntagvormittags bauen hier im Freien regionale Händler ihre Stände mit Gemüse, Käse, Fleisch, Wein und frisch geröstetem Kaffee auf, während sich die Einheimischen zum Espresso oder Cidre, dem normannischen Apfelschaumwein, auf einer der zahlreichen Café-Terrassen treffen. Hungrig geworden? Dass lass‘ dir einfach an einem der kleinen Feinkost-Stände die leckersten Spezialitäten einpacken und mach‘ es dir bei einem Picknick am Strand gemütlich.

Apropos Spezialitäten: Die Normandie ist berühmt für ihren feinen Calvados, einen Apfelschnaps, und ihren prickelnden Cidre. Beide findest du nicht nur auf nahezu jeder Getränkekarte, sondern auch auf dem Teller – beispielsweise, wenn du "bœuf braisé à la normande" bestellst, einen in Cidre und Calvados marinierten Rinderbraten. Auch Fisch und Meeresfrüchte kommen hier natürlich regelmäßig auf den Tisch – allen voran köstliche Jakobsmuscheln und Felsenaustern, für die die Gegend bekannt ist. Vergiss nicht, den aromatischen Rohmilchkäse aus der Normandie, beispielsweise Camembert, Livarot oder Pont l'Evêque, zu probieren. Und als süßen Abschluss bestellst du am besten eine normannische Apfel-Tarte oder eine "Crêpe normande", einen hauchdünnen Pfannkuchen, der mit Zucker, Sahne und Apfelringen garniert und vor deinen Augen mit Calvados flambiert wird…

Natürlich kann Le Havre auch mit mehreren Gourmet-Restaurants aufwarten, falls du dich kulinarisch so richtig verwöhnen lassen möchtest. Quasi das kulinarische Äquivalent zu der Architektur von Auguste Perret ist das Restaurant von Jean-Luc Tartarin, vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet. Der Spitzenkoch kombiniert die moderne Küche mit traditionellen Aromen der Normandie – und das noch dazu in einem besonderen Gebäude im Stil Perrets. Bon appetit!

Die Kreidefelsen von Étretat, ein lohnendes Ausflugsziel

Die berühmten Kreidefelsen von Étretat inspirierten Maler und Schriftsteller und beeindrucken auch heute noch. © Vincent Rustuel / Atout France
Die berühmten Kreidefelsen von Étretat inspirierten Maler und Schriftsteller und beeindrucken auch heute noch. © Vincent Rustuel / Atout France

Du bist länger in Le Havre und hast Zeit für einen ganz besonderen Tagesausflug? Nur eine halbe Autostunde nordöstlich von Le Havre ragen weiße Kreidefelsen bis zu 75 Meter hoch aus dem Meer, von Wind und Wellen bizarr geformt und von einem ehemaligen unterirdischen Fluss zu gigantischen Felsentoren ausgewaschen. Hier liegt Étretat, einst ein kleines Fischerdorf, heute bekanntes Seebad.

Bekannt machten den Ort an der sogenannten Alabasterküste vor allem mehrere illustre Dichter und Maler des 19. Jahrhunderts. Autor und Journalist Alphonse Karr sorgte in den 1830er Jahren für Popularität, als er Étretat als Schauplatz seines Romans "Der kürzeste Weg" wählte. Romancier Guy de Maupassant verbrachte einige Zeit hier und fand zahlreiche malerische Vergleiche für die ungewöhnlichen Felsformationen – sie erinnerten ihn beispielsweise an einen Elefanten, der seinen Rüssel ins Meer taucht. Auch der bekannte Roman-Ganove Arsène Lupin aus der Feder von Maurice Leblanc erlebte mehrere Abenteuer in Étretat und verschiedene berühmte Persönlichkeiten wie Jérôme Bonaparte, Jacques Offenbach, Jules Michelet und Félix Faure machten hier Urlaub. Natürlich entdeckten ebenfalls die Impressionisten die landschaftliche Schönheit des Küstenstreifens und stellten ihre Staffeleien in Étretat auf.

Auch Monet verewigte das Felsentor "Porte d’Aval" in einem seiner Gemälde. © Vincent Rustuel / Atout France
Auch Monet verewigte das Felsentor "Porte d’Aval" in einem seiner Gemälde. © Vincent Rustuel / Atout France
Die Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde oberhalb der Klippen ist der Schutzpatronin der Seeleute gewidmet. © Vincent Rustuel / Atout France
Die Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde oberhalb der Klippen ist der Schutzpatronin der Seeleute gewidmet. © Vincent Rustuel / Atout France

Was du hier unternehmen kannst? Ein gefühlt endloser Höhenweg entlang der Steilküste bietet dir spektakuläre Ausblicke auf die Kreidefelsen. Besonders berühmt sind die drei imposanten Felsentore, "Porte d’Aval" mit seiner Felsennadel, "Manneporte" und "Falaise d’Amont". Wenn die weißen Felsen vor deinen Füßen steil ins Meer abfallen und die Wellen tief unter dir gegen die Klippen donnern, sind atemberaubende Fotos garantiert – Kamera nicht vergessen! Auch ein Bummel durch den kleinen Ort mit seinen Fachwerkhäusern im normannischen Stil lohnt sich – oder du besichtigst das "Clos Arsène Lupin", das Haus, in dem dessen Schöpfer, der Autor Maurice Leblanc, lebte.

Bei gutem Wetter solltest du außerdem deine Badesachen im Gepäck haben: An dem breiten Stadtstrand, der mit glattpolierten weißen Kieseln bedeckt ist, relaxt du mit Aussicht auf die Felsentore. Dank der Klippen ist der Strand noch dazu windgeschützt! Du bist begeisterter Wassersportler? Auch Segeln und Surfen kannst du hier. Falls du jedoch bei Ebbe übers Watt an der Küste entlanglaufen möchtest, erkundige dich vorher unbedingt nach den Gezeiten, damit die Flut dich nicht in der nächsten Bucht einschließt!

"Un été au Havre": Kultur pur

Die Skulptur UP#3 wurde bereits 2017 im Rahmen des Kulturfestivals am Strand von Le Havre errichtet. © Julneighbour / Shutterstock
Die Skulptur UP#3 wurde bereits 2017 im Rahmen des Kulturfestivals am Strand von Le Havre errichtet. © Julneighbour / Shutterstock

Falls du noch auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Reiseziel für den Spätsommer bist, ist Le Havre genau das Richtige für dich. 2017 wurde anlässlich der 500-Jahr-Feier der Hafenstadt der Kultursommer "Un été au Havre" initiiert – mit einem solchen Erfolg, dass dieses Event nun jährlich stattfindet! Im vergangenen Jahr zählte die Veranstaltung 1,25 Millionen Besucher und zog Einheimische und Touristen gleichermaßen an.

Noch bis zum 22. September machen verschiedene Künstler Le Havre zu einem riesigen Open-Air-Museum und bieten dir einen ausgefallenen Rahmen, um die Metropole an der Atlantikküste zu entdecken. Kultur pur wartet hier auf dich! Du spazierst durch die Stadt, lässt Architektur und Sehenswürdigkeiten auf dich wirken und stößt immer wieder auf bemerkenswerte und unerwartete Kunstinstallationen – ein Sommer in Le Havre.

Der farbenfrohe Torbogen aus Schiffscontainern befindet sich am Quai de Southampton. © Beketoff / Shutterstock
Der farbenfrohe Torbogen aus Schiffscontainern befindet sich am Quai de Southampton. © Beketoff / Shutterstock

In der Rue de Paris wirst du plötzlich von den Balkonen mehrerer Perret-Gebäude durch überlebensgroße Keramik-Menschen beobachtet – dies sind Skulpturen des deutschen Bildhauers Stephan Balkenhol. Im historischen Stadtkern überrascht dich ein aufgeblähtes silberfarbenes Auto, in der Avenue Foch ein schmales Haus – Kunstwerke des Österreichers Edwin Wurm, der Alltagsobjekte auf sehenswerte Weise verformt. Auch in der Markthalle, an der Strandpromenade und am Hafen stehst du immer wieder vor den unterschiedlichsten Kunstwerken, in der Kirche Saint-Joseph gehört eine Klanginstallation zum Programm. Und selbst in den Jardins suspendus erwartet dich eine Installation: eine Skulptur des brasilianischen Künstlers Henrique Oliveira aus verschiedenen Hölzern, die wie eine riesige Wurzel aus dem Boden zu wachsen scheint.

Auch mehrere Werke der vergangenen Kultursommer sind noch in der Stadt zu sehen, zum Beispiel der 25 Meter hohe Torbogen aus farbigen Containern, den Vincent Ganivet 2017 am Quai de Southampton errichtete.

Noch mehr Kultur gefällig? Einige Museen in Le Havre zeigen aktuell sehr unterschiedliche und spannende Ausstellungen – von den Bildern Dufys im MuMa über Skulpturen von Stephan Balkenhol bis zu modernen Installationen in der Ausstellung "Exhibit!", um nur einige zu nennen. Falls du ein echter Kunstliebhaber bist, lohnt sich für dich ganz bestimmt der Museumspass, mit dem du unbegrenzten Eintritt zu allen Ausstellungen erhältst.

Le Havre, Tor zur Welt: Gewinnspiel

© zebra0209 / Shutterstock
© zebra0209 / Shutterstock

Erbaut wurde Le Havre vor 500 Jahren als Tor zum Meer – als Ausgangspunkt für erfolgreichen Kolonialhandel und Reisen in die Neue Welt. Auch heute noch besitzt die Stadt den zweitgrößten Hafen Frankreichs: Gemütlich in einem Hafencafé zu sitzen und den gigantischen Containerschiffen und Kreuzfahrtriesen beim Einlaufen zuzusehen, ist auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis.

Der Hafen ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Le Havre auch heute noch das Gefühl vermittelt, Tor zur Welt zu sein. Die Stadt ist modern und weltoffen und bleibt dennoch ihren Wurzeln treu. Im 19. Jahrhundert war Le Havre Zentrum der Impressionisten – heute kommen zahlreiche Künstler an die Atlantikküste, um Teil des Kulturevents "Un été au Havre" zu sein. Und was die Reisen in die Neue Welt angeht: Selbst die alte Kaffeeroute wird noch regelmäßig befahren – von den besten Skippern der Hochseeregatten, die alle zwei Jahre an der "Transat Jacques Vabre" teilnehmen und ohne Zwischenstopp bis zu einem süd- oder mittelamerikanischen Hafen segeln. Auch das wird übrigens im Herbst 2019 als ganz besonderes Event in Le Havre gefeiert.

Lass‘ dich von der Stadt am Atlantik überraschen und mitreißen! Eine coole, trendige Metropole, die die Erwartungen jedes kultur- und architekturbegeisterten Besuchers übertrifft, empfängt dich. Wenn du durch die breiten Straßen bummelst und quasi im Vorübergehen in das Weltkulturerbe eintauchst, auf den Spuren der Impressionisten wandelst und moderne Kunst erlebst oder beim Aperitif in einer der hippen Bars an der quirligen Strandpromenade das Leben in der Hafenstadt genießt, dann ist ein unvergleichlicher "Sommer in Le Havre" garantiert.

Für deine Reise nach Le Havre fehlt dir noch der passende Reiseführer? Dann beantworte einfach unsere Gewinnspielfrage und gewinne mit etwas Glück einen von fünf MARCO POLO Reiseführern Normandie. Wir drücken die Daumen!

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