Griechenland

Mehr als 6000 Inseln und Inselchen, Sonne satt, Traumstrände, Schafskäse und jahrtausendealte Tempel: Das ist Griechenland. Aber auch wenn die klischeehaften Bilder vom Sonnenaufgang über der Akropolis, von Gyros mit griechischem Bauernsalat und von strahlendweißen Gebäuden vor tiefblauem Meer durchaus der Wirklichkeit entsprechen, hat Griechenland noch viel, viel mehr zu bieten und ist eines der vielfältigsten Länder Europas.

Neben der Akropolis hat die über 5000 Jahre alte Geschichte zahlreiche steinerne Zeitzeugen hinterlassen, von antiken Stätten über byzantinische Kirchen bis zu mittelalterlichen Klöstern. So abwechslungsreich wie die Geschichte und Kultur des Landes, die den Grundstein der europäischen Demokratie und Philosophie gelegt haben, so facettenreich ist auch die Natur Griechenlands. Neben wunderschönen Sandstränden für Erholungsuchende finden vor allem Naturliebhaber und Aktivreisende ein wahres Paradies vor. Dichte Wälder, endlos scheinende Berglandschaften und Schluchten laden zu Wanderungen oder Mountainbike- und Radtouren ein, wer doch lieber in der Nähe des Wassers bleibt kann sich sowohl auf den Inseln als auch an der Küste des Festlandes beim Tauchen, Wasserski fahren und Kitesurfen auspowern. Die Vielfalt Griechenlands setzt sich in der Küche fort und die große Auswahl an mediterranen Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichten wird bestimmt auch dich begeistern.

Ganz gleich also, ob du deinen Urlaub am liebsten am und im Wasser verbringst, du mit dem Rad die Landschaft erkunden oder Berge erklimmen möchtest, ob du in der Natur Kraft tankst oder in Städten das Leben in dich aufsaugst, ob du tief in die Geschichte eintauchen oder dich durch die Speisekarte des Landes schlemmen möchtest. Griechenland hat alles was du willst und wartet nur darauf, dich mit offenen Armen und typisch griechischer Gastfreundschaft zu empfangen.

Du bist reif für die Insel? Dann mach dich auf nach Zakynthos. Nordwestlich des Peloponnes gelegen ist Zakynthos die südlichste der sieben großen Ionischen Inseln. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Bergen im Norden, Steilküsten im Westen, Olivenhainen und üppigem Grün lädt zu Entdeckungstouren ein. Lohnenswert ist auch ein Besuch von Zakynthos Stadt, dem Hauptort der Insel. Hier ist vor allem auf dem Agios-Markos-Platz noch deutlich zu spüren, dass die Insel mehrere Jahrhunderte lang unter venezianischer Herrschaft stand.

Wenn vor allem das kühle Nass dein Urlaubsherz höher schlagen lässt, dann bist du auf Zakynthos genau richtig, denn ganz besonders Wasserratten und Meeresliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Ob Wasserski, Kitesurfen, Tretboot oder Motorboot: An verschiedenen Stationen hast du die Möglichkeit, das Fortbewegungsmittel deiner Wahl zu mieten, am Strand entlang oder aufs Meer hinauszufahren und im offenen Meer schwimmen zu gehen. Oder du lässt dich fahren und unternimmst einen Bootsausflug zum Schiffswrack in der Navagio-Bucht oder zu den blauen Grotten am Kap Skinari. Der Anblick des türkisfarbenen Wassers vor den weißen Felsen wird garantiert unvergesslich bleiben. Und auch ein Blick unter die Wasseroberfläche lohnt sich auf Zakynthos: Auf Tauchgängen kannst du Höhlen, Schiffswracks und die einmalige Unterwasserwelt erkunden.

Ein ganz besonderes Highlight wartet in der Bucht von Laganas auf dich. Hier ist die Caretta-Caretta, eine seltene Meeresschildkrötenart, beheimatet. Die besten Chancen, die faszinierenden Meeresbewohner zu Gesicht zu bekommen, hast du in den Sommermonaten und bei Sonnenuntergang. Wer die Schildkröten nicht nur bewundern, sondern auch etwas über sie lernen will, sollte dem nicht unweit der Bucht gelegenen Mediterranean Marine Life Centre einen Besuch abstatten. Hier informieren Naturschützer über die Tiere und ihren Lebensraum.

Den Namen des berühmtesten Sohnes der Insel Samos hat wohl fast jeder schon einmal gehört: Um 570 v. Chr. Wurde hier der Philosoph und Mathematiker Pythagoras geboren, dessen mathematische Formel wir alle in der Schule gelernt haben. Aber keine Angst, man musst kein Mathe-Ass sein, um den Aufenthalt auf Samos in vollen Zügen genießen zu können. Schöne Sandstrände laden zum Entspannen ein und in den Städten und Dörfern sorgen Tavernen, Bars und Shoppingmöglichkeiten für Abwechslung. Kulturinteressierte können im nach dem antiken Gelehrten benannten Hafenstädtchen Pythagorion zur Burg von hinaufsteigen oder bei einer Begehung des Tunnels des Eupalinos über die Ingenieurskunst der antiken Baumeister staunen, die den Tunnel zur Sicherung der Wasserversorgung der Stadt anlegen ließen. Auch ein Besuch der Ausgrabungen des Hera-Heiligtums, das einst das größte Bauwerk zu Ehren der Göttin war, lohnt.

Der eigentliche Star der Insel ist aber die Natur: Samos ist eine der grünsten Inseln des Landes und begrüßt seine Besucher mit üppiger Vegetation. Im Norden und Westen laden Weinberge, Olivenhaine und duftende Pinien- und Kiefernwälder zu Wanderungen ein, auf denen du mit jedem Schritt den Alltagsstress weiter zurücklässt. Etwas anspruchsvoller wird es, wenn du dich in den Westen der Insel aufmachst. Hier strecken sich beeindruckende Berge wie der Ambelos und die höchste Erhebung, der 1433 m hohe Kerkis, dem Himmel entgegen. Übrigens kannst du auch hier im Gebirge auf den Spuren des Pythagoras wandeln. Allerdings sind Schwindelfreiheit und auch ein paar Kletterkünste gefragt, wenn du die Höhle im Kerkis-Massiv besuchen möchtest, in der sich der Mathematiker der Legende nach versteckte, um der Verfolgung durch einen Tyrannen zu entgehen.

Sowohl im Gebirge als auch am See Glyfada und im Naturschutzgebiet Alyki lässt sich deine Wanderung hervorragend mit Vogelbeobachtungen verbinden. Während in den Bergen Adler und andere Greifvögel majestätisch durch den Himmel gleiten, sorgen in den Tälern und Feuchtgebieten Scharen von Flamingos und Pelikanen, Schwäne, Reiher und kleine Stelzläufer für unvergessliche Glücksmomente für jeden Hobby-Ornithologen und Naturliebhaber.

An der Westküste Griechenlands, in der Region Epirus, liegt Preveza. Auf drei Seiten vom Meer umgeben, ist die Hafenstadt ein ideales Reiseziel für Sonnenanbeter, Segler und andere Wassersportler. Abseits des Wassers laden gepflasterte Gassen und gemütliche Tavernen zu einem entspannten Spaziergang durch die Altstadt ein. Die wunderschönen traditionellen Häuser, diverse Museen und byzantinische Kirchen nehmen dich mit auf eine Reise in die Vergangenheit Prevezas. Besuchen solltest du auch die Burg Pantokratoras. Nach einem Rundgang durch die Gemäuer der im 18. Jahrhundert erbauten Festung wirst du – besonders in der Abenddämmerung – mit einem atemberaubenden Ausblick über die Stadt und den Golf von Amvrakikos belohnt.

Beim Blick Richtung Landesinneres wird klar, warum die Region Epirus ein Mekka für alle Fahrradbegeisterten ist: Diese wunderbar grüne Landschaft mit den Bergen im Hintergrund scheint nur darauf zu warten, auf zwei Rädern erkundet zu werden. Wer es erst einmal langsam angehen lassen möchte, kann von Preveza aus auf ebener Strecke entlang der Küste radeln, den herrlichen Ausblick auf das Meer genießen und beim Zwischenstopp am Strand ein erfrischendes Bad nehmen.

Für erfahrene Biker und Mountainbike-Fans hat die Region aber noch so viel mehr zu bieten. Vor allem das Pindos-Gebirge mit seinen imposanten Gipfeln, Flusstälern, weitläufigen Wäldern und der beeindruckenden, nahezu unberührte Natur der Vikos-Schlucht, ist ein herrliches Terrain für Mountainbiker. Auch wenn für die Touren durch die Landschaften des Epirus teils ordentlich Kondition gefragt ist: Der Ausblick auf die atemberaubende Schönheit der Natur entschädigt im Voraus für jeden Muskelkater und bleibt unvergesslich.

Der Name Kalamata klingt irgendwie vertraut in deinen Ohren? Grund dafür sind wahrscheinlich die schwarzen Kalamata-Oliven, die in der Umgebung der zweitgrößten Stadt der Peloponnes angebaut werden und auch bei uns in den Supermarkt-Regalen und auf dem Teller landen. Wer Kalamata aber auf diesen Exportschlager reduziert, wird der lebendigen Hafenstadt bei Weitem nicht gerecht. Als Wahrzeichen thront das beeindruckende Schloss auf der Akropolis über der schönen Altstadt und zieht schon von Weitem alle Blicke auf sich. In der Altstadt, mit ihren engen Gässchen und dem mediterranen Flair, finden sich zahlreiche historische Gebäude und kleine Geschäfte laden zum Shopping ein. Spannend ist ein Besuch des Klosters Kalogreon, in dem die dort lebenden Nonnen die berühmten Seidenstoffe der Region herstellen. Und auch die Erholung kommt in Kalamata nicht zu kurz: zahlreiche Strände liegen in nächster Umgebung und laden zum Sonnenbaden, Schwimmen und Entspannen ein.

Aber auch wenn Kalamata viel zu bieten hat, Ausflüge zur Erkundung der Umgebung sollten unbedingt Teil der Urlaubsplanung sein. Schließlich liegen auf der Peloponnes so viele weltberühmte antike Stätten wie kaum sonst wo. Beispielsweise die antike Stadt Korinth: Bevor Athen und Sparta zu Ruhm und Macht aufstiegen, war Korinth die bedeutendste Stadt des hellenischen Reiches. Heute kannst du die Ausgrabungen der ehemaligen Handelsmetropole und die Säulen des Apollon-Tempels im Dorf Archea Korinthos bestaunen. Darf es auch noch ein bisschen Dramatik sein? Dann mach dich auf nach Mykene. Die Burg war Schicksalsort mächtiger Könige wie Agamemnon und Orestes und hier fand der Archäologe Heinrich Schliemann in den Königsgräbern bedeutende Goldschätze.

Ein weiteres Must See auf deiner Peloponnes-Reise ist Olympia: An der Geburtsstätte des ältesten Sportereignisses der Welt zu stehen, wird garantiert auch dich beeindrucken - der erste Nachweis der Spiele stammt aus dem Jahr 776 v. Chr. Weniger geregelt als in Olympia ging es wohl bei den alten Spartanern zu. Von der Stadt dieser berüchtigten Krieger sind zwar nur noch Trümmer erhalten, ein Besuch lohnt dennoch. Heute kannst du nämlich durch die malerischen Ruinen der mittelalterlichen Stadt wandeln, die fränkische Kreuzritter und byzantinische Eroberer nicht unweit des antiken Spartas errichteten.

Genau wie antike Ausgrabungsstätten oder mittelalterliche Burgen und Klöster sind auch Gastfreundschaft und die mediterrane griechische Küche nicht wegzudenkende Bestandteile der Kultur des Landes. Und so vielfältig wie seine Regionen und Landschaften sind auch die Speisen, die hier auf dem Teller landen. Ganz einfach, weil die Griechen das nutzen, was ihnen das Land – oder das Meer – zur Verfügung stellt. Ob Gemüse, Früchte, Fleisch, Fisch oder Milchprodukte: In jeder Region wird weiterverarbeitet, was in der nächsten Umgebung zur Verfügung steht und so hat auch jede Region ihre ganz eigenen Spezialitäten.

Und genau diese regionalen Köstlichkeiten lohnt es sich, auszuprobieren. Denn was schmeckt besser als fangfrischer Fisch, mit heimischem Safran verfeinert oder eine gefüllte Paprika oder Aubergine, deren Anbaufeld man vielleicht nur wenige Stunden zuvor bei einer Fahrradtour passiert hat? Und dazu genießt man, mit Blick auf die Weinberge, ein Gläschen feinen griechischen Wein – einfach herrlich! Wenn du dich im Restaurant nicht entscheiden kannst, ein kleiner Tipp: Frag doch einfach mal beim Kellner nach dem Tagesangebot. Zum einen ist das häufig nämlich gar nicht auf der Speisekarte abgedruckt und zum anderen garantiert authentisch und regional.

Und auch das ist sicher: Egal ob im Sternerestaurant, der Dorftaverne oder in einer der typischen Tavernen, ob Fleisch, Fisch, vegetarisch oder süß – die köstlichen Speisen werden immer mit viel Liebe zubereitet und mit einem herzlichen Lächeln serviert.