Unter den gotischen Arkaden kann man auch bei schlechtem Wetter wunderbar bummeln – an Geschäften herrscht kein Mangel! Schön ist auch ein Bummel über den BauernmarktDo nachmittags und über den Grünen MarktSa vormittags in der Altstadt, die beide viele Produkte in Bioqualität anbieten.
Wo viel Holz ist und Wasser, sind die Bedingungen für die Papierherstellung optimal. Gmund am Tegernsee ist Standort einer Papier-, Verzeihung, Büttenfabrik, deren Produkte vom Briefpapier bis zum Tagebuch einfach vollendet sind. Ein wunderbares Mitbringsel ist auch Berchtesgadener War’ – so nennt man traditionell Spanschachteln, die mit filigran aufgemalten Blumen- und anderen Motiven geschmückt und in der Region um Berchtesgaden erhältlich sind.
Nichts gegen traditionelle Schnitzkunst, wie sie in zahllosen Geschäften zwischen Oberammergau und Berchtesgaden in bester Qualität verkauft wird. Nicht umsonst nennt man die Oberammergauer Herrgottsschnitzer, fertigen sie doch fast ausschließlich religiöse Stücke wie Kruzifixe oder Krippen an. Moderne Holzkünstler haben die traditionellen Techniken und Stilformen weiterentwickelt: Reizvoll sind beispielsweise Holzscheitfiguren, die Künstler aus ungewöhnlich geformten Holzstücken schnitzen. Ähnlich kreativ arbeiten viele Töpferateliers, in denen sowohl traditionelles, in Schlickertechnik bemaltes Steingut wie moderne Objekte erhältlich sind. Ein Besuch auf dem Dießener Töpfermarkt zeigt die ganze Bandbreite dieses uralten und sehr zeitgemäßen Handwerks.
Immer mehr Käsereien öffnen ihre Pforten, und tatsächlich sind ihre Produkte so köstlich, dass man diese auch gern mit nach Hause nimmt – z. B. aus dem Tölzer Kasladen oder von der Naturkäserei Tegernseer Land. In den meisten Käsereien wird nach Bioprinzipien gearbeitet.
Früher aufgewogen mit Gold, heute ein Massenprodukt? In Bad Reichenhall und Berchtesgaden können Sie Salz direkt am Ort der Förderung kaufen – ob als grobes Steinsalz, mit aromatischen Kräutern versetzt oder in Form von Kosmetika wie Seifen oder Peelings – ein ungewöhnliches und praktisches Mitbringsel.
Streuobstwiesen haben die Oberbayern sozusagen vor der Tür. Nicht wenige Bauern sind inzwischen zur Eigenproduktion von naturreinen Fruchtsäften übergegangen. Dabei entstehen ungewöhnliche Leckereien wie Rosenblütensaft oder Heulimonade. Auch beim Schnaps heißt’s zurück zur eigenen Produktion. Gebrannt wird er aus allem, was der Obstgarten hergibt. Eine oberbayerische Spezialität ist der bittere Enzian, der unter strengen Auflagen aus der Wurzel der unter Naturschutz stehenden Pflanze gewonnen wird. Neben großen Unternehmen wie der Enzianbrennerei Grassl bei Berchtesgaden behaupten sich Familienbetriebe wie die Enzian- und Obstbrennerei Hoermann am Schliersee. Auch das Bierbrauen wird trotz Konkurrenz der Großkonzerne immer mehr zur oberbayerischen Ehrensache, von den Klosterbrauern in Weihenstephan bis zu mancher Familienbrauerei.
Dass Tracht absolut stadtfein und zeitgemäß aussehen kann, beweist das Trachten-Informationszentrum in Benediktbeuern mit seinen Kollektionsstücken. Gearbeitet werden sie in Nähereien, bei Sattlern, Hutmachern und Juwelieren im Oberland – die Adressen finden Sie auf www.trachten-informationszentrum.de.
Lange wurde Schafwolle nach der Schur einfach weggeworfen, weil niemand sich dafür interessierte und die Kosten der Verarbeitung höher schienen als der zu erwartende Ertrag. Heute verarbeiten Kooperativen u. a. im Werdenfelser Land eigene Wolle zu hübschen, gestrickten oder gewebten Ökoprodukten.