Dass das das mit etwa 1000 Bewohnern größte Städtchen am montenegrinischen Ufer des Sees über Jahrhunderte hinweg eine strategisch wichtige Position innehatte, sticht sofort ins Auge. Es lag früher auf einer Insel – und war die letzte Bastion gegen die Türken. Folgt man dem schnurgeraden, in den 1970er-Jahren errichteten Bahndamm ein paar Kilometer Richtung Podgorica, zieht links die Festung Lesendra (Eintritt frei) vorbei, eine türkische Schutzburg, die die Eroberungen des Istanbuler Paschas sichern sollte. Heute verbinden zwei Brücken das Fischerstädtchen mit dem Uferstreifen.
Ab Ende April, wenn Iris und Seerose in voller Blüte stehen, beginnt im Schilf am Ufer für die Vermieter von Ausflugsbooten die Saison. Dass du richtig gelandet bist, merkst du spätestens, wenn dir schon nach der Ortseinfahrt eine Gruppe Einheimischer entgegenkommt und freundlich, aber bestimmt „die besten“ und „günstigsten“ Bootstouren anbietet. Jetzt gilt: Nicht hetzen lassen, sondern in Ruhe die Preise vergleichen und erst dann eine Wahl treffen.
Farbenfroh präsentiert sich freitags der Wochenmarkt, der dem Ort seinen Namen gab: Virpazar bedeutet so viel wie „lebendiger Markt“. In einem Sprachengewirr aus Montenegrinisch und Albanisch bieten Bäuerinnen und Fischer von Olivenöl über Karpfen bis zu Tomaten und Paprika Köstlichkeiten aus der Gegend an. Einige Naturprodukte kann man sogar selbst sammeln: Wer Richtung Rijeka Crnojevića fährt und die Landstraße kurz verlässt, findet unweit davon unzählige wild wachsende Kräuter wie Salbei, Rosmarin und Thymian.
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 19:00 Uhr |