Wenn du durch die fast schon mondän wirkende Schachbrettstadt am Grenzfluss Rio Guadiana spazierst, merkst du gleich: Hier weht ein anderer Wind als in den klassischen Urlaubsorten. Vila Real ist eine typische Grenzstadt, die Spanier kommen zum Einkaufen her, und viele Tagesausflügler schauen sich die im 18. Jh. von Premierminister Marquês de Pombal höchstpersönlich entworfene Stadt an.
Dem König war es nämlich gar nicht recht, dass die Grenzregion so dünn besiedelt war, vor allem wollte er nach dem Erdbeben 1755 den Warenhandel über den Rio Guadiana und den Fischfang von Monte Gordo beaufsichtigen – und so ließ er 1774 an der Stelle des kleinen Fischerdorfs Santo António de Arenilha in nur fünf Monaten die „königliche Stadt“ hochziehen. So ganz ging sein Kontrollplan nicht auf: Die relativ wohlhabenden Fischer aus dem nahen Monte Gordo weigerten sich umzuziehen, stattdessen zogen sie lieber nach Spanien – nur um der Aufsicht der Zollbehörden zu entfliehen.
Heute leben etwa 12 000 Menschen in „VRSA“, wie die Portugiesen die Grenzstadt gerne abkürzen. Das geschäftige Schachbrettmusterzentrum kannst du wunderbar zu Fuß erkunden: Los geht’s an der Uferallee Avenida da República mit ihrem Yachthafen und der bauklötzchenartigen, von João Cutileiro geschaffenen Statue des Stadtgründers Marquês de Pombal. Auch der sternförmig gepflasterte Hauptplatz, an dem sich die Kirche und das Rathaus befinden, ist nach ihm benannt und markiert das stolze Zentrum, ab hier geht es in die gut besuchten Einkaufsstraßen. Du stößt auf eine beeindruckende Auswahl an Haushaltswaren und Textilien – viele Spanier kommen per Fähre oder über die Autobahnbrücke zum günstigen Shoppen in die Stadt.
Einwohner | 19.156 | |
Fläche | 62 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 13:29 Uhr | |
Zeitverschiebung | -1 h (zu MEZ) |