Günstig sind die Fastfood-Ketten, die vorwiegend Hamburger, Hühnchen, Tacos und Pizza servieren. Das ungeheure Angebot an Fastfood ist keineswegs durchgängig zu verschmähen, doch sollte man die an fast jeder Ecke vertretenen Kettenlokale lieber meiden. McDonald’s, Taco Bell, Kentucky Fried Chicken oder Pizza Hut haben alle Vor- und Nachteile der Gleichförmigkeit. Ob in Oregon oder in Texas, überall ist die Speisekarte nahezu identisch. Preiswert und gut sind Chinesen, Thailänder, Inder und Vietnamesen. Dort kann man oft ebenso das Essen mitnehmen (take out) oder bei Tisch nicht bewältigte Reste einpacken lassen (doggy bag). Günstig sind auch Sandwiches, die allerorten verkauft werden: im Supermarkt, im Drugstore, in Tankstellen, Delikatessläden und Coffeeshops. Aber alles, was aus Europa kommt – French, Italian, Spanish –, aber auch Classic American Cuisine etc. ist mittel- bis sehr teuer.
Richtig aufregend ist der mexikanische Einfluss in den Staaten entlang der Grenze im Süden: tacos, burritos, enchiladas, nachos und quesadillas – die Spezialitäten der Nachbarn werden als mildes Fastfood preiswert an den Imbissständen serviert oder in ihrer ganzen Schärfe in richtigen mexikanischen Lokalen (wobei die Speisekarte oft Warnsignale gibt: hot, very hot).
Man sollt nicht die Chance verpassen, regionale oder nationale und ethnische Spezialitäten zu versuchen – denn gerade diese machen die Küche des amerikanischen Westens, jedenfalls des äußersten Westens, so interessant und abwechslungsreich. Interessant ist vor allem die junge amerikanische Küche, die in den 1970er-Jahren als California Cuisine begann und heute als Southwest oder Northwest Cuisine allerorts in regionalen Variationen auf die Tische der besseren Lokale kommt. Ihr Grundprinzip: Koche leicht, variiere Rezepturen aus verschiedenen Kulturen – meist Asien und Europa (daher auch der manchmal verwendete Begriff fusion cuisine) – und nimm, wenn irgend möglich, Produkte von heimischen Märkten. Paradiese für Genießer sind vor allem Los Angeles, San Francisco und Kaliforniens bekannte Weinregionen. Oregon und Washington locken mit hervorragendem Fisch, und in den Rockies gibt es Lamm, Forellen und natürlich in Perfektion gegrillte Steaks.
Das Hinterland in Amerikas Westen ist nach wie vor „Meat and Potato Country“. Das heißt, in den kleinen Westernorten der Rockies und in den Prärien gibt es deftige Kost mit viel Fleisch. Aber die Steaks sind auch wirklich klasse: Dicke Filets, New York steaks mit Fettrand oder fein gemaserte ribeye steaks und die meist etwas günstigeren, dünneren sirloin steaks sind die besten Stücke – und natürlich die legendären T-bone steaks. Am besten schmeckt es medium rare, also mit rosa Kern. Vor allem wenn dazu noch eine dicke baked potato, cole slaw (cremiger Kohlsalat) und corn on the cob (gebutterter Maiskolben) kommen. Vegetarier können hier im Fleischland höchstens auf Nudeln und Salate ausweichen. In den Städten sowie den kleineren Orten der Westküstenstaaten oder Arizonas ist es kein Problem, sich fleischlos zu ernähren. Vegetarische Omelettes, asiatische Gemüse- Reis-Gerichte und Fisch stehen auf der Karte, und es gibt hervorragende Sushi- Lokale, die oft preiswerter sind als in Europa. Immer mehr Restaurants und Deli-Feinkostläden setzen zudem auf Bioware, organic food.
Die Aufteilung der Mahlzeiten ist für Reisende zeitlich gar nicht schlecht: Morgens und abends wird ausgiebig gespeist, mittags nur eine Kleinigkeit. Man tut gut daran, sich morgens an das breakfast, und zwar an das American breakfast zu halten. Es ist immens und eigentlich nicht zu bewältigen: Saft, zwei Eier, Speck oder Würstchen, Bratkartoffeln, Toast, Gelee, dazu Kaffee, kostenlos nachgeschenkt. Deswegen gilt der Lunch bei Amerikanern nur als ganz kleine Mahlzeit – typisch dafür: soup ’n’ sandwich. Das frühe Dinner – auf dem Land oft schon gegen 18 Uhr eingenommen – fällt dann wieder mit Steak, Pommes, Salat und Gemüse größer aus.
Egal, welche Spezialitäten es gibt, meist wird zum Essen Eiswasser getrunken. Auch das Bier ist in Amerika immer eiskalt – und wird dazu noch im tiefgekühlten Glas serviert. Beliebt sind neben dem legendären Bud auch mexikanische Biere wie Corona oder Tecate und immer häufiger microbrews, in örtlichen Kleinbrauereien hergestellte Biere. Weine kommen meist aus Kalifornien: würzige Chardonnays und Pinots, aber auch Merlots, Cabernets oder Syrahs, die auf Weinprämierungen weltweit schon viele Lorbeeren geholt haben. Auch Oregon und Washington bauen übrigens exzellente Weine an.
Kellner arbeiten oft mit nur ganz geringem Grundgehalt. Daher gilt ein Trinkgeld von 15-20 Prozent als normal. Diesen tip lässt man bar auf dem Tisch liegen oder zählt ihn auf dem Kreditkartenbeleg zum Preis dazu.
Nur wenige Restaurants in Amerika haben übrigens einen Ruhetag – serviert wird meist sieben Tage die Woche, durchgehend von 11 bis 22 Uhr. Dazu gibt es in den Städten auch Restaurants und Ketten wie Denny’s, die 24 Stunden geöffnet sind. Auch Supermärkte haben meist Delikatesstheken mit Salaten, Sandwiches und warmen Gerichten – ideal für Picknickbedarf.
Cremige Suppe mit Muscheln und Gemüse
Römersalat mit Anchovis-Parmesan- Dressing
Kross gebratene Hähnchenflügel
Gefüllte Teigfladen mit Avocadocreme
Steak mit Fettrand, dazu Kartoffelbrei mit geröstetem Knoblauch
Dicke, sehr zarte Bratenscheibe mit Meerrettich
Hamburger aus magerem Bisonfleisch, dazu dick geschnittene Fritten
Scharf angebratener Ahi-Thunfisch mit Sesamkruste
Truthahn mit Füllung, Yamswurzeln und Cranberrysoße
Kürbiskuchen mit Schlagsahne
Schokokuchen mit flüssigem Schokoladenkern
Lagerbier, teils mit Honig gebraut
Weinschorle mit Fruchtsaft