Aber auch für traditionelle Aktivitäten bietet der Westen beste Bedingungen, für Golfen etwa oder Wandern, hier natürlich hiking genannt. Jedes größere Hotel hat einen eigenen Fitnessclub, Tennisplätze und oft sogar einen Golfplatz. Rental shops nahe den Nationalparks und in kleineren Städten vermieten Bikes und anderes Sportgerät. Organisierte Tagestouren sind meist kurzfristig vor Ort zu buchen. Mehrtägige Touren reserviert man besser vorab.
Die besten Trails findet man in den National und State Parks sowie in den National Forests, denn hier werden die Wege von den Rangern gepflegt. Für Tagestouren besonders geeignet sind Yosemite, Bryce Canyon, Olympic, Glacier und der Rocky Mountain National Park. Schön zur Kakteenblüte im Frühjahr (im Sommer ist es dort viel zu heiß) sind auch Joshua Tree, Saguaro und Big Bend National Parks sowie Organ Pipe Cactus oder Chiricahua National Monument. Für längere Touren kann man in den Rockies Packpferde oder Lamas mieten, die dann Zelt und Ausrüstung tragen. Auskunft über outfitters bei den Verkehrsämtern.
Trails der Feuerwehren in den National Forests, alte mining roads und alte Passstraßen zu Geisterstädten hoch in den Bergen – die Bikemöglichkeiten sind schier grenzenlos. Besonders schöne Bikerreviere sind Mount Tamalpais bei San Francisco, wo das Mountainbiking erfunden wurde, die Canyonregion um Moab mit dem legendären Slickrock Trail und das fast 3000 m hoch gelegene Westernstädtchen Crested Butte in Colorado. Weitere Infos: singletracks.com, mbaa.net. Bikevermietungen befinden sich in jedem Ferienort. Gut für Touren ins Felsenland um Sedona: Sedona Bike & Bean (30 Bell Rock Plaza | Sedona/ Oak Creek | AZ | Tel. 928 2 84 02 10 | bike-bean.com). Ein- und mehrtägige Biketouren im Schluchtenlabyrinth um Moab, im Death Valley und anderen Regionen organisiert Escape Adventures (391 S Main Street | Moab | UT | Tel. 800 5 96 29 53 | escapeadventures.com).
Die engen Schluchten auf dem Colorado Plateau des Südwestens bieten ideale Reviere fürs Canyoning. Dabei folgt man (angeseilt und mit Helm) einem Flusslauf über Wasserfälle und Steilwände die Schlucht entlang. Eine fordernde Sportart, die alle Muskeln anspricht: Man muss eine Route finden, klettern, abseilen, schwimmen, wandern. Zu den beliebtesten Revieren zählen Zion National Park, Antelope Canyon und der San Rafael Swell bei Green River. Infos und Guides auf: canyoneering.net und canyoneeringusa.com
„Supen“, also Stand-up-Paddling (SUP) oder paddle boarding, ist inzwischen Massensport in Amerika. Die Idee, sich stehend auf einem breiten Surfbrett mit einem Paddel auf dem Wasser voranzubewegen, stammt ursprünglich aus Hawai’i. In der Kolonialzeit geriet die Sportart in Vergessenheit und wurde erst in den letzten 15 Jahren wiederbelebt. Zuerst auf Hawaii und bald von surfbegeisterten Kids in Kalifornien. Mittlerweile hat SUP den ganzen Kontinent erobert, die Lagunen an der Westküste ebenso wie die Seen im Binnenland. Die schönsten Plätze: Mission Bay in San Diego, Lake Tahoe, Lake Powell, Lake Union in Seattle oder auch die Bergseen der Rockies in Montana und Colorado. Mittlerweile vermieten fast alle activity centers in Ferienorten auch paddle boards.
Was für die Pioniere oft lebensgefährlich war, ist heute ein spritziges Vergnügen – eine Schlauchbootfahrt auf einem ungezähmten Fluss. Die besten Raftingflüsse neben dem Colorado im Grand Canyon sind der Snake River (Idaho), der American River (Kalifornien), der Arkansas River (Colorado) und Yampa/Green Rivers (Utah). Viele Raftingfirmen bieten zugleich auch Kajaks an, mit denen man die Raft-Gruppen begleiten kann.
Dazu ist Sea Kayaking in den letzten Jahren besonders in den Lagunen und Flüssen an der Westküste beliebt geworden. Eine ideale Sportart, um auch der Natur vom Wasser aus näherzukommen. Eine breite Auswahl von Raftingtrips findet sich unter raftingamerica.com, für die sich rund 15 Raftfirmen zusammengeschlossen haben. Gut für Canyonfahrten auf Green, Yampa und Colorado River: Don Hatch River Expeditions (221 N 400 E | Vernal | UT | Tel. 435 7 89 43 16 | donhatchrivertrips.com) und Sheri Griffith Expeditions (Moab | UT | Tel. 1435 2 59 82 29 | griffithexp.com); Rafttouren auf dem Arkansas River: Dvorak’s Expeditions (Nathrop | CO | Tel. 719 5 39 68 51 | dvorakexpeditions.com).
Keine andere Sportart verkörpert das Lebensgefühl des Westens so wie ein Ritt auf den Wellen. Die schönsten Surfstrände liegen in Südkalifornien: Topanga State Beach, Huntington Beach, Las Tunas State Beach und Surfrider Beach. Bretter kann man sich dort in den Surfshops ausleihen. Das heißeste Ziel für Windsurfer: die Columbia Gorge in Oregon. Eine etablierte Schule ist Kahuna Bob’s Surf School (Leucadia | CA | Tel. 760 7 21 77 00 | kahunabob.com).
Trotz Highways und Autos – Pferde gibt’s im Westen noch überall. Auf einfachen trail rides kann man auch ohne Vorkenntnisse für ein paar Stunden das Cowboyleben im Sattel erleben. Noch schöner ist ein Aufenthalt auf einer Gästeranch. Auf mehrtägigen pack trips geht‘s in die Bergwelt im Hinterland (150–400 $/ Tag). Infos: duderanch.org, duderanches.com.
Golfen ist Volkssport in Amerika, jedes Dorf hat einen eigenen Platz. Kalifornien und Arizona sind die bekanntesten Golfreviere, hier lässt sich auch im Winter wunderbar zwischen Palmen und Kakteen abschlagen. Die Greenfees liegen auf berühmten Plätzen wie Pebble Beach bei rund 600 $, meist spielt man aber für 80–150 $ pro Runde. Infos auch unter: golfadvisor.com, golf.com.
Die Natur, die Wälder und die Canyons aus ungewöhnlichen Perspektiven erleben – und dabei kräftig Adrenalin verbrauchen: Das ist das Konzept der Ziplines. An manchmal mehrere hundert Meter langen Stahlseilen saust man, sicher gehalten in einem Klettergurt, über Schluchten und rauschende Flüsse. Dafür werden hoch in den Baumwipfeln oder an Canyonrändern feste Plattformen gebaut, zwischen denen die Seile verlaufen.
Die spektakuläre Natur im Westen Amerikas bietet dafür die perfekten Kulissen. Mittlerweile gibt es einige Dutzend dieser Ziplines etwa am Mount Hermon bei San Francisco oder im Bootleg Canyon bei Las Vegas. Diese und weitere zu finden unter ziplinerider.com.
Jeder, der einmal den legendären Pulverschnee der Rockies getestet hat, ist begeistert. Die bekanntesten Skiresorts sind Aspen und Vail in Colorado sowie die Olympiastadt Park City in Utah. Daneben gibt es viele weitere, nicht weniger anspruchsvolle Pistenreviere: renommierte Wintersportziele wie Sun Valley (ID), Jackson Hole (WY), Steamboat und Telluride (CO) oder Lake Tahoe und Mammoth (CA). Infos: skiutah.com, coloradoski.com, skicalifornia.org. Ein Tipp für Naturliebhaber: Im Yellowstone National Park kann man am Old-Faithful-Geysir in einer Winterlodge übernachten und Langlauftouren unternehmen.
Beim Ausgehen im Westen deckt das Meer den Tisch. Lachs ist der Hauptbestandteil des Essens im Westen der USA. Unbedingt probieren sollten Sie den „Chinook Salmon“, den König unter den Lachsen. Sie sind Musikliebhaber? Dann besuchen Sie die Seattle Opera, die für Ihre Wagner-Aufführungen berühmt ist. Nachtschwärmer finden eine Vielzahl von Klubs und Diskotheken in San Francisco, Seattle und Los Angeles.
Shopping findet in den USA vor allem in den Malls statt, riesigen Einkaufspalästen mit Atrien, Gärten und Restaurants. Hier regieren die großen Kettenläden. Markenjeans, Sportkleidung und trendige Turnschuhe sind meist auch bei höherem Dollarkurs immer noch billiger als in Europa. Auch Sportartikel wie Golfschläger sind oft preiswerter. Ebenso Kosmetik oder Vitaminpillen.
Vorsicht allerdings, die europäischen Zöllner erkennen bei der Rückreise durchaus den Wert eines Golfsets, das man von drüben mitbringt. Achtung auch bei Geräten mit Steckdosenanschluss, sie sind nicht immer auf unsere Spannung umzustellen oder mithilfe eines Adapters zu betreiben.
Outlet-Shopping, Fabrikverkauf, ist längst auch in Europa bekannt, doch in Amerika gibt es viel häufiger Discountshopping auf der grünen Wiese unabhängig vom Sitz des Herstellers. Großzügig angelegte Outlet-Malls mit 100 oder gar 200 einzelnen Markenläden wie Tommy Hilfiger, Levi’s, Ralph Lauren, Hollister, Nike oder Timberland stehen meist weitab der größeren Städte an den Interstate-Autobahnen. Dort sind Ladenmiete wie auch Arbeitskräfte billig.
So können die Firmen ihre teils extra für diese Discountläden hergestellten Produkte (vorwiegend Klamotten und Schuhe) sehr preisgünstig abgeben. Oft bekommt man sogar beim Infocenter der Outlet-Mall noch ein Couponbuch mit weiteren Vergünstigungen.
Schöne Erinnerungsstücke sind Keramik und Kunst der Indianer. Die Sioux und andere Stämme im Norden fertigen Mokassins, aufwendige Perlenstickereien und Lederarbeiten. Die Pueblo- Indianer in New Mexico stellen großartige Töpferwaren her, jedes Pueblo in einem eigenen, unverwechselbaren Stil. Die Navajo in Arizona sind bekannt für ihre Webteppiche, für Silberschmuck und Sandbilder, die Hopi für kunstvoll geschnitzte Kachinapuppen. Wirkliche Qualität bekommt man in den Museumsläden der Region und natürlich direkt in den Reservaten. Berühmt sind auch die Galerien für traditionelle indianische wie für (teure) moderne Kunst in Santa Fe.
Alles, was mit der Cowboykultur zusammenhängt, zählt natürlich zu den begehrten Souvenirs aus dem Westen Amerikas: Stetsonhüte, handgefertigte Stiefel oder Gürtelschnallen etwa. Beliebt sind auch andere regionale Produkte: kleine Kakteen aus dem Südwesten (in Gärtnereien gezogen, denn sie in den Wüstenparks mitzunehmen ist strafbar), Samen für Redwoodbäume oder scharfe Gewürze aus New Mexico. Und auch eine originale Baseballkappe oder ein T-Shirt tun als Mitbringsel gute Dienste. Auf arts and crafts fairs findet man – neben viel Kitsch – auch hübsche Malerei, Töpferwaren, selbst gemachte Kaktussalsa und Schmuck von lokalen Künstlern.
Vergnügungsparks, spritzige Raftingtouren, spannende Experimente sowie indianische Powwows, Rodeos und Paraden – das Angebot für Kids ist riesig. Die Amerikaner reisen selbst viel mit der Familie. Entsprechend sind Kinderteller, Babysitter, Kinderautositze etc. vor Ort meist selbstverständlich.