Das Frühstück fällt in der Türkei im Vergleich zu Mitteleuropa eher karg aus: Weißbrot, Schafskäse und schwarze Oliven bilden den Grundstock. In Cafés und am Frühstücksbuffet deines Hotels findest du aber eine viel größere Auswahl. Dazu gehören nicht nur diverse andere Brotsorten, sondern auch ein Eiergericht namens menemen mit Tomaten und Paprika, Omeletts in verschiedenen Varianten und Müsli und Co. Wurstsorten werden eher beschränkt angeboten und sind wegen der eher laschen Nahrungskontrollen nicht empfehlenswert. Die Ausnahme bildet allerdings sucuk, eine einheimische Knoblauchwurst, die lange lagern kann.
Türken essen gerne zweimal am Tag warm, weshalb du überall Mittagslokale findest. Diese lokanta sind oft im Marktviertel zu finden, bieten leckere türkische Speisen wie gefüllte Paprika oder rein Vegetarisches wie Spinat mit Reis an. Du kannst in der Regel zwischen vier oder fünf Hauptgerichten und Reis oder Nudeln als Beilage wählen. Und zahlst nur wenige Euro für ordentliche Portionen. Die meisten lokanta schließen am Nachmittag.
Für das Abendessen, die türkische Hauptmahlzeit des Tages, solltest du viel Zeit mitbringen, falls du in ein Restaurant gehst. Für manche sind die meze, die Vorspeisen, bereits der Höhepunkt der türkischen Küche. Du kannst sie dir in einer Kühltheke anschauen und eine Auswahl treffen. Meistens sind das joghurthaltige Salate, Auberginen, aber auch Fischsalate mit Sardinen oder Oktopus. Es gibt auch warme Vorspeisen: Mit Käse gefüllte Teigtaschen, Kalamares oder überbackene Shrimps.
In der Regel kommt als Hauptgericht Fleisch oder Fisch in Frage, das du roh begutachten kannst. Frag bei Fisch ruhig vorher nach dem Preis, um nicht anschließend eine gepfefferte Rechnung serviert zu bekommen! Vegetarier und Veganer halten sich an die Vorspeisen oder lassen sich z. B. überbackene Pilze machen. Fisch und Fleisch werden am liebsten gegrillt und ohne jede Sauce gegessen. Lamm (kuzu) und Rind (sığır) werden darum meist auf dem Holzkohlegrilll oder im Ofen zubereitet (am Spieß heißt das Fleisch şiş), sparsam gewürzt und serviert. Dazu gibt es Salat und Reis (pilav), grob geschroteten Weizen (bulgur) oder Kartoffeln (patates). Außer der Fast-Food-Variante mit den dünn geschnittenen Döner-Scheiben im Brot (pide) gibt es Dutzende anderer Zubereitungsmöglichkeiten für Fleisch. Aus Ostanatolien stammen die Variationen patlıcan kebabı (mit Hackfleisch gefüllte Auberginen am Spieß) oder saç kebabı (geschnetzeltes Lamm mit Champignons und Tomaten, in der Pfanne gebraten).
An den Küsten dominieren Fisch und Meeresfrüchte naturgemäß die Speisekarte. Empfehlenswert sind levrek (Seebarsch), lüfer (Blaubarsch), çupra (Meerbrasse), kalkan (Steinbutt) und palamut (Thunfisch). An der Mittelmeerküste bekommst du auch frischen Hummer (ıstakoz). Für die kleine Schwarzmeersardine (hamsi) kennen die Bewohner der Nordküste angeblich mehr als 40 Arten der Zubereitung.
Auch der Nachtisch birgt Überraschungen: Verschiedene Sorten von Blätterteiggebäck, mit Zuckersirup übergossene Pasteten und Schokopuddings gehören dazu. Er wird bereichert durch frisches Obst: Honigund Wassermelonen, Weintrauben, Pfirsiche, selten auch schwarze Maulbeeren (karadut). Zum Abschluss gibt‘s das obligatorische Tässchen türkischen Mokkas (türk kahvesi). Du bestellst ihn entweder sade (ungezuckert), orta (mittelsüß) oder şekerli (gesüßt).
Das türkische Nationalgetränk ist Tee (çay). Er wird in kleinen, tulpenförmigen Gläsern serviert. Tafelwasser ohne Kohlensäure heißt su, mit Kohlensäure soda.
Auf Alkohol gibt es im Land hohe Steuern, daher ist er sehr teuer. Ausländische Weine gibt es nur in exklusiven Lokalen. Dafür sind die einheimischen Marken Doluca und Kavaklıdere solide Tischweine. Beim Bier gibt es eine große Auswahl, empfehlenswert sind die Marken Efes und Tuborg.
Man unterscheidet zwischen Restaurants (restoran, lokanta) oder einfachen Esslokalen (meyhane). Birahane sind Bierhäuser, um die eine Frau besser einen Bogen macht. Typisch für ein gutes Restaurant ist, dass eine Heerschar Kellner bereitsteht. In ocakbaşı genannten Lokalen gibt es Gegrilltes (ızgara) von einem großen Grill (mangal), der sich meist in der Mitte des Raums befindet. Hier wird das Urlaubsbudget nicht so sehr strapaziert. In Konditoreien (pastahane) bekommst du oft auch Kuchen und Torten.
Wenn das Essen geschmeckt und die Bedienung gestimmt hat, hinterlässt man auf dem Tisch üblicherweise zehn Prozent Trinkgeld.
gebratene, kalte Leberstückchen mit Zwiebeln
Tintenfischringe in Öl mit grünen Oliven
Salat aus Schafskäse und auf Holzkohle gegrillten Auberginen
Blätterteigröllchen, klassisch gefüllt mit Schafskäse und Petersilie
mit Hackfleisch und Reis gefüllte Paprikaschoten
Nationalgericht aus kleinen, gegrillten Hackfleischbällchen
zarte Lammkoteletts, gegrillt (izgara) oder gebraten (tava)
türkische Ravioli, serviert mit Knoblauchjoghurt und frischen Minzblättern
mit Zwiebeln und Hackfleisch gefüllte Auberginen
süßer, mit Walnüssen gefüllter Teig
Milchpudding aus Stärke, Reismehl und Reis
Joghurtgetränk mit Wasser und Salz
schwarzer Tee im Glas
hochprozentiger Anis-Schnaps
stilles Wasser