Faszinierend an Tokio ist auch, wie man sich mit dem akuten Platzmangel arrangiert hat. Tokio ist zudem immer in Bewegung: Nach nur 10 Jahren sehen viele Straßen und Bahnhöfe ganz anders aus. Die kleinen Attraktionen fallen nicht immer sofort ins Auge, sie wollen aufgespürt werden zwischen Wolkenkratzern, Strommasten und knallbunten Plakatwänden.
Diese Kunst des selektiven Betrachtens beherrschen Japaner perfekt. Das Wesentliche zählt: der Zipfel eines elegant geschwungenen Tempeldachs, das filigrane Fenstergitter eines halb verfallenen Holzhauses, der postmoderne Glas- und Marmorbau zwischen Garagen aus Wellblech.
Und dennoch findet man erstaunlich viel Geschichte und vielleicht gerade deshalb sehr viel Kunst. Eine Abkürzung zum Kunstgenuss bieten die zahllosen Museen und Galerien. Achtung: Diese sind oft montags und während der Neujahrsfeiertage sowie bei Ausstellungswechsel geschlossen. Für Sonderausstellungen gelten höhere Eintrittspreise als hier angegeben.
Noch ein Rat: Am besten auf die japanische Kunst konzentrieren, denn die ist in Asien etwas ganz Besonderes. Ein kurzes Anlesen von Begriffen wie kintsugi, wabi & sabi oder mono- no-aware hilft dir dabei ungemein, das japanische Kunstverständnis ein bisschen zu begreifen und damit besser genießen zu können.