Was man unbedingt sehen sollte, ist zwar relativ schnell abgehakt, doch zu sehen gibt’s dennoch unendlich viel: Schönes und Merkwürdiges, Geschichtsträchtiges und Hypermodernes. Sie werden auf Ihren Streifzügen Schreine, Tempel, Denkmäler und andere Dinge mehr entdecken, die kein Reiseführer verzeichnen kann, kleine Dinge, die nicht als wichtig gelten, aber für manchen die eigentlichen Attraktionen der japanischen Hauptstadt darstellen.
Sie fallen nicht sofort ins Auge, sie wollen aufgespürt werden zwischen Wolkenkratzern, Hochspannungsmasten und knallbunten Plakatwänden. Diese Kunst des selektiven Betrachtens beherrschen Japaner perfekt. Nur das Wesentliche zählt: der Zipfel eines elegant geschwungenen Tempeldachs, das ein Bauzaun nahezu verdeckt, das filigrane Fenstergitter eines halb verfallenen Holzhauses, der postmoderne Glas- und Marmorbau zwischen Garagen aus Wellblech. Von der historischen Substanz der alten Kaiserstadt ist kaum etwas übrig geblieben: Feuersbrünste, Erdbeben und die Bomben des Zweiten Weltkriegs haben das meiste zerstört. Es gibt natürlich auch einen direkten Weg zum Kunstgenuss: einen Besuch im Museum. Der Schwerpunkt der Museen liegt im Bereich der asiatischen – und hier wieder besonders der japanischen – Kunst. Ob Zen-Malerei oder Kalligrafie, ob chinesisches Porzellan oder moderne japanische Keramik, ob dekorative Kimonos oder klassische japanische Farbholzschnitte oder auch einheimische Volkskunst: Die Vielfalt ist überwältigend. Die Museen sind montags und während der Neujahrsfeiertage sowie bei Ausstellungswechsel generell geschlossen. Für Sonderausstellungen gelten höhere Eintrittspreise als hier angegeben. Noch ein Rat: Schauen Sie sich vorwiegend japanische Kunst an. Sie werden genug damit zu tun haben, alle diese – mit Sicherheit interessanten – Eindrücke zu verdauen!