Ziel von Agenten, Glücksspielern, Drogenbossen – das war Tanger damals, als es vor hundert Jahren als internationale Freihandelszone zwielichtige Gesellen anzog.
Wundert es also, dass der Stadt ein zweifelhafter Ruf anhaftete? Geheimnisvoll war sie, verführerisch und gefährlich zugleich. Und das hat die Boheme angezogen. Also folgten auf Schmuggler, Diebe und Abenteurer in den 1930er-Jahren die intellektuellen Aussteiger: Paul Bowles, Truman Capote und André Gide. Sie machten Tanger weltweit bekannt und sorgten dafür, dass der Ruf einer Aussteigerstadt immer noch steht. Dabei ist Tanger heute (715 000 Ew.) eine moderne Stadt, vielleicht sogar die modernste des Landes. Denn sie wird seit einem halben Jahrzehnt umfassend neu gestaltet. Im Sommer 2018 wurde der neue Hafen, die Marina, eingeweiht, der die Stadt so präsentieren soll, wie sich die Stadtplaner Tanger wünschen: reich, luxuriös und fortschrittlich. Doch so modern nun vieles wirkt, im Gassenlabyrinth der Medina scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Von der Kasbah blickt man auf die grünen Hügel mit ihren Supervillen und merkt: In keiner Stadt Marokkos sind die sozialen Unterschiede so groß wie in Tanger.
Einwohner | 947.952 | |
Fläche | 199 km² | |
Strom | 127, 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 08:47 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |