Lieber weniger und dafür öfter heißt das Rezept fürs Schlemmen in Singapur. Die Portionen sind kleiner, als wir sie gewohnt sind. Aber das ist genau richtig bei der Hitze. Und: So kann man viel mehr Probieren. Los geht’s in den hawker centres – eine Ansammlung kleiner Garküchen, meist im Unter- oder Obergeschoss von Einkaufszentren. Aber es gibt auch regelrechte Essmärkte in jedem Viertel. Dort stehen kleine Plastikstühle um einen Tisch herum, beim Blick in die Töpfe sucht man sich unter den Küchen die Beste aus und kauft direkt beim Koch seine Mahlzeit; die Getränke liefert ein Extrastand. Scheu brauchst du nicht zu zeigen: Sprich ruhig deine Tischnachbarn an, wenn diese etwas besonders Leckeres auf dem Teller haben.
Neben der chinesischen, indischen und malaiischen Küche hat Singapur noch einen ganz eigenen Stil: Die Peranakan- Küche, die sich entlang der Meerenge „Straße von Malakka“ entwickelt hat. Begründet von den frühen Einwanderern, vereint sie chinesische, malaiische und europäische Einflüsse. Man kann in Singapur durchaus für 4 S$ oder 400 S$ zu Abend zu essen. Zum Preis auf der Karte kommen Mehrwertsteuer (GST) von 7 % und ein Servicezuschlag von 10 %. Trinkgeld wird nirgends erwartet. Bestellst du Alkohol, wird es sehr teuer – wegen der immens hohen Steuer. Ein Bier kostet so umgerechnet leicht 5 Euro. Eiskaltes Trinkwasser wird im tropischen Stadtstaat fast immer kostenlos zum Essen gereicht – bei Touristen aber gern vergessen. Frag einfach nach ice water. Sauber ist es auf jeden Fall.
Singapur versucht, seine Hawker-Kultur als Unesco-Weltkulturerbe anerkennen zu lassen, so einzigartig und bestimmend ist sie in dieser Stadt. Die meisten Imbisszentren mit ihren vielen kleinen Buden sind schon morgens zum Frühstück geöffnet und arbeiten bis spät in den Abend. Stilvollstes hawker centre ist der Lau Pa Sat Festival Market (MRT DT 17 Downtown | Chinatown) an der Robinson Road. Schon 1822 gab es an dieser Stelle einen Markt. Während der Sanierung Chinatowns hat das Singapore Tourism Board die Smith Street (MRT NE 4 Chinatown | Chinatown) zu einer Essmeile umgestaltet. Ein schöner food court liegt auf dem Dach des Einkaufszentrums Vivo City direkt am Meer: Die Food Republic@Vivo City (1 Harbour Front Walk | # 3 | MRT NE 1 Harbourfront | Harbourfront) ist wie ein altes chinesisches Dorf gestaltet. Wie eine offene Markthalle wirkt das sehr gute Maxwell Road Food Centre (MRT DT 19, NE 4 Chinatown | Chinatown) in Chinatown. Sehr gute hawker centres finden sich auch neben dem Esplanade-Kulturzentrum, in der Makansutra Gluttons Bay (Marina Bay). Und im Untergeschoss (B4) der Einkaufsmeile ION Orchard. Dort lässt sich Schlemmen mit Lernen verbinden: Ein Guide erklärt dir beim Food & Heritage Trail (Mo–Fr 10 Uhr | Tel. 62 38 82 28 | short.travel/sin5 | Orchard Road) im Hawker Centre des ION die lokalen Spezialitäten.
das klassische Singapurer Frühstück mit Kaya, einer Marmelade aus Eiern, Kokosnussmilch und Zucker
im Bananenblatt gebackene Fischpastete
Reiskuchen mit Rettich, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und süßer dunkler Sojasauce
Singapurs Nationalgericht: zart gekochtes Huhn mit verschiedenen Saucen
Mischung aus südindischem Curry und einem Fischkopf, einer chinesischen Delikatesse
berühmte scharfe Suppe mit dicken gelben Nudeln, Huhn- oder Fischstückchen, Tamarinde, Tofuwürfeln und Kokosmilch
im Spankörbchen gedämpfte Teigtaschen mit Fleisch-, Krabben- oder Gemüsefüllung
gebratene gelbe Nudeln mit Schweinefleisch oder Tintenfisch und viel Gemüse
gebratene, flache Nudeln mit süßer, dunkler Sojasauce, dazu chinesische Würstchen, Sojasprossen, Eier und Knoblauch
tropischer Salat aus Gurke, Ananas, Mango, gegrilltem Tofu, Tamarindensaft, frittierten Teigstücken mit Garnelenpaste und gehackten Erdnüssen
Biskuitkuchen mit dem Saft von Pandanblättern