Der Lebensnerv von Santo Antão ist die Straße. Kein Wunder, bei diesen Bergen! Wie senkrechte Finger stechen sie in die Luft, rechts und links von ihnen tun sich Erosionstäler und schwindelerregende Abgründe auf.
In diesem Gelände eine Straße zu bauen ist ein Abenteuer. Vor gut 50 Jahren entstand die Pflasterstraße quer über die Insel, 2008 wurde die Route entlang der Ostküste fertig. Die schönste Panoramastrecke auf Kap Verde führt vom Hafenort Porto Novo quer über die Insel nach Ribeira Grande, 1400 m die Berge hinauf, 1400 m wieder hinunter. Ab dort folgt das verkehrstechnische Wunderwerk der Küste 5 km nach Nordwesten bis zu ihrem Endpunkt in Ponta do Sol bzw. südostwärts bis nach Cidade das Pombas und dann weiter nach Porto Novo.
Haupterwerbsquelle der Santonenses ist der Zuckerrohranbau. Zuckerpressen und Destillen rundum zeigen, was aus den schlanken, hohen Stängeln gemacht wird: der berühmte grogue von Santo Antão – für viele der beste des Archipels. Der Zuckerrohrschnaps ist für Santo Antão ebenso elementar wie die Straße und der Export eine Existenzfrage. Immer bedeutender wird außerdem der Individualtourismus, vor allem das Wandern.
Dafür ist Santo Antão bestens geeignet: Der 1979 m hohe Tope de Coroa ist nach dem Pico do Fogo der zweithöchste Berg der Kapverden, die Insel selbst ein einziges kolossales Gebirgsszenario. Alte, gepflasterte Maultierpfade überziehen in Serpentinen die 779 m2 große Insel. Im nordöstlichen Hochland liegt auf 1170 m Höhe die Cova do Paúl, ein eindrucksvoller vulkanischer Einsturzkrater von 800 m Durchmesser. Von dort bis hinunter zum Meer zieht sich das tropische Tal Ribeira do Paúl.
Einwohner | 47.124 | |
Fläche | 787 km² | |
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Ortszeit | 13:11 Uhr | |
Zeitverschiebung | -2 h (zu MEZ) |