Auch wenn viele dieser Hotelfabriken (Paradebeispiel ist das Pribaltijskaja mit seinen 1200 Zi.) grundlegend saniert wurden und westlich gemanagt sind – an der Aura und dem Fehlen einer Metrostation in der Nähe hat das nichts geändert. Mittlerweile haben jedoch internationale Hotelkonzerne, aber auch private Investoren, viele neue Hotels in der Stadt gebaut. Die größeren dieser Projekte ergänzen allerdings wiederum das schon gut besetzte Oberklassesegment. Zeitgemäße Dreisternehäuser in guter Lage – wie etwa das Dostoevsky oder das Ibis – bleiben Mangelware. Daher auch die insgesamt sehr hohen Hotelpreise.
Es gibt aber bezahlbare Alternativen: Hunderte „Minihotels“ schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Der Begriff sagt nichts über Standard und Größe aus (von 4 bis 25 Zi.): Von der gemütlichen Hinterhofwohnung mit Bed-&-Breakfast-Zimmern ohne eigenes Bad (DZ zur Hauptsaison ca. 80 Euro) bis zur Luxusherberge mit Stilmöbeln reicht das Angebot. Zum Servicestandard gehören auch hier die Visa-Unterstützung (Einladung und Registrierung) für Ausländer und die Abholung vom Flughafen.
Tourismus in St. Petersburg ist ein extremes Saisongeschäft – und die Weißen Nächte sind als Markenzeichen der Stadt zum Strukturproblem geworden: Die Hotelkapazitäten reichen jedes Jahr nicht aus, in der restlichen Zeit stehen viele Zimmer leer. Um im Juni/Juli ein Quartier zu bekommen, muss man frühzeitig buchen – und mancherorts mehr als das Doppelte der dezenten Winterpreise bezahlen! Zudem findet Anfang Juni das Internationale Wirtschaftsforum statt, weshalb manche Hotels pauschal reserviert sind. Was tun? Am besten terminlich ausweichen, denn lange helle Abende gibt es auch im Mai und August. Oder man macht, wie die Sonne auch, die Nacht zum Tage – und bucht sich einen billigen Schlafplatz in einem der vielen neuen Hostels in der Innenstadt. Suchen und Buchen unter: www.st-petersburg.net, www.ostwest.com, www.saint-petersburg-hotels.com, www.petersburg.aktuell.ru, www.visit-petersburg.com. Übrigens: Die meisten der hier aufgeführten Hotels sind in den letzten zehn Jahren entstanden, und die Preise gelten für die Hochsaison der Weißen Nächte!