Gut essen gehen? In Indien sind die besten Adressen fast überall die Restaurants der guten und besten Hotels. Fast nur in den größten Großstädten - in Rajasthan nur in Jaipur - gibt es eine Kultur der Stadtrestaurants.
Abgesehen von kleineren Hotels mit nur etwa einem Dutzend Zimmern, sind non-residents - also keine Hotelgäste - in den allermeisten Hotelrestaurants willkommen. Sie treffen darum in den Hotelrestaurants auch viel indisches Publikum und können in individuell gestaltetem Ambiente oft eine schöne Aussicht oder Musik- oder Tanzvorführungen genießen. Besonders in Restaurants der internationalen Sternehotels wird oft eine vorsichtig bereitete, also nicht so stark gewürzte indische Küche serviert. Das original indische Aroma finden Sie eher in den wenigen guten Stadtrestaurants. Häufig ist das Angebot dort wie in den Hotels multicuisine, das heißt, außer indischen stehen europäische (continental) und chinesische Speisen auf der Karte, die dennoch nicht ohne indische Gewürze auf den Tisch kommen.
Die Gewürze! Die meisten sind durchaus nicht beißend scharf, nur vor Chilipfeffer sollten Sie sich in Acht nehmen. Empfehlenswert ist die Bitte Not spicy, please, not too hot! bei der Bestellung. Wenn Sie Glück haben, ist dann die Schärfe gerade noch erträglich. In einfachen Straßenrestaurants ist die Verständigung oft ein Problem, auch die hygienischen Zustände sind kaum kontrollierbar. Wer einen Besuch riskiert, darf keine Einwände gegen scharfe Speisen haben - eventuell hilft die Schärfe sogar gegen manche Keime.
Die Mehrzahl der indischen Restaurants, vor allem die einfachen, kocht nur vegetarische Speisen (veg). Da Hindus kein Rindfleisch essen (heilige Kühe!), Muslime kein Schweinefleisch (unrein!), bleiben ohnehin nur Geflügel- und Schaffleisch übrig. Auch in guten Restaurants ist das Fleisch oft etwas trocken und zäh. Die Stärke der indischen Küche liegt in der phantasievollen Zubereitung von Gemüsen. Die Gemüsesorten sind dieselben wie in Europa, dazu kommen viele Hülsenfrüchte: verschiedene Linsenarten, Bohnen und Kichererbsen. Bei der Zubereitung erfinden indische Köche Gewürzkombinationen in den abenteuerlichsten Varianten: Zimt und Koriander im Blumenkohl, Senfkörner an den Kartoffeln, Ingwer bei den Mohrrüben. In gehaltvollen, gewürzten Saucen, Curry genannt, werden dann zumeist die Gemüse oder das Fleisch gegart. Es gibt auch trockene Reisgerichte, die Fleisch, Gemüse oder Nüsse enthalten (biriyani). Zum Curry isst man Fladenbrote (rotis), meist chapattis aus Weizen- oder Gerstenvollkornmehl, seltener aus feinem Weizenmehl (nan).
Die indische Küche ist berühmt für ihre Süßspeisen. Häufig sind sie aus eingekochter Milch zubereitet - dazu Zuckersirup, Rosenwasser, Zimt und Safran. Wem das zu süß ist, sollte zu Schalenfrüchten wie Bananen, Orangen und Ananas greifen. Vorsicht ist bei Speiseeis angebracht, wenn es offen verkauft wird. Besser, Sie kaufen abgepacktes Markeneis.
Zu trinken gibt es in erster Linie mit Milch aufgekochten schwarzen Tee. Den von Europäern hoch geschätzten Darjeeling bekommen Sie selten angeboten. Wer keinen oder wenig Zucker zum Tee nehmen, bestellt chini nahin oder chini kam. Seien Sie vorsichtig mit dem Wasser, das in Karaffen auf jedem Restauranttisch und in jedem Hotelzimmer steht, auch wenn beteuert wird, es sei gefiltert. Hygienisch unbedenklich ist stilles Mineralwasser aus originalverschlossenen (!) Flaschen, ebenso Limonaden wie Cola oder Fanta. Eiswürfel sind nicht zu empfehlen, weil sie meist nur gefrorenes Leitungswasser enthalten.
Auch Bier ist eine Alternative. Wer härtere Getränke wünscht, sollte zu den besten Marken indischer Produktion greifen. Sie sind im Vergleich zu importierten Spirituosen deutlich preisgünstiger. Alkoholische Getränke können Sie außer in Hotels und lizenzierten Restaurants nur in besonderen wine shops kaufen, zu deren Angebot auch gelegentlich indische Weine gehören. Unterstützt von französischen Winzern, haben die indischen ihre Rebsorten deutlich verbessert, zugleich sind die Anbaugebiete gewachsen. Manche Tage sind per Verordnung zu alkoholfreien dry days erklärt. Freundliche Wirte umgehen manchmal die Vorschrift, indem sie Bier in Milchbechern oder Kaffeetassen servieren.
Zur Beruhigung: Die Gefahr, sich beim Essen und Trinken in Indien den Magen zu verderben, ist nicht so groß, wie manche glauben. Einfaches Rezept zur Gesundung: einige Tage Fastenkur, mit Toast und etwas Tee. Wichtig ist, sich den Magen nicht zu sehr zu füllen. Ein schwerer Lunch nach einem Vormittag, den Sie im Bus verbracht haben, ist in der Hitze unverträglich.
Süßspeisen aus eingedickter Milch, Spezialität besonders in Bikaner
mariniertes, im Tonofen Tandoori gebratenes Huhn ohne Knochen
würziger Linsenbrei, gehaltvolle Speise der Landbevölkerung
Süßspeise aus Mandeln, manchmal mit Karotten
Fettgebackenes, getränkt in Sirup - sehr beliebt
kürbisartiges Gemüse, das in der Wüste wächst
in Joghurt geschmortes Fleisch
Würfel aus mildem Käse in gewürztem Spinat
Reis mit Butterfett und Nüssen, aus der Mogulküche übernommen
Joghurt mit Gemüse- oder Fruchtstücken, sehr gut zum Mildern von scharfem Essen
Hülsenfrucht eines Baums, mit Bohnen in gewürztem Joghurt gekocht
dunkles Fladenbrot aus Hirsemehl, mit Ghee (flüssigem Butterfett) - aus der Wüstenregion
Lammfleisch, in Gewürzen mariniert, über Holzkohle gegrillt
in kleinen Schüsseln servierte Gemüsesorten, Chutneys, Linsenbrei, Fladenbrote
Lammfleisch in Joghurt mit Mandeln, weißem Pfeffer und Cashewnüssen geschmort: ein Rajputenfestmahl!
Sodawasser (aus verschlossenen Kronkorkenflaschen) mit Zitronen- oder Limettensaft
Joghurtgetränk, entweder mit einer Prise Salz, pur oder mit gepresstem Fruchtsaft serviert
schwarzer Tee, mit Ingwer, Nelken, Anis und Milch gekocht. Belebt in der Hitze, wärmt an kühlen Abenden
frisch gepresster Orangensaft, auch auf der Straße zu haben. Achten Sie auf die Sauberkeit bei der Herstellung!