Einen ersten (ziemlich positiven!) Eindruck kriegst du also schon an einem halben Tag, doch um richtig einzutauchen in die zweitgrößte Stadt Portugals ist ein langes Wochenende ideal. So hast du Zeit, gemütlich durch die Gässchen und Treppchen der Altstadtviertel zu schlendern, die sich an den Kathedralenhügel schmiegen, oder durch die weitläufige Baixa mit ihren Plätzen, Einkaufsstraßen und Kneipenhotspots. Oder dich von der modernen Kunst und dem herrlichen Park von Serralves beeindrucken zu lassen. Nicht fehlen sollten Abstecher in eine der Portweinkellereien von Vila Nova de Gaia und an die Flussmündung im Nobelviertel Foz do Douro – wo kann man schon mal eben von der Innenstadt aus mit dem Leihrad, der historischen Straßenbahn oder dem Bus an den Atlantik fahren?
Portugiesen essen gern zweimal am Tag warm, mittags darf es aber auch mal nur eine kräftige Suppe oder ein überbackener Toast in einem Café sein. Manche Lokale bieten auch günstige Mittagsmenüs an. Abends wird dann richtig zugeschlagen, am Wochenende hat man in vielen Restaurants ab etwa 20 Uhr ohne Reservierung keine Chance. Die Küche ist übrigens ziemlich fleisch- und fischlastig, Gemüse fristet oft ein Schattendasein, am ehesten findest du es in Suppen.
Die portugiesische Variante des Croque Monsieur heißt übersetzt „Kleine Französin“. Sie besteht in der Regel aus einem mit Käse überbackenen Schinken-Schnitzel-Wurst-Toast, der gemeinsam mit Pommes in roter Sauce schwimmt. Auf Wunsch gibts noch ein Spiegelei obendrauf. Dann bist du auch erst mal satt!
Da kann die Baixa nicht mithalten, hier schließen die Geschäfte meist um 20 Uhr, kleinere Lädchen sind sonntags ganz geschlossen. Dafür kannst du in den Fußgängerzonen des Zentrums, allen voran der Rua de Santa Catarina und der Rua das Flores, herrlich flanieren. Hier gibts neben den bekannten Klamottenfilialen noch so manches alteingesessene Geschäft und auch immer mehr hippe Boutiquen. Keine Angst, auch hier triffst du, ebenso wie auf den Märkten, auf Portugiesen, doch die Durchschnittsfamilie würde wohl doch eher ins Einkaufszentrum fahren, wenn der Junior neue Schuhe braucht.
Von der (auf Wunsch sogar selbst bemalten!) Fliese bis hin zu kulinarischen Mitbringseln wie Käse, bunten Sardinenbüchsen oder Portweinflaschen gibts hier alles! Wenn du nur mit Handgepäck unterwegs bist, kannst du deinen Portwein für zu Hause auch am Flughafen kaufen; stilechter ist es natürlich in den Läden der verschiedenen Kellereien von Vila Nova de Gaia, wo du ihn vorher auch noch probieren kannst.
Es gibt aber auch genügend Cafés, Weinbars und andere Lokale, in denen du es dir im Inneren gemütlich machen kannst, nicht selten zu DJ-Klängen oder Livemusik. Zu späterer Stunde (nie vor Mitternacht) ziehen viele in die Clubs weiter. Die im Zentrum sind schnell gefüllt, einige edlere Clubs haben sich in Boavista und Foz do Douro angesiedelt. Größere Discos findest du eher in den Außenbezirken. Während der Recherche für diesen Band hatten viele Bars, Clubs und Diskotheken wegen der Coronapandemie nur einen eingeschränkten Betrieb, auf Takeaway-Snackservice umgesattelt oder vorübergehend ganz geschlossen. Ob alle genannten überleben werden, war bei Redaktionsschluss noch nicht absehbar.
Ob im Parque da Cidade, am Douro entlang oder längs der Atlantikküste – es gibt viele schöne Joggingstrecken, die auch von den Einheimischen gerne genutzt werden. Am Südufer des Douro verbirgt sich ein besonders angenehmer Abschnitt: Hinter der Portweinkellerei Burmester führt eine schmale Straße am Hang entlang (Rua Cabo Simão); sie wird etwa ab der Ponte do Infante zu einem schönen Pfad und später kurzzeitig sogar zu einem Metallsteg direkt am Wasser entlang. Hinter dem Flussstrand Areinho geht es unter der Ponte do Freixo hindurch und dann über denselben Weg zurück.
Wenn du den ein oder anderen Anstieg nicht scheust, kommst du auch mit dem Fahrrad durch Porto – allerdings steckt das Radwegenetz noch sehr in den Kinderschuhen. Am schönsten (und flachsten!) ist es am Douro- und am Atlantikufer. Gute Räder verleiht z. B. Velurb (Mo–Fr 9.30– 13 und 14.30–19, Sa 9.30–14 Uhr | ab 12 Euro/Tag | Rua Fernandes Tomás 259 | Tel. 9 18 50 61 33).
Portos Wellenreiter lieben den Strand von Matosinhos. Wenn du es lernen möchtest oder die Atlantikwellen testen willst, kannst du z. B. bei Onda Pura einen Kurs belegen (4 Unterrichtsstunden 65 Euro | Praia de Matosinhos | ondapura.com) oder Material ausleihen. Kajak- oder SUP-Unterricht sowie Touren mit dem Kajak oder dem Stand-up-Board über den Douro bietet das Paddling Center (paddlingcenter.pt) in der Marina von São Pedro de Afurada an.
Den großen Betonbogen der Ponte da Arrábida kannst du (nach Anmeldung) erklimmen – mit Seilzeug gesichert und erfahrenem Guide von Porto Bridge Climb (ab 14 Euro/Person | Rua do Ouro 680 | Tel. 9 29 20 71 17 | portobridgeclimb.com). 65 m über dem Fluss erwartet dich eine Megaaussicht!
Portugal ist ein Land mit unzähligen Golfplätzen. Ein Golfplatz mit angenehmem Restaurant ist die Quinta do Fojo (Greenfee 18 Loch 20 Euro | Rua Nova do Fojo 238 | golfojo.com) im Ortsteil Canidelo von Vila Nova de Gaia.
Wer in Porto tiefenentspannen will, ist am besten in einem Hotel mit Spabereich aufgehoben. Meistens können auch Gäste, die nicht im Hotel logieren, die Pools, Jacuzzibecken und Saunen nutzen, beispielsweise im Sheraton (40 Euro/Tag | Rua Tenente Valadim 146 | thespaporto.com). Wenn du eine Massage buchst, ist die Nutzung des Spabereichs im Preis inbegriffen.
Klar, der Besuch eines Heimspiels des FC Porto im Estádio do Dragão ist für Fußballfans ein absolutes Highlight. Tickets gibts ab 18 Euro über die Website fcporto.pt. Doch auch der Boavista Futebol Clube spielt in der ersten Liga und macht den großen Clubs gerne mal das Leben schwer. Riesenstimmung herrscht natürlich vor allem beim Lokalderby! Seine Arena ist das Estádio do Bessa (Rua O Primeiro do Janeiro | boavistafc.pt). Tickets gibt es über die Website boavistafc.smartarena.pt.