Ob Trekking auf schmalen Andenpfaden oder Surfen auf gigantischen Pazifikwellen, Rafting auf wilden Bergflüssen oder Gleitschirmfliegen, Mountainbiking oder Sandboarding auf Dünenabhängen - für jeden Geschmack und Anspruch ist etwas dabei.
Den Mangel an schönen Bademöglichkeiten im Binnenland Bolivien, wo lediglich Urwaldflüsse oder Hotelpools zum Schwimmen einladen, macht Peru mit seiner 2150 km langen Pazifikküste mehr als wieder wett. Sie reicht von Tumbes im Norden bis nach Tacna im Süden. Badehungrige finden weißen Sand und sauberes Wasser im ganzjährig sonnigen und warmen Punta Sal (84 km von Tumbes) und vor allem im nahe der Grenze zu Ecuador gelegenen Máncora vor. Empfehlenswerte Strände im Einzugsbereich von Lima (die Badezeit ist Dezember bis März) sind Punta Hermosa, Cerros Azul, El Silencio und Señoritas y Caballeros; Fähnchen in den Ampelfarben Grün, Gelb und Rot zeigen die aktuelle Badegefährdung an. Infos zu 506 peruanischen Stränden (playas) und mehr finden Sie auf dieser Website: www.playasperu.com
Wer ganz hoch hinaus will: Die internationale Bergsteigerszene trifft sich in Huaraz in der Cordillera Blanca. Aus dieser "weißen Kordillere", der höchsten tropischen der Welt, ragt der höchste Berg Perus, der 6768 m hohe Huascarán heraus. Charakteristisch für das Gebiet sind die relativ gute Zugänglichkeit und die Nähe zu Ortschaften mit guten Führern und einem funktionierenden Rettungsservice. In der benachbarten Cordillera Huayhuash erwarten den erfahrenen Bergsteiger dann besondere Herausforderungen: gleich ein Dutzend Gipfel von hohen bis sehr hohen Schwierigkeitsgraden. Beste Kletterzeit ist hier Mai bis September. Mehr Infos beim Verband der Bergführer: Asociación de guías de Montaña de Peru (www.casadeguias.com.pe). Gute Berghütten und -lodges: The Lazy Dog Inn (www.thelazydoginn.com), Llanganuco Lodge (www.llanganucolodge.com), die Berghütte von Andean Kingdom im Kletterparadies Hatunmachay (www.andeankingdom.com) und die vier Berghütten der italienischen Hilfsorganisation Operacion Mato Grosso (www.rifugi-omg.org) am Nevado Pisco, am Nevado Huascarán und zweimal im Ishinca-Tal.
Peru und Bolivien sind Vogelparadiese. Weltweit jede fünfte Vogelart ist hier vertreten. In Peru wurden bislang rund 1700 Arten, in Bolivien etwa 1400 Arten gezählt. In Südperu gilt der artenreiche Manu-Nationalpark als Topadresse. In Nordperu kommen Vogelbeobachter in den Nebelwäldern der Region Alto Mayo (nördlich von Chachapoyas entlang der Straße nach Tarapoto) auf ihre Kosten. Hoteltipp: Owlet Lodge (3 Doppelbung. | Abra Patricia, Straße Pedro Ruíz-Moyobamba | Tel. 041816814 | www.ecoanperu.org | €€€). Die Spezialistin in Bolivien ist Ruth Alipaz (Santa Cruz de la Sierra | Tel. 00591 33563636 | www.birdbolivia.com).
Nur wenige Menschen in Peru und Bolivien können sich die Mitgliedschaft in einem der exklusiven Golfclubs leisten. Wer es als Gast praktizieren möchte, kann den Schläger im La Paz Golf Club (www.lapazgolfclub.com), dem höchstgelegenen Golfclub der Welt, oder im Lima Golf Club (www.limagolfclub.org.pe) im Herzen der Großstadt schwingen.
Mountainbikefahrer können sich auf rasante Talfahrten von den Andenkämmen hinunter ins Tiefland des Amazonas und auf zahlreiche andere spannende Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade freuen. Erfahrene Anbieter geben Sicherheit durch gutes Material und gute Führer. Landesweite Touren in Peru bietet Peru Bike (www.perubike.com) an, auf die Cordillera Blanca spezialisiert ist Mountain Bikes Adventures (www.chakinaniperu.com), in Arequipa bietet Carlos Zárate Aventuras (www.zarateadventures.com) seine Dienste an, in Cuzco und Umgebung operieren Peru Discovery (www.perudiscovery.com) und Gravity Peru (www.gravityperu.com). Gute Adressen in Bolivien sind Madness Adventures (www.madness-bolivia.com) und Gravity Assisted Mountain Biking (www.gravitybolivia.com).
Prima Bedingungen herrschen in Lima an der Costa Verde, und das vor allem im Winter, wenn sich der Nebel verzogen hat. Der Startpunkt liegt auf einer 70 m hohen Steilwand gegenüber dem Meer, die maximale Flughöhe beträgt 220 m, überall gibt es Landeplätze. Zwei Anbieter: Fly Adventures (www.flyadventure.net) und Tandem Flights (www.tandemperu.com).
Rasant lassen sich die Anden beim Rafting auf den Flüssen der tiefen Cañons Perus erleben, z. B. auf dem Río Colca (Juni-Sept.), Río Majes, Río Chili bei Arequipa - Anbieter: Cusipata Viajes y Turismo (reservas@cusipata.com) und Majes River Raft Company (www.majesriver.com) - oder auf dem Río Apurímac und Río Urubamba bei Cuzco; Anbieter: Loreto Tours (www.loretotours.com). In der Nähe von Lima kann man bei Lunahuaná auf dem Río Cañete raften (Warko Adventures | www.warkoadventures.com). In Bolivien veranstaltet Madness Adventures (www.madness-bolivia.com) Rafting- und Kajaktouren auf dem Río Coroico und dem Río Zongo. Rafter und Kanuten erwarten auf den Flüssen schnelle Wasser und hohe Schwierigkeitsgrade (3-5).
Reiten ist als Sport in Peru und Bolivien nur den Allerreichsten vorbehalten. Einige Anbieter haben sich aber inzwischen auf die Interessen ausländischer Besucher eingestellt und bieten Reittouren in den Touristenzentren Arequipa (Misti Horse | mistihorse@hotmail.com) und Cuzco (Eric Adventures | www.ericadventures.com) sowie in der Umgebung von Chiclayo (Rancho Santana | www.cabalgatasperu.com) an. An den Stränden Nordperus stehen auch meist Pferde für Reittouren bereit.
Sandboarder - also Dünensurfer - kommen in der Oase Huacachina bei Ica so richtig in Fahrt. In Nazca können sie sogar von der angeblich höchsten Düne der Welt abfahren, dem 2080 m hohen Cerro Blanco. Videos kann man sich auf www.youtube.com (Stichwort: "Sandboarding Ica") ansehen.
Leidenschaftliche Surfer wissen um die Superlativwellen vor Perus Pazifikküste: In Chicama bricht sich die längste, in Punta Sur die schnellste und in Pico Alto die zweitgrößte Südamerikas. Treffpunkt der Surffreaks ist Punta Rocas. Surfschule in Lima: Pukana Surfing School (www.pukanasurf.com). Auf welcher Welle zurzeit gut reiten ist und was Insider sonst noch wissen wollen, erfährt man unter www.peruazul.com.
Das alte, weitreichende Wegenetz der Inka erschließt dem Fernwanderer die großartigsten Anden-Landschaften Perus und Boliviens. Die beliebtesten Trekkingtouren starten in Arequipa, Huaraz, Cuzco und in Bolivien in Sorata und La Paz. Auf dem weltberühmten Inka Trail, dem meistbesuchten Trekkingpfad der Region, sind inzwischen nur noch 500 Wanderer täglich zugelassen, deshalb müssen Sie sich rechtzeitig (im Sommer bis zu vier Monate im Voraus) anmelden! Mehr Infos bei Spezialveranstaltern wie Incatrekkers (www.incatrekkers.com) oder Apus Peru (www.apus-peru.com). "Faire" Wanderungen auf der Königsstraße, dem Capac Ñan, der einst Quito mit La Paz verband, bietet RESPONSible Travel Peru (www.responsibletravelperu.com).
Ausgehen in Peru und Bolivien ist vor allen Dingen für begeisterte Tänzer ein absolutes Muss. In beiden Ländern wird auch in den Kleinstädten und auf dem Dorf zu heißen Rhythmen das Tanzbein geschwungen. Das Essen in Peru und Bolivien variiert sehr stark. In Peru sollte man an der Küste unbedingt Fisch probieren, in Bolivien gehört das berühmte Hähnchen mit Paprikagemüse und Reis auf den Teller.
Die Länder haben einiges zu bieten: Kostbares wie Gold- und Silberschmuck oder Mode aus feiner Vicuñawolle und kulturell Wertvolles wie Kunsthandwerk, dessen Wurzeln Jahrtausende zurückreichen. Es gibt Souvenirs, die Glück bringen, und andere, die einfach nur glücklich machen, weil sie noch lange den Zauber der Anden verbreiten. Auf Märkten sollte man den meist überhöhten Erstpreis herunterhandeln. In den Läden werden die gängigen Kreditkarten meist nur gegen einen Aufschlag akzeptiert.
Wer sich von der indianischen Magie verzaubern ließ, kann sich zum Beispiel auf dem Mercado de las Brujas (dem "Hexenmarkt") in La Paz seine ganz persönlichen Glücksbringer unter den zahlreich dort angebotenen Amuletten und Fetischen heraussuchen.
Gebranntes aus Ton gibt es in den attraktivsten Variationen. Aber Vorsicht bei angeblich und vielleicht sogar wirklich alten Tonfiguren, wie sie Grabräuber an den Mann bringen wollen: Die Ausfuhr von Antiquitäten ist streng verboten. Auch die Ausfuhrberechtigung eines Antiquitätenhändlers hilft bei der Zollkontrolle nicht immer. Es werden sogar häufig Originale als Kopien ausgegeben, weil es vor allem an der peruanischen Küste offenbar noch genügend echte Fundstücke gibt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich deshalb vor dem Kauf an einen Vertreter der Tourismusämter in Peru und Bolivien.
Absolut unverfängliche Souvenirs sind dagegen die hübschen, glasierten Minikirchen aus Ton, die die Peruaner in der Region um Ayacucho zum Schutz gegen böse Geister auf die Dächer ihrer Häuser stellen.
Die großartigsten Schnitzkunstwerke findet man auf Kürbissen, den mates burilades. Das 3500 Jahre alte Kunsthandwerk, ganze Bildergeschichten haarnadelklein auf der trockenen Kürbisoberfläche anzubringen, wird vor allem in den Dörfern Cochas Chico und Cochas Grande, Cullpa und Paccha im Mantaro-Tal in der Provinz Huancayo noch gepflegt. Verkauft aber werden die filigranen Werke auf allen Märkten. Die eingeschnitzten Geschichten erzählen vom dörflichen Leben, von der Landwirtschaft und lokalen Tänzen.
Da Peru und Bolivien zu den führenden Silberexporteuren gehören, kosten Silberwaren wenig. Wer immer schon mal einen Bilderrahmen aus massivem Silber besitzen oder verschenken wollte - hier findet er ihn.
Die bunten Andenmützen mit den Ohrenklappen, die chullos, sind ein poppiges Mitbringsel für den nächsten Skiwinter. Liebhaber des Folklorelooks können sich auf den Märkten und Ständen des Hochlands günstig mit bunten Strickwaren eindecken. Dazu gibt's Ponchos, Westen, Hosen oder Röcke aus farbenprächtig gewebten Stoffen. Schon die Urahnen der Peruaner und Bolivianer waren Meister der Webkunst.
Alpakawolle ist fast so weich und leicht wie Kaschmirwolle, auf der Haut warm und behaglich. Und selbst in Markenläden, die schicke Modelle anbieten, sind Alpakaprodukte noch weitaus preiswerter zu haben als in Europa. Lamawolle dagegen ist härter; aus ihr sind die günstigen, rustikalen Andenpullover gestrickt. Sie fehlen an keinem Souvenirstand. Die wertvollste, weil feinste Wolle liefert das schmale, scheue Vicuña, das in Regionen über 3800 m Höhe lebt, z. B. in der Pampa Galeras (Dep. Ayacucho). Am 24. und 25 Juni werden die Tiere dort während des Festival internacional de la Vicuña (Chaccu) geschoren. Alle Lamas, inklusive der selten gewordenen Guanakos, gehören zur Familie der Kamele. Weitere Informationen über Alpakas und ihre Wolle finden Sie z. B. unter www.incalpaca.com.
Vor Antritt einer Reise mit Kindern sollten Sie einen Tropenarzt konsultieren, denn es gibt einiges zu beachten. Weil die Entwicklung der Nasennebenhöhlen noch nicht abgeschlossen ist, können die Kleinen z. B. die extremen Höhenunterschiede in Peru und Bolivien schlechter verkraften als Erwachsene. Wer nicht gleich zu Medikamenten greifen will, sollte Gummibärchen mitnehmen. Die süße Leckerei hilft Kindern, die in großen Höhen (ab ca. 3500 m) nachlassende Glucoseversorgung des Gehirns auszugleichen. Gegen möglichen Brechreiz kann man eine halbe Stunde vor Erreichen der Höhe auch ein Gravol-Zäpfchen (12,5 mg) geben.
Achterbahnen, Karussells, Wasserrutschen, Aquarien, Terrarien, Ställe voller Haustiere: Der quietschbunte Freizeitpark macht Kinder und mit ihnen auch die Erwachsenen glücklich. Alameda Del Premio Real 397 (zweigt von der Panamericana Sur in der Urbanización Los Huertos de la Villa in Chorillos rechts ab) | tgl. 10-18 Uhr | Eintritt 30 S/., Kinder bis 80 cm Körpergröße frei | www.lagranjavilla.com
Im schönsten Zoo der Stadt können Kinder die Tierwelt der peruanischen Landschaftszonen Küste, Sierra und Wald bewundern. Es gibt auch Giraffen, Tiger und Zebras. Av. Parque de las Leyendas 580, San Miguel | tgl. 9-18 Uhr | Mo-Fr 8,50, Sa/So 9, Fei 10 S/., Kinder (3-12 J.) 4/4,50/5 S/. | www.leyendas.gob.pe
Strände, an denen Ihre Kinder gefahrlos baden können, sind z. B. die Playa Negra an der Punta Hermosa (Panamericana Sur, km 44) und die vor Wellen geschützte Playa Naplo im Fischerort Pucusana (Abzweig bei km 60, Panamericana Sur).
Mit Lianen Tarzan spielen, Indianerdörfer besuchen und über Hängebrücken (Canopys) durchs Urwalddach spazieren: Das sind Erlebnisse, die selbst Halbwüchsige noch gern mit ihren Eltern teilen. Canopys gibt es im Urwald von Puerto Maldonado und Iquitos. Wer sich mit den Kindern z. B. auf dem Canopy Walkway bei Iquitos durch den Regenwald schwingen will, sollte die Kinder (und sich) zu Hause gegen Gelbfieber geimpft haben.
Dunkle Schächte, die immer noch nach Silber hämmernden Arbeiter, die Ahnung eines endlosen Labyrinths: Auch wenn er in der Vergangenheit alles andere als ein Abenteuerspielplatz war - die Stollen des Silberbergs Cerro Rico zu besuchen, ist für Kinder ein grandioses Erlebnis. Mo-Sa kann man sich Besichtigungstouren in Potosí anschließen und sich die abenteuerlichen Arbeitsbedingungen ansehen. Ein Anbieter in Potosí: Koala Tours (tgl. 8.30 und 13.30 Uhr | Calle Ayacucho 3 | Tel. 026222092 | www.koalabolivia.com).
Jede Menge in lebensnahen Situationen dargestellte Dinos in Originalgröße in einer eigens für sie gestalteten Landschaft: Der Kreidezeit-Park bietet nur 300 m entfernt von den berühmten Saurierspuren Cal Orcko'o ein eindrucksvolles Jurassic-Park-Erlebnis. Schon die 5 km weite Anfahrt von Sucre mit einem der Dino- oder Sauro-Trucks ist ein Spaß (mehrmals tgl. vom Hauptplatz 25 de Mayo vor der Kathedrale). Mo-Fr 9-17, Sa/So 10-17 Uhr | Eintritt inkl. Anfahrt 10 Bs | parquecreta cicosucre.com
Bei einer Fahrt mit der Eisenbahn schlagen Kinderherzen höher. Es gibt ja so viel zu sehen ... Beliebte Strecken sind die Fahrt von Cuzco nach Machu Picchu und von Cuzco nach Puno (beide Perurail | www.perurail.com). In Bolivien besteht die Möglichkeit u.a. von Sucre nach Potosí oder von La Paz nach Guaqui am Titicacasee zu fahren (Empresa Ferroviaria Andina | www.fca.com.bo).