Stehst du auf Graffiti, Trümmerästhetik und Start-ups in ruinösen Hinterhöfen? Findest du alles in Palermo (658 000 Ew.), das genauso spannend ist wie Kreuzberg – aber das Essen ist besser, die Mode eleganter und die Kunst hochkarätiger.
Siziliens prachtvolle Hauptstadt erlebte infolge der Bombardements des Zweiten Weltkriegs und mafiöser Lethargie eine lange Phase der Verwahrlosung – wer konnte, zog an den modernen Stadtrand. Doch eine neue, engagierte Generation entdeckt den Charme der arabisch-barocken Altstadt mit ihren Märkten, renoviert und stoppt engagiert den Verfall, ohne dass sich gleich Gentrifizierungsöde ausbreitet. Boutiquen, B&Bs und Street- Food-Kioske schießen in Italiens Kulturhauptstadt des Jahres 2018 aus dem Boden. Movida ist angesagt: Manche Straßenzüge sind bis spätnachts so voller Menschen, dass man kaum durchkommt.
Wie überall auf Sizilien ist Barock der dominierende Baustil. Die Großartigkeit der normannischen Gebäude und Mosaiken hat nachfolgende Generationen daran gehindert, alles umzubauen. Aus der Epoche des Emirats, als in der im 10. Jh. größten Stadt Europas Hunderte von Muezzins in die Moscheen riefen, ist wenig geblieben. Dafür vermitteln die maurischen Kuppeln von Normannenkirchen wie San Giovanni degli Eremiti und San Cataldo sowie der Gartenpalast La Zisa eine Vorstellung von der Baukunst der Araber.
Einwohner | 630.167 | |
Fläche | 158 km² | |
Sprache | Italienisch | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 09:54 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |