Vergiss am besten erst mal alles, was du je über Neapel gehört hast – willkommen in der lebendigsten Stadt Italiens! Natürlich ist der Verkehr chaotisch, sind die Straßen verstopft und siehst du zeitweise auch Müll rumliegen. Aber du wirst ihn vielleicht gar nicht wahrnehmen, denn Neapels Bauten ziehen überall in den Bann.
Seit der Antike ist die von den Griechen gegründete „neue Stadt“, die nea polis, aufgrund ihrer geografisch und klimatisch begünstigten Lage immer wieder ein Hotspot in der europäischen Kulturgeschichte gewesen. Die Römer liebten das Klima, im 18. Jh. nannte man Neapel in einem Atemzug mit Paris, Madrid und Wien. Die älteste Oper der Welt (1737) und die erste Zugverbindung (Neapel–Portici, 1839) zeugen davon. Seit dem 19. Jh. mischt auch die Camorra mit, wie die Mafia in Neapel heißt; doch keine Angst, für Touristen bleibt sie unsichtbar.
Neapel ist eine Stadt der 1000 Gesichter: Die berühmten, quer über die Straße gespannten Wäscheleinen und mehrere der aktuellen Wandmalereien, der murales, findest du in den dunklen Gassen der Spanischen Viertel. Im Viertel Sanità erlebst du lautes Volk, barocke Innenhöfe und beeindruckende Katakomben. Ein kleines Paradies ist dagegen das elegante Posillipo mit seinen Traumvillen und den wunderschönen Ausblicken über Palmengärten aufs Meer. Hier und in Marechiaro mit seinen Ausflugsrestaurants finden sich auch ein paar wenige Badeanstalten. Im Viertel Mergellina am Wasser bieten Fischer ihren Fang an.
Die Altstadt mit ihren rund 300 Kirchen, zahllosen Palazzi, Burgen und Klöstern ist das Herz der Stadt. Alles dreht sich um die berühmten Straßenachsen Spaccanapoli und Via Tribunali, hier konzentrieren sich das Leben und die Kunst. Einmalig ist ein Besuch in der Unterwelt, ein unterirdisches Gassenlabyrinth, einst entstanden, um Tuffstein zu gewinnen. Drei Standseilbahnen und 200 Treppengassen bringen dich hinauf auf den modernen Vomero, ein schickes Geschäfts- und Wohnviertel, das jedoch nichts Neapeltypisches mehr hat. Hier oben liegt auch die Klosteranlage San Martino: Der Ausblick auf das Häusermeer Neapels ist gigantisch.
Hippe Architektur verleiht der Stadt aber auch ein hochmodernes Gesicht: Vom Flughafen kommend, siehst du im Osten Kenzo Tanges gläserne Hochhäuser in den Himmel ragen. Preisgekrönt und attraktiv sind die neuen Kunstbahnhöfe der Metrolinie 1, die Stazioni dell’Arte. Damit hat Neapel sich mal wieder neu erfunden.
Einwohner | 966.144 | |
Fläche | 119 km² | |
Sprache | Italienisch | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 13:01 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |