In Mumbai lernen Sie das pulsierende, schrille Leben einer indischen Megastadt kennen. Nirgendwo sind Indiens Kontraste intensiver als hier.
Die Slums zählen zu den schlimmsten, aber am Malabar Hill gibt es angeblich mehr Millionäre als in Manhattan. Wie eine Kinokulisse umgibt einen die Hinterlassenschaft der Briten: Bahnhöfe, Museen und Postämter in einem Mix viktorianisch-neogotisch-indosarazenischer Stile. Um Tempel, Moscheen und Märkte dröhnt der Verkehr, die Stadt droht in Abgasschwaden zu ersticken.
Mumbai ist Indiens wirtschaftliches Zentrum. Fast die Hälfte aller im ganzen Land eingenommenen Steuern sollen hier gezahlt werden. Aber bisher ist noch jede Stadtverwaltung mit ihren Versuchen gescheitert, Massenelend und Wohnungsmangel, Prostitution und Kriminalität wirksam einzudämmen. 12 Mio. Menschen leben offiziell in der bevölkerungsreichsten Stadt Indiens. Weitere 3 Mio. pendeln regelmäßig aus den Vororten. Früher wohnten auf den Inseln Kolis, Fischer, die sich als Hilfsarbeiter verdingen mussten und dann Kulis genannt wurden.
1534 überließen Muslimfürsten die Insel Salsette und sieben weitere unbedeutende sumpfig-salzige Inseln den Portugiesen. Sie nannten ihre neue Besitzung Bom Bahia, „schöne Bucht“, in zufälligem Gleichklang mit dem der Hindu-Göttin Mumba, die auf einer Insel verehrt wurde - daher der jetzt neu-uralte Name Mumbai.
1661 wurde Bombay britisch. Seither wurden die Inseln durch Landaufschüttungen zu einer großen Halbinsel verbunden - noch heute ringt man dem Meer Land ab. Kaufleute und Händler aus vielen Teilen Indiens sowie Anhänger verschiedener Religionen - Parsen, Jains, Muslime, Sikhs - siedelten sich mit den Hindus in der neuen Niederlassung an, die König Charles II. an die East India Company verpachtet hatte. Handel und Industrie boomten nach dem Bau der ersten Eisenbahn 1853. Seit der Suezkanal den Seeweg nach Indien stark verkürzt, stieg Bombay in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. zum führenden Seehafen Britisch-Indiens auf.
Einwohner | 15.414.288 | |
Fläche | 603 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 18:24 Uhr | |
Zeitverschiebung | 4 ½ h (zu MEZ) |