Die Seen und Flüsse Masurens sind großartige Angelreviere. Fast 70 Fischarten bevölkern die Binnengewässer. Hechte, Aale, Zander, Karpfen, Lachse und Forellen sind die begehrtesten – und natürlich die mit den Lachsen verwandte Kleine Maräne, Masurens edelste Fischart.
Angeln ist in ganz Masuren von April bis Ende Dezember erlaubt. Für das Angeln in der Nacht und vom Boot aus ebenso wie für das Eisangeln gelten besondere Regeln. Ohne einen nationalen oder regionalen Angelschein (karta wędkarska) geht allerdings gar nichts. Angelscheine (20–60 Euro je nach Gewässer und Gültigkeitsdauer) bekommst du vor Ort beim Eigentümer des Gewässers, bei der zuständigen Fischereigenossenschaft (PGRyb), beim Polnischen Anglerverband (PZW), in Angelläden sowie auf manchen Campingplätzen.
Die genauen Adressen sowie die aktuellen Fischereibestimmungen, z. B. über Schonzeiten, gibt es in der Regionalzentrale des PZW in Olsztyn (ul. Baltycka 2 | Tel. 89 5 27 34 60). Vor Ort helfen die Touristen-Informationszentren weiter; Infos gibt’s auch unter masuren.de/angeln.html.
Eine der schönsten Paddelstrecken Europas ist die 100 km lange Fahrt auf der Krutynia (Kruttinna) in Masuren. Die abwechslungsreiche Tour führt vom Start am Lampasz-See bei Sorkwity bis zum Zielhafen Ruciane-Nida über insgesamt 16 Seen und Naturreservate mit schwimmenden Inseln und seltenen Tieren wie Fischottern, Bibern, Eisvögeln und Elchen. Unterwegs gibt es reichlich Zelt- und Campingplätze. Der Trail ist auch für Anfänger bestens geeignet, denn die Strömung ist leicht und der Fluss meist flach. Außerdem paddelt man die ganze Zeit mit dem Strom. Kanus sind eher unüblich, Kajaks und Ruderboote kann man an vielen Seen und Flüssen ziemlich günstig mieten. Sowieso kostet nicht die Miete selbst am meisten, sondern der vom Vermieter organisierte Rücktransport, wenn man keine Rundtour macht. Auf die größeren Seen hinauswagen sollte man sich aber nur mit Paddelerfahrung, denn der Wind schlägt in Masuren schnell um – vor allem im Hochsommer, wenn das Wetter zu Gewittern neigt.
Weitere schöne, touristisch etwas weniger bekannte und entsprechend ruhigere Kajakrouten in Masuren gibt es auf der munteren Sapina, z. B. ab Kruklanki am Jezioro Gołdapiwo, auf der Węgorapa ab Węgorzowo, auf der Łaźna Struga (bei Ełk) und unterhalb der Olsztyner Burg auf der wildromantischen Łyna (Alle). kajaki.pl
Informationen über Kajaktouren in Masuren erhältst du u. a. bei der PTTK Olsztyn (ul. Staromiejska 1 | Tel. 89 5 23 53 20 | pttk.pl).
Die Landschaften um die Masurischen Seen und das Fahrrad sind unzertrennliche Freunde. Viele spezialisierte Veranstalter haben Touren im Programm, die auch für untrainierte Radler geeignet sind. Aber eigentlich lassen sich kleinere und größere Ausflüge auch wunderbar auf eigene Faust organisieren.
Auch Polen hat inzwischen den Reiz des Radelns entdeckt und eine Route namens „Green Velo“ (greenvelo.pl) aus der Taufe gehoben, die von Elbląg durchs nördliche Ermland und Masuren bis nach Suwałki nahe der litauischen Grenze führt und dann durch Ostpolen abwärts. Auf dem ca. 300 km langen Masurischen Radrundweg (mazurskapetlarowerowa.com) umrundest du die größten Seen.
Praktisch in allen Hotels und Pensionen gibt es ganz ordentliche Leihfahrräder. Das Mitnehmen von Rädern ist in den meisten Zügen der Eisenbahn problemlos möglich – nur bei hohem Passagieraufkommen kann es schon mal eng werden, dann ist Durchsetzungskraft gefragt.
Einige Veranstalter organisieren geführte Radtouren durch Masuren, z. B. die Unternehmen MasurenRad (masurenrad.de), Rückenwind (rueckenwind.de) und Launer-Reisen (launerreisen.de). Kombinierte Rad- und Schiffreisen, bei denen du auch mal einen Tag an Deck verbringen kannst, bieten Velociped (velociped.de) und DNV-Touristik (dnv-tours.de) .
Am bekanntesten ist das Trakehnergestüt Liski (Stadnina koni Liski | skliski.pl), 5 km nordöstlich von Bartoszyce. Eine gute Adresse ist auch der bei Szczytno (Ortelsburg) gelegene Reiterhof Pension Sasek (Sasek Maly 14 | Szymany | sasek.pl) von Ewa und Tadeusz Piórkowscy. Sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Reitsportler kommen in Galiny (palac-galiny.pl) auf ihre Kosten. Der restaurierte alte Herrensitz betreibt ein Gestüt mit fast 100 Rassepferden.
Ein Segelrevier par excellence sind die durch über 100 schiffbare Kanäle miteinander verbundenen Masurischen Seen mit fast 600 km² Wasserfläche. Zum Segeln und Surfen sind besonders die großen Seen wie der launische Spirdingsee und der Mauersee perfekt. Einen Verleih für Segelboote und Surfbretter (auch fürs Kitesurfen) gibt es in allen größeren Segelrevieren, besonders natürlich in den größeren Ferienorten Gizycko, Mikołajki und Ruciane-Nida.
Im polnischen Binnenland werden keine Segelscheine verlangt, allerdings wird beim Ausleihen eines Motorboots der Besitz des Sportbootführerscheins gefordert. Einige Charterer sind auf deutsche Skipper eingestellt, z. B. Giżycko Mazur Wind (ul. Klonowa 19 | Wilkasy | mazurwind.pl). Größter Anbieter im Norden Masurens ist Tiga- Yacht (sztynort.pl) in Sztynort am Dargainen- See (Jezioro Dargin) mit schöner Marina, moderner Charterflotte und Skippertörns. Viele nützliche Informationen, auch zu Masuren, gibt’s unter skipperguide.de.
Steht auf, wenn ihr Paddler seid! Das international mit SUP abgekürzte Vergnügen ist zwar ein Balanceakt, macht aber richtig viel Spaß. Deswegen gehört es natürlich auch in Masuren zum Wassersportangebot. An allen großen Seen kann man das nötige Equipment ausleihen. Bei Wioska Surfów (wioskasurfow.pl) am Stadtrand von Giżycko kostet ein Board z. B. 150 Zł pro Tag.
Das „Land ohne Eile“ ist zum Wandern wie geschaffen. Vor allem rings um die touristisch erschlossenen Großen Masurischen Seen sind eine Menge schöner Wege gut ausgeschildert. Herrliche Bedingungen bietet die Johannisburger Heide, aber auch diverse Routen rings um Krutyń, Ruciane-Nida und Giżycko. Sehr reizvoll ist die markierte Strecke von Gołdap durch die Borkener Heide bis nach Wronki. Nimm gute Karten mit oder lade dir vorher eine Offlinekarte fürs Smartphone herunter.
Outdoorprofis finden in der Rominter Heide ein Paradies. Die Wildnis an der russischen Grenze zählt zu den letzten Urwäldern Europas. Doch auch hier solltest du neben Ausdauer und Kondition schon ein gutes Orientierungsvermögen mitbringen oder gute technische Hilfe (Kompass etc.).
Ausgehen an den Masurischen Seen ist ebenso vielfältig wie die Landschaft. An den Seen gibt es viele Bars und Kneipen, aber auch Diskos und Nachtclubs. Besonders hoch ist die Dichte in Allenstein, der Hauptstadt der Woiwodschaft. Wie es sich für eine Seenplatte gehört, dreht sich beim Essen an den Masurischen Seen natürlich alles um fangfrischen Fisch, der hier in allen erdenklichen Variationen zubereitet wird.
Weit ist es nicht zur Bernsteinküste der Ostsee, darum sind Mitbringsel aus dem fossilen Harz (polnisch: bursztyn) durchaus passend. Vielleicht ein Halsband für den besten Freund des Menschen? Soll auf natürliche Weise Zecken abwehren! Sehr verbreitet sind im waldreichen Masuren Holzfiguren, von skurrilen Waldschraten bis hin zu Störchen oder einem fein geschnitzten Segelboot. Typisch sind auch aufwendig bestickte Blusen und Tücher.
Die Bienen sind weltweit in ihrer Existenz bedroht. Was für ein Glück, dass sie zumindest in Masuren noch viel Lebensraum besitzen. Ein paar große Gläser des von ihnen erzeugten goldgelben Genusses musst du einfach nach Hause mitbringen. Fündig wirst du auf Bauernmärkten und in Lebensmittelgeschäften. Am schönsten ist es aber, einfach anzuhalten, wenn am Straßenrand miód steht – oft auch ergänzt um die deutsche Übersetzung: Honig. Je nach Sorte geht’s schon los unter 10 Euro pro 900 ml (1,3 kg).
Wochenmärkte sind überall wieder en vogue – man muss sie einfach nur Street Markets oder Farmer’s Markets nennen. Und in Masuren steckt noch viel mehr Wahrheit in dieser Erkenntnis. Denn einmal abgesehen von der Tourismusbranche gibt es in dieser schönen Region praktisch nichts anderes als Bauern, Imker, Kleingärtner, Bäcker und Fleischer, Beeren- und Pilzsammler. Weit ist es zudem nicht nach Osteuropa, darum sind auch oft litauische, ukrainische oder sogar tatarische Stände dabei.
Schöne Bauernmärkte gibt es u. a. in Olsztyn, Mrągowo, Krutyń, Piecki, Wydminy und Giżycko. Ausschlafen und Marktbesuch passen allerdings nicht zusammen, denn am schönsten ist es frühmorgens, wenn noch alles in reicher Auswahl da ist.
Die festen kleinen Pilze mit dem ausnahmsweise einfach auszusprechenden polnischen Namen kurki gehören bei der Heimreise in größerer Menge in jeden Kofferraum. Pfifferlinge schmecken nämlich super und sind in Polen um ein Vielfaches günstiger als bei uns. In Masuren mit seinen riesigen Wäldern kommen sie massenhaft vor. Ob bei Händlern am Straßenrand, an Ständen oder in kleinen wie großen Supermärkten: einfach zuschlagen und zu Hause die Vorräte erst einmal einfrieren, das schadet den kurki nämlich gar nicht (trocknen geht auch). So lebt der Masuren-Urlaub Wochen und Monate später immer wieder kulinarisch auf.
Masuren – das sind unzählige Seen mit genauso unzähligen Segelbooten darauf. Welches Souvenir passt da besser als Produkte aus Segeltau? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Segeltau als Geländer für Treppen, als Schmuck, als Schlüsselanhänger und für unzählige andere Verwendungen. Etwas Selbstgebasteltes aus Segeltau, wie etwa ein Armband, ist eine tolle Geschenkidee für jemanden, der schon alles hat. Das Material dafür gibt’s in den Sport- und Segelgeschäften in vielen Städten Masurens.
Wenn Sie Ihren Sprösslingen viel Auslauf, Spaß und spannende Naturerlebnisse gönnen möchten, sind Abenteuerferien auf einem masurischen Bauern- oder Reiterhof genau das Richtige. Bei einem Campingurlaub werden Sie vieles gemeinsam unternehmen: Reitausflüge, Kajaktouren, Wanderungen. Kinder lieben es bekanntermaßen, am Lagerfeuer zu grillen. In den meisten Restaurants gibt es Kinderteller, und in den Familienpensionen kocht man ohnehin schmackhaft.
In Masuren hat man sich auf deutschsprachige Touristen eingestellt. Die Verständigung stellt also kein größeres Problem dar, dennoch sollten Sie mit Ihren Kindern ein paar polnische Worte einüben. Polen strahlen über das ganze Gesicht, wenn sie hören, dass sich jemand Mühe gibt, etwas in der wirklich schwierigen polnischen Sprache zu sagen..
Ein Ort, in dem mehr Störche als Menschen wohnen - wo gibt's denn sowas? In Żywkowo (Schewecken), einem weltabgeschiedenen Masurendörfchen 40 km nordwestlich von Bartoszyce nahe der russischen Grenze, ist das tatsächlich so. Beinahe jedes Haus, viele Bäume und Strommasten tragen hier ein Storchennest, insgesamt gibt es mehr als 40 Stück, und jeder Besucher im Dorf wird mit freudigem Schnabelklappern begrüßt. Auf dem Gehöft des Bauern Władysław Andrejew, dem "Storchenvater" von Żywkowo, kommt man dem Wojtek (so heißt der Storch in Polen) so nah wie kaum sonst irgendwo in der freien Natur. Das Storchendorf Żywkowo erreicht man von Bartoszyce aus über Górowo Iławeckie, von dort auf der Straße 511 in Richtung Grenze.
Ein Regentag - na und? Das Hotel Gołębiewski in Mikołajki besitzt einen großen, überdachten Schwimmbadkomplex, den auch Nichthotelgäste nutzen dürfen. Hier können Ihre Kinder drei Riesenwasserrutschen runtersausen, sich in die Wassermühle stürzen oder sich von der Strömung im Fluss mitreißen lassen. Für die ganz Kleinen gibt es Planschbecken und Wasserspielzeug. Es lohnt sich nachzufragen, welche Ausflüge, Spielnachmittage und andere Attraktionen für Kinder gerade im Angebot sind. Im Hotel wird deutsch gesprochen. ul. Mrągowska 34 | Mikołajki | Tel. 874290700 | www.golebiewski.pl
Die Masurischen Seen sind für ihren Reichtum an seltenen Tieren berühmt, und Kinder wollen die Biber, Fischotter und Hirsche natürlich gern einmal sehen. Im Wildtierpark Kadzidłowo (Einsiedeln) bei Mrągowo ist dies möglich. Zwar kann man auch dort den Wolf nicht streicheln, ihm aber immerhin Auge in Auge gegenüberstehen.
Da es sich bei Kadzidłowo nicht um einen Zoo im herkömmlichen Sinn handelt, kommt immer ein Tierpfleger oder eine Tierpflegerin mit und erklärt - auch in deutscher Sprache -, wo die Tiere in freier Wildbahn leben und wie man beispielweise den Rothirsch vom Damhirsch unterscheidet. Absoluter Liebling der Kinder ist Eselin Klementyna. Die größten und beeindruckendsten Tiere sind die Wisente. Park Dzikich Zwierzat w Kadzidłowie | Tel. 874257365, Mobiltel. 606517750 | tgl. 10 Uhr bis zur Dämmerung | Eintritt 15 Zł., Kinder 7,50 Zł.
Wer seinen Kindern (9-15 Jahre) etwas Besonderes spendieren will, kann sie in der Windsurfschule Sport-Holiday anmelden. Die Schule wird vom Surfweltmeister-Ehepaar Malgorzata und Andrzej Piasecki geleitet. Die Kurse finden zweimal täglich auf dem Spirdingsee (Jezioro Śniardwy) statt. Die Ausrüstung für alle Kurse wird gestellt. Außerdem im Angebot: Ausflüge, Badminton, Volleyball. In der Saison: Pensjonat Śniardwy | Nowe Guty | Tel. 897413602 | www.sportholiday.iaw.pl (nur polnisch)