Das Legionslager Mogontiacum wurde 13 v. Chr. vom römischen Feldherrn Drusus auf einer Anhöhe, dem heutigen Kästrich, oberhalb der Altstadt errichtet. Die gegenüberliegende Mainmündung in den mäandernden Rhein war versumpft und wurde erst von den Römern trockengelegt.
Mainz hat in seiner Geschichte viel erlebt. Im Mittelalter Sitz einer der Sieben Kurfürsten und des Kanzlers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, später Festung des Deutschen Bundes, lange Zeit von den Franzosen besetzt und unter Napoleon als Hauptstadt eines französischen Departements ein Teil Frankreichs, von den deutschen Truppen zur Befreiung von Napoleon fast zerstört, wurden in Mainz 1945 80 % der Stadtfläche durch britische Bomber in Schutt und Asche gelegt, während die Nachbarstadt Wiesbaden weitestgehend von den Bomben verschont wurde.
Mainz ist seit 1950 Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Mit den Eingemeindungen der 1970er-Jahre kamen zahlreiche noch weitestgehend ländlich-dörflich geprägte Vororte zum Mainzer Stadtgebiet hinzu.
Historisch verfügte Mainz am rechten Rheinufer über sechs weitere Stadtteile. Besonders bekannt sind die Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim, die seit 1908 zur Stadt Mainz gehörten. Sie wurden am 25. Juli 1945 den Grenzen der Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg folgend (Kastel lag in der amerikanischen, Mainz in der französischen Besatzungszone), auf Anordnung der amerikanischen Besatzungsmacht der „treuhänderischen Verwaltung“ durch die Stadt Wiesbaden unterstellt. Seitdem gehören die drei „AKK“-Vororte zur hessischen Landeshauptstadt. So kommt es, dass mitten auf der Rheinbrücke ein Ortsschild steht: „Mainz Kastel – Stadt Wiesbaden“.
Vom Kasteler Ufer der ehemaligen Mainzer Stadtteile blickt man direkt auf das Mainzer Rathaus und den Mainzer Dom. Auch kulturell fühlt man sich eher Mainz und Rheinland-Pfalz zugehörig, in den Betrieben galt jahrelang nicht die hessische, sondern die rheinland-pfälzische Feiertagsregelung.
Die weiteren Mainzer Ortsteile Ginsheim, Gustavsburg und Bischofsheim, die erst 1930 eingemeindet wurden, bilden heute selbständige Gemeinden im Land Hessen (Ginsheim-Gustavsburg und Bischofsheim). Die Bahnhöfe heißen aber heute noch "Mainz-Bischofsheim" und "Mainz-Gustavsburg".
Matthäus MerianMainz ist eine über 2000 Jahre alte von den Römern gegründete Stadt. Sie ist die Hauptstadt und mit über 200.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes Rheinland-Pfalz. In ihren Mauern beherbergt sie die Johannes Gutenberg-Universität und das römisch-katholische Bistum Mainz. Sie ist eine der drei Hochburgen des rheinischen Karnevals. Auch im Sommer werden große Feste gefeiert. Mögen auch die Stadt und ihre Bewohner im Gegensatz zu den benachbarten Wiesbadenern etwas provinziell wirken, hier wird Lebenslust genossen. Der rheinhessische Wein und das milde Klima sorgen für die lockere Atmosphäre. Mit dem Staatstheater, vielen Museen und privaten Bühnen ist Mainz reich an Kultur und Sehenswürdigkeiten.
Die Mainzer sind an sich offen und aufgeschlossen, die Mundart ähnelt aus der Sicht Außenstehender am ehesten der in Südhessen. Der Umgangston in den Altstadtkneipen ist das berühmte "rau, aber herzlich". Neuankömmlinge werden gerne aufgenommen, insofern sie sich nicht herablassend über die Nullfünfer äußern.
Entfernungen (Autobahn) | |
Wiesbaden | 13 km |
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Frankfurt | 40 km |
Würzburg | 160 km |
Köln | 180 km |
Stuttgart | 210 km |
Dortmund | 250 km |
Nürnberg | 260 km |
Regensburg | 360 km |
Leipzig | 420 km |
München | 430 km |
Bremen | 470 km |
Dresden | 500 km |
Hamburg | 520 km |
Berlin | 580 km |
In Mainz wurden Umweltzonen im Sinne der Feinstaubverordnung eingerichtet. Ohne entsprechende Plakette riskiert man bei Einfahrt in eine Umweltzone ein Bußgeld in Höhe von 100 €. Dies gilt auch für ausländische Verkehrsteilnehmer. Datum der Maßnahme: 01.02.2013Einfahrtverbot für Fahrzeuge der Schadstoffgruppen 1+2+3 (Info Umweltbundesamt) |
Mainz ist von einem geschlossenen Autobahnring mit zwei Autobahnbrücken über den Rhein, einer Autobahnbrücke über den Main und einem Autobahntunnel bei Mainz-Hechtsheim umgeben. Dieser Mainzer Ring setzt sich aus folgenden Teilstrecken zusammen:
Zusätzlich ist Mainz an die Bundesstraßen 9 und 40, sowie in Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim an die Bundesstraßen 42, 43 und 455 angebunden.
Mainz hat gute Busverbindung nach Luxemburg und nach anderen Städten in Rheinland-Pfalz, z. B. Luxemburg (ab 16,10 €), Trier (ab 9,00 €), Kaiserslautern (ab 6,00 €) (Flixbus).
Mainz ist Anlegestation der großen Ausflugs- und Kabinenschiffe auf dem Rhein. Zum Fahrplan der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt geht es hier (Infotelefon +49 (0)221 2088318).
Weitere Ausflugsfahrten, auch auf dem Main in Richtung Frankfurt, bietet die Primus-Linie an (Infotelefon +49 (0)69 1338370).
Wer niemals eine Dampferfahrt durch das Mittelrheintal gemacht hat, hat Deutschland nicht gesehen.
Radwanderrouten die durch Mainz führen:
Radwanderrouten die durch Hessen an Mainz vorbeiführen:
Die Verkehrsführung der Stadt Mainz bringt überall gute Überlebenschancen für Radfahrer mit sich, allerdings ist von der Innenstadt aus das Erreichen der Oberstadt und einiger Vororte mit mittleren Steigungen verbunden.
In Mainz sind zwei Fahrradverleihsysteme aktiv. Zum einen die Deutsche Bahn mit einer Station ihres Call a Bike-Systems am Hauptbahnhof. Zum anderen die Stadtwerke mit meinRad, welches ein dichtes Netz an ca. 200 Verleihstationen und 1.200 Fahrrädern unterhält. Stationen gibt es auch in Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim. Die halbe Stunde kostet 1,50 €.
Die Fahrradmitnahme in den Bahnen und Bussen ist ganztägig kostenlos, nach Rheinhessen (RNN-Gebiet) aber erst ab 9 Uhr.
Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs sind vier Straßenbahn- und 25 Buslinien der Mainzer Verkehrsgesellschaft. Am Wochenende fahren auch einige Linien des Nachts, sowie der MVG-Disko-Express vom Euro-Palace in Mainz-Kastel zum Hauptbahnhof. Die S-Bahnlinie S8 zwischen Frankfurt über Flughafen Regionalbahnhof und Wiesbaden fährt halbstündlich und in der jeder Nacht stündlich. Die S-Bahn-Linie S8 von Wiesbaden nach Frankfurt und Hanau hält in Mainz-Nord, Hauptbahnhof, Römisches Theater und Mainz-Gustavsburg. Verkehrsgünstig liegt auch der Bahnhof Mainz-Kastel an der Reduit. Vom Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel (S1, S9, RB10) läuft man über die Rheinbrücke und ist kurz darauf am Kurfürstlichen Schloss und an der Rheingoldhalle, die nahe des Stadtzentrums liegt.
Die Stadt Mainz ist dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) angeschlossen und bildet mit Wiesbaden eine Tarifzone (Preisstufe 13, Einzelfahrt: 3,30 €, Kinder (6-14 J.): 1,90 €. Die Tageskarte kostet 6,60 €, die Gruppentageskarte für bis zu 5 Personen: 12,60 €. Für Fahrten südlich und westlich von Mainz kann am Automaten der RNN-Übergangstarif gewählt werden. (Stand Sep. 2023)
Das Rheinland-Pfalz-Ticket am Automaten gilt auch für alle Wiesbadener Busse und Bahnen, das Saarland und beide Rheinstrecken nach Koblenz. Das Hessenticket für bis zu 5 Personen (Mo-Fr ab 9 Uhr, Sa, So ganztägig) gilt auf allen Bus- und Bahnlinien im Nahverkehr, auch für Mainz.
Der um Mainz liegende Landkreis Mainz-Bingen gehört zum Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN). Zwischen beiden Verbünden gibt es Übergangstarife, die in allen Bussen und Straßenbahnen sowie allen Nahverkehrszügen (RE, RB, S-Bahn) gelten. Für Fahrten über Bacharach hinaus ins Mittelrheintal müssen dann Bahn-Fahrkarten gelöst werden.
Der öffentliche Parkraum wird im gesamten Innenstadtbereich vollständig bewirtschaftet. Nach 19 Uhr ist fast überall das Parken nur noch für Anwohner erlaubt. Wer die Innenstadt und insbesondere die Altstadt mit dem eigenen Auto aufsuchen möchte, sollte sich also von vorn herein auf die Benutzung eines der zahlreichen und gut ausgeschilderten Parkhäuser einstellen.
Achtung: Während der Fastnachtfeierlichkeiten und des Johannisfestes ist die Mobilität im inneren der Stadt stark eingeschränkt. Busse und Straßenbahn sind teilweise unterbrochen und umgeleitet. Am Rosenmontag ruht in der Innen- und Altstadt der gesamte Verkehr. Auch für Fußgänger ist vielerorts kein Durchkommen, da der Zuglauf nur schwer gequert werden kann.
Mainz verfügt über drei Hochschulen. Zuerst ist da die Johannes Gutenberg-Universität zu nennen. Daneben gibt es noch die Hochschule Mainz und die Katholische Hochschule sowie das Max-Planck-Institut für Chemie und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Mainz ist im Grunde so sicher wie jede andere deutsche Großstadt auch. Allerdings ist auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes nach Einbruch der Dunkelheit eine gewisse Vorsicht angebracht. Es sind dort schon Leute ausgeraubt worden.
Während der Fastnachtsfeierlichkeiten und des Johannisfestes ist im Innenstadtbereich das Aufkommen von Betrunkenen unverhältnismäßig groß, deren artgerechtes Handling zuweilen eine gewisse Umsicht erfordert.
Mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket kommt man auch ins Saarland, nach Wissembourg und Bonn. Von Mainz kann man auch mit dem Hessenticket zu 32 € starten und ganz Hessen bereisen.
Um einige Höhenmeter zu sparen, empfiehlt es sich mit der Bahn an die Stadtgrenze zu fahren.
Einwohner | 220.552 | |
Fläche | 97 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 00:29 Uhr |