Gewalkt und gelaufen wird in den Stadtparks wie Parco Sempione und Giardini Pubblici Indro Montanelli; beliebte Strecken sind auch die zum Teil verkehrsberuhigten Kanalufer. Die längste und vielleicht schönste Strecke verläuft nordwärts am Naviglio della Martesana entlang. Er beginnt jenseits des Hauptbahnhofs an der Ecke Via Melchiorre Gioia/Via Tirano (Bus 43).
Eine Radtour ins Grüne ermöglicht die Pista Ciclabile della Martesana (hin und zurück 60 km | bicimilano.it), die im Nordosten von der Via Melchiorre Gioia am Naviglio Martesana entlang hinausführt Richtung Vimodrone und weiter bis nach Cassano d’Adda. Im Südwesten geht es am Hafenbecken Darsena los und am Naviglio Grande entlang, etwa bis Abbiategrasso (20 km), oder längs des Naviglio Pavese sogar bis Pavia (hin und zurück ca. 70 km). Nach 23 km führt ein kurzer Abstecher zur berühmten Certosa di Pavia. Für diese Ausflüge eignen sich die schweren Mieträder nicht so gut, miete dir dafür lieber ein gutes Ausflugsrad bei Rossignoli (So/Mo geschl. | 12 Euro/ Tag | Tel. 02 80 49 60 | rossignoli.it): in Brera im Corso Garibaldi 65 und in der Zona Tortona in der Via Andrea Solari 40.
Wenn die beiden Mailänder Derby della Madonnina (du weißt schon, die goldene Schutzmadonna auf dem Dom) antreten, dann bebt das grandiose alte Stadio San Siro. Im calcio ist die Stadt zweigeteilt: in rotschwarz gestreifte milanisti, die Fans von AC Milan, und blau-schwarz gestreifte interisti, die Anhänger von Inter. Auf italienfussball.de findest du die Spielpläne und kannst Tickets buchen. Aber auch am Spieltag direkt an den Stadionkassen hast du gute Chancen, denn ausverkauft kommt – außer beim Derby – kaum noch vor.
Ein historisches Stadtbad, in dem die Mailänder seit 1934 schwimmen lernen, ist die Piscina Cozzi (Viale Tunisia 35 | milanosport.it/impianto/15/cozzi | Metro 3 Repubblica). Etwas Besonderes sind die Bagni Misteriosi (Via Carlo Botta 18/Via Sabina | bagnimisteriosi.com | Metro 3 Porta Romana, Tram 9) bei der Porta Romana: Im Winter Schlittschuhbahn, sind sie im Sommer das coolste Freibad Mailands: Außer zum Schwimmen und Sonnenbaden trifft man sich zu Events, Musik und natürlich zum Aperitif. Im Sommer geht es zum Schwimmen, Surfen, Paddeln, Segeln usw. zum künstlichen See k Idroscalo (idroscalomilano.com | Bus 73) beim Flughafen Linate mit Wasserspaßanlage für die Kleinen.
In den Dämpfen, Düften, Ölen des türkischen Bads Hammam della Rosa (Viale Abruzzi 15 | hammamdellarosa.com | Metro 1 Lima, Metro 2 Piola) fühlt man sich wie im Orient. Badezeug nicht vergessen! Ein umfangreiches Programm bieten die QC Terme di Milano (Piazzale Medaglie d’Oro 2 | termemilano.com | Metro 3 Porta Romana): von Beautybehandlungen und Massagen über Thermalbecken, eine Sauna in einer Oldtimertram und einen Garten vor der Kulisse der alten Stadtmauer bis zum Aperitif- sowie sonntags einem Frühstücksbuffet.
Die Aperitifstunde – etwa zwischen 18.30 und 21 Uhr – als Zäsur zwischen Arbeitstag und Feierabend ist eine Mailänder Erfindung. Viele Bars und Bistros bauen dazu opulente Fingerfoodbuffets auf oder man bestellt zum Drink Käse, Sushi oder Sardellen. Selbst mancher Club eröffnet den Abend mit dem Häppchenbuffet.
Die Grenzen zwischen Aperitif und Cocktail sind fließend; Letzterer ist die Domäne der vielen guten Bartender, die mit ihrer Mixkunst aus italienischer Bittertradition und exotischen Aromen die abendlichen Bartheken bespielen. Die Mailänder trinken auch gern Bier, manche sogar aus lokaler Produktion. Auch für Livemusik gibt es gute Adressen und im Sommer beleben sich die Parks mit Musik und Events.
Tanzclubs haben meist ab 20 Uhr, Diskotheken ab 22 oder 23 Uhr geöffnet, Eintritt in Discos ab 15 Euro (ein Getränk inklusive). In vielen Diskotheken beginnt der Abend mit Aperitif und Dinner.
Im Zentrum findest du alle Uraufführungskinos, außerhalb liegen die riesigen Kinocenter. Karten kosten zwischen 5 und 12 Euro. Ein Treffpunkt der Mailänder Cineasten mit Filmen in Originalfassung, einer eigenen Osteria (Megaschirm für TV-Übertragungen) und Buchhandlung ist der Palazzo del Cinema Anteo (Piazza XXV Aprile 8 | spaziocinema.info | Metro 2 Moscova | Porta Garibaldi) an der Porta Garibaldi.
Außer in klassischen Konzerthäusernkannst du Konzerte und Chöre auch in Kirchen hören, Gratiskonzerte gibt es im Rahmen der Reihe Cantatibus Organis (Programm: sites.google.com/site/cantantibusorganismilano). Die Kammerkonzerte des Quartetto di Milano (quartettomilano.it) finden an wechselnden Orten statt.
Das derzeit wohl angesehenste Sinfonieorchester, das Orchestra Verdi (laverdi.org), spielt meist im Auditorium di Milano (Largo Gustav Mahler | Tram 3, 9, Bus 59, 71). Im modernen Teatro degli Arcimboldi (Viale dell’Innovazione 20 | teatroarcimboldi. it | S 9 Greco Pirelli) im ehemaligen Industriegebiet Bicocca treten italienische und internationale Popstars auf.
Der Eintritt beträgt je nach Veranstaltung (Beginn meist 21.30 oder 22 Uhr) ab 10 Euro.
Mailand hat eine lebendige Theaterszene, etwa das Teatro dell’Elfo Puccini (elfo.org) oder das Teatro Franco Parenti (teatrofrancoparenti.it).
Da sind nicht nur die Edelkaufhäuser, die Luxusboutiquen der großen Fashionlabels und alle globalen Markenketten. Jeder wird fündig, egal, nach was er sucht: Neueste Trends oder Vintage wechseln sich ab, Glamouröses, Klassisches und Verrücktes, Märkte und Outlets. Im Unterschied zu touristischen Hochburgen wie etwa Florenz, wo das Shoppingangebot vor allem auf Touristen zugeschnitten ist, sind in Mailand die Bewohner selbst die besten – anspruchsvollen – Kunden. Im Januar und im Juli/ August gibt es die saldi, da purzeln die Preise um 30 bis 50 Prozent. Was die Stadt in Sachen Shopping weltberühmt gemacht hat, ist das Quadrilatero della Moda, das „Viereck der Mode“ um die Via Monte Napoleone. Nicht einmal in New York findet man auf so kleinem Raum ein vergleichbares Angebot von Boutiquen, wo die besten Modeschöpfer der Welt ihre neuesten Kreationen wunderschön präsentieren.
Am Sonntag haben Läden nur im Zentrum geöffnet und am Montagvormittag bleiben viele Rollläden unten. Während Kaufhäuser und Supermärkte häufig durchgehend geöffnet haben (orario continuato), musst du im Einzelhandel mit einer Mittagspause von 12.30 oder 13 bis 15.30 oder 16 Uhr rechnen. Geschlossen ist Mailand nur dreimal im Jahr: um Ferragosto (15. August) herum, wenn ganz Italien an den Stränden ist, sowie am 7./ 8. Dezember und an Weihnachten.
Mailand ist keine besonders kinderfreundliche Stadt. Mailänder Eltern verraten hinter vorgehaltener Hand, dass sie bei schlechtem Wetter gerne zu Ikea fahren, damit die Kleinen sich im Kugelbad austoben können. Aber immerhin gilt: Die Italiener sind kinderlieb, und mit einem Kinderwagen muss sich niemand alleine Stufen hinab- oder in die Trambahn hineinplagen. Kinder unter sechs Jahren dürfen kostenlos die städtischen Verkehrsmittel benutzen. Zusätzlich darf ein Erwachsener bis zu zwei Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren mitnehmen.