Luxor ist großes Theater und gleicht einer Bühne, auf der verschiedene Schauspieltruppen aufeinandertreffen.
Die alten Pharaonen, die es nie unter der Ewigkeit machten und damit bis heute Erfolg haben, locken Millionen von Touristen aus aller Welt an: Amerikaner, die fließend Hieroglyphentexte lesen können, Japaner in großen Gruppen, Europäer, die sich mit Taxifahrern ums Geld streiten. Das alles geschieht in einer Kulisse aus antiken Tempeln, McDonald’s und Souvenirständen.
Während es fast überall im Land ausreicht, sich einen Tag lang treiben zu lassen, um am Abend die netten Begegnungen und Einladungen nicht mehr an einer Hand abzählen zu können, musst du dir hier andauernd deinen Freiraum erkämpfen. Ignoriere konsequent Taxifahrer, Souvenirhändler und Pferdekutscher, wenn du nichts von ihnen willst. Besuch die Tempel auf der Ostseite des Nils besser am späten Nachmittag. Und nimm dir ein Hotel auf der Westseite, wenn du Ruhe haben möchtest.
Luxor hat etwa 470 000 Einwohner, die – direkt oder indirekt – in der überwiegenden Zahl vom Tourismus leben. Der Name der Stadt ist vom arabischen Wort für „die Paläste“ abgeleitet: Al-Uqsur. Mit der Vereinigung von Ober- und Unterägypten zum Neuen Reich etwa 1500 Jahre v. Chr. wurde der Ort Hauptstadt, mit dem Namen Waset. Aus dem Griechischen stammt die Bezeichnung Theben. So schwärmte Homer von ihm als „hunderttoriges Theben“.
Auf der Ostseite des Nils sind die zwei großen Tempelanlagen erhalten, der Tempel von Luxor und der von Karnak. Vom Luxor-Tempel aus Richtung Norden tauchst du ins Basarviertel ein, das komplett umgebaut wurde, und an das sich die in der Renovierung feststeckende Sphingenallee anschließt.
Zum Westufer fahren mehrere Fähren. Mit dem Auto geht es etwa 8 km südlich über eine Brücke. Die einzelnen Stätten der Nekropole von Theben – das Tal der Könige, das Tal der Königinnen, das Ramesseum, die Memnonskolosse, der Tempel der Hatschepsut und andere – liegen jeweils einige Kilometer auseinander. Du kannst die Strecke mit dem Taxi (ab 450 £E) oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Wer sich fit genug fühlt, um die Gegend im Sattel zu erkunden, erlebt ein spannendes Abenteuer, bei dem die einmaligen Sehenswürdigkeiten im ganz eigenen Tempo besichtigt werden können. Viele Hotels haben Räder für ihre Gäste. Wasser und Sonnencreme nicht vergessen!
Mit dem Luxor Pass für 150 Euro kannst du an fünf aufeinanderfolgenden Tagen alle Tempel, Gräber und Museen in Luxor und Theben-West besichtigen. Die 80-Euro-Variante schließt nicht das Nefertari-Grab (Eintritt ca. 50 Euro) sowie das Grab Sethos‘ I. (ca. 50 Euro) ein. Erhältlich ist der Pass bei der Tourist Information (tgl. 9–18 Uhr | Sharia Saad Zaghloul | nahe Bahnhof) und in der Misr Public Library (Mo–Fr 9–15 Uhr | Temple Street | Karnak). Passfoto und Pass sind vorzulegen, bezahlt werden kann nur bar, in Euro oder US-Dollar.
Einwohner | 202.232 | |
Fläche | 416 km² | |
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 01:55 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |