Nicht nur die von der Unesco zum Welterbe erklärte historische Altstadt lohnt einen längeren Aufenthalt in der Metropole Perus
Wer nach Lima fliegt, landet in der schmuddeligen, ehemals eigenständigen Hafenstadt Callao, die mit ihren rund 600000 Einwohnern längst in den Millionenmoloch Lima eingemeindet wurde.
Wenn Ankommende trotzdem von den Taxifahrern gefragt werden, ob sie nach „Lima“ wollen, dann meinen sie damit nur das historische Zentrum der 8-Mio.-Metropole. Die meisten Besucher von Perus Hauptstadt wohnen in Miraflores. Der Stadtteil liegt auf dem Weg ins Centro am Steilufer des Circuito de Playas, der durch die seitlich aufsteigende Erdwand den Charme einer Baugrube hat. Rechts rollen die Wellen des Pazifiks an einen wenig einladenden, grau-braunen Strandsaum. Von Mai bis September hüllt dazu der Winternebel garúa alles in trostlosen, grauen Dunst. Doch die Ankunft in Miraflores versöhnt Sie mit der Stadt: Hübsche Villen und gepflegte Grünanlagen wie der Parque de Amor (Park der Liebe) und der Park für die deutsche Forscherin Maria Reiche am Malecón Cisneros bieten ein schönes Bild.
Noch schicker wird es dann in San Isidro, das schon auf halbem Weg „nach Lima“ - der Altstadt - liegt. Die Anfahrt erfolgt über die vierspurige Avenida Arequipa, die in der Mitte Palmen und andere Zierbäume schmücken, oder über den benachbarten Paseo de la República. Schon ist der Betonturm des Sheraton-Hotels zu sehen. Er ist der Vorbote der Innenstadt, die mit gewaltigen Radialstraßen und Sternplätzen aus dem 18. und 19. Jh. wie z.B. der Plaza Bolognesi und der Plaza San Martín in aufgeräumter Pracht überrascht.
Das teilweise restaurierte Zentrum erstrahlt fast wieder in altem Glanz, so wie in seinen besten Zeiten, als es in Lima die erste Universität, das erste Theater und die erste Druckerei Südamerikas gab. Die zentrale Plaza de Armas ist nach neuspanischer Manier der von den bedeutendsten Gebäuden gerahmte Mittelpunkt einer rasterförmigen Stadtanlage. In Lima nennt man sie in Anspielung auf die hier einst flanierenden Edeldamen auch kokett Damero de Pizarro (Damespielbrett des Pizarro). Im Rücken liegt der Bahnhof mit den Gleisen neben dem Flussbett des Río Rímac. Er gab der Stadt ihren bis heute gültigen Namen: Aus Rimac wurde Lima. Zu Anfang hieß Lima Ciudad de los Reyes, „Stadt der Könige“.
Barrios Altos und das Barrio Chino waren seit je her die Treffpunkte der Intellektuellen und Künstler, das Refugium der kreolischen Boheme. Die bedeutendsten Gebäude sind hier die Quinta Heeren und die Casa de las Trece Monedas mit ihrer hübschen Plaza. Im Barrio Chino kann man in Salons Tee trinken, gut in den chinesischen Restaurants, den chifas, speisen - und sich die Zukunft weissagen lassen.
Ein Tipp: Während einer Rundfahrt mit dem Mirabus lernt man alle Highlights des Stadtviertels Miraflores kennen (Mo, Mi, Sa/So 10 Uhr ab Mercado Indio | Av. Petit Thouars 5245 | 35 S/.).
Und noch ein Tipp: Seit Mitte 2008 wartet Lima mit dem größten Innenstadt-Fontänenpark auf: El Circuito Mágico del Agua (Eintritt S/. 4 | Öffnungszeiten variieren). Es erwartet Sie eine Welt aus Wasser, Farben und Musik!
Einwohner | 8.126.700 | |
Strom | 220 V, 60 Hz | |
Ortszeit | 10:00 Uhr |