Alle Wege führen nach Lima: In der 11-Mio.-Stadt lebt ein Drittel der Bevölkerung Perus. Auf Sand gebaut, steht die nach Kairo zweitgrößte Wüstenstadt der Welt bei den meisten Touristen nicht ganz oben auf der Reisewunschliste. Zu Unrecht!
Denn Lima hat wahnsinnig viel zu bieten: das beste Essen des Landes, vielleicht sogar des Kontinents, die schneebedeckten Andengipfel im Hintergrund, den Pazifik vor der Tür, Kunst und Kultur im Überfluss, Festivals und viel Musik. In der Ciudad de los Reyes, der Stadt der Könige, wie Lima früher genannt wurde, findest du heute auch eine Welt in Extremen: eine historische Altstadt, die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, die älteste Universität Amerikas, schicke Restaurants, aber auch Verkehrschaos, Luftverschmutzung und ein krasses soziales Gefälle. Und drumherum? Da findest du gemütliche Fischerdörfer, perfekte Surferwellen, die älteste Stadt Amerikas und einen Zug, der alle paar Wochen die Anden hochzuckelt.
Von hier, wo das Leben rau ist, fahren die meisten Besucher direkt nach Miraflores oder Barranco. Diese Stadtteile liegen südlich der Altstadt am Steilufer der Costa Verde, die zu einer kilometerlangen Strandpromenade ausgebaut wurde. Rechts rollen die Wellen des Pazifiks, links erhebt sich die teils begrünte Steilküste. Von Mai bis September hüllt der Winternebel garúa alles in nieseligen, grauen Dunst. Aber im Sommer leuchten Himmel und Meer tiefblau. Und in Barranco und Miraflores ist die Welt mit ihren schönen Villen und gepflegten Parks wie dem Parque de Amor (Park der Liebe) und dem Park für die deutsche Forscherin Maria Reiche am Malecón Cisneros sowieso noch in Ordnung.
Limas Zentrum wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt: kein Wunder, denn die alten, teilweise restaurierten Häuser erinnern an Limas beste Zeiten, als es in Lima die erste Universität, das erste Theater und die erste Druckerei Südamerikas gab. Die zentrale Plaza Mayor ist nach neuspanischer Art der von den bedeutendsten Gebäuden gerahmte Mittelpunkt einer rasterförmigen Stadtanlage. Im Rücken liegt neben dem Flussbett des Río Rímac der Bahnhof Desamparados, der in ein Literaturmuseum umgewandelt wurde und von dem aus nur noch gelegentlich Touristenzüge nach Huancayo in den Zentralanden fahren. Der Río Rimac gab der Stadt übrigens ihren Namen: Aus Rimac wurde Lima. Zu Anfang hieß Lima Ciudad de los Reyes, „Stadt der Könige”.
Barrios Altos und das Barrio Chino waren seit je her die Treffpunkte der Intellektuellen und Künstler, das Refugium der kreolischen Boheme. Die bedeutendsten Gebäude sind hier die Quinta Heeren und die Casa de las Trece Monedas mit ihrer hübschen Plaza. Im Barrio Chino kann man in Salons Tee trinken, in den chinesischen Restaurants (chifas) lecker essen – und sich die Zukunft weissagen lassen.
Ein Tipp: Auf der Rundfahrt mit einem Mirabus (Aussichtsbus) lernt man alle Highlights kennen (tgl. 9–19 Uhr ab Infohäuschen im Parque Kennedy | Preise je nach Tourlänge | mirabusperu.com). Wer‘s sportlich mag, kann das meist flache Lima auch mit Bike Tours of Lima per Fahrrad entdecken. Die Touren führen durch die Altstadt, Miraflores und Barranco oder entlang der Bucht nach Callao (Bolívar 150 | Miraflores | Preise je nach Route | Tel. 01 445 31 72 | biketoursoflima.com).
Einwohner | 8.126.700 | |
Strom | 220 V, 60 Hz | |
Ortszeit | 05:30 Uhr |