Lake District, das Gebiet der Seen. Was für eine Untertreibung! Selbstverständlich gibt es hier im Nordwesten Englands Seen – sogar einige der schönsten der Insel und mit dem Windermere sogar den größten des Landes. Noch viel wichtiger: Es gibt Berge. Und was für welche! Sämtliche Erhebungen Englands über 3000 Fuß (914 m) befinden sich im Lake District, einem Teil der Grafschaft Cumbria. Steile Passstraßen winden sich hinauf. Oben angekommen, bleibt einem beim Anblick des Panoramas nicht selten der Atem stocken. Was die Natur in dieser Ecke über Jahrmillionen erschaffen hat, ist vor allem bei klarer Sicht zum Heulen schön.
Der höchste Gipfel ist mit 978 m der Scafell Pike im Nordwesten. Nur Schottland und Wales haben Höheres zu bieten, aber das gönnt man den Nachbarn hier gern. Denn die Bewohner wissen, dass sie das Privileg haben, in einer der traumhaftesten Gegenden der Britischen Inseln leben zu können. Der Dichter William Wordsworth bezeichnete den Lake District einmal als den „schönsten Ort, den der Mensch jemals gefunden hat“. Er musste es wissen: Wordsworth wuchs in Cockermouth am Rand des heutigen Nationalparks auf, und er verbrachte die weitaus meiste Zeit seines Lebens mittendrin, in Grasmere und Rydal. Mit ihrer fortwährenden Schwärmerei über die Gegend legten er und andere Schriftsteller unabsichtlich die Wurzeln für den Massentourismus.
2362 km² misst das Gebiet der Lakes, wie der Lake District hier in der Gegend genannt wird, fast so viel wie das Saarland. 1951 wurde er zum Nationalpark ernannt, einem von insgesamt 15 der Insel, 2017 endlich erhielt er den lange ersehnten Status als Weltkulturerbe. Lakeland, so eine weitere Bezeichnung, ist gespickt mit rund 1000 Seen. Kurioserweise gibt es trotzdem nur einen richtigen lake, den Bassenthwaite Lake: Alle anderen tragen die Bezeichnung water oder mere, die ganz kleinen heißen tarn – feine Unterscheidungen in der englischen Sprache.
Der Windermere ist mit 17 km Länge der größte See Englands. Dazu gesellt sich ein weiterer Rekordhalter: Der Wast Water ist mit 79 m Englands tiefster See. Das ist den Menschen vor Ort aber einigermaßen gleichgültig: Ein Spaziergang um eines der Gewässer ist eine ganz besondere Form der Entspannung. Egal, ob es nun einen Rekord hält oder nicht. Viele der Seen werden Sie bei einem Besuch fast für sich allein haben, von den allgegenwärtigen Herdwick-Schafen einmal abgesehen. Nur auf den großen, touristisch beinahe schon zu gut erschlossenen Seen wie Windermere und Ullswater begegnen Sie Ausflugsschiffen und Reisegruppen aus aller Welt. Denn die Schönheit des Lake Districts hat sich längst auch bis Asien und Amerika herumgesprochen. Ansonsten ist fast der gesamte Nationalpark eine Besinnung auf das Wesentliche: auf sich selbst. Viele Briten kommen sogar nur mal zwischendurch für ein Wochenende her. Denn außer wandern können sie im Lake District perfekt klettern, Boot fahren und drachenfliegen.
Manche wollen auch nur in einem der jahrhundertealten Dörfer entspannen. Diese vielen kleinen Orte hauchen dem Lake District Leben ein. So zum Beispiel Grasmere, ganz im Zentrum des Nationalparks. Die Hauptstraße schlängelt sich hier in Kurven durch das Dorf, so eng, dass Autos nur mit Tempo 30 fahren dürfen. Kleine Geschäfte reihen sich aneinander, der eine oder andere Pub und die obligatorische Kirche. Die Häuser fügen sich perfekt in die Umgebung ein, sie sind hier im zentralen Lake District meist aus Granit oder Schieferstein gebaut, manchmal weiß angestrichen, die Dächer mit Schiefer gedeckt. Dagegen begegnen Sie in den Außenbezirken eher dem für Nordengland typischen roten Sandstein. Tagsüber stoppen viele Tagesbesucher für einen kurzen Blick in den Dörfern. Wenn sie abends abreisen, die Kühe von der Weide geholt sind und der angrenzende See still ruht, dann zieht es die Bewohner in die Restaurants und Pubs. Erst bei einem guten Essen und einem Getränk lernt man einen Ort im Lake District richtig kennen, kommt mit Einheimischen ins Gespräch und erhält von ihnen vielleicht sogar noch den einen oder anderen guten Tipp für eine Wanderung am nächsten Tag.
Wandern ist so etwas wie Volkssport in dieser Gegend. Fast überall finden Sie einen Parkplatz, von dem aus Sie zu kurzen wie längeren Touren aufbrechen können. Viele Wege sind gut ausgebaut, wenn es auch mitunter etappenweise etwas steil bergauf geht. Aber das bleibt in einer Gebirgsgegend nun mal nicht aus. Erfahrene Wanderer nutzen die großen Passwanderrouten für eine Tour, etwa an der Great Gable, am Kirkstone Pass oder am Hardknott Pass. Nicht ganz so Trainierte halten sich an eine der Routen um einen der Seen. Die sind meist flach und für jeden leicht zu bewältigen.
Das Schöne ist: Wenn Sie irgendwann genug haben von Bergen und Seen, dann können Sie sich aufmachen an die Küste und eine andere Seite erleben. Reiche Unternehmer aus dem Lake District ließen hier im 17. Jh. Häfen anlegen, um Waren wie Gewürze und Rum in Empfang zu nehmen. Aus den Häfen von einst entwickelten sich kleine Städte wie Whitehaven, die zumindest im Kern noch immer den Charme vergangener Zeiten bewahrt haben.
Einen derben Kontrast bildet da die hermetisch abgeriegelte Atomanlage Sellafield, bekannt auch aus den deutschen Nachrichten. Unzählige Castortransporte endeten hier, um Brennstäbe wieder aufarbeiten zu lassen. Durch umfangreiche Forschung entwickelten sich die Briten hier im Westen des Lake Districts zu einer der wichtigsten Atommächte der Welt. Doch im Normalfall bekommen Sie davon auch vor Ort nichts mit. Einzig ein paar Wegweiser fallen an der Küste immer wieder auf.
Solche Schilder sind übrigens eines der besten Indizien dafür, dass im Lake District auf gewisse Weise die Zeit stehen geblieben ist. Die gusseisernen Pfosten mit den weiß-schwarzen Richtungsweisern wurden im Rest des Landes schon vor Jahrzehnten durch auffällige moderne Schilder ersetzt. Nicht hier im Nationalpark. Fehlende Mischbatterien im Badezimmer sind ein weiteres Anzeichen: In weiten Teilen Englands sind sie längst eine Selbstverständlichkeit. Im Lake District aber werden Sie normalerweise nach wie vor getrennte Hähne für heißes und kaltes Wasser finden. Es gibt strenge Auflagen für den Erhalt der teils jahrhundertealten Gebäude in dieser Gegend, und mancher Hausbesitzer übertreibt es mit der Besinnung auf alte Errungenschaften. Ein bisschen ist es im Lake District wie mit den englischen Seebädern: Lange bevor Billigflieger britische Urlauber für wenig Geld nach Spanien & Co. brachten, waren sie die wichtigsten Urlaubsziele. Den Ärmelkanal zu überqueren, das kostete Überwindung, selbst wenn die Fähren schon damals im dichten Takt fuhren. Aber wer wollte damals schon nach Frankreich, über Jahrhunderte Erzfeind der Nation? Deshalb werden Sie heute noch viele ältere Briten im Nationalpark antreffen. Früher wanderten sie auf die Berge, heute, in fortgeschrittenem Alter, lassen sie sich vielleicht mit dem Bus von A nach B bringen. Doch die Besucherstruktur des Lake Districts wandelt sich in jüngster Zeit – junge Familien reisen hierher, fast überall sieht man Kinder, denn für sie sind die Seen eine perfekte Spielwiese.
Und es kommen immer mehr Sportbegeisterte: Radfahrer kämpfen sich die Passstraßen hinauf, um für größere Ereignisse zu trainieren, Drachenflieger, Reitfans. Zudem wächst auch eine neue Generation von Wanderern heran, die Gefallen daran findet, ohne große Ausrüstung auf überwiegend gut ausgebauten Wegen sensationelle Landschaften zu entdecken. Wenig Risiko, maximaler Spaß, und ein Minimum an Planung garantiert, dass am Ende fast immer ein Pub steht – Après-Hike statt Après-Ski, das ist hierzulande nicht ganz unwichtig. Auch wenn es in den Kneipen in Nordengland in der Regel deutlich gesitteter zugeht als in den Alpen. Immerhin haben die meisten nach einer Wanderung in dieser Gegend nur einen Plan: Am nächsten Tag wollen sie wieder hinaus, auf den nächsten Berg, um den nächsten See!
Theoretisch können Sie mit dem Auto (verladen auf einen Zug) in weniger als einer halben Stunde durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal hindurchfahren. Praktisch steht Ihnen dann in England aber noch eine rund sechsstündige Autofahrt bis in den Lake District bevor. Der Autozug verkehrt je nach Tageszeit alle 20 bis 40 Minuten zwischen Calais in Frankreich und Folkestone in England. Pro Fahrzeug und Fahrt ab 70 Euro. www.eurotunnel.com
Ebenfalls durch den Eurotunnel verkehrt der Schnellzug Eurostar, der Paris und Brüssel mit dem Londoner Bahnhof St. Pancras verbindet (Fahrtzeit rund 2 Std.). Anschlüsse gibt es aus Deutschland via Köln, Frankfurt und Aachen. Die Deutsche Bahn bietet mit ihrem Europa-Spezial teilweise Angebote ab 59 Euro pro Fahrt an. In London muss man den Bahnhof wechseln: Von der Euston Station aus (nicht weit vom Eurostar-Stopp St. Pancras) sind es noch knapp 4 Std. bis in den Lake District.
Eine praktische Möglichkeit für den Nordens Englands sind Nachtfähren: DFDS (www.dfdsseaways.com) fährt einmal täglich von IJmuiden bei Amsterdam nach Newcastle (Fahrtzeit 16,5 Std., ab 179 Euro pro Strecke mit Auto und Kabine). Von dort sind es noch rund 1,5 Std. bis in den Lake District. P&O (www.po ferries.com, ab 179 Euro pro Strecke) betreibt zwei Verbindungen von Rotterdam und Zeebrügge nach Hull. Von dort fährt man rund 2,5 Std. bis in den Lake District. Generell gilt: Unbedingt vorab buchen – dann ist es günstiger, und die Fähren sind in der Hochsaison oft komplett ausgebucht. Zum Teil erhebliche Ermäßigungen bietet der ADAC für Mitglieder auf diesen Routen an. Von Dover sind es rund 6 Std. Autofahrt, bis Sie den Lake District erreicht haben. Der Hafen wird ab Calais (1,5 Std.) und Dünkirchen (2 Std.) angefahren (DFDS, P&O, ab ca. 50 Euro pro Strecke inkl. Auto und Insassen). Es bestehen weitere Fährverbindungen: Hoek–Harwich (6,5–9,5 Std., www.stenaline.de), Newhaven– Dieppe (4 Std., DFDS), Roscoff– Plymouth (5,5 Std.), Cherbourg–Poole (4,25 Std.), St. Malo/Cherbourg/Caen– Portsmouth (3–11 Std., www.brittanyferries.de).
Praktischste Flugziele für einen Aufenthalt im Lake District sind Newcastle, Leeds, Manchester und Liverpool, die zum Teil von mehreren deutschen Flughäfen aus direkt angeflogen werden (mit Flybe, Easyjet, Lufthansa, Eurowings, British Airways, Jet2, Thomson).
Mehrere Fernbusgesellschaften bieten von Deutschland aus Verbindungen nach London an (Flixbus, Eurolines). Von dort aus verkehrt National Express (www.nationalexpress.com, rund 8 Std. Fahrzeit) einmal täglich in den Lake District.
- www.visitbritain.de
- www.visitbritain.at
- www.visitbritain.ch
- www.golakes.co.uk
Autofahren in England ist leichter, als viele denken, allerdings ist der Lake District gespickt mit single track roads, einspurigen Straßen, noch dazu gern in unübersichtlichen Schlangenlinien. Das Wichtigste aber ist: links fahren, auch auf Autobahnen. Überholt wird rechts. Es gibt relativ wenige Verkehrszeichen, dafür jede Menge Ampeln, „Vorfahrt gewähren“-Schilder (alternativ eine weiße Querlinie auf der Fahrbahn) und noch mehr Kreisverkehre. Der Verkehr im Kreisel hat Vorfahrt. Die Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften beträgt normalerweise 30 mph (48 km/h), außerhalb auf Landstraßen 60 mph (96 km/h), auf Schnellstraßen mit baulich abgetrennter Gegenfahrbahn sowie auf Autobahnen (motorway) 70 mph (112 km/h). Wer zu schnell fährt oder andere Verkehrsvergehen verübt, dem drohen hohe Strafen (umgerechnet 1000 Euro und mehr). Die Promillegrenze liegt bei 0,8. Anschnallen ist auf jedem Platz Pflicht, das Telefonieren während der Fahrt verboten.
Wildes Campen ist in England nicht erlaubt, wird jedoch oftmals geduldet, sofern man alles wieder aufräumt. Es gibt aber überall offizielle Plätze. Infos halten die Touristeninformationen bereit, außerdem der Camping & Caravanning Club (www.campingandcaravanningclub.co.uk).
1–6 Chesham Place | London SW1X 8PZ | Tel. 020 78 24 13 00
18 Belgrave Mews West | London SW1X 8HU | Tel. 020 73 44 32 50
16–18 Montagu Place | London W1H 2BQ | Tel. 020 76 16 60 00
EU-Bürger können mit Reisepass oder Personalausweis einreisen, Schweizer mit der Identitätskarte.
Eintrittspreise sind im Lake District mitunter höher als bei vergleichbaren Attraktionen in Deutschland – und sie werden beharrlich einmal jährlich angehoben. Einmal im Jahr, immer Anfang September, kann man während der Heritage Open Days (www.heritageopendays.org.uk) viele geschichtlich wertvolle Sehenswürdigkeiten kostenlos besichtigen. Auch viele Privatgebäude, die sonst verschlossen sind, öffnen dann ihre Pforten.
Es gilt das Britische Pfund. 100 Pence ergeben ein Pfund. Kreditkarten werden weiträumig akzeptiert, auch für Kleinstbeträge. Banken haben Mo–Fr von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Geldautomaten (ATM) gibt es selbst in kleinen Orten, oftmals in einem Lebensmittelladen, in einer Tankstelle oder im Pub. Bei der Abfrage „In Pfund oder Euro abrechnen?“ am Automaten unbedingt Pfund auswählen – der Wechselkurs ist so normalerweise deutlich besser! Wechselstuben gibt es vereinzelt, vor allem in denen der Marks & Spencer-Kaufhäuser sparen Sie sich die Wechselgebühren.
In Großbritannien garantiert der staatliche NHS die kostenlose Gesundheitsversorgung, bislang unter Vorlage einer Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) auch für EU-Bürger. Für kompliziertere Unfälle oder sogar einen Rücktransport nach Hause empfiehlt sich eine Auslandskrankenversicherung. Apotheken (pharmacy) sind Bestandteil großer Supermärkte sowie der landesweit vertretenen Drogeriekette Boots.
So gut wie jedes Hotel und Restaurant, Pubs und sogar größere Supermärkte bieten kostenloses WLAN an. Durch die Abschaffung der Roaminggebühren innerhalb der EU sollten heimische Datenvolumen auch in England ohne Aufpreis genutzt werden können. Am besten vorab beim Anbieter checken!
1 inch = 2,54 cm
1 foot = 12 inches = 30,48 cm
1 yard = 3 feet = 91,4 cm
1 mile = 1,61 km
1 acre = 4047 m²
1 pint = 0,568 l
1 quart = 2 pints = 1,14 l
1 gallon = 4 quarts = 4,5 l
1 ounce = 28,35 g
1 pound = 16 ounces = 453,6 g
Maß aller Dinge ist nach wie vor die BBC mit etlichen Fernseh- und Rundfunkprogrammen. Das Bezahlfernsehen Sky ist weit verbreitet und in vielen Hotels kostenlos. Der Tageszeitungsmarkt besteht vor allem aus überregionalen Blättern, die deutlich mehr Partei beziehen, als dies in Deutschland der Fall ist. Seriöse Titel sind „The Guardian“ (linksliberal), „Times“, „Daily Telegraph“ (beide konservativ) und die Wirtschaftszeitung „Financial Times“. Ein lokaler Radiosender ist Lakeland Radio, die BBC sendet in fast allen Ecken des Lake Districts.
- Tel. 999, außerdem wie überall in der Europäischen Union Tel. 112
- Die Bergwacht des Lake Districts gibt auf ihrer Website Tipps, damit es erst gar nicht zum Notfall kommt: www.ldsamra.org.uk.
Stagecoach (www.stagecoachbus.com) betreibt ein Netz von Linienbussen entlang der Hauptstraßen des Lake Districts – allerdings mit keinem sehr dichten Fahrplan. Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sollten gut geplant sein. Die kostenlose Broschüre „The Lakes Connection“ (erhältlich an Bahnhöfen, den Touristeninformationen und in vielen Supermärkten) beinhaltet nicht nur die Busfahrpläne, sondern auch jede Menge Rabattgutscheine für Attraktionen im Nationalpark. Der Central Lakes Day Rider Pass kostet 5,50 £ und ermöglicht unbegrenztes Busfahren für einen Tag im zentralen Lake District. Mit dem Lakes Day Ranger Ticket (20,50 £) fahren Sie einen Tag lang auf den meisten Zugstrecken des Nationalparks. Carlisle, Penrith, Windermere und Oxenholme bei Kendal haben direkte Verbindungen an Städte in Schottland und andere Teile Englands. Nach Windermere sowie entlang der Küste gibt es Regionalbahnen.
Kernöffnungszeit ist Mo–Sa 10–17.30 Uhr, einige Geschäfte haben aber auch danach und davor geöffnet, vor allem Supermärkte in größeren Orten. Sonntags können Sie im Lake District vielerorts einkaufen (meist 12–17 Uhr). Auch an Feiertagen sind viele kleinere Geschäfte geöffnet.
Postämter sind auf dem Land und in immer mehr größeren Städten Bestandteil von Schreibwarenläden, Tankstellen oder Supermärkten und haben entsprechend lange geöffnet. Offizielle Postämter sind Mo–Fr 9–17.30 Uhr und Sa 9–12.30 Uhr geöffnet. Für Briefe und Postkarten nach Europa benötigen Sie eine 1,17-£-Briefmarke.
Die Netzspannung beträgt 240 Volt. Die Stecker unterscheiden sich von denen in Mitteleuropa, Sie benötigen einen dreipoligen Adapter (Typ G).
Taxifahren ist ähnlich teuer wie in Deutschland. Wagen sollten am besten telefonisch bestellt werden (Nummer je nach Ort unterschiedlich), in größeren Orten wie Cockermouth, Keswick oder Kendal gibt es meist einen Taxistand im Zentrum.
Planen Sie keine Telefonkonferenzen im Lake District: In den Ortschaften ist der Empfang zwar meist relativ gut, spätestens auf den Bergen aber werden Sie früher oder später in ein Funkloch geraten. Große Mobilfunkgesellschaften sind Vodafone, EE, Three und O2. Alle Anbieter haben auch Prepaidkarten. Günstige Netze sind für solche Karten Virgin, Tesco, Sainsburys und Three. Vorwahl nach Deutschland: 0049, nach Österreich: 0043, in die Schweiz: 0041. Vorwahl nach England: 0044
In Restaurants sind wie in Deutschland je nach Zufriedenheit rund 10 Prozent der Rechnungssumme üblich – es sei denn, die Rechnung weist in seltenen Fällen bereits eine service charge auf. In Pubs ist Trinkgeld zumindest am Tresen verpönt. Hotelangestellte und Taxifahrer freuen sich über einen kleinen Obolus, wie überall auf der Welt.
Die Zeiten, in denen man im B&B richtig sparen konnte, sind mehr oder weniger vorbei. Rechnen Sie im günstigsten Fall 40 £ pro Person. B&B heißt Bett und Frühstück – es ist üblich, sich tagsüber nicht im Zimmer aufzuhalten und den Vermietern so ihre Privatsphäre einzuräumen.
Größere Anbieter sind Holiday Lettings (www.holidaylettings.co.uk), Hoseasons (www.hoseasons.co.uk) und natürlich Airbnb (www.airbnb.de). Der National Trust (Tel. 0344 8 00 20 70 (*) | www.nationaltrustholidays.org.uk) vermietet in einigen seiner Anwesen auch Zimmer und Ferienwohnungen, außerdem ganze Cottages.
Während sich im Rest Englands eine exzellente Hotellerie entwickelt hat, ruhen sich viele Häuser im Lake District noch auf dem Erfolg vergangener Jahrzehnte aus. Große Ketten haben in der Gegend noch nicht Fuß gefasst – das führt dazu, dass die Preise mangels Wettbewerb oft relativ hoch sind.
Jugendherbergen haben ihren schlechten Schlafsaalruf abgelegt und bieten inzwischen oft auch Zweibettzimmer, allerdings immer noch ohne wirklichen Komfort. Offizieller Verband ist die Youth Hostel Association (YHA | Trevelyan House | Dimple Road | Matlock | Tel. 01629 59 27 00 | www.yha.org.uk), die einige Herbergen in landschaftlich sensationellen Lagen betreibt.
Es gilt die Greenwich Mean Time (GMT), d. h. es ist eine Stunde früher als in Deutschland. Die Sommerzeit gilt im selben Zeitraum wie in Deutschland.
Waren für den persönlichen Bedarf (u. a. 800 Zigaretten, 110 l Bier, 60 l Schaumwein, 10 l Spirituosen) sind bei der Ein- und Ausreise zwischen Großbritannien und einem EU-Land frei ein- und ausführbar, solange der Brexit noch nicht vollzogen ist. Für Schweizer Bürger gelten engere Mengenbeschränkungen: 250 Zigaretten, 5 l Wein, 1 l Spirituosen. Diese Mengen gelten zudem erst für Reisende ab 17 Jahren. www.zoll.de
Keswick Film Festival (www.keswickfilm club.org): kleines Festival mit besonderem Augenmerk auf Kurzfilme (ab Mitte Feb.)
Penrith goes Orange (short.travel/lkd1): Aus dem Marmeladenfest in Dalemain ist ein Festival rund um Orangen geworden, immer Mitte März.
Damson Day Country Fair (www.lythdam sons.org.uk): Bei diesem Bauernfest Ende April nahe Crosthwaite dreht sich vieles um die Damaszenerpflaume, aber es gibt auch Musik, Essen und jede Menge Bier.
Keswick Jazz and Blues Festival (www. keswickjazzandbluesfestival.co.uk): Mitte Mai feiert die kleine Stadt vier Tage lang Jazz- und Blueskonzerte.
Country Fest Crooklands (www.westmor landshow.co.uk/country-fest): Volksfest nahe Kendal Anfang Juni, eine Mischung aus Viehmarkt und Schützenfest
Keswick Mountain Festival (www.keswick mountainfestival.co.uk): großes Outdoorevent am Derwent Water in Keswick. Dabei geht es nicht nur um Wandern und Klettern – abends gibt es Livemusik (Mitte Juni).
Derwent Water Regatta (short.travel/ lkd2): eine noch junge Regatta Mitte Juli, bei der vor allem Kleinstboote den Derwent Water bei Crow Park in Keswick in Beschlag nehmen.
Rock the Fells (www.rockthefells.com): Bei diesem eintägigen Rockfestival Ende Juli in Bootle treten eher unbekannte britische Künstler auf – die Musik ist trotzdem gut.
Kendal Calling Festival: (www.kendalcalling.co.uk): Vier Tage spielen bei diesem Open-Air-Festival im Lowther Deer Park immer Ende Juli hochkarätige Rock- und Popbands.
Cartmel Show (www.cartmelagricultural society.org.uk): landwirtschaftliche Ausstellung und Festival Anfang Aug. in Cartmel, mit viel Essen
Lowther Show (www.lowthershow.co.uk): Fischen, Reitwettbewerbe und ganz viel Essen stehen Mitte Aug. auf dem Schlossgelände von Lowther auf dem Programm.
Grasmere Sports and Show (www.gras meresports.com): ein bisschen Bundesjugendspiele, ein bisschen Schützenfest. Bei diesem Fest Ende Aug. geht es u. a. um Laufen und Wrestling.
Chilli Fest (www.holker.co.uk): Reichlich zu essen gibt es bei diesem Foodfestival Anfang Sept. in Holker Hall – das meiste tatsächlich mit Chili.
Lakes Alive (www.lakesalive.co.uk): Kunstund Kulturfestival in und um Kendal, immer Mitte Sept.
Taste Cockermouth (short.travel/lkd11): Am letzten Septemberwochenende verwandelt sich Cockermouth in eine Gourmetstadt mit vielen Essensständen.
Wasdale Head Show & Shepherd’s Meet (www.wasdaleheadshow.co.uk): Farmshow Mitte Okt. mit vielen Sportwettbewerben
Holker Winter Market: (short.travel/lkd3): Ein früher Weihnachtsmarkt in Holker Estate bei Cartmel – bei diesem jährlichen Fest können Sie jede Menge Kunsthandwerk kaufen.
Weihnachtsmärkte: Der deutsche Brauch hat es bis in den Lake District geschafft. U. a. in Cockermouth, Windermere und Ulverston (1. Advent) gibt es in der Adventszeit Weihnachtsmärkte, sie dauern jedoch meist nur ein Wochenende.
New Year’s Day
Good Friday (Karfreitag)
Easter Monday (Ostermontag)
St. George’s Day (Nationalfeiertag)
May Day Holiday
Spring Bank Holiday
Summer Bank Holiday
Christmas Day
Boxing Day
Schlangestehen ist eine britische Leidenschaft – an der Bushaltestelle, bei der Post, selbst im Pub. Niemals sollten Sie sich vordrängeln, denn die Strafe durch Missachtung kann verheerend sein. Im Restaurant gilt: Warten Sie, bis Ihnen ein Tisch zugewiesen wird.
Bevor Sie zu einer Wanderung in den Bergen aufbrechen, sollten Sie unbedingt den Wetterbericht checken! Starke Winde, Regen oder gar Gewitter können plötzlich auftreten. Hilfe kann fern sein: Der Mobilfunkempfang ist gerade in den wenig besiedelten Gebieten meist schwach bis nicht vorhanden.
Parken Sie nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Muss ein Parkschein gezogen werden, sollten Sie dies unbedingt befolgen. Selbst auf dem platten Land wird regelmäßig kontrolliert, auf vielen Parkplätzen werden zudem die Kennzeichen erfasst. Das Bußgeld ist hoch, Mietwagenunternehmen verlangen oft zusätzlich eine üppige Bearbeitungsgebühr.
Das britische Understatement schließt ein, sich für alles ständig zu entschuldigen – selbst wenn Sie beispielsweise jemand angerempelt hat, denn Sie könnten ja schließlich im Weg gestanden haben. Excuse me und please gehören zum Alltagswortschatz, verspätete Busse und andere Kleinigkeiten gelten als nebensächlich. Niemals würde sich ein Brite darüber beschweren.
Die Nähe zu Schottland führt dazu, dass es im Lake District überall Whisky gibt. Niemals aber dürfen Sie ihn mit Eiswürfeln trinken (übrigens auch nicht mit Cola). Aus britischer Sicht ist er dann verdorben. Allenfalls können Sie ein paar Tropfen Quellwasser hineingeben.
Britische Hotels unterscheiden bei Doppelzimmern zwischen double room (mit einem einzelnen Kingsize- oder Queensize- Bett und einer großen Decke) und twin room (mit zwei einzelnen Betten und Decken). Haben Sie nicht vor, sich ein Bett zu teilen, buchen Sie ein twin.
Ein Trick vieler Mietwagenfirmen: Man „verkauft“ Ihnen einen vollen Tank mit der Begründung, Sie könnten den Wagen dann leer zurückbringen – dabei ist es kaum zu schaffen, einen Tank zielgenau leer zu fahren. Erstattet bekommen Sie am Ende nichts. Andere Einnahmequellen sind kostenpflichtige Navigationsgeräte und Upgrades. Wenn Sie ein besseres Auto oder ein Navi haben möchten, buchen Sie beides gleich von Anfang an. Dann ist es deutlich günstiger.
(2006) Chris Noonans einfühlsames Filmdrama erzählt auf märchenhafte Weise das Leben der Schriftstellerin Beatrix Potter. Viele Szenen wurden direkt im Lake District gedreht, wo Potter gelebt hat. Mit Renée Zellweger und Ewan McGregor
(2018) Hier gibt’s was auf die Langohren: In diesem teilanimierten 3-D-Kinderfilm lebt Beatrix Potters Kinderbuchhase Peter Rabbit auf. Es geht im Wesentlichen darum, dass Peter dem Bauern Mr. McGregor ständig seine Ernte wegfrisst, was diesen wahnsinnig macht. Regisseur Will Gluck hat unter anderem im Lake District drehen lassen, wo der Film auch spielt. Mit Rose Byrne, Domhnall Gleeson und Sam Neill
Fläche | 2.362 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 06:56 Uhr |