Fungo und Fango sind die Schlagworte! Bei Lacco Ameno (f F–H 1–3) denken viele erst mal an das Wahrzeichen des Orts, den kuriosen, trotzig aus dem Meer ragenden Pilz gleich neben der kleinen Hafenmole. Das ist womöglich der dickste unter den Tuffsteinbrocken, die vor ewigen Zeiten vom Monte Epomeo den Hang heruntergekullert sind. Fungo heißt dieser Koloss, Pilz auf Italienisch. Bekannt ist Lacco Ameno auch für den Fango: Alle Welt verbindet damit den berühmten Heilschlick.
Dieser kommt aus einem Ortsteil von Lacco Ameno, der Fango heißt. Nicht etwa der Ortsteil wurde nach dem Schlick benannt, sondern der Fango heißt so, weil er einst hier in Fango entdeckt wurde. Vom Fungo bis nach Fango ist es übrigens nur ein Katzensprung, Luftlinie gerade mal 1 km. Von West nach Ost misst Lacco Ameno auch nur 2 km und ist mit ca. 2 km2 die kleinste Inselgemeinde. Und die feinste: Die elegante Uferpromenade zieht, seit der Verleger Angelo Rizzoli den Ort in den 1950ern mit einem Grand Hotel bestückte, mondänes Publikum an.
Die wenigen Straßen vor der Kulisse des im Nordwesten thronenden Hausbergs Monte Vico laden zum Shoppen und Genießen ein – ein Bummel ist im Vergleich zu einem Spaziergang durch Ischia Porto oder Forio ein leises Vergnügen. Kenner kommen hierher auch wegen der Thermalquellen, denen eine wohltuende Wirkung auf den Körper nachgesagt wird. Fragst du Einheimische, behaupten sie, das habe damit zu tun, dass ihre Thermalquellen die radioaktivsten der Welt seien. Ganz stimmt das zwar nicht, aber sie gehören zweifellos dazu. Marie Curie, die Physik- und Chemie-Nobelpreisträgerin, interessierte sich 1918 während ihres Erholungsaufenthalts im Ort für diese radioaktiven Quellen und benannte deren Wirkstoff Radon. Neben dem radioaktiven Heilwasser verspricht auch der damit angerührte Fango eine besondere Heilwirkung.
So richtig aufgeblüht ist der Tourismus in Lacco Ameno erst in den 1950ern: Damals verguckte sich der Filmproduzent und Verleger Angelo Rizzoli in den beschaulichen Ort. Damit die VIPs der Nachkriegszeit angemessen urlauben konnten, investierte er in exklusive Theramalanlagen und in den Bau eines Nobelhotels, in dem dann Stars wie Maria Callas, Liz Taylor und Richard Burton residierten. In kurzer Zeit kamen weitere Hotels, Bars und Restaurants dazu – das bescheidene Fischerdorf in seiner windgeschützten Bucht bekam sein elegantes Image.
Einwohner | 4.805 | |
Fläche | 2 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Hauptstadt | Lacco Ameno | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 06:56 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |