Thaigerichte sind in der Regel fettarm und zeichnen sich durch viele frische Zutaten aus. Fleisch wird eher sparsam verwendet, und in muslimischen Lokalen kommt Schweinefleisch selbstverständlich überhaupt nicht auf den Tisch. Fisch und Meeresfrüchte schmecken dafür allen Thais. Sie sind fangfrisch in einer enormen Vielfalt zu haben.
Gemüse wird meist nur kurz gegart. So bleibt es knackig und vitaminreich. Aus dem Vollen schöpfen Thaiköche auch bei den Gewürzen. Natürlich gehört Chili dazu, aber längst nicht alle Gerichte sind scharf. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, bestellen Sie Ihr Gericht einfach mai peht (nicht scharf). Auch ohne Knoblauch kommt kaum ein thailändischer Koch aus. Dazu kommen noch Gewürze wie Zitronengras und Minze, Tamarinde, Kardamom und Garnelenpaste, Koriander, Ingwer und Basilikum.
So etwas wie Steak oder Schnitzel kennt die thailändische Küche nicht. Es gibt überhaupt keine Speisen, für die Sie ein Messer brauchen. Auch Fleischgerichte werden in mundgerechten Stücken serviert. Gegessen wird mit Löffel und Gabel, wobei die Gabel lediglich dazu dient, den gewünschten Bissen auf den Löffel zu schieben. Essstäbchen sind übrigens nicht typisch thailändisch, sondern typisch chinesisch. Sie wurden einst von Einwanderern aus dem Reich der Mitte nach Siam gebracht. Die Stäbchen werden ausschließlich zu Nudelgerichten gereicht, egal ob es sich um gebratene Nudeln handelt oder um eine Nudelsuppe. Für die Brühe gibt es dazu einen kurzstieligen, unten abgeflachten Löffel.
In muslimischen und indischen Lokalen ist es durchaus üblich, mit der Hand zu essen – allerdings ausschließlich mit der rechten, weil die linke als unrein gilt. Aber selbstverständlich können Sie überall auch um Besteck bitten. Wo vor allem Einheimische essen, werden Sie keinen Salzstreuer auf dem Tisch finden. Thais würzen ihre Speisen lieber mit nam pla, einer bräunlichen, klaren Fischsoße. Schwimmen darin noch klein gehackte Chilischoten, sollte diese pik nam pla vorsichtig dosiert werden. In Nudelsuppen streuen die Einheimischen gern eine Mischung aus nicht ganz so scharfen Chilis in Essigbrühe (pik nam som) und Zucker.
Feste Essenszeiten gibt es nicht. Am liebsten speisen Thais zusammen mit Freunden, und da kann sich das Mahl über Stunden hinziehen. Auch Restaurants, die fast nur von Touristen besucht werden, haben meist von der Mittagszeit bis ca. 22 Uhr durchgehend geöffnet. An überhaupt keine Zeiten halten sich die fliegenden Köche mit ihren fahrbaren Garküchen. Sie sind von frühmorgens bis spät in die Nacht überall dort anzutreffen, wo viele Menschen sind – an Bushaltestellen, auf Märkten oder an den Flaniermeilen der Touristenstrände.
Es wäre eine Sünde, in Thailand einen Bogen um die Thaiküche zu machen. Aber wen es zwischendurch mal nach heimischer Kost gelüstet, der bleibt ebenfalls nicht hungrig. Überall, wo Touristen sind, bieten viele thailändische Lokale zusätzlich westliche Gerichte an. Sie dürfen dort aber nicht erwarten, dass das Wiener Schnitzel oder der Kartoffelsalat so schmecken wie zu Hause. Gehen Sie besser gleich in eines der Lokale, die von Ausländern betrieben werden. Vor allem Italiener sind etwa in Krabi Town, auf Ko Phi Phi und Ko Lanta stark vertreten. Auf Ko Lanta finden Sie auch Restaurants, die von Deutschen geführt werden, und sogar eine deutsche Bäckerei, die herzhaftes Roggenbrot anbietet.
Wie groß die Obstvielfalt der Tropen ist, sehen Sie auf den Märkten. Ein Gaumenschmeichler sind Mangos (mamuang). Sind sie gelb, reif und saftig, passt dazu Klebreis (kao niau) und konzentrierte Kokosnussmilch. Das teuerste Obst in Thailand sind die süß-saftigen Litschis (lintschi). Aber auch Mangostan (mangkut) sollten Sie probieren. Unter der dicken, weinroten Schale verbirgt sich weißes Fruchtfleisch, das zugleich süß und etwas säuerlich schmeckt. Erdbeeren, Weintrauben und Kirschen werden auf Farmen in Nordthailand geerntet und sollten auf jeden Fall gut abgewaschen werden, da sie meist massiv mit chemischen Schädlingsmitteln behandelt wurden. Die häufig angebotenen Äpfel stammen größtenteils aus China.
Softdrinks und Trinkwasser aus Flaschen (nam bau) bekommen Sie an jeder Ecke. Leitungswasser sollten Sie vorsichtshalber nicht trinken. Die beliebtesten einheimischen Biersorten sind Chang und Singha. Etwas teurer kommen Sie die ebenfalls im Land unter Lizenz gebrauten Marken wie Heineken und Tiger zu stehen. Zum Schluss zum Hochprozentigen: Der Rum Mekhong wird aus Reis destilliert und als Whiskey bezeichnet. Etwas milder schmeckt Saeng Som, der ebenfalls nicht pur, sondern mit einem Spritzer Limone und Sodawasser auf Eis getrunken wird.
Das grüne Curry mit Hühnchenfleisch und Auberginen ist sehr scharf, hat aber auch eine süßliche Note (wan)
Eine Muslimspezialität: rotes Curry mit Rindfleisch, Kartoffeln und Erdnüssen, nicht sehr scharf
Das typische Thaifrühstück besteht aus kalten Reisnudeln mit Currysoße. Dazu gibt es viel frisches und eingelegtes Gemüse, getrocknete Babyfische und ein hart gekochtes Ei
Reis mit rotem Schweinefleisch. Das abgekühlte Fleisch wird in dünne Scheiben geschnitten und erhält seine äußere rote Farbe durch eine Marinade
Passt immer, wenn man sich nicht entschließen kann, was man essen soll. Der mit Gemüse und Ei gebratene Reis wird mit Fleischstückchen oder Garnelen aufgepeppt
Nudelsuppe ist die liebste Zwischenmahlzeit der Thais. Am besten schmeckt sie an den Garküchen. Es gibt sie mit Huhn (gai), Rind (nüa), Schwein (mu) oder Ente (pet)
Mit Gemüse oder Rinderhack gefüllte Teigfladen. Es gibt sie auch ohne Füllung. Dann heißen sie roti und werden mit einer Currysoße und eingelegten Gurkenstückchen gereicht
Gebratene Reisnudeln, mit Schweinefleisch (mu) oder Krabben (gung). Wahlweise kommt noch gequirltes Ei (kai) dazu, auf jeden Fall aber viel Knoblauch und Sojasprossen
Tintenfischstückchen, gebraten mit Knoblauch und Pfeffer
Das Leibgericht der Thais im Nordosten hat seinen Siegeszug bis nach Südthailand angetreten. Zum Salat aus grünen Papayastreifen mit Chili, getrockneten Krabben, Krebsen und Cocktailtomaten passt Klebreis
Würzige Suppe aus Kokosnussmilch mit Hühnchenfleisch und ganzen Chilischoten
Thailands wohl bekanntestes Gericht: Garnelensuppe, gewürzt mit Zitronengras und geschärft mit Chili. Mit Fisch wird sie zur tom yam pla