Die Revolution auf dem Teller gelang aber nicht nur wegen möglichst regionaler Zutaten. 2004 formulierten der dänische Food-Aktivist Claus Meyer, Noma-Chef René Redzepi und andere das entschlackende Manifest „Neue Nordische Küche“. Typisch dafür: Prozesse wie Fermentierung und Verzicht auf importierten Luxus, dafür Speiseöl nur aus heimischer Produktion oder Essig aus unreifen Erdbeeren. Das Restaurant wurde zum Versuchslabor mit eigenem Garten, in dem heimische Gemüse und Kräuter gezogen werden. Das kostet – viel Zeit, viel Arbeitskraft! Ob es so weitergeht mit der Nordic Cuisine, bleibt abzuwarten. Denn Noma-Chef Redzepi kündigte die Schließung seines Kopenhagener Restaurants für Ende 2024 an – es sei sozial nicht mehr nachhaltig. Das Lebensmittellabor aber will Redzepi weiterführen.
Gehoben hat der Gourmettrend die Qualität in den preiswerteren zahlreichen Café-Restaurants. Klassiker wie Hackbällchen in brauner Soße oder die berühmten roten Würste vom pølsevogn, der fahrbaren Würstchenbude, für 5–7 Euro leben aber auch weiter.
Achtung: Middag heißt Abendessen, während frokost eine Zwischenmahlzeit zur Mittagszeit bedeutet, z. B. smørrebrød oder Salat. Die klassischen frokost- und smørrebrød-Restaurants haben nur mittags geöffnet. Abends bitten die Kopenhagener Köche recht früh (19 Uhr) zu Tisch. Nach 22 Uhr bleiben die meisten Küchen kalt. Gezahlt wird meist mit EC-Karte.
Café-Restaurants gibt’s so zahlreich wie am Mittelmeer. Meist mit Tischen vor der Tür. Wenn es zu kalt ist, liegen Decken bereit, im Winter wärmen auch Heizpilze. Beim Genuss von Filterkaffee kostet die zweite Tasse oft nur noch 1 bis 2 Euro. Trotzdem ist jeder Kaffee hochwertig, oft auch in Bioqualität und fair gehandelt.
Brühwürstchen als beliebter Hotdog-Imbiss, serviert mit Senf, Ketchup, Mayo, Gurken und Röstzwiebeln
üppig mit Fisch, Fleisch und Salat belegte Butterbrote; traditionelles dänisches Mittagessen
Smørrebrød-Variante mit paniertem Schollenfilet, garniert mit Garnelen, Salat und Limfjord-Kaviar
Dessert aus roter Grütze mit Beeren und flüssiger Sahne
gebratene Scholle, gefüllt mit Krabben und Spargelspitzen
fetter Schweinebraten mit knuspriger Kruste, dazu Petersiliensoße und Kartoffeln
gebratene Frikadellen mit Zwiebeln und Roter Beete
langer Blätterteigstrang, gefüllt mit Marzipan und Schokocreme, garniert mit Mandelsplittern
Siedegebäck-Kugeln, warm mit Marmelade serviert
viellagige Kuchenteilchen mit hohem Fettanteil, gefüllt mit Marzipan, Schoko etc.
Branntwein, versetzt mit Kräutern und Gewürzen wie Kümmel, Dill, Fenchel etc.
„Alter Däne“: Magenbitter, aromatisiert mit zahlreichen Gewürzen wie Anis, Muskatnuss und Ingwer ØL Bier vom Fass (fadøl) oder aus der Flasche (flaske)