Konstanz (gesprochen: Konschtanz) ist ein Ort des Mittelalters, aber wer hier nur alte Häuser besichtigt, lernt die größte Stadt am Bodensee nicht richtig kennen.
Am Hafen dreht sich auf der Mole die üppige, spärlich gewandete „Imperia“, die Skulptur einer mittelalterlichen Dirne, auf ihren Händen ein Papst und ein Kaiser. Längst ist das 1993 aufgestellte Werk des Künstlers Peter Lenk nicht mehr umstritten, sondern mit badischer Gelassenheit als Wahrzeichen angenommen.
Das liberale Klima verdankt Konstanz (84 000 Ew.) unter anderem der Universität. Ihre Gründung 1966 gilt als ebenso bedeutend wie das Konstanzer Konzil (1414–18), das die seinerzeitige Spaltung der katholischen Kirche beendete – eines der Opfer war der Reformator Jan Hus, der 1415 vor den Stadttoren verbrannt wurde. Heutzutage dagegen wählten sich die Konstanzer 1996 mit Horst Frank den ersten grünen Oberbürgermeister Deutschlands (im Amt bis 2012).
Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in der Altstadt. Sie ist erhalten, weil die Konstanzer im Zweiten Weltkrieg einfach ihre Lichter anließen – und die Bomberpiloten die Stadt so für Schweizer Gebiet hielten. Heute gilt die Altstadt als eines der bedeutendsten Flächendenkmäler Baden- Württembergs. Dabei wirkt sie alles andere als museal: Studentenkneipen und Nobelrestaurants, bunte Lädchen und Designerboutiquen verwöhnen die Menschen hier mit reichlich mediterraner Lebensqualität, die sie mit urbaner Lässigkeit genießen. Außer im Winter, dann versinkt Konstanz gerne und satt in trübem Nebel. Das Stadtzentrum erkundest du wegen der chronischen Parkplatznot am besten zu Fuß oder per Bus. Zur kostenlosen Erholung nach einem Stadtbummel ist das Hörnle, größtes Strandbad am Bodenseeufer, wie geschaffen (konstanzer-baeder.de).
Einwohner | 84.736 | |
Fläche | 54 km² | |
Sprache | Deutsch | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 17:45 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |