Die Speisen der internationalen Küche werden in den Hotelrestaurants dekorativ angerichtet. Und das, obwohl es nicht leicht und zudem teuer ist, in diesen Gefilden den Nachschub an Lachs und Wachteleiern zu organisieren. Wem der Sinn danach steht, der kann auch amerikanisches Fastfood bekommen: vom Hamburger bis zum Kentucky Fried Chicken. Aber bringen Sie sich nicht um den Genuss der karibischen Küche! Auf den Inseln werden Speisen serviert, die man zu Hause lange suchen muss. Halten Sie Ausschau nach Restaurants, die Creole Food, Home Cooking oder (auf Barbados) Bajan Cuisine anbieten: Fisch und Meeresgetier aus der Karibischen See, Obst und Gemüse aus den Gärten und von den Plantagen. Außerdem wandert allerlei Exotisches aus dem Regenwald in den Kochtopf: Gürteltier, Leguan, Riesenfroschschenkel ...
Zubereitung und Geschmack der Speisen fallen auf jeder Insel etwas anders aus. Das Creole Cooking ist meist den Kochkünsten der Plantagensklaven zu verdanken, es spiegelt aber auch die Küche der ehemaligen Kolonialherren wider. Auf den Französischen Antillen macht sich das Erbe der Grande Nation bemerkbar, auf anderen Inseln lässt sich der Einfluss der Briten nicht verkennen.
Interessant sind die heimischen Gewürze: Muskat, Ingwer, Nelken und Chili fehlen in fast keinem Gericht. Auch Tamarinde, Zitronengras, Zimt und Muskatblüte werden auf den Inseln geerntet und in die ganze Welt exportiert. Hübsch verpackt und in einem Körbchen drapiert, sind sie ein wunderbares Mitbringsel.
Zu allen Gerichten werden Kochbananen, Süßkartoffeln, Brotfrucht oder Okraschoten serviert. Als Nachspeise gibt es Obst in allen Variationen: Bananen, Ananas, Mangos, Papayas, aber auch mit Rum gebackene Kuchen, Kokosnusspudding oder Meloneneis. Als Vorspeisen werden gerne fritters serviert, in Bierteig gebackene Conch- (Seeschnecken) oder Lobsterteile. Auch Eintöpfe wie pepperpot, rote Linsensuppe, calalou (eine Art Spinatsuppe) oder Kürbiscreme stehen meist auf den Karten.
Das Nationalgericht von Grenada heißt oil down, ein herzhafter Eintopf aus Dörrfleisch, Mehlklößen, Brotfrucht und Calalou, zusammen mit Kokosmilch, frischen Kräutern und Gewürzen gegart. Barbados' Spezialität ist flying fish, besonders lecker baked (leicht paniert). Antiguas inseltypisches Gericht pepperpot wird dort mit Mehlklößen serviert, St. Lucias Leibgericht ist green fig and saltfish, Kochbananen mit Stockfisch. St. Kitts serviert seinen saltfish als Stew mit Kochbananen, Kokosklößen und würziger Brotfrucht und in Sint Maarten isst man am liebsten conch mit Mehlklößen (dumplings).
Auf den französischen Inseln isst man vorzüglichen blaff, ein würziges Fischgericht. Eine wichtige Rolle spielt auch der Lobster, der eigentlich kein Hummer, sondern eine Languste ist. Unbedingt ausprobieren sollten Sie auch das aus der indischen Küche stammende roti, das meist mit Mangochutney gereicht wird. Eine besondere Empfehlung verdient das karibische Barbecue, das auf nahezu allen Inseln am Wochenende am Straßenrand veranstaltet wird. Grundsätzlich gibt es auf fast allen Inseln chinesische, italienische, auf manchen indische sowie auf dem niederländischen Sint Maarten auch indonesische Restaurants mit mehr oder weniger guter Küche und entsprechenden Preisen.
Wer isst, will auch trinken, und gerade bei den hohen Temperaturen werden Sie schnell das Bedürfnis nach einer Erfrischung haben. Je nach Geschmack können Sie zwischen verschiedenen Fruchtsäften und Sodas wählen. Die sogenannten local drinks, selbst gemachte Säfte aus Guaven - soursop, einer grünen, säuerlichen Frucht - oder aus Ananas, sind oft stark gezuckert. Wer es weniger süß bevorzugt, sollte sich an Grapefruit- oder Cranberrysaft halten oder sich eine frische Kokosnuss aufschlagen lassen und den Saft direkt aus der Schale trinken. Köstlich ist auch der fruit punch, eine Mischung aus verschiedenen Früchten, der versetzt mit Rum auch als rum punch getrunken wird. Allerdings ist es eher ein Touristengetränk. Die Kariben ziehen Cola-Rum oder Wodka vor. Oder versuchen Sie es doch einmal mit karibischem Bier, z. B. der Sorte Carib. Die einheimischen Biersorten sind leichter und alkoholärmer als die (teuren) importierten.
Die Karibik ist das Reich des Zuckerrohrs, und das dient nicht nur zur Herstellung von Raffinade, sondern auch als Grundstoff für Rum. Nirgendwo auf der Welt werden Sie einen besseren bekommen als hier! Probieren Sie einen Mount Gay aus Barbados, am besten pur, oder lassen Sie sich einen der vielen Cocktails zubereiten, die, auf Rumbasis mit Säften und Likör gemischt, immer wieder neue Geschmacksnuancen entwickeln: z. B. Planters Punch, Daiquiri, Mai Tai oder Zombi. Sie werden schnell Ihren Favoriten finden.
Fisch- oder Gemüsekrapfen (franz. Inseln)
gedünsteter Fisch mit Zitrone, Knoblauch und vielen Kräutern (franz. Inseln)
Fischeintopf, meist Grouper oder Snapper
gekochte Süßkartoffel, die als Beilage zu Gemüse, Fleisch oder Fisch gereicht wird
Suppe aus spinatartigem Gemüse
Fleischcurry, als Colombo de cabri ein Ziegenfleischcurry (franz. Inseln)
das Fleisch der großen Meeresschnecke (auch lambi genannt) wird in Bierteig ausgebacken und als fritters oder als Suppe oder Curry angeboten
Languste (Dominica)
ausgebackener Fliegender Fisch (Barbados)
gebratene Kochbanane
Mehlklößchen
eine Art Irish Stew mit Ziegen- oder Hammelfleisch
scharf mariniertes, gegrilltes Schweine-/Hähnchenfleisch
ausgebackener Teigkloß, gern als Beilage zu Fisch oder Fleisch
Hummer, mit exotischen Gewürzen mariniert und gegrillt oder gebacken
gebackene Froschschenkel, die im Geschmack an Hähnchen erinnern (Dominica)
bohnenartiges Gemüse
gewürzte Teigtaschen mit Gemüse, Fisch oder Fleisch
herzhafter (gut gepfefferter) Eintopf mit Ochsenschwanz und anderem Rindfleisch
Kürbiscremesuppe
Reis mit Bohnen/Linsen als Beilage zu Fisch und Fleisch
aus der indischen Küche stammendes, mit Curry gewürztes Hähnchen-Kartoffel-Mus, das in dünne Brotfladen gewickelt wird
gepökelter Stockfisch mit nach Rührei schmeckendem Gemüse
Tintenfischeintopf
starker, französischer Rumpunsch mit Limettensaft und Zuckerrohrsirup