Im Binnenland liebt man vor allem Fleisch in unterschiedlichen Variationen und mit stärkehaltigen Beilagen. Das Nationalgericht heißt schlicht Nyama choma: geröstetes Fleisch. Auch Eintöpfe mit Linsen, Bohnen oder Kartoffeln sind beliebt, am besten mit viel „soup“. Wer mutig ist, probiert Innereien: fast überall gibt es Leber und Matumbo (Gedärme), die nur frisch geschlachtet und gut gereinigt zu empfehlen sind. Fleisch ist von erstklassiger Qualität, das Steak solltest du aus hygienischen Gründen dennoch eher well done als medium bestellen. Als Beilagen werden der Maisbrei Ugali, Reis, pfannkuchenartige Chapatis, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Pfeilwurz oder vor allem im Westen des Landes Matoke (Kochbananen) gereicht. Ein landesweit beliebtes Gemüse ist Sukumawiki, ein leicht säuerliches, mangoldähnliches Gericht. Das beliebteste Gewürz ist Dania (Koriander).
An der Küste stehen Fisch und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan, dazu Reis, der in Kokosmilch gekocht wird. Pilau, ein Reiseintopf mit Zimt, Kardamom und Fleisch, ist dort ebenfalls beliebt. Hummer ist eine Spezialität auf Lamu, wobei es sich eigentlich um eine Langustenart handelt, die dem Hummer aber sehr ähnelt. Zu den beliebtesten Fischen gehören der Rote Schnapper (red snapper) aus dem Indischen Ozean und Tilapia aus dem Viktoriasee.
Vegetarier halten sich an die indischen Restaurants, von denen es dank der prominenten Minderheit im Land sehr viele gibt. Auf den Karten stehen vegetarische Massalas (Currys) ebenso wie Paneer (ein vielfältig zubereiteter, gekochter Käse) und Dal (Linseneintopf). Dazu werden Reis oder die Nan oder Roti genannten Fladenbrote serviert. Natürlich ist die indische Küche nicht auf Gemüsegerichte beschränkt: Hühnchen, Fisch und Fleisch gibt es ebenso.
Während Salat quasi unbekannt ist und aufgrund oft zweifelhafter Hygienebedingungen ohnehin besser gemieden werden sollte, ist das Angebot an frischem Obst schier endlos. Mit der Ware, die auf dem Weg im Schiff oder im Flugzeug nach Europa praktisch jedes Aroma verloren hat, sind Kenias Früchte nicht vergleichbar. Was hier verkauft wird, kommt frisch vom Baum und ist dort bis zur letzten Minute gereift: Passionsfrucht, deren Schale möglichst schwarz und zerknittert aussehen sollte und die dann ausgelöffelt wird; Mango in diversen Sorten (besonders wohlschmeckend: die etwas säuerliche Applemango); die kleinen, besonders süßen afrikanischen Bananen; die frische Papaya, die am besten mit einem Spritzer Zitronensaft genossen wird. Ananas sind aromatischer und nicht so zuckersüß wie die in Deutschland erhältlichen Exemplare, die meist aus Westafrika stammen. Einmalig für Afrika: In Kenia gibt es sogar einheimische Äpfel, weil die Temperaturen im Hochland tief genug sinken. Etwas anders genießen Kenianer die meist grün geernteten Orangen: Anstatt sie zu schälen, werden die Zitrusfrüchte in Achtel geteilt und ausgezutzelt. Eine besondere Süßigkeit ist das häufig am Straßenrand angebotene Zuckerrohr (miwa), das vor Ort mit der Machete mundgerecht in kleine Stücke zerhackt angeboten wird. Darauf herumkauen, den süßen Saft aussaugen und anschließend ausspucken!
Generell gilt die Regel: „Koch es, schäl es oder vergiss es!“ Rohkost oder in Touristenhotels erhältliche Salate bergen das größte Risiko, Bakterien zu übertragen, die den Magen verderben können.
Der Tag beginnt für die meisten Kenianer mit einem Chai, dem in Milch aufgekochten, starken Tee mit so viel Zucker wie möglich. Dazu gibt es Mandazi (eine Art Krapfen) oder Chapati, dünne Teigfladen. Wer es sich leisten kann, frühstückt wie einst die britischen Kolonialherren: Ei, Speck, Würstchen und Baked Beans gehören zu den Standards, dazu gibt es Toast, der stilecht mit Blue Band (einer speziell für die Tropen erfundenen Margarine) bestrichen wird.
Kaffee hat sich in Kenia zu einem Lifestylegetränk entwickelt. In Nairobi gibt es zahllose Kaffeebars, in denen Latte macchiato noch zu den gewöhnlichsten Kreationen zählt. Anders auf dem Land und an der Küste: Wer auf seine tägliche Ration nicht verzichten kann, sollte sich für Notfälle ein Päckchen Instantkaffee (z. B. Dormans) einpacken.
Das beliebteste Getränk der Kenianer ist Bier. Tusker und Tusker Malt sind die favorisierten Marken, auch Whitecap, Pilsner und das billigere Senator sind überall zu haben – in britischer Tradition warm. Wer ein kaltes Bier möchte, sollte auf Swahili „baridi“ hinzufügen. In Nairobi bekommt man das besonders leckere Sierra (blond, rotblond oder dunkel), nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Wein erfreut sich zunehmender Beliebtheit und kommt meist aus Südafrika. Kenianischer Weißwein aus Naivasha und die Mara- Weine (rote und weiße Verschnitte aus südafrikanischer Ernte) sind trinkbar, mehr aber nicht.
An der Küste bekommst du junge, grüne Kokosnüsse, die anders als die in Europa erhältlichen braunen viel köstliches Fruchtwasser enthalten. Nach dem Trinken schabt der Verkäufer das Fruchtfleisch geschickt heraus, das du dann bequem essen kannst.
Geröstetes Fleisch von der Ziege (mbuzi) oder vom Rind
Frittiertes Hähnchen; traditionell aufgezogen (kienyeji)
Gebratene Innereien
Hummerähnliche Langustenart
Meeresfisch, gebraten und mit einer Marinade aus Kokosmilch, Ingwer und Zitronensaft gewürzt
Gebratene Garnelen mit in Kokosmilch gekochtem Reis
Ganzer gebratener Fisch, meist Tilapia
Traditioneller Maisbrei
Grünes Blattgemüse, serviert mit Tomaten und Chili
Matschige, scharf gewürzte Pommes frites
Eintopf aus Mungobohnen (wird auch mit Fleisch angeboten)
Pfannkuchenartiges Rundbrot
Scharf gewürzter Tomatensalat
Einfaches Gericht aus Bohnen und Mais
Frittierte Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch oder Gemüse